Albumkritik: The Charles – Rhythm & Fiction

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Am dritten Juni erscheint das erste Album der Münchner Band The Charles und ihrem Frontman Xavier D’Arcy. “Rhythm and Fiction” wird es heißen – wir hatten die Gelegenheit vorab reinzuhören…

Auf der Facebook-Seite
der Münchner Rockband The Charles kann man seit Kurzem ein besonderes Bild
bestaunen: Es zeigt Charles-Gitarrist Konna Solms zusammen mit dem legendären
Led Zeppelin Gründer und Gitarristen Jimmy Page. Man weiß nicht ob und worüber
die beiden sich unterhalten haben, doch das neue Album der vier Münchner legt
zumindest den Eindruck nahe, dass Jimmy Page den ein oder anderen Tipp gegeben
hat.

Um es gleich zu Beginn
klarzustellen: Wer eine etwas rockigere Version von Sänger Xavier D’Arcys
Soloprojekt erwartet hat, wird enttäuscht. The Charles haben ihren eigenen
Sound gefunden, was auch an den Fähigkeiten der vier Musiker liegt. Und so
beginnt “Hoodoo”, der Opener von “Rhythm & Fiction”,  eben nicht nur mit einem durchdringenden
Schrei von D’Arcy sondern auch mit dem sehr klar abgemischten und von Emi
Obermeier virtuos gespielten Schlagzeug.

Genau das gibt die
Richtung für das restliche Album vor: jeder einzelne Song sprüht vor Energie,
ob es “Gasoline” mit dem langsamen Aufbau hin zu einem tanzbaren
Refrain ist oder “Costa del Sol”, das durch eine dominante Basslinie
von Bassist Maxim Frischmann besticht. Mit “Concrete Paradise”
gelingt den vier Münchnern ein starker Rocksong, der dank Solms’ Gitarrensolo
zu den stärksten Liedern des Albums zählt. Und das darauf folgende
“Gloria” ist völlig zu Recht die erste Single gewesen, ist es doch
das eingängigste und wahrscheinlich auch tanzbarste Lied der Platte.

Ein bisschen ironisch
mutet “Death of Rock’n’Roll” an, ist doch das Lied, das das Ende des
Rock’n’Rolls besingt gerade das Gegenteil. Mit dem einfachen und doch
eingängigen Rhythmus könnte das Lied auch auf einer Best of Classic Rock
Compilation zu finden sein – und wäre dort wohl eines der besseren Lieder. In
eine ähnliche Richtung geht auch “Knockout Blows”, das mit Background
Gesang im Chorus etwas sanfter gerät.

Und dann folgt mit
“Run” auch schon das zehnte und letzte Lied der CD, aber was für eines!
Mit über neun Minuten Spielzeit haben die vier Musiker damit ein Rock-Epos
geschaffen, das das ganze Spektrum des Albums noch einmal gekonnt zeigt. Und
vielleicht beantwortet dieses Lied auch die Frage nach den Tipps von Jimmy
Page: episch, tanzbar, handwerklich einwandfrei, melodisch eingängig – The
Charles bieten mit “Rhythm & Fiction” alles, was man von einem
ganz großen Rockalbum erwartet

The Charles werden ihre
neue Platte “Rhythm & Fiction” im Strom am 03.06.2016
präsentieren. Tickets sind noch erhältlich.

 

Von: Philipp Kreiter