Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Michaela

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Die Sonne strahlt warm auf die Haut, das Eis schmilzt kalt auf der Zunge. Es ist Frühling! Faul auf der Couch liegen, kann man im Winter. Deswegen heißt es für Michaela, rausgehen – auf den Markt, an die Isar. Dort, wo man den Frühling schmecken, riechen und fühlen kann. Wer die schönste Zeit im Jahr nicht ausnutzt, ist selbst schuld, findet sie. Aber auch wenn die Sonne untergegangen ist, gibt es in München diese Woche viel für Michaela zu entdecken: Einen Filmabend der Kunstakademie München oder die Ausstellung “Take it – don’t leave it” zum Beispiel.

Der Frühling ist die beste Zeit, um frischen Wind in die Bude zu bringen. Auf dem Schreibtisch stapeln sich alte Uni-Unterlagen, die Regale sind eingestaubt. Jetzt heißt es: aufräumen und ausmisten. Das Beste daran: In Wohnung und Kleiderschrank ist wieder Platz für neue Sachen. Als Belohnung geht es Freitag auf die Designmesse „Blickfang“. Ab 14 Uhr zeigen 100 Designer aus 11 Ländern ihre Kreationen. Ich suche nach Postern oder Bildern, denn auch nach einem halben Jahr in München sind meine Wände noch kahl. Nach der Shoppingtour geht’s auf einen Absacker ins „Nage und Sauge“. Bei guter Musik und leckeren Salaten mit Foccacia kommt man wunderbar in Wochenendstimmung.

Samstag will ich früh raus. Diese Woche war Spargelanstich. Also schlendere ich durch das bunte Treiben am Viktualienmarkt. Eine Handvoll weißer Stangen landet in der Einkaufstasche. Ich schiebe meine Sonnenbrille ins Haar, genieße die zarten Strahlen auf dem Gesicht. So scheint die Sonne nur im Frühling. Mittags gibt es Spargel mit Salzkartoffeln, natürlich auf dem Balkon.
Frischer Wind kommt auch von außerhalb ins Land. Viele Flüchtlinge kamen in den letzten Monaten in München an – und mit ihnen neue Kulturen, neue Ideen und Meinungen. Im Alltag aber kreuzen sich die Wege von Geflüchteten und Einheimischen selten. Das will die Veranstaltung „All Human Beings Are Equal” ändern. Die Münchner Kammerspiele machen ein lockeres und ungezwungenes Kennenlernen möglich. Los geht’s heute Abend um 19:30 Uhr mit einer Vernissage. Zwei Wochen lang gibt es ein tolles Rahmenprogramm mit Bildern, Lesungen und Diskussionen. Ein spannendes Projekt, das sich niemand entgehen lassen sollte. Danach geht es – je nach Lust und Laune – zum Abtanzen in den Club.

Am Sonntag heißt es erstmal ausschlafen. Die Nacht war zu kurz, der Wein zu viel. Dagegen hilft nur frische Luft: Also ab aufs Mountainbike und eine Runde über die Isartrails heizen. Hat sich die Sonne dann noch nicht verzogen, mache ich es mir am Flaucher gemütlich: eine Decke, ein Radler und ein gutes Buch. So lasse ich den Tag ausklingen.

Am Montag holt mich die Realität ein. Der Tag war stressig, es gab viel zu tun. Gut, dass ich am Wochenende Energie getankt habe. Ich bin noch nicht müde, will was erleben: also ab zum Filmeabend der Kunstakademie München. Um 20 Uhr läuft ein Überraschungsfilm. Nur so viel wird verraten: Es geht um das Asperger-Syndrom. Ich hol mir Popcorn und bin gespannt.

Von Dienstagen halte ich nicht viel. Es ist nichts los. Das Wochenende ist noch viel zu weit weg. Ich gebe auf, die Frühjahrsmüdigkeit hat mich gepackt. Ich mixe mir einen Shake aus Grünkohl, Zitronen, Äpfeln, Ingwer und Minze und entspanne auf dem Balkon.

