Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im April

Neuer Monat, neue Playlist. Und wie immer ist der Mix unserer Autorinnen und Autoren bunt. Von Geheimtipps von Freunden, über ungewöhnliche Cross-Genre-Kombinationen bis hin zu unaussprechlichen amerikanischen Bands – es ist aus jeder auch noch so abgefahrenen Ecke was dabei. 

K.Flay – Wishing it was you

Auf Musik-Empfehlungen von guten Freundinnen ist ja eigentlich immer Verlass. So auch in diesem Fall: K.Flay ist absolut grandios. Die Mischung aus Hip-Hop, Elektro und Indie kann man laut aufdrehen und leise genießen. Danke Ari!

Jacqueline Lang

Isolation Berlin – Alles grau

Ich gehe eher selten auf Konzerte. Ich höre kaum deutschsprachige Musik, von Hip-Hop mal abgesehen. Trotzdem habe ich Isolation Berlin dieses Jahr schon zwei Mal live gesehen. Es waren wunderbare Abende. Glückstrunken und völlig verschwitzt vom ganzen Gespringe und Getanze sind wir Heim gegangen. Irgendwie übt der Rock-Pop-Mix der Hauptstadt-Band etwas auf mich aus, dessen ich mich nur schwer entziehen kann. Da ist der Schmerz in der Stimme von Sänger Tobias Bamborschke – wie er auf schräge und doch wieder genau passende Weise singt „Ich hab endlich keine Träume mehr“. Das ist melancholisch, manchmal wütend, macht mir aber trotzdem wahnsinnig Spaß. Also, Jungs, wenn ihr das nächste Mal hier seid: Ich steh in der ersten Reihe.

Carolina Heberling

Explosions In The Sky – The Ecstatics

Am 1. April ist auf Spotify das neue Album „Wilderness“ von der amerikanischen Postrock-Band „Explosions In The Sky“ erschienen. Meine Meinung, dass Songs ohne Gesang keine richtigen Songs sind, habe ich durch „Explosions In The Sky“ restlos widerlegt: Keine andere Band schafft es, mich durch bloße Instrumentalmusik so zu berühren. Der neue Song „The Ecstatics“ läuft bei mir bereits rauf und runter. Er wirkt beruhigend und lädt zum Träumen ein, ein anderes Mal stimmt er mich etwas nachdenklich. „The Ecstatics“ ist perfekt für verregnete Aprilabende.

Barbara Forster

HONNE feat. Izzy Bizu – Someone that loves you

Das britische Duo HONNE hat sich in den letzten zwei Jahren mit feinem Electronic-Soul einen Namen gemacht. Ihre neueste Single ist da etwas anders als die bisherigen EPs: James und Andy haben sich Izzy Bizu an Bord geholt, die schon mit Sam Smith und Rudimental getourt ist. Ihre Musik ist poppiger als die Tracks der beiden Produzenten – und das bringt Izzy Bizou zum gemeinsamen Song „Someone that loves you“ mit. Das heißt: Weniger warme, sinnliche Klänge,aber ihren typischen entspannten Elektro-Sound verlieren HONNE dabei trotzdem nicht. Das Duett von Izzy und Andy schafft die Gratwanderung, gleichzeitig die „alten“ Fans nicht zu enttäuschen und der Musikwelt zu zeigen, dass man auch vor Pop-Publikum bestehen kann.

Elisabeth Kagermeier

The Last Shadow Puppets – Standing next to me

Diese Rubrik geht ja eigentlich um aktuelle Musik – aber wer hört ein Album das grad erst erschienen ist schon rauf und runter? Ich nicht, eher im Gegenteil. Zum Beispiel hat mich der März-Song von meinem Kollegen Philipp dazu gebracht, die alte „Age of the Understatement“ – Platte von den Last Shadow Puppets wieder auszugraben – guess what? Das Teil ist immer noch genauso gut wie beim ersten Anhören (was übrigens bestimmt drei oder vier Jahre nach Erscheinen der Platte war…). Also lief „Standing next to me“ die letzten Wochen wieder regelmäßig auf dem iPod – richtig, auf dem iPod. Das Lied ist ja schließlich auch acht Jahre alt…

