Das schöne Wetter genießen? Kommt für Matthias (Foto: Olivier Schank) gar nicht in Frage – der Musikliebhaber bleibt lieber drinnen: Zum Musik hören. Kunst angucken. Und Konzerte besuchen.
Der Winter ist vorbei. Zumindest zeigt die Sonne sichwieder regelmäßig. Das heißt aber nicht, dass Innenaktivität jetzt verpönt ist.
Vor allem wenn, es um Musik geht, die klingt im Keller halt oft am besten. Zum
Glück bringt der Frühlingsanfang eine Menge mit – von allen Sorten.
Der Freitag fängt für mich eher spät an – so ab halb neun,
da werde ich aktiv. Der Abend beginnt heute in der Glockenbachwerkstatt,
natürlich im Zeichen der Musik: die Punk-Band Cyanide Pills aus Leeds ist
wieder in München! Danach geht es abenteuerlich weiter, schließlich öffnet sich
der Hades in der Thalkirchner Straße. In der alten Yip Yab-Location starten die
Damen und Herren von „sicker
than your average“ in den ersten Abend im neuen Laden.
Nach ereignisreichem Abend will ich den Samstag ruhiger
angehen – läuft wohl auf ersten Besuch der Saison am Flaucher heraus.
Vielleicht sogar mit dem Radl, wenn ich mich ganz sportlich fühle. Gegen Mittag
geht’s dann trotz Semesterferien Richtung Uni. In der Kaulbachstraße findet die
Release-Party des Berliner Labels The Shit Shop im Cheers from Downtown statt.
Von 15 Uhr an präsentiert das Label zum ersten Mal ihre Kollektion in München. Ab
20 Uhr treibt es mich dann ins Zentrum – genauer, in das Nachtatelier am Isartor. Das
vorletzte Event des Ateliers muss ich mir anschauen – es stellen Zdenek Kotala,
Lumenmann und Timm Zorn aus. Mit angeregter Phantasie lasse ich den Abend
gemütlich ausklingen.
Puh, ganz schön anstrengendes Wochenende bisher. Der
Sonntag bleibt für mich traditionell Ruhetag. Am Nachmittag ist noch NEU NEU
NEU in der Lothringer 13Halle, da reicht es dann aber auch mit Ruhe. Ausgestellt
werden Abschlussarbeiten von Designstudenten aller Richtungen. NEU NEU NEU ist 2013
von Studenten der Hochschule München ins Leben gerufen worden – und wird jetzt
in neuer Fassung fortgeführt. Ich war nie wirklich kreativ…deshalb bin ich
immer wieder beeindruckt, was meine fachentfernten Kommilitonen alles drauf
haben.
So, neue Woche, neue Ziele. Nach einem ruhigen Tag ist
montags wieder Musik angesagt: Im Milla stehen ab 21 Uhr die Schlagzeugerin
Vivi Vassileva und ihre Freunde an Trommeln und Xylophon. Für das junge
Magazin von BR-Klassik geht’s für die jungen Klassikkünstler auf die
Milla-Bühne. Die gute Laune der Musikerin soll ansteckend sein – das könnte der
letzte Schub sein, den ich brauche, um noch im Kafe Kult vorbeizuschauen. Dort
spielen die Mailänder von CLASS und Frana aus München. Die Kombination aus
Klassik und Hardcore-Punk wird spannend. Trommelfellpingpong, oder so.
Dienstag brauche ich erst mal den Morgen, um mich zu
erholen. Oder mich mit gewohnten Tönen zu begnügen – die neue Platte von Jesper
Munk ist halt schon echt gut. Gleich um 19 Uhr geht’s dann schon weiter,
nämlich zur Vernissage Re:direction. Im Provisorium stellen zwölf
Designstudenten Illustrationen, Grafiken und Fotografien vor,
begleitet von Musik von Never Ending Apple. Viel Zeit bleibt mir aber nicht,
das Ampere wartet schon auf mich. Na ja, vielleicht nicht nur auf mich – der
Isar Slam im März zieht jede Menge Poetry-Fans an. Neben eingefleischten
Seriensiegern wie Christian Ritter finden auch Newcomer aus der deutschen
U20-Szene Platz auf der Bühne.
So, anstrengend war es. Leider hat das sehr unangenehme
Nebeneffekte für mich – Mittwoch bleibe ich zu Hause. Der Wäschekorb quillt über, die Teller und
Müslischüsseln stapeln sich einen gefühlten Meter in der Küche. Ich mach mich
an die Arbeit. Okay, ich muss doch erst Waschpulver und einen Beutel für den
Staubsauger holen. Das gute Wetter macht den Gang zu DM wenigstens deutlich
angenehmer. Produktiver Tag. Mama wäre stolz.
Nach den künstlerisch geprägten Anfangstagen der Woche
steht der Donnerstag für mich im Zeichen der Weiterbildung. Das DGB Gewerkschaftshaus
München lädt zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Medien in der
Glaubwürdigkeitskrise“ ein. Wissenschaftler und Journalisten suchen nach der
Antwort auf die Frage, warum und wie sich die Berichterstattung zu Themen wie
der Ukraine-Krise auf die Glaubwürdigkeit der Medien auswirkt. Stichwort
Lügenpresse. Gegen Abend steht dann wieder Release an: die neue Ausgabe des
Münchner Hochschulmagazins (MHM), mittlerweile die 13. Ausgabe, wird im MMA
vorgestellt. Im Zentrum steht „Intimität und Distanz“. Texte, Interviews und
Illustrationen setzen sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Thema
auseinander.
Freitagmorgen. Gleich geht der große Rummel wieder los.
Erstmal rollen mein Fahrrad und ich in Richtung Englischer Garten. Die Sonne
scheint, und ich blättere gemütlich durch das MHM. Ich glaub der erste Sonnenbrand
kommt schon…Zeit für etwas Bewegung. Heute geht’s endlich mal wieder ins Crux
– NICE! like ABOUT A WEEK AGO lädt ein. So viel Zeit für HipHop muss sein.
Somit starte ich wieder mit guten Vorsätzen in die neue Woche…mal schauen, ob
ich das gute Wetter diesmal auch von draußen bewundern kann!