Screed (Punk)

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Why should we care? Screed machen Punk, der Spaß bringt und dennoch die traditionelle politisch-kritische Botschaft nicht vernachlässigt.

Fun-Punk wurde dieses Genre oft etwas abschätzig genannt. Das ist an sich schon paradox: Punk macht keinen Spaß, Punk ist wütend und politisch. Skate-Punk, benannt nach der kalifornischen Skate- und Surfszene, ist ein anderer Begriff für diesen Stil, dem sich auch die Münchner Band Screed (Foto: Flo Bauer) verschrieben hat. Sie hat nun ein Debüt-Album geschrieben, das mit all diesen Klischees aufräumt und das trotzdem in gerader Tradition zu all den Bands dieser Szene steht. Da hört man NoFX genauso wie Anti-Flag oder Pennywise. Und wie auch schon bei diesen Bands sehr wohl gesellschaftskritische Aussagen über den schnellen, wie tanzbar-fröhlichen Dur-Akkorden möglich war, hat auch das Münchner Quartett sein Album einer politisch-kritischen Botschaft unterstellt – „Why should we care“ haben sie es genannt. Und diese Frage beantworten sie in Songs wie „Solely Profit“ und „Lost inside yourself“, genauso wie auf dem Cover-Artwork, das sich selbst reproduzierende Anzugträger mit Bluthundsmasken zeigt.

Sehr traditionell wirkt hingegen die Musik, sie gewinnt dem vertrauten Sound kaum etwas Neues ab. Muss sie aber vielleicht auch nicht. Dieses Genre wirkt heute wie aus der Zeit gefallen und gleichzeitig in seiner Direktheit erfrischend eindeutig und treffend. Am Freitag, 26. Oktober, steht das Release-Konzert im Münchner Feierwerk an.

Von Rita Argauer