Matthias Kirsch

Pvris – You and I

Ich gebe zu, manchmal bin ich muffelig. Bei aller Liebe möchte ich manchmal nach zehn Stunden historischer Fachliteratur über die bürgerliche Kleinfamilie sogar an einem Freitagabend mit dem Kopf gegen die Wand und nicht in irgendeinen hippen Münchner Club rennen. Sehr zur Freude meines Kopfes habe ich im April aber den perfekten Stimmungsloch-Überbrücker gefunden: „You and I“ von einer amerikanischen Band, deren Name ich mich nicht auszusprechen traue (Pvris). Der Song hat so viel Schwung, so viel Kraft und so viel Ausdruck in sich, dass ich bei jedem Mal Hören noch ein bisschen lauter aufdrehen möchte, und schon in meinem Zimmer anfange zu tanzen.

Theresa Parstorfer

Damien Jurado – And Loraine

Manchmal ist man seiner Zeit einfach voraus. Anfang der Neunziger nahm der Singer-Songwriter Damian Jurado erste Platten auf, Ende der Neunziger war der Musiker aus Seattle Liebling der Musikjournalisten – einzig: Den Hörern da draußen hat das damals nicht sonderlich interessiert. Aber künstlerische Bedeutsamkeit misst sich ja in anderen Dingen. Der Dark-Folk von einst ist vergessen, auf dem aktuellen Album “Visions of us on the Land” zeigt er sich – gut: nicht fröhlich, aber düster-optimistisch. Ein Visionär.

Michael Bremmer

Tim Bendzko – Keine Zeit

Die Welt kann heute jemand anders retten, die Rolle der ich-muss-nur-noch-kurz-die-Welt-retten- Superheldin darf heute gern mal jemand anders übernehmen. Ich habe einfach mal “Keine Zeit”! Dieser Song von Tim Bendzko passt so gut zu den ersten Sonnenstrahlen, zur unbeschwerten Stimmung in der Stadt. Für 3 Minuten und 19 Sekunden entfliehe ich mit diesem Lied dem Alltagsstress und mache einen musikalischen Kurzurlaub!

Stephanie Albinger

Edward Sharpe & the Magnetic Zeros – The Ballad of Yaya

Auf dieses Album warte ich jetzt schon seit Jahren – Und endlich ist es da: Person A, die neue Platte von Edward Sharpe & the Magnetic Zeros. Die Band von Alex Ebert hat das Image einer fröhlichen Hippie-Kommune, einschließlich Drogenexzesse des Frontmanns, die in regelmäßigen Entzügen enden. Und von vorne beginnen. Eine Kultfigur, in deren Musik man das Auf und Ab eines Musikerlebens hören und fühlen kann. Die Musik die Ebert schreibt ist großartig, überraschend, mitreißend, lebenslustig und tieftraurig. Das neue Album macht da keine Ausnahme. Einen bestimmten Song auszusuchen fällt da schwer, denn sie sind alle so verschieden und damit Teil eines Gesamtwerkes, das irgendwo zwischen 70ies Folk, Musical und psychedelischen Sounds schwebt. The Ballad of Yaya vereint aber letztendlich alles, was ich an dieser Band so gerne mag, und fasst die musikalische Essenz des Albums als krönender Abschluss zusammen.

Marina Sprenger

Siriusmo – Ick hab wat bessret vor

Ab und zu krame ich mich durch meine Plattensammlung und mache mich auf die Suche nach vergessenen Juwelen. Bei Siriusmo musste ich diesmal stoppen. Siriusmo ist schon lange kein Geheimtipp mehr, und das zu Recht! Der Berliner Produzent macht Techno Musik. Doch anders als die anderen. Ich würde das Ganze als „gute Laune Techno“ beschreiben. Vor allem der Song „Ick hab wat bessret vor“ macht richtig viel Spaß. Ein Song wie geschaffen für den schön-Wetter-Hoffnungsträger Mai!

