Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Friederike

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Ein schön vielfältiges Programm hat sich unsere Autorin diesmal ausgedacht. Das führt sie ins Westend zum Hofflohmarkt, zum musikalischen Brunch ins Import Export und natürlich zum Theatron Pfingstfestival.

Eigentlich wollte ich übers lange Wochenende an den
Gardasee. Lago di Garda klang wie Musik in meinen Ohren und fügte sich in
meinem Kopf zu einem perfekten Plan zusammen, nach sechs Jahren München muss man
einfach mal dort gewesen sein. Denken sich leider zigtausende andere Menschen
an diesem Wochenende auch. Eine Münchner Zeitung titelte Dienstag mit „Freitag
wird der reisestärkste Tag des Jahres.“ Na, wenn das so ist, reise ich lieber
nur mit den U-Bahnen, bleibe in der Stadt und genieße Klangfest, Theater,
Outdoor-Kino und Flohmärkte.

Am Freitag lausche ich dem lieben und talentierten Chuck
Winter, der einst mit mir studierte und uns schon auf der Hütte hinter
Innsbruck sein musikalisches Können bewies. Im Rumours präsentiert er seine EP “Morning Calling”. Mehr Bass gibt’s Freitagabend im
Anschluss an die Releaseparty im Kiddo mit SO NOT BERLIN. Eigentlich bin ich
gar nicht so cool, aber ich probiere mal reinzukommen.

Der Samstag startet mit einem Bagel bei Onofrio`s in der
Heimeranstr. 32, am liebsten dem mit Lachs und Frischkäse, wenn sie den noch
haben. Eigentlich zu hip, aber mit gutem Espresso anlockend. Danach zieht es mich kurz in diesen mit Antiquitäten vollgestopften Laden im Westend,
das Café Marais, über dem noch der Name eines Ladens von vor gefühlt 100 Jahren
prankt. Da am Samstag im Westend Hofflohmarkt ist, kann ich dort gleich bleiben
und ein bisschen shoppen. Garantiert werde ich mit einer furchtbaren
Sonnenbrille und neuen Blumentöpfen zurückkehren. Immerhin in der richtigen
Stimmung geht’s von dort gleich in die Glockenbachwerkstatt. Hier findet den
ganzen Nachmittag und Abend Musik-Programm statt, begleitet von Flohmarkt und
Vernissage. Samstagabend will ich unbedingt zur Jazz Night ins
Lost Weekend an der Uni, 3 Euro Eintritt für einen vielversprechenden Abend.

Wenn ich es schaffe, will ich am Sonntag im Import
Export vorbeischauen, wo es seit neuestem einen tollen musikalischen Brunch gibt. Der bringt mich in Stimmung für das, was kommt: danach gehe ich nämlich definitiv aufs Theatron Pfingstfestival,
das vom 3. bis 5. Juni stattfindet und Musiker wie Ebow, Petra und der Wolf und
ACID ARAB beherbergt. Das Tollste neben dem Ambiente am Olympiasee: Das
Festival ist kostenlos. Deshalb gehe ich am Montagnachmittag gleich nochmal hin,
nachdem ich den Vormittag an einem See verbracht habe.

Sonntag, 4.6. 16-22 Uhr:

MURENA MURENA * ELA
QUERFELD
* Matthew
Matilda
* Hildegard von Binge Drinking * Ebow * ACID ARAB


Montag, 5.6. 16-22 Uhr:

Die Sauna * Lydmor * petra und der
wolf
* Hannah
Epperson
*

Kayan Project * Paper
Beat Scissors

Irgendwie reizt mich nach dem langen Wochenende die Couch
oder wenigstens ein Kino, aber ich habe kaum noch Geld, deshalb geht’s am Dienstag für 3
Euro in den TU Film „Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit“. Höhöhö. Im
Anschluss gibt’s dann übrigens noch einen Film, der erklärt, wie man aus dieser
Unzufriedenheit herauskommt. Karten gibt es vor Ort ab 19.15 Uhr.

