Popmelodien, verknüpft mit wuchtigem Synthie-Elektro-Sound. Tecnosaurus Rex haben eben eine erste EP herausgebracht. Auf einer Kassette.
An solchen Tagen wird normalerweise geheiratet. Drei junge Münchner hatten anderes vor am 11. November 2011 – einen Bund wollten sie schon eingehen, doch nicht ehelich, sondern musikalisch. So wurde Tecnosaurus Rex (Foto: Johannes Brugger) geboren – eine Band, die voll im Underground steckt, aber die Aura verbreitet, ganz im Mainstream gelandet zu sein.
Nun machen sie seit einem Jahr gemeinsam Musik. Dass es aber nicht der übliche Gitarren-Poprock werden sollte, war von Anfang an klar. So verknüpfen die drei Jungs die Popmelodien, die man von vielen Britpop-Bands kennt, mit wuchtigem Synthie-Elektro-Sound. Das weckt sowohl die Assoziation zu den Boygroups der 90er Jahre und findet seine musikalischen Verwandten in der Thüringer Elektropop-Combo Captain Capa. Gerade haben sie eine erste EP herausgebracht – noch nerdiger als der ganze Vinyl-Wahn auf einer schlichten Kassette, aber natürlich mit Download-Code. Die Internetaffinität zeigt sich auch hier: Ihr zweites Video haben sie auf Tape.tv, einer Plattform, die gekonnt das einstige Musikfernsehen ersetzt hat, untergebracht. Damit ist ein größeres Publikum zu erreichen, jedoch noch umweht vom subversivem Wind einer Digital Boheme. Auch hier verknüpft das Trio den Wir-machen-alles-selber-Charme mit dem Anspruch, astreinen Mainstream-Pop zu produzieren.
Stil: Elektro-Pop.
Besetzung: Thomas Reichel, Anton Marx und Manuel Schwartze (Synthies, Gesang).
Aus: München.
Seit: 2011.
Internet: www.tecnosaurusrex.de, soundcloud.com/tecnosaurusrex.
Von Rita Argauer