Yunus Hutterer

Kytes – I Got Something

Schon die „Debüt“-EP von den Kytes hat mich umgehauen und jetzt legen sie mit ihrer neuen Single „I Got Something“ nach. Nach dem ersten Mal hören direkt Ohrwurm, nach dem mittlerweile x-ten Mal wahrscheinlich mein Lieblingssong von den sympathischen Münchnern. Hier die ganz klare Empfehlung die Jungs im Auge zu behalten und so schnell wie möglich live bei einem der nächsten Anlässe zu sehen. Denn gerade erst waren sie beim SXSW in Texas, die Gelegenheiten die Kytes live und in der Nähe zu bewundern könnten also schnell rapide abnehmen, spätestens wenn endlich das Album da ist…

Philipp Kreiter

Steaming Satellites
– Move On

Österreichs
Musik-Szene ist spätestens seit Wanda und Bilderbuch wieder auf dem Radar aller
Indie-Fans. Auch die Salzburger Band Steaming Satellites sollte eigentlich
längst mit jenen in einem Atemzug genannt werden, obwohl es geradezu den
Anschein macht, dass ihnen selbst ganz recht ist, dass das nicht der Fall ist. Lieber
entspannte Ochsentouren durch kleine Clubs, als ausverkaufte Hallen. Lieber
nach dem Konzert mit den Leuten quatschen, als sich im Backstage verstecken. Wenngleich
ihre Musik eindeutig das Potential dazu hätte, versuchen sie, ihren alternativen
Indie-Charme in jeder Hinsicht zu wahren und alles Poppige zu vermeiden. Der
Track Move On von ihrer aktuellen
Platte ist derzeit mein absoluter Lieblingssong. Herrlich emotional, schlicht,
gleichzeitig verzerrt und doch so klar.        

Katharina Würzberg

Die Spotify Playlist der Junge Leute Seite im März 2016

Wieder ein Monat rum, die neuen Playlists mit der neuen Musik von vor einem Monat sind auch schon wieder irgendwie alt? Als kleines Ostergeschenk gibt es neue Musik von der SZ Junge Leute Redaktion auf die Ohren. Von Liebe, bis Liebeskummer, bis Wandern und Reisen und Nachttischlampen alles dabei. Fröhliche Ostern, der April kann kommen… 

Mumford & Sons – Hopeless Wanderer

Zugegeben, dieses Lied ist nicht nur in diesem Monat mein absoluter Lieblingssong –und doch ist er es eben einmal mehr: „Hopeless Wanderer“ von Mumford and Sons. Er erzählt davon, dass man sein ganzes Leben lang ein Wanderer ist, auf der Suche bleibt und sich doch so oft nach Antworten und Halt sehnt. Und doch sollte man an seinen Träumen dranbleiben, seine Wünsche nicht ersticken: „But you know your desire. Don’t hold a glass over the flame. Don’t let your heart grow cold.“ Dieser Song beginnt leise, fast zurückhaltend, steigert sich und reißt mich jedes Mal wieder mit.

Stephanie Albinger

Bosse – Nachttischlampe
Eigentlich fand ich Bosse erst nicht so toll. Oder naja, ich kannte seine Musik nicht so wirklich, aber hat mich auch nicht interessiert. Dann hab ich mir durch Zufall mal das neue Album angehört und irgendwie klang das gar nicht so schlecht. Beim zweiten Mal hören schon besser. Beim dritten Mal hat es richtig Spaß gemacht und ich dachte mir, komm, es kann nicht schaden, auf sein Konzert zu gehen. Das habe ich dann auch gemacht und es war eine verdammt gute Entscheidung. Eines der besten Konzerte, die ich bis jetzt erleben durfte, und hängen geblieben ist immer dieser eine Song: „Nachttischlampe“. Das hat so was ehrliches, realistisches, irgendwie kenne ich das und verstehe, was Bosse mir da sagen will. Da bin ich sicher nicht die Einzige, und das mag ich so an diesem totalen Normalo, er sieht nicht nur aus wie Max Mustermann sondern schreibt auch Songs für Normalos, über Gefühle, die jeder kennt und die jeder mitfühlen kann. So war das auch bei dem Konzert, und wenn ich daran denke bekomme ich immer noch Gänsehaut.

Marina Sprenger

Main Concept – Idealisten und Ideologen feat. Retrogott und Aphroe
„Im Zeitalter der Angst, gehört den Mutigen die Zukunft.“ Dem habe ich nichts weiter hinzuzufügen. Oder vielleicht doch: AfD wählen ist so 1933. Und: Das ist schon lange keine politische Entscheidung mehr, sondern eine moralische. „Auf einer Skala von 0 bis 10 ist kein Platz für Minusmenschen in meinem Wertesystem.“ Over and out.