Am Mittwoch will ich Kultur. Ich mag das Moderne: schlicht, gradlinig und trotzdem besonders. In der Design meets Photography Ausstellung „Take it – don’t leave it” bin ich genau richtig. Eindrucksvolle Fotos und Design-Objekte bilden eine Einheit. Die Vernissage startet um 18 Uhr in der Maximilianstraße.

Der Donnerstag ist für Musik reserviert. Ab 20 Uhr tritt Singer-Songwriterin Sofia Talvik im Lost Weekend auf. Der Neo-Folk der Schwedin ist unaufdringlich und leicht. Leicht wie ein warmer Sommertag. Und so entführen mich ihre selbstgeschriebenen Songs in eine fremde Welt. Ich schweife ab, denke an Reisen und Abenteuer. Mit dem bittersüßen Gefühl von Fernweh gehe ich nach Hause und plane meinen Sommerurlaub in Tansania.

Am Freitag gehe ich ins Harry Klein, nein falsch: ins Marry Klein. Einmal im Jahr tauft sich der Technoschuppen um. Der Grund: Es soll auf die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen aufmerksam machen. Während der Aktion legen nur weibliche DJs und VJs auf. Außerdem gibt es ein spannendes Rahmenprogramm: Der Tag heute widmet sich den weiblichen Ikonen der elektronischen Musik. In kurzen Filmen erzählen sie von ihrem Alltag und ihrer Liebe zur lauten Musik. Wer danach mehr über die Künstlerinnen wissen will, kann diese einfach fragen: Einige der Protagonistinnen stehen nach dem Programm für einen Plausch bereit. Danach schnappe ich mir ein paar Freunde und gehe ins Milla. Hier wühlen sich die DJs durch die Plattenkisten. Wer Interpret und Titel errät, bekommt ein Freigetränk. „Junktion“ aus Berlin und „Dance Kill Move“ aus Stockholm stehen an den Turntables. Funk, Hip-Hop und Dubsteb mischen sich zum Soundtrack meiner Frühlingsnacht. 

Foto: Privat

Von: Michaela Schwinn

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Kathi

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Kathi lässt sich diese Woche von der Ferien-Halbzeit-Panik nicht aus der Ruhe bringen, sondern genießt den Sommer noch einmal in vollen Zügen: Sie schwelgt im Theatron bei Young Chinese Dogs und

Nick and the Roundabouts

in Fernweh, aber tanzt sich auch gute Laune auf der 

Block-Party im Crux. Kunst fehlt auch nicht: anschauen beim

Isarsprudel

oder mitmachen beim

Gestaltungswochenende

am Starnberger See. Und wer weiß, vielleicht wird sie sogar Munich’s New Topmodel, denn beim Tag der offenen Tür im Store & Studio wird ein offenes Casting angeboten.

Falls ihr diese Woche Schulkinder mit einem Satz zur Verzweiflung bringen
wollt: „Die Sommerferien sind schon fast zur Hälfte rum“, das funktioniert
immer. Aber auch wir „Großen“ merken, ewig wird der Sommer nicht mehr dauern.
Also, tanzen wir in unseren Bikinis – solange es noch geht.

Zum Bikini passt kaum etwas so gut wie der Starnberger See!
Dort schmeißt die Münchner Kulturjurte von Freitag
an ein Gestaltungswochenende
– einfach anmelden, vorbeischauen und mitgestalten. Ich bleibe am Freitag bei
den Gewässern und schaue um 15 Uhr beim Isarsprudel vorbei.
Eine ganze Menge Kunst erwartet mich zwischen Weideninsel und Corneliusbrücke.
Da kann ich der Kreativität förmlich beim Sprudeln zusehen. Abends spielen auch
noch die Young
Chinese Dogs
im Theatron
und Nana
in der Keg Bar
– ein spritziger Freitag!

