Studentin mit Opa-Fetisch

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Ältere Männer und kleine Jungs – in diese zwei Kategorien teilt sich für Mia die Männerwelt auf. Erstere sind ihr Revier: guter Stil, gute Manieren. Zu dumm nur, dass man als Freundin eines “älteren Mannes”, der auf jüngere Frauen steht, auch altert…Eigentlich ist Mia nicht besonders anspruchsvoll, was Männer betrifft. Wie guter Wein sollten sie sein. Sagt sie. Also alt, sage ich. Mia will widersprechen. Dann fällt ihr Blick auf Klaus: guter Stil, gute Manieren. Guter Jahrgang. Klaus ist Mias Neuer. Und alt. 57, um genau zu sein. Das macht einen Altersunterschied von mehr als 30 Jahren. Mia ist zufrieden.

Ältere Männer – Mia sagt nie „alte Männer“. Ältere Männer, sagt Mia also, hätten einfach jede Menge Vorteile im Vergleich zu kleinen Jungs. Mia sagt auch nie junge Männer. Alles unter 35 ist quasi noch Kleinkind. Und Jungs gehen gar nicht. Klaus geht. Ins Theater zum Beispiel, mit Mia. Oder auf eine Vernissage. Eine völlig neue Welt würde er ihr eröffnen, schwärmt Mia. So Opa-Kram eben, finde ich.

Mia ist ein bisschen beleidigt. Immerhin arbeite Klaus und könne ihr finanziell gesehen so einiges bieten. Das typische Totschlagargument aller jungen Damen mit Opi-Fetisch. Oder wie war das mit Hugh und den Bunnies? Die hoppeln doch auch nicht für lau. Und wenn sie sich dann in zehn Jahren um die gemeinsamen Kinder kümmert, kann sie ihren Liebsten gleich mit auf den Wickeltisch packen. Pflegefall. Bestimmt. So stellt man sich das in unserem Alter zumindest vor.

Mia seufzt. In zehn Jahren werde sie sicher nicht mehr mit Klaus zusammen sein. Dann sei sie schließlich selber schon 35. Und Klaus steht eher auf Jüngere. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen – sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.