Am Mittwoch teste ich das neue Café Erika und deren Frühstück
ab 9:30. Danach treffe ich mich mit Joana von DFCF,
um mein Sommer-Turban zu entwerfen. Und weil bereits in Shopping-Laune, schaue
ich danach bei den Leuten von Khala vorbei, um mir für meine Europareise im
August noch eine nachhaltige bunte Bomberjacke zu kaufen.

Was auch immer im Viehhof-Kino läuft ist gut, bei gutem
Wetter reicht es mir aber auch, dort am Weinstand von Franken Wein einfach ein
paar Gläser durchzuprobieren oder im Biergarten das Stockbrot vom Donnerwirt zu
bestellen. Dienstag läuft hier Moonlight, Mittwoch Girl on a Train. Beides ab
einsetzender Dunkelheit, so gegen 21:45 Uhr.

Selbst mal mitgemacht und viele
Spenden gesammelt
,
interessiert mich irgendwie, was die diesjährigen Teilnehmer vom diesjährigen Breakout zu
erzählen haben. Deshalb gehe ich Donnerstagabend in die 089-Bar, in die mich
sonst keine zehn Pferde reinkriegen. Denn dort findet die Breakout-Siegerehrung
statt – Teams, die dieses Jahr 36 Stunden ohne Geld mehr als 100.000 km für
einen guten Zweck zurückgelegt haben.
Auf dem Heimweg schaue ich kurz in die Ruby Lilly Hotelbar am Stiglmairplatz,
für eine Hotelbar ziemlich nett eingerichtet, wenn auch ein bisschen
Schickeria, wie sie es sich selbst zum Motto gemacht haben. Vom 5.-11. Juni ist
Negroni Woche, also genehmige ich mir noch einen als Betthupferl. Sollte daraus
wider Erwarten mehr als einer werden, spaziere ich noch mit ein paar Freunden
in die Rote Sonne, die ausnahmsweise mal keinen Eintritt kostet. Da geht’s um
Kunst und Politik und Kultur und Dreck und das Dagegensein, und das finde ich per
se gut.

Am Freitag könnte man beim Business-Stammtisch im Café Lotti am
Freitag von 13-15 Uhr „interessante Kontakte“ knüpfen – vielleicht gar nicht so
blöd, da mal vorbeizuspazieren? Abends gehe ich auf jeden Fall ins So Ham in
der Buttermelchstraße, weil da Curry Night ist und das meist einen ziemlich
guten Start ins Wochenende beschert!

Text: Friederike Krüger
Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Maxime

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Maxime hat es geschafft. Keine Klausuren mehr, nur noch Semesterferien und – das bedeutet für ihn allerdings keineswegs einen Verzicht auf intellektuelle kulturelle Betätigung: nicht nur eine Reihe interessanter Auslese-Filme zum Beispiel in der Villa Flora oder auf dem Königsplatz, sondern auch zwei Kunstausstellungen stehen auf dem Plan: die 

Jahresausstellung der Akademie der bildenden Künste und alle vier großen Radierzyklen von Francisco José de Goya y Lucientes.

Diese Woche beginnen
meine sehnsüchtig erwarteten Semesterferien.
Nachdem mich in letzter Zeit die Vorbereitungen für
meine Klausur in Kunstgeschichte sehr vereinnahmt haben, dürfte
man dementsprechend meinen, dass ich jetzt erst einmal auf eine intensive
Auseinandersetzung mit allem, was auch nur im Entferntesten mit Kunst zu tun
hat, verzichten möchte – doch dem ist
nicht so. Ganz im Gegenteil: Diese Woche stehen eine Reihe empfehlenswerter
Ausstellungen in München, für
mich auf dem Plan, die sich gleichermaßen
den alten Meistern als auch Neuankömmlingen
widmen. Daneben kommen aber auch die siebente Kunst – das Kino – in Form von
diversen Filmvorführungen nicht zu
kurz, und sogar ein Konzert hat letztendlich noch Platz in meinem
Terminkalender gefunden.

