Die SZ Junge Leute-Playlist im August

Bon Iver ist zurück – das ist auch bei uns unübersehbar. Damit eröffnen und schließen wir unsere Playlist. Aber auch dazwischen findet sich wie jeden Monat aufregende Musik, ob alte Alternative-Rock Größen, deutsche DJs oder eine Band zum Verlieben – das uns vieles mehr findet Ihr hier in der Playlist!

Bon Iver – 22
(OVER SooooN)

Eines der
schönsten neuen Lieder in diesem Monat? Da fällt meine Wahl ganz klar auf Bon
Iver! „22 (OVER SooooN)“ heißt der neueste Song des Folk-Sängers, der mit
allbekannt melancholischer und ruhiger Wohlfühlstimme auftrumpft.
Charakteristisch für Bon Iver-Songs sind die vielen abwechslungsreichen
Instrumente, die der Sänger teilweise selbst einspielt. Das Saxophon-Solo,
welches ab 01:46 einsetzt, sorgt wahrhaftig für Gänsehaut-Feeling – im
positiven Sinne versteht sich.  Ein Song,
der nachdenklich stimmt. Der seine Zuhörer einlädt, sich einige Minuten lang
ganz ihren schönsten oder traurigsten Gedanken, Gefühlen und Träumereien
hinzugeben.

Barbara Forster


Alvaro
Sofer – Sofia

Der
Sommer ist endlich da! Zugegeben entspricht das nicht ganz meinem
Musikgeschmack, aber bei heißen 35 Grad genau der richtige Soundtrack, um die
Sonne zu genießen.

Serafina
Ferizaj


Gus
Black – Summerdress

Es
soll Menschen geben, die den Herbst mehr lieben als den Sommer. Ich kann mich
täuschen, aber Gus Black gehört zu diesen Herbstmenschen – auch wenn man das
bei einem Song wie “Summer Dress” nicht vermuten möchte. Aber hier
geht es wie so oft bei Gus Black nicht um fröhliche Augenblicke… es geht hier
um Abgründe, mehr um das Scheitern, als um Liebe… ein großer Songwriter. Ein
großer trauriger Songwriter!

Michael
Bremmer


Ostblockschlampen
– Echo

Eigentlich
wäre ich diesen Sommer so gerne auf ein, zwei Festivals gefahren. Weil mir jedoch
Terminkalender und Geldbeutel einen Strich durch die Rechnung zogen, müssen nun
Küche und Bad als Tanzboden her halten. Für das nötige Festivalfeeling von
SonneMondSterne sorgt die neue Single Echo des DJ-Duos Sophie Schäfer und
Markus Lange, besser bekannt als Ostblockschlampen. Für mich ein absoluter
Sommerhit!

Anastasia
Trenkler


Rilès – Nowadays

Ein weiteres
Wunderkind aus Frankreich: Rilès. Weil der Wuschelkopf echt was drauf hat,
verzeiht man ihm sogar seine jugendliche Überheblichkeit. Eine gesundes
Selbstbewusstsein hat ja auch noch keinem Musiker geschadet. Und seine Beats
können sich wirklich sehen lassen!

Jacqueline
Lang


Gregory
Alan Isakov – Amsterdam

Ich
bin im Sommer nicht so in Partystimmung, dafür ist es mir zu heiß. Lieber
gemütlich auf der Terrasse, nach Sonnenuntergang. Dazu ein Glas Wein oder ein
Bier, keine Cocktails oder mixed drinks. Das gleiche gilt für meine Musik –
lieber gemütlich als laut und fancy. Diesen Sommer läuft wieder viel Gregory
Alan Isakov. Letzte Woche war ich in Amsterdam – mit Isakov’s
“Amsterdam” im Ohr. Wunderschöne Stadt, nur sieht es überall sehr
ähnlich aus. Tut der Schönheit keinen Abbruch – wenn ich hier mal wegziehe,
dann auf ein Hausboot. “And the churches and trains, they all look the same to me
now” – damit kann ich mich abfinden.