Jacqueline Lang

Alamo Race Track – It`s Bad Luck
Alamo Race Track aus Amsterdam kann alles, was Mumford & Sons auch kann – nur viel viel langsamer. Verträumte Freakfolk-Songs, wunderbar entschleunigt, auch wenn die früheren Sachen noch langsamer waren. Wer traurige Liebeslieder mag, sollte sich ein wenig in den Benelux-Ländern umhören.

Michael Bremmer

Polkov – My Sweet Oblivion.
Vergessen ist ja so eine Sache. Dass das manchmal süß und verlockend ist, das hat die Musikwelt schon lange herausgefunden, das ist mir klar. Ob es funktioniert ist dann noch einmal eine andere Sache. Aber die Grazer Band Polkov, die erst 2014 ihr Debutalbum herausgebracht hat, schafft es dennoch diesem Motiv etwas nach wie vor Hörenswertes zu verleihen. „My Sweet Oblivion“ ist deshalb mein März-Motto. And I can’t help but fall for you. And I can stand loosing you. Aber das ist okay, weil wir alle müssen da durch. Die Musik hüllt sich dabei ein wenig in Cold-Play-Gewand, mit verwischten Melodien und schwerem Gesang. Nachdem ihre erste Single „Promised Land“ (ein weiteres Lieblingslied!!!) vor zwei Jahren noch ein bisschen an Calexico erinnerte, zeigen Polkov mit diesem Song, dass sie nicht nur  vielseitig, sondern auch vielseitig begabt sind. Ja, Vergessen kann auch süß sein, vor allem, wenn dabei so schöne Musik herauskommt.

Theresa Parstorfer

AnnenMayKantereit – Barfuß am Klavier
Einer meiner absoluten Lieblingssongs ist „Barfuß am Klavier“ von AnnenMayKantereit. Die Band, bestehend aus den drei Jungs Christopher Annen, Henning May, und Severin Kantereit,  hat sich rekordverdächtig von unten nach ganz oben gemausert. Egal wo die drei spielen, ihre Konzerte sind immer restlos ausverkauft. Die rauchig-dröhnende Stimme von Sänger Henning May, wenn er trällert „ich träume Liebeslieder und sing dabei von dir“ wiegt mich seit einigen Nächten in den Schlaf. Dafür habe ich mir extra eine Spotify-Playlist angelegt, nur mit diesem einen Song. Und am nächsten Morgen, wenn ich aufwache, mein Handy neben mir, und die Stöpsel längst aus meinem Ohr gefallen, dröhnt seine Stimme – laut und ergreifend – unbekümmert weiter.

Barbara Forster


The Last Shadow Puppets – Bad Habits
Irgendwie haben mich die letzten eineinhalb Musikmonate etwas enttäuscht zurückgelassen, alles worauf ich mich gefreut habe, ist eher so lala: das Soloalbum von Gas Light Anthem Frontmann Brian Fallon könnte auch ein Bon Jovi Soloalbum sein und das „harte“ Back-to-the-Roots Album von Prinz Pi ist schon ganz schön weichgespült. Gut dass da beinahe aus dem nichts Ex-Rascals Sänger Miles Kane und Arctic Monkeys Mastermind Alex Turner daherkommen und die „Last Shadow Puppets“ wieder aufleben lassen. Und besonders das funkig-rotzige „Bad Habits“ zeigt, wieso diese Kollaboration so besonders ist: klingt einfach nur fett. Danke, mein Monat ist gerettet!

Philipp Kreiter

Westside Gunn – Shower Shoe Lords
Wenn man musikbegeisterte Freunde hat, muss man sich nie um neue Musik kümmern – die fliegt einem von alleine zu. Diesmal war es Christian (mentale Notiz: in Zukunft die Leute fragen ob ich ihren Namen benutzen darf). Das heißt Hiphop-Nachschub. Angeblich könnte mir das neue Album von Westside Gunn gefallen – Flygod heißt das Ding. Tatsächlich – die letzten Tage läuft die Platte hoch und runter, vor allem Shower Shoe Lords. Kopfhörer auf, Lautstärke rauf – so macht es in der Bibliothek schon deutlich mehr Spaß. Übrigens, die Vorgängeralben trugen die Titel “Hitler wears Hermes I, II, III” – what’s not to like?

