Zehn junge Fotografinnen und Fotografen treffen auf zehn junge Menschen mit Bühnenerfahrung.
Das Ergebnis: „10 im Quadrat Volume 3“ – eine Ausstellung der Junge-Leute-Seite im Farbenladen des Feierwerks. Hier im Porträt: Fotograf Simon Mayr
Das Rezept für das perfekte Foto klingt bei Simon Mayr, 26, erst einmal sehr einfach: Die Models ziehen an, was sie am liebsten anhaben, und gehen an einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen. Aber es geht natürlich nicht nur darum, sich wohlzufühlen. Entscheidend sind für Simon vor allem die Klamotten, die jeder Künstler für sich auswählt. Denn das Lieblingsoutfit sei der Weg, ohne Worte zu sagen, wer man ist, sagt er. Besonders bei Künstlern, die auf der Bühne stehen und dort auch immer eine Rolle spielen, sei das besonders faszinierend.
Er selbst greift bei seiner Garderobe am liebsten auf schwarze Teile zurück, wie ein Blick auf seine Social-Media-Kanäle beweist. Im Feld der Kreativen-Überdosis sei das sein Weg, sich zurückzunehmen, sagt er. So hat er seine Vorliebe für Mode und seine eigenen Gedanken hinter seinem Style auf das Konzept für „10 im Quadrat“ übersetzt.
Die Fashion-Fotografie ist dabei aber kein neuer Weg. Simon schöpft vielmehr aus vorhanden Können und vergrößert es. So besteht sein Portfolio aus einer Mischung aus häufig Schwarz-Weiß-Porträtaufnahmen, klare und starke, oft in der Bewegung eingefangene Modeeditorials. Letztere vor allem für lokale Münchner Labels.
Dabei kam die Faszination für Mode schon früh über die Musik. In seiner Schulzeit sei er fast jedes Wochenende auf Rock- oder Indie-Konzerte gegangen, sagt er. Die Klamotten, die die Sänger dort trugen, haben ihn dann inspiriert, auch über sein eigenes Auftreten mehr nachzudenken. Hört man das so und blickt auf seinen schwarzen Dresscode heute, ist sein Style vielleicht auch ein wenig ein Überbleibsel aus Jugendjahren.
Durch die Mode fand Simon zur Fotografie und an die Hochschule im Fach Fotodesign. Besonders ein Praxis-Semester in Berlin, in dem er der Fotografin Neda Rajabi (die besonders stark mit Licht und Schatten arbeitet) assistierte, prägte ihn und seine Art der Fotografie. So sind häufig Aufnahmen zu sehen, in denen durch den Lichteinfall besonders die Augen der Models strahlen.
Wichtig ist Simon, der seit zwei Jahren als freiberuflicher Fotograf arbeitet, vor allem der persönliche Bezug zu den Künstlern und dass diese sich wohl fühlen. So stehen bei den Shootings für „10 im Quadrat“ alle Zeichen auf Bequemlichkeit. Da verwundert es nicht, dass eine entspannt wirkende Elena Rud in gestreifter Hose, einem weißem Crop-Top und einem schwarzen Cardigan entspannt auf der Couch einen Antiquitätenladen fläzt und selbstsicher für die Kamera posiert.
Text: Larissa Kahr
Foto: Benjamin Becker
Alle Informationen zur Ausstellung gibt es hier