Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Elisabeth

Die Meteorologen
warnen vor einer Hitzewelle – Elisabeth freut’s. Ein 35 Grad heißes und damit das
hochsommerlichste Wochenende steht bevor! Für die nächste Woche verrät euch Elisabeth, wo ihr gleichzeitig die Sonne
genießen und meist kostenlos feiern könnt, zum Beispiel beim Türkenstraßen Open Air,  beim Sonntagsgefühl in der Villa Flora und natürlich steht auch das Stadt-Land-Rock-Festival auf ihrem Plan! 

Als großer Filmfan wollte ich eigentlich dieses Wochenende
nochmals im Kino verbringen – bei diesem wolkenlosen Himmel schaffe aber selbst
ich das nicht. Ein guter Kompromiss ist der letzte Abend vom kostenlosen Open
Air des Filmfests am Gasteig, „Swinging Munich“. Eine Woche dreht sich hier alles um fliegende Röcke, Tanzschritte und die
passenden Rhythmen. Am Freitag, 3.
Juli gibt es „Swing Kids“ von Thoma Carter zu sehen, Filmbeginn ist gegen 22
Uhr.

Davor ist noch genug Zeit, mir für 10 Euro ein Bändchen für
das begehrte Uni-Sommerfest im Hauptgebäude der LMU zu sichern und schon mal die Bühnen und die Kunstausstellungen
bei einem ersten Getränk zu erkunden. Nach dem Film radle ich schnell zur Uni
zurück, um ja nicht die Impro-Theatershow von der Bühnenpolka um 0:30 zu
verpassen. Danach schwing ich bis zum Ende noch selbst das Tanzbein.

Samstags mache
ich mich nach dem Ausschlafen gleich wieder auf nach draußen: Um 14 Uhr fängt
das Türkenstraßen Open Air an! Für einen Tag herrscht hier Ausnahmezustand: Die Straßen werden gesperrt,
ausnahmsweise darf sich kein Anwohner beschweren und bis Mitternacht draußen
gefeiert werden. An den Plattentellern stehen zum Beispiel die DJ’s aus dem
Crux und dem Lucky Who, dazu gibt es Essen und Trinken für meinen späten Brunch
in den umliegenden Cafés und Restaurants. Wenn es mir zwischendurch zu warm
wird, laufe ich einfach schnell in den Englischen Garten vor und kühle meine
Füße im Eisbach.

Am Sonntag habe ich die Qual der Wahl zwischen zwei Festivals im
Freien. In der Villa Flora kann man zum dritten Mal das Sonntagsgefühl spüren. Bei elektronischer Musik mit den bekannten Sonntagsgefühl-DJ’s und
ein paar Drinks im neu gestalteten Garten der Villa lasse ich das Wochenende mit
Freunden ausklingen. Vor 14 Uhr gibt es freien Eintritt für alle, die bis
Samstag auf Facebook zugesagt haben, danach kostet es 5 Euro. Alternativ lädt
auch der Munich Breakfast Club zum ersten Mal zum Open Air Brunch & House
Music
. Eigentlich sollte dieses Event schon am 4. Juni stattfinden, damals hatte
aber kurzfristig die Location abgesagt. Umso mehr freue ich, dass es nun
nachgeholt wird! Die Location ist nach wie vor geheim – es soll aber eine
Terrasse im Zentrum von München sein. Ab 12 gibt es ein Brunchbuffet mit
Live-Cooking-Stationen, ab 15 Uhr wird die Musik lauter und alle dürfen
mitfeiern. Für den Brunch muss man vorab reservieren.
Wer von den Feierlichkeiten vom
Wochenende noch Kopfweh und nach dem Brunch mehr Lust auf Ruhiges als auf
Elektromusik hat, geht am besten in den Hinterhof der Glockenbachwerkstatt. Ab
12 Uhr kann man bei freiem Eintritt über die Japandult schlendern. Unter dem Motto „Bavaria meets Japan“ sind hier ein
Kunsthandwerkmarkt und Kreativ-Workshops zum Mitmachen geboten.