Nachdem am Freitag
meine Pläne, lange auszuschlafen,
wahrscheinlich wieder durch meine noch anstehende Ferienlektüre,
die ich unbedingt bewältigen will,
zunichte gemacht werden, trudeln abends gleich einmal zwei Freunde aus
Luxemburg bei mir ein. Die schleppe ich dann auch, kaum dass sie aus dem
Flugzeug bzw. Bus gestiegen sind, auf das Benefizkonzert „München hilft Nepal"
in der Muffathalle mit, bei dem Jesper Munk und The Whiskey Foundation
auftreten. Der Ticketerlös fließt
hierbei in dringend benötigte humanitäre
Hilfsprojekte in Nepal, das vor einigen Monaten von Erdbeben heimgesucht wurde
und nach wie vor mit den Folgen zu kämpfen
hat.

Da meine beiden
Freunde nicht allzu oft in München sind, veranstalte
ich am Samstag abends eine Hausparty. Danach flüchten
wir vor dem Zorn meiner erbosten Nachbarn im Studentenwohnheim, deren Wände
wir mit berstend lautem Vaporwave zum Einsturz gebracht haben, zu Ben & Jerry’s Movie Nights in
die Villa Flora. Dort führen wir uns die
herrlich skurrile, grandios geschauspielerte und mit fantasievollem Setdesign
versehene Komödie „Grand
Budapest Hotel“ von Wes Anderson –
einen meiner absoluten Lieblingsfilme – zu Gemüte,
während
wir leckeres Eis vom Sponsor schlemmen.

Auch der Sonntag
steht ganz im Zeichen des Kinos. Nachdem wir erst einmal meine Wohnung
wieder aufgeräumt und das Schmerzensgeld an die
Nachbarn ausgehändigt haben,
verschlägt
es uns auf die HFF Jahresschau,
bei der die Studenten der Filmhochschule ihre neuesten Streifen im Innenhof
vorführen
und ich die Institution nach meiner bitter fehlgeschlagenen Bewerbung vor ein
paar Jahren doch noch mal von innen sehen darf.

Am Montag steht
dann neben Sightseeing in München mit meinen
Besuchern noch ein weiteres Open-Air-Kino an – und zwar schauen wir uns die
zehnteilige bayrische Kultserie Monaco Franze . auf dem Münchner
Königsplatz
an. Daran war unter anderem Patrick Süskind,
der Autor von „Das Parfüm“,
beteiligt.

Nach all diesen
Filmen widmen wir uns am Dienstag endlich auch den bereits in der
Einleitung angekündigten bildenden Künsten.
Uns zieht es zur Jahresausstellung der
Akademie der bildenden Künste
, in der Werke
Studierender aller Richtungen – Medienkunst, Innenarchitektur, Fotografie,
Malerei, Bildhauerei und viele mehr – ausgestellt werden. Für
Abwechslung ist also definitiv gesorgt.

Mittwochs führe
ich mir mit meinen Freunden zuerst einmal die spektakulären
Wellenreitkünste der Münchner
Surfer am Eisbach, zu Gemüte, ehe wir uns
dann abends, passend dazu, die Surferdoku SPLINTERS im
Viehhofkino anschauen. In dem Film geht es um einen indigenen Stamm in Papua
Neuginea, der das Surfen für sich entdeckt hat
und alljährlich
einen Wettbewerb veranstaltet, bei der als erster Preis eine Reise nach
Australien winkt. Ob wir uns danach auch selbst aufs Surfbrett wagen, steht
aber nach wie vor zur Debatte.

Am Donnerstag besuchen
wir dann das Münchner Künstlerhaus,
in dem momentan alle vier großen
Radierzyklen von Francisco José de Goya y Lucientes

– die „Los
Caprichos“, „Desastres
de la Guerra“, „Tauromaquía“
und
„Disparates“

ausgestellt werden. Diese liefern einen besonders packenden Einblick in Goyas
monumentales Werk, das nicht nur die moderne Kunst mitbegründet
hat, sondern auch die kollektive Erfahrung der menschlichen Existenz in
eindrucksvolle, schockierende und mitreißende
Bilder zu verpacken vermag.

Die aufregende
Woche, voller spannender Filme und Gerichtsprozesse wegen Hausfriedensbruchs
aufgrund meiner Hausparty, nähert sich schließlich
ihrem Ende – freitags lassen wir dementsprechend die zurückliegende
Zeit dann noch mit einem Besuch auf dem Architektur Sommerfest 2015
an
der TU München
ausklingen.

Maxime Weber