Twin Tone Trigger

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Sturm und Drang mit Garage-Rock und Blues – eine Kombination, die zu funktionieren scheint. Ihre erste EP muss die Band Twin Tone Trigger neu auflegen, weil sich die bereits ausverkauft hat.

Auch Ungeduld ist manchmal eine Tugend. Allerdings müssen die richtigen Vorrausetzungen geschaffen werden, um das Sprichwort auf die Attitüde jugendlicher Stürmer und Dränger umzumünzen. Die beiden Münchner Musiker Kevin Ippisch und Alex Rupp sind von dieser Ungeduld getrieben. Vor ungefähr einem Jahr haben sie sich beim Ausgehen kennengelernt und beschlossen gemeinsam Musik zu machen, die erste Bandprobe folgte kurz darauf und das erste Konzert als Twin Tone Trigger (Foto: Pascal Murgas) spielten sie dann auch gleich im Anschluss an die erste Probe. Doch der Sound, den sie sich für diese Hau-Drauf-Nummer ausgesucht haben, passt sehr gut. Ja, eigentlich braucht diese Form von bluesigem Garage-Rock genau diese etwas unausgegorene Unbeschwertheit.

Alex‘ Schlagzeug rumpelt und kracht, die Gitarre zerrt so arg, dass der Klang ab und an in atonalen Krach kippt und Kevins Stimme klingt ganz leicht so, als würde er durch einen Telefonhörer singen. Doch in diesen wüsten Sound legt das Duo all seine Liebe für Blues und Rock. Und die reicht immerhin von den ganz typischen pentatonischen Skalen der Sechzigerjahre zum Black Rebel Motorcycle Club und den White Stripes. Einen großen Vorteil bringen die beiden jedoch mit: Sie mögen neben diesen klassischen Bluesrockern auch Bands wie Sonic Youth und Joy Division. Und so ist ihrem Sound anzuhören, dass sie nicht versuchen, ihre Vorbilder originalgetreu zu reproduzieren. Vielmehr lagern sie die düstere Trockenheit von Joy Division an den hitzigen Bluessound genauso an wie Sonic Youths Krachexperimente.

Im vergangenen Jahr spielten sie sich durch sämtliche Münchner Clubs und müssen nun ihre erste EP neu auflegen, weil sich die bereits ausverkauft hat. Und mit einer besonderen Ehre beschließen sie diesen Monat: Am Freitag, 30. Januar, treten sie als Vorgruppe der Münchner Band Pardon Ms. Arden auf, die in der Kranhalle des Münchner Feierwerks ihr Abschiedskonzert geben wird.

Von Rita Argauer

Stil: Garage-Rock / Blues / Post-Punk
Besetzung: Kevin Ippisch (Gitarre, Gesang), Alex Rupp (Schlagzeug)
Aus: München
Seit: 2013
Internet: soundcloud.com/twintonetrigger