Montags brauche
ich etwas Erholung vom feierlastigen und hitzigen Wochenende. Deswegen mache
ich am Nachmittag nach getaner Arbeit eine kleine Radltour zu einem der vielen
Badeseen im Umland – aus dem Münchner Norden ist für mich der Hollerner See eines
meiner Lieblingsziele. Hier ist das Wasser türkis und die kostenlose Badeanlage ist neu gestaltet
mit Liegewiesen, Strand und einem imposanten Turm der Wasserwacht. Nur von den
Geräten des Kieswerks sollte man sich fernhalten (auch wenn von dort ins Wasser
springen verlockend ist), sonst kommt die Wasserwacht in ihrem Boot schneller
angeschippert als man „Wasserbombe“ sagen kann. Auf dem Rückweg  lasse ich den Abend im Biergarten am Schloss
Schleißheim ausklingen und beobachte die Segelflieger, die vom Flugplatz
Schleißheim abheben. Falls ich für den Rückweg mit dem Radl keine Kraft mehr
hab, steige ich in Oberschleißheim gemütlich in die S-Bahn.

Das Filmfest ist zwar seit dem Wochenende vorbei – die „Warholmania“,
die dort mit einer Hommage an Andy Warhol und seine Filme eingeläutet wurde,
aber noch lange nicht. Die Kooperation zwischen dem Museum Brandhorst und dem
Filmfest München geht noch bis zum Ausstellungsende am 18. Oktober 2015.
Deshalb gehe ich aus erster
Nostalgie nach dem Filmfestende am Dienstag
um 18:30 ins Museum Brandhorst. Der Kunsthistoriker und Kurator Douglas Crimp
hält dort einen Vortrag zum Thema „FACE VALUE“.
Im Mittelpunkt stehen Warhols Stummfilme „Haircut“, „Blow Job“ und „Maria
Banana“.

Am Mittwoch mache
ich einen Ausflug nach Nürnberg zur Eröffnung der Jahresausstellung 2015 der
Akademie der Bildenden Künste
. Meine Begleitung ist ein Freund, der auf die Akademie in München geht, und
sich zwei Wochen vor der Münchner Jahresausstellung mal die Arbeiten der
Konkurrenz in Nürnberg ansehen will. Die Ausstellung öffnet um 19 Uhr. Wer mittwochs
arbeiten muss und die Werkschau trotzdem nicht verpassen will: Das große
Sommerfest zur Finissage beginnt um dieselbe Zeit am darauffolgenden Samstag.
Sollte der Ausflug doch nicht klappen, gehe ich am Mittwoch
um 19:30 ins Lost Weekend in München. Dort liest Barbara Murica aus ihrem Buch
„Gut leben“ mit anschließender Diskussion. Thema ist, ob und wie eine solidarische Gesellschaft jenseits des (Wirtschafts-)Wachstums
möglich ist.

Das Stadt-Land-Rock-Festival beginnt!, heißt es am Donnerstag.
Deswegen mache ich mich auf in den Olympiapark zum Tollwood. Bis Sonntag treten
hier in der Tanzbar junge Münchner Bands auf, die man entweder kennt und mag
oder kennenlernen sollte. Der Eintritt ist frei. Am Donnerstag gibt’s eine
bunte Mischung aus Indie, Klassikpop und Hip-Hop auf die Ohren. Jede Stunde eine
andere Band und eine andere Musikrichtung. Den Anfang machen Miriam Green &
Katja Khodos
, danach übernehmen Katrin Sofie F. und der Däne die Bühne. Taiga
Trece
rappt ab 21 Uhr und den Abschluss macht die Band Mighty Steel Leg
Experience
.

Am Freitag, den 10. Juli,
schaue ich zur Einstimmung auf den Abend nochmals auf dem
Stadt-Land-Rock-Festival vorbei. Dort spielen heute die Cassettes, The Living, die Band Birdwatchers
und zum Abschluss der Singer-Songwriter Matthew Austin, der irgendwie ein
bisschen wie Bob Dylan klingt. Danach geht’s auf eine Geburtstagsfeier: Das
Muffatwerk wird 22! Alle Areas von Biergarten über Ampere bis Muffathalle sind geöffnet, der
Eintritt ist frei. Zu hören gibt es unter anderem Jungle-Boogie-Rock’n’Roll von
Famous Naked Gipsy Circus und Folkrock von den Racing Glaciers aus Liverpool. Neben
sechs Bands treten auch vier verschiedene DJ’s auf den In- und Outdoor-Bühnen
auf.

Elisabeth Kagermeier

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Mina

Schlaue Brille aufsetzen und los geht’s: Mina hat diese Woche viel vor. Sie geht zur Lesung “Marry liest”, wird auf dem Riesenflohmarkt an der Theresienwiese ihr altes Zeug los, hört den Slammern des Freisinger Poetry-Slams zu und besucht etliche Konzerte.