Matthias Kirsch

Moderat – Reminder
Sie sind wieder da: Knapp drei Jahre haben Moderat ihre Fans warten lassen, bis auf den zweiten Streich („II“) am 1. April nun der dritte folgt. Ein Vorgeschmack der Platte, die die Reihe fortsetzt und schlicht „III“ heißt, ist die Single „Reminder“. Und die liefert meiner Meinung nach wieder genau, was man von den Alternativlingen der Berlinern Elektroszene erwartet und erhofft: Eine Mischung aus Partytaumel und Tiefsinn, Ekstase und Melancholie – mindestens so atmosphärisch und sogar noch etwas kraftvoller als auf dem Vorgängeralbum.  Wie tanzbar das Ganze ist, wird auf jeden Fall schon einen Tag vor Album-Veröffentlichung getestet: Am 31. März tritt das Projekt Moderat, bestehend aus dem Soundtüftler Apparat und dem DJ-Duo Modeselektor, im Münchner Zenith auf.

Elisabeth Kagermeier

Vance Joy – Georgia
Zu Vance Joys „Georgia“  wünscht man sich ein Feuerzeug, oder besser ein ganzes Kaminfeuer.  Aber vor allem eine Schulter zum Anlehnen.  Bei „Georgia“ beginnen die Lippen zu summen, die Schultern kreisen im Takt – aller Widerstand ist zwecklos. Der australische Singer-Songwriter ist ein Meister der sanften Beats, das bewies er bereits mit „Riptide“.  Auch „Georgia“ ist ein simples, ruhiges Lied, das die Zuhörer mit starken Emotionen und Tiefgründigkeit besticht. Und so macht es auch nichts, wenn es draußen immer grauer wird und dicke Tropfen an die Scheibe schlagen. Heute mache ich nichts, ich bleibe ich auf der Couch.

Michaela Schwinn

SBTRKT – TBD feat. Sampha
Die erste Platte. Warme Nächte an der Isar. Wände streichen. Ich verbinde sehr viel mit SBTRKT (Subtract) auch wenn ich ganz lange nicht wusste, wie man den Namen denn überhaupt ausspricht. Die Vorfreude auf das kürzlich erschienene Album war sehr groß, und ich wurde nicht enttäuscht! Der Track „TBD“ hat mich am meisten umgehauen. Eine perfekte Symbiose aus experimentellen Undergroundsounds und der total interessanten und schönen Stimme von Sampha, welche in mir Gefühle auslöst. Positive Gefühle. Das ist gut!

Yunus Hutterer

Textures – Shaping a Single Grain of Sand
Gleich zu Beginn des Songs der niederländischen Progressive Metaller stürzen sich tief gestimmte, siebensaitige Gitarren, die durch die erfreulich knackige Produktion besonders zur Geltung kommen, zusammen mit den Drums in ein virtuoses, polyrhtyhmisches Feuerwerk voller krummer Takte, bei denen man schnell in Verwirrung darüber gerät, wann man überhaupt mit dem Kopf nicken soll. Leichter fällt einem das dann schon bei den Thrash Metal-Parts, die mit berstenden Blastbeats und Dissonanzen garniert werden und Reminiszenzen an ihr grandioses, vorletztes Album Silhouettes erwecken, bei dem noch Eric Kalsbeek als Sänger fungierte. Daniël de Jongh, der 2011 dessen schwieriges Erbe auf Dualism angetreten hat, hat sich mittlerweile jedenfalls hervorragend eingelebt. Insbesondere in Shaping a Single Grain of Sand erweist sich seine Stimme als besonders vielfältig: Nahtlos geht sie von mitreißendem Klargesang zu kraftvollen Growls über, die sich wiederum Gang Shouts, welche ihre Metalcore-Schlagseite unterstreichen, abwechseln. Auch die unter den vertrackten Songstrukturen immer wieder aufblitzenden, charakteristischen Synths wissen sehr zu gefallen.

Maxime Weber