Es ist Samstag
und mir fällt auf: Vor ungefähr einem Jahr bin ich das letzte Mal in die USA
geflogen. Was hilft gegen das Fernweh? Ein bisschen Folk, der gerne einmal nach
amerikanischer Bar klingt. Also mal wieder ab ins Theatron, wo von
19 Uhr an unter anderem Nick and the
Roundabouts
auftreten. Und nachdem ich Songs wie „Leaving this City“ gehört
habe, suche ich direkt mal nach Flugtickets. Vielleicht habe ich ja Glück. Ansonsten tanze ich bei Mixed Munich Arts einfach dem Sonnenuntergang entgegen. Be free – genau das
richtige Sommer-Motto!

Am Sonntag ist es
Zeit für einen gemütlichen Nachmittagstee. Langweilig? Okay, dann gehe ich eben
zum „Hardcore
Nachmittagstee
“ bei BEASTIEstylez samt Freunden. Um 16 Uhr beginnt das
Spektakel im Farbenladen – ich bin gespannt auf die Ausstellung und alles, was
zu einem Hardcore-Tee sonst noch dazugehört. Nach Hardcore-Feiern klingt die Block-Party, die
von 18 Uhr an im Crux stattfindet, sehr verlockend. Ganz besonders freue ich mich auf Ty Dolla $ign, schon
wegen des Hardcore-Namens.

Da ich am Samstag leider keine billigen Flugtickets nach
Kalifornien gefunden habe, gönne ich mich am Montag wenigstens einen Mission-style Burrito. Also auf
zur Burrito Company in der
Augustenstraße: Pulled Pork Burrito, Tortilla Chips, Salsa – das volle Programm
gegen Fernweh.

Der Dienstag ist
wie gemacht für einen Mädelsabend am Praterstrand.
Hier gibt es mehr Spritz-Variationen als Sandkörner und Bikini-Tanz-Atmosphäre
ist auch garantiert. Ein Hoch auf den Sommer!

Am Mittwoch
bekomme ich Besuch aus Schweden und mutiere zur Stadtführerin. Ich gebe zu, das
München-Touri-Komplettpaket macht auch mir selbst immer wieder Spaß, die Stadt
ist eben einfach toll. Wir starten mit einer Brotzeit am Viktualienmarkt,
schlendern durch die Innenstadt und machen einen Abstecher zum Starnberger See.
Dass deshalb für die Allianz Arena keine Zeit mehr bleibt, schmerzt mich mehr als
meinen Gast – aber als gute Gastgeberin muss ich Opfer bringen.

„Germany’s Next Topmodel“ läuft ja gerade nicht, aber
Modelträume werden am Donnerstag
trotzdem wahr: Von 5 Uhr an ist Tag des offenen Studios im „Store & Studio
in der Reichenbachstraße. Offenes Casting und Gratis-Portrait – kreisch!
Außerdem wird die neue Sommerkollektion von akjumii vorgestellt.
Vielleicht finde ich da meinen Tanzbikini fürs nächste Jahr. Zum Bikini passt
dann auch die Musik von Sea and
Air
, die im Cord
Club
auftreten (Einlass: 20:30 Uhr). Nach diesem Tag möchte ich am liebsten
nur noch Sandburgen bauen.

Am Freitag habe
ich dann kurzzeitig genug vom Sommer. Heute will ich Klimaanlage und
Indoor-Sport. Also fahre ich nach Fürth zum Paul-Hunter-Classic,
einem der drei großen Snookerturniere in Deutschland. Die zwei von euch, die
Snooker schon immer mal live sehen wollten, können hier die Spitzensportler
treffen und sich den ganzen Tag lang an zehn Tischen von diesem wunderbaren
Billiardsport faszinieren lassen. Und ich kann euch sagen: Live ist das Ganze
noch spannender als im Fernsehen. Tickets gibt es noch, ein Geheimtipp für
Abenteuerlustige.

Snooker ist dann auch der krönende Abschluss meiner Woche.
Der Sommer bleibt zum Glück wohl noch ein bisschen – der Bikini wird sicher noch
nicht in den Schrank gehängt.

Kathi Hartinger

Foto: privat