Endlich Freitag!
Endlich Zeit, sich an die Isar zu setzen und zu grillen. Endlich die Sonne
genießen, die sich die letzten Tage so brav gegen die fiesen Aprilwolken
durchgesetzt hat. Schade nur, dass es heute wieder regnet. Aber für mich ist das natürlich kein Grund, sich den Start ins
Wochenende verderben zu lassen. Es gibt nämlich Alternativen.

Soll ich nach Freising fahren, um beim
Improtheater der Bühnenpolka zuzuschauen? Unter dem Titel “Die Auktionsschau” kann man da nämlich seinen alten Plunder versteigern. Vielleicht werde ich dabei endlich die von meiner Tante
selbst getöpferte und ungemein hässliche Elefantenstatue los? Oder  doch lieber in der Glockenbachwerkstatt zu Punkmusik von Blest
Mess, Ghost on Tape und The Crowds den Winterspeck wegtanzen? Danach ziehe
ich auf jeden Fall noch weiter ins Orangehouse zum Freaky Fuckin Friday mit
Special Guest DJ Fastlap. Fast genauso schön wie Grillen an der Isar.

Samstag.
7 Uhr. Mein Handy klingelt und ich werde von meiner Freundin darüber
informiert, dass ich jetzt sofort zum Roten Kreuz Flohmarkt auf die
Theresienwiese kommen soll. Sonst sind die besten Sachen doch gleich weg!  Ich schäle
mich aus dem Bett und nehme im Rausgehen noch die hässliche Elefantenstatue
meiner Tante mit. Vielleicht kann ich sie ja irgendeinem Verkäufer
unterschmuggeln.

Am Abend habe ich wieder die Qual der
Wahl. The King of Cons bei ihrer EP-Release-Show im Cord Club oder Cosby bei
der Eröffnungsparty des Radikal jung-Festivals im Volkstheater? Die Hochzeitskapelle im
Rationaltheater anhören oder doch lieber das Benefizkonzert für das neue Stadtmagazin „München ist
Dreck“
im Import Export besuchen? Ich gehe letztlich ins Harry Klein: Dort treten den
ganzen April über nur weibliche Künstler unter dem Motto „Marry Klein“ auf. Ich
setze meine intelligente Brille mit Fensterglas auf, die ich heute Morgen auf
dem Flohmarkt gekauft habe, und lausche fünf jungen Schriftstellerinnen bei der Lesung “MARRY
liest”

Der Sonntag
fängt gut an. Ich fahre zu den Telekomtürmen und will das Sonntagsgefühl mit
Essen, Musik und einer Doodle-Session genießen. Danach wird weiter geschlemmt auf dem “Circus of Food”, einem Food-Truck-Festival, wo ich alles einmal probieren will.

Montag.
Ziel erreicht. Ich bleibe im Bett und versuche, nie wieder an Essen zu denken.

Am Dienstag
habe ich mich soweit vom Fresskoma erholt, dass ich mich wieder vor die Türe traue.
Vorsichtig setze ich den Fuß in den Schwarzen Hahn, wo heute die französische
Band The Madcaps spielt. Die Schale mit den Erdnüssen schiebe ich dabei besser
ganz weit von mir weg.

Am Mittwoch
setze ich mich in den Zug nach Freising und das lohnt sich sogar: Der
Freisinger Poetry Slam findet das letzte Mal vor der Sommerpause statt. Und
Thomas Spitzer ist mit dabei! Das reicht für mich als Anlass, meine
intelligente Brille wieder auszupacken.

Der Donnerstag
ist für mich schon lange im Kalender angestrichen: Ohrring-Release-Party im
Sprout Store
. Ganz genau, eine Release-Party für ein Schmuckstück – entworfen von den Bloggern von Amazed. Das kann ich
mir nicht entgehen lassen. Danach gibt’s das Kontrastprogramm bei der
monatlichen Jamsession im Maxés in der Landsbergerstraße.

Freitag,
was für eine Woche! Aber ich mache nicht schlapp. Heute spielen Candelilla in der Milla. Ob sie dort wohl nur
spielen, weil sich das so schön reimt? Ich werde mal investigieren… natürlich wieder mit meiner Brille auf der Nase.

Mina Mittertrainer