Matthias Kirsch

Phoneix – If I ever feel better

Der perfekte Schlussmachsong: Abserviert zu werden ist bitter. Viel bitterer
ist aber, wenn man wochenlang keine Musik hören kann, weil jeder Klang sofort
all die so mühsam zusammen gerafften Emotionen, das Make-Up und Fassade
zerfließen lässt. Bis man
Phoenix “If I ever feel better” hört. Der Text ist tieftraurig der
eigenen Situation entsprechend “They say an end can be a start Feels like
I’ve been buried yet I’m still alive, It’s like a bad day that never
ends”. Die Melodie dagegen ist so beschwingt und leicht, dass sie
dich erleichtert und ohne emotionale Dramen durch den Tag bringt.

Anne
Gerstenberg

Dillon
– Thirteen Thirtyfive (Live at Haus der Berliner Festspiele)

Thirteen Thirtyfive von Dillon ist eines der
wenigen Lieder, bei dem ich seit Jahren jedes Mal wieder Gänsehaut kriege.
Mitte September bringt Dillon jetzt ein Live-Album vom Haus der Berliner
Festspiele raus. Die erste Single-Auskopplung natürlich: Ihr mit Abstand
größter Erfolg Thirteen Thirtyfive. Durch die Live-Atmosphäre, den dezenten
Background-Chor und die live noch zerbrechlicher klingende Stimme der Sängerin
gibt’s hier sogar noch etwas mehr Gänsehaut als im Original von 2011.

Elisabeth Kagermeier

Placebo – Jesus’ Son

Placebo waren mein erstes Konzert, das ich damals mit zarten 16 Jahren in der Münchner Olympiahalle gesehen habe. Damals noch sitzend, dass man bei Konzerten etwas anderes tun kann als sitzen und zuhören, war mir noch etwas suspekt. Ich habe die Band noch ein zweites, ein drittes und vielleicht bald ein viertes Mal gesehen – jedes Mal haben mich die abgedreht-intelligenten Texte und die charakteristische Musik begeistert. Jetzt erscheint nun nach 20 Jahre ein Best-Of Album, mit Jesus’ Son als einzigem neuen Song. Und das Lied ist einfach typisch Placebo – und das kann man durchaus als Qualitätsmerkmal verstehen.

Philipp Kreiter

PERIPHERY — The Way The News Goes

So schnell habe ich nicht frisches
Material von PERIPHERY erwartet — immerhin liegt ihre letzte Veröffentlichung
in Form des fulminanten Doppelalbums „Juggernaut: Alpha“ und „Juggernaut: Omega“
erst ein Jahr zurück. Offensichtlich verfügt die US-amerikanische Progressive
Metal-Band aber über erstaunlich wohlgesinnte Musen, da sie nun Ende Juli
dieses Jahres bereits ihre neueste Platte, „Periphery III: Select Difficulty“,
vorgelegt hat. Die Scheibe wartet mit gleich elf neuen, erfreulich
abwechslungsreichen Songs auf, die wieder einmal den für PERIPHERY so
charakteristischen Spagat zwischen eingängigen Melodien und technisch
hochkomplexen Instrumentalparts meistern. Besonders erwähnenswert ist hierbei The
Way The News Goes. Blastbeats und tiefgestimmtes Geshreddere, über denen (ähnlich
wie bei OPETHs „The Lotus Eater“) Spencer Sotelos ausdrucksstarker Klargesang
schwebt; filigran mäandernde Gitarrenharmonien, unter denen stets das
polyrhythmische Grundgerüst der Musik wummert; eine besagte Melodien zunächst
aufgreifende, dann aber in deutlich melancholischere Gefilde versinkende
Klavierpassage — all dies sorgt dafür, dass ich mir dieses Lied (und das Album
insgesamt) momentan in Dauerschleife anhöre.

