Nein, ich will nicht über das Wetter reden. Und ja, natürlich wäre es schöner, immer noch in Italien zu sein. Aber hey, manche Dinge kann man einfach nicht ändern. Und auch wenn es in München gerade so schrecklich grau ist, draußen gibt es gefühlte tausend Möglichkeiten, um dem Wochenende und der kommende Woche Farbe zu geben. Dann ist es doch auch ganz egal, ob die Sonne scheint oder nicht. In Italien wäre ich jetzt trotzdem gerne. Der Kaffee hier ist nämlich (fast) überall ungenießbar.
Wo wir schon beim Kaffee sind: Am Freitag habe ich frei. Wie schön! Mein Tag beginnt bei (gutem!) Kaffee im Dinatale Café an der Universität. Vorher bin ich nicht ansprechbar. Und während ich da so sitze und rumträume, fühle ich mich zumindest wieder ein bisschen wie in Italien. Anschließend mache ich mich auf den Weg ins MUCA (Museum of Urban and Contemporary Art). Dort erwartet mich Streetart der besten Sorte. Aktuell kann man die Ausstellung WAHNSINN des Künstler-Duos Herakut bestaunen. Für das Faust-Festival haben Herakut im MUCA künstlerisch eine Reflexion der Gefühle auf Goethes Werk auf die Wände gezaubert.
Abends geht es dann in die Hochschule für Film und Fernsehen. Dort wird der Netflix-Film „Mudbound“ gezeigt und anschließend gibt es ein Gespräch mit der Autorin Hillary Jordan, die den Roman geschrieben hat auf dem der Film basiert.
Am Samstag gehe ich zum Wannda Kulturfestival im Kreativquartier in der Dachauer Straße, das noch bis zum Montag (21. Mai) geht. Was mich heute erwartet, weiß ich noch nicht. Aber ich mag Überraschungen. Und wenn man nicht weiß, was man machen soll, ist man beim Wannda immer richtig. Hier wird man nicht enttäuscht. Und ja, selbst wenn das Wetter grau ist: Beim Wannda ist es immer bunt genug. Auf dem Heimweg komme ich noch am Container Collective vorbei. Ich treffe dort ein paar Freunde und beschließe noch auf einen Drink mitzugehen in die Bar of Bel Air. Aber nur kurz. Ich habe es ja nicht weit bis nach Hause. Okay, aus einem Drink werden dort öfters vier.
Den Sonntag verbringe ich beim Theatron Pfingstfestival. Dort wird es heute international, denn neben Maria Rui aus München spielen auch Bands aus Montréal, Berlin und New York. Um 20 Uhr will ich allerdings im Milla sein, denn dort findet heute die Releaseparty des neuen Albums der Stray Colors statt.
Neue Woche. Aber ich denke mir: Guten Morgen, liebe Sorgen, leckt mich am Arsch bis Übermorgen, und starte den Tag gemütlich im Café Fräulein mit einer hausgemachten Zimtschnecke. Scheiß auf Diät. Und jetzt ab in die Arbeit. Am Abend treffe ich ein paar Freundinnen und zusammen gehen wir in den Westpark ins Café „Gans am Wasser“. Dort wird heute Abend der Social-Impact-Film ROBIN-Watch for Wishes gezeigt. In dem Film geht es um einen todkranken Jungen und seinen Vater. Die beiden machen sich auf zu einem Abenteuer.
Am Dienstag geht es nach Feierabend zur ArtNight im „Solo Italia“. Heute kann man dort ein Porträt von Frida Kahlo malen und das Kunstwerk dann direkt mit nach Hause nehmen. Ich bin gespannt, was ich da so anstellen werde, und ob man Frida am Ende erkennt, oder ob mein Kunstwerk doch eher sehr abstrakt wird.
Mittwoch. Endlich. Fast geschafft diese Woche. Man sollte auch die kleinen Dinge im Leben zelebrieren. Also schnappe ich mir ein paar Freunde und wir gehen zur ersten Rooftop Session von „The Rooftop Sessions“. Heute legt über den Dächern Immanuel Zanzibar von Rhode&Brown auf. Das ganze findet im Corvatsch statt, einer Rooftop-Location in Mittersendling.
Donnerstag. Nach der Themenkonferenz der SZ Junge Leute will ich noch nicht heimgehen. Auf dem Weg zur S-Bahn komme ich am Unter Deck vorbei. Und bleibe. Heute spielt dort Lilié und stellt ihre neue EP vor. Ich kenne die Musikerin noch nicht. Vielleicht wird sie ja meine neue Musikentdeckung des Monats. Wer weiß.
Den Freitag starte ich am späten Nachmittag beim Kulturstrand München. Jeden Freitag von 17 Uhr bis 23 Uhr legen hier bei der Veranstaltungsreihe „United Colors of Feierabend“ verschiedene DJs unter freiem Himmel auf. Ideal also, um mit Freunden gemütlich am Vater-Rhein-Brunnen, um die Ecke vom Isartor, in den Feierabend zu starten. Im Anschluss schaue ich noch im Lost Weekend vorbei. Dort präsentiert die Singer-Songwriterin Stella Sezon aus München ihre neue EP. Ihre Musik kann man irgendwo zwischen Hip-Hop, RnB, Pop und Soul verorten.
Text: Ornella Cosenza
Foto: Lara Freiburger