Der Mops und die Anarchie – Nelson Heinemann versucht mit seiner Kunst, das Alltägliche in einen ästhetischen Kontext zu setzen.
Breitbeinig posiert Hündin Boo Boo. Hinter ihr ein „Anarchie“-Graffito – Wandbilder, wie es sie gelegentlich an den Mauern des alten Schlachthofs zu entdecken gibt. Beim Spazieren ist der Schnappschuss entstanden. „Da musste nichts inszeniert werden.“ Die Hündin signalisiere „pure Anarchie“, sagt Nelson Heinemann, 26. Der Kunst- und Medieninformatikstudent ist dem industriellen Charakter des Viertels verfallen. „Ich mag den alten Charme“, sagt der Student. Das Alltägliche in einen ästhetischen Kontext zu setzen, gefällt ihm. Menschen interessieren ihn beim Fotografieren weniger.
Seit Kindertagen zeichnet und malt Nelson. Später kam die Fotografie hinzu. In den vergangenen Jahren hat er angefangen, beide Elemente miteinander zu verknüpfen. Zurzeit ist sein eigentliches Medium vorrangig die Malerei. Hinzu kommt 3D-Modeling und Fotomontage. Davon wird es im kommenden Jahr mehr zu sehen geben. Natalie Mayroth