Maxime
Weber

Von Wegen Lisbeth

– Becks Ice

Von Wegen
Lisbeth suchen nach Antworten auf Fragen des Alltags: Was tun, wenn auf einer unerwartet
alte Bekannte vor einem stehen, mit denen man jedes zukünftige Aufeinandertreffen
vermeiden wollte? Oder: Warum sollten manche Partys lieber in einem Kloster
stattfinden? Sie treffen damit den Nagel auf den Kopf. Denn wer hat sich nicht
schon mal die Frage nach den Lippen und den Kippen gestellt?

Katharina
Würzberg


Bastille
– Fake It

Wiedererkennungswert hat die weiche Stimme des
Sängers von Bastille auf jeden Fall, und auch die teils hymnenartig anmutenden,
elektronisch aufgewerteten Songs der Londoner Band sind eigentlich nichts neues
mehr. Diesem Konzept bleiben die vier Musiker auch bei der neuen Single „Fake
it“ aus ihrem aktuellen Album „Wild World“ treu, aber das wird nach wie vor
nicht langweilig. Im
Gegenteil. „Oh my lover, my lover, my love we can never go back and lets try
our very best to fake it“ – ich spüre Spätsommerwind auf der Haut und
Sternenwolkenhimmel über mir.

Theresa Parstorfer


The Kills – Hum For Your Buzz


Ein Album zu hören ist die eine Sache. Eine Band dieses Album live spielen zu sehen, eine ganze andere. Mit etwas Glück ist nämlich diese Band einfach unglaublich gut und mitreißend, mit einer charismatischen Sängerin und einem Gitarristen, der das gesamte Publikum in seinen Bann zieht. Die Rede ist von The Kills – Eine Band, die ich glücklicherweise diesen Monat auf dem Frequency Festival entdeckt habe. Ich kannte vorher vielleicht ein oder zwei Songs, aber eher zufällig mitgehört als wirklich bewusst wahrgenommen. Doch dann standen diese zwei unglaublichen Musiker vor mir auf der Bühne und spielten so ein unglaublich gutes Konzert, mit so offensichtlicher Liebe zur Musik und zueinander, dass man sich einfach ein bisschen verlieben musste. Das habe ich dann auch getan, für die Stunde, die ich vor dieser Bühne total hin und weg war. Geblieben ist dieses Album, und eine neue Band in meiner Musiksammlung. 

Marina Sprenger

Bon
Iver – 10 d E A T h b R E a s T ⚄ ⚄ (Extended Version)

Bon
Iver. Tausendmal jeden noch so kindischen Herzschmerz damit überstanden.
Tausendmal Prüfungsstress damit überlebt. Tausendmal kurz vorm Herzinfarkt und
von der soften Melancholie Justin Vernons in den Schlaf gewogen, beruhigender
als zehn Valium. Mein erstes Date mit meinem Freund (überzeugter
Metal-Core-Hörer, aber man kann Bon Iver einfach nicht nicht mögen): Wir sind
die ganze Nacht in meinem Zimmer auf dem Boden gelegen und haben uns die soften
Gitarren-Schnulzen reingezogen. Bon Iver sind einer der wenigen Konstanten in
meinem Leben. Die Songs werden nie alt, lassen sich nicht tothören, selbst nach
dem 100. 0000 Mal Play-Drücken bei “Blood Bank”. So weich, wie das
Kissen nach einem langen Tag und so herzerwärmend wie das lauwarme Bier in der
Lieblingsbar. Jahrelang kein neues Material – das hat mich deswegen kaum
gestört. Und plötzlich heißt es dieses Jahr, Justin geht wieder auf Tour und
veröffentlich zwei herrlich abgedrehte Songs. Trotz kryptischer Zeichenkombos
als Titel und einem Soundmix, der nach einer Patchworkdecke aus
Elektroelementen, Stimmengewirr und der typischen Acousticgitarre klingt, sind
es immer noch Bon Iver. Hallo, alte Freunde! Auf weitere 10 Jahre mit euch.

Verena
Lederer

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