Erst seit einem Jahr gibt es die Band mit dem langen Namen The Words That Make Us Murder, doch nach ersten Auftritten mit der bekannten Hardcore Punk-Band ACxDC veröffentlichen sie nun bereits ihre erste EP. Ein Review.
Die Begriffe „München“ und „DIY Hardcore Punk“ stellen nur auf den ersten Blick einen Gegensatz dar — tatsächlich hat die bayrische Landeshauptstadt nämlich hinsichtlich lokaler Musik der härteren Gangart so einiges zu bieten.
Ein Beispiel hierfür ist The Words That Make Us Murder. Die Gruppe besteht zwar erst seit diesem Jahr, hat aber bereits mit Genregrößen wie ACxDC (Antichrist Demoncore) die Bühne geteilt und nun auch vor Kurzem ihre erste EP Your God Is Dead Now auf Bandcamp veröffentlicht.
In dem berühmten Aphorismus aus der Fröhlichen Wissenschaft, auf den der Titel anspielt, kündigte Friedrich Nietzsche einst die Ankunft des Nihilismus an — und hierfür liefern TWTMUSM nun auch einen passenden Soundtrack. Mit schmetternden Hardcore-Riffs („Darkest Place“), peitschenden Blast-Beats („Ironic Life“), Doublebassgewitter und Moshpits induzierenden Breakdowns à la CODE ORANGE, die immer wieder mit geschickt eingestreutem Feedback und Dissonanzen garniert werden („Love“), reißen die vier Songs — von denen keiner die Drei-Minuten-Marke überschreitet — die Fundamente der alten Welt nieder. Unterstrichen wird das apokalyptische Geschehen hierbei von verzweifelten Screams des Frontmanns, die in ihren besten Momenten an jene von Jacob Bannon auf CONVERGEs epochalem Album Jane Doe aus dem Jahre 2001 oder auch an die von AMENRAs Sänger Colin H Van Eeckhout erinnern; dazu blitzen — wie beispielsweise am Ende von „No More“ — immer wieder zum übergreifenden Abwechslungsreichtum der Platte beitragende melancholische Fragmente inmitten der von der Musik hinterlassenen Ruinen auf.
Das einzige Ethos, das am Ende stehen bleibt, ist dann jener des eingangs erwähnten DIY-Punk, welchem sich auch TWTMUM zuordnen — und dieses wirkt dank der sehr rohen, aber die einzelnen Instrumente differenziert zum Ausdruck bringende Produktionsqualität letztendlich umso authentischer.
Foto: privat
Von: Maxime Weber