Moving City Lights (Folk)

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Folkig-brav mit viel Schalk im Nacken: die Moving City Lights. Sie verstehen sich als lokale Band, touren aber durch ganz Deutschland. Am 17. Februar spielen sie bei der „Mein München“-Ausstellung im Farbenladen des Feierwerks

Schon auf ihrer 2011 erschienenen EP haben die Moving City Lights (Foto: Andreas Tauber) eine überraschende Eigenständigkeit bewiesen. Brachen den folkig-braven Ansatz mit einem gewissen Schalk im Nacken. Nun steht 2013 die Veröffentlichung eines Albums in voller Länge an. Doch davor gibt es erst einmal Remix-Tracks.
