München-Models: Julia Moffatt

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es
auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir
porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen
hinter dem hübschen Gesicht.

14 Jahre alt war Julia Moffatt, 21, als ein Model-Scout sie auf der Straße angesprochen hat. Kurz darauf war sie bei einer Modelagentur unter Vertrag. Inzwischen hat sich sehr viel angesammelt: Werbespot für Lidl, Kampagne und Shootings für die Marken New Yorker, Zalando und Guess. Der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere ist ein Bademode-Editorial in der deutschen Cosmopolitan.

Wichtig ist Julia, nicht den Bezug zur Realität zu verlieren und sich den Wert von Geld bewusst zu machen. Sie fühlt sich privilegiert, dass sie diesen Job machen kann und darf. Trotzdem lässt sie das Modeln nicht ihr Leben dominieren. „Der Sinn des Lebens ist es nicht, dünn zu sein“, sagt die 21-Jährige, „sondern zu leben.“ Julia studiert an der Hochschule in München Fotodesign und möchte Fotografin werden. „Ich habe was für meinen Kopf gebraucht“, sagt sie. „Ich mag es, mich selbst zu verwirklichen. Ich kann mit eigenen Projekten meine Visionen umsetzen.“ Doch das Modeln gibt sie nicht auf. „Es ist wie eine Sucht. Mir ist das Modeln wichtiger als mir lieb ist.“ Den Entzug hat sie am eigenen Leib spüren müssen: Sie hat sich im Sommer wegen Ermüdung das linke Bein gebrochen und durfte drei Monate lang ihr Bein gar nicht belasten. „Ich musste so viele Jobs ablehnen, dass es wehgetan hat.“ Ein Beautyshooting beim Magazin Joy konnte sie zum Glück trotzdem machen: Sie wurde im Rollstuhl „rumkutschiert“. „Das war ein krasser Schnitt: Vom Model zur 21-Jährigen im Rollstuhl“, erzählt Julia. „Die Leute gehen sensibler mit einem um.“ 

Text: Lena Schnelle

Foto: Stephan Rumpf

München-Models: Marlene Mauer

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es
auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir
porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen
hinter dem hübschen Gesicht.
 

Ganz klar, wo sich ein Model wohl fühlt: vor der Kamera. Marlene Mauer kennt aber auch die andere Perspektive, die der Fotografin. „Durch meine Tätigkeiten als Model konnte ich beim Fotografieren andere Herangehensweisen entdecken“, sagt die 26-jährige Münchnerin. „Im Moment studiere ich Fotodesign – dabei hilft es, beide Rollen zu kennen.“

Angefangen hat alles in Passau, wo Marlene zuvor studierte. Über Facebook wurde sie von einem Fotografen angefragt. „Mein Aussehen passte wohl in sein Portfolio“, sagt Marlene, „ich habe viele Sommersprossen.“ Sie selbst findet nur wenig Gefallen an der klassischen Schönheit, sie fotografiert und lässt sich selbst lieber künstlerisch fotografieren, mit Charakter, wie sie sagt. „Für mich war es eine große Ehre, beim Studiengang Fotodesign angenommen zu werden“, sagt die Münchnerin. „Für meine Bewerbung habe ich eine tolle Mappe zusammengestellt, und darauf kann ich stolz sein.“

Wie auch viele andere Studenten hat Marlene neben ihrer Tätigkeit als Model und dem Studium einen Nebenjob, um die Lebenshaltungskosten zu finanzieren. „Ich denke nicht, dass ich jemals hauptberuflich modeln werde“, sagt Marlene. „Ich sehe mich überwiegend als Mensch, der hinter und nicht vor der Kamera steht.“ 


Text: Anastasia Trenkler


Foto: Stephan Rumpf