Mein München – Olympiazentrum

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Auf der Suche nach Ruinen, die Geschichten erzählen. Das ist Stephan Wieser, wenn er mit seiner Kamera die Stadt erkundet. Er hat sich vor einiger Zeit selbstständig gemacht, um sich nur noch seiner Leidenschaft für Film und Fotographie zu widmen.

Mit fünfzehn klaute er die Digitalkamera des Vaters. „Wahrscheinlich war die schlechter als jedes Handy heute“, sagt Stephan Wieser, 24. Dennoch: Das war der Beginn einer großen Leidenschaft. Zunächst fragte Stephan Mädchen, die er kannte, ob sie Lust hätten, sich von ihm fotografieren zu lassen. 2008 begann er, seine Fotos von Menschen auf den Straßen Münchens auf seinem Blog Munich Uniques zu veröffentlichen.

Mit zwei Freunden begann er, mit der Eventagentur „Pandaparty“ Feste in ganz Deutschland zu organisieren, brach dafür die Berufsoberschule ab. Aber die Liebe für Film und Fotografie war größer, weshalb er auch die Party-Karriere wieder beendete. Er wollte, dass ihm alles, womit er seine Zeit verbringt, Spaß mache, aber gleichzeitig sei er immer noch „ein junger Mann, der nicht so genau weiß, wo er hinwill“.

Ein großer Filmemacher, das will er irgendwann einmal sein. Bis dahin dreht er Videos und macht Fotos, manchmal mit Auftrag, manchmal ohne. Dafür erkundet er die Stadt und findet dabei „Ruinen, die Geschichten erzählen“, wie zum Beispiel die verlassene Bahnstation am Olympiazentrum. Alles, was er kann, hat er sich selbst beigebracht. „Ich glaube, dass das Konzept der Medienbranche nicht unbedingt funktioniert und dass auch Fotografen, die das nicht gelernt haben, genauso gut, wenn nicht sogar besser sein können. Die haben dann eine ganz andere Motivation, Dinge zu erreichen.“  

weitere Infos: http://www.munich-uniques.de/

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Theresa Parstorfer

Foto: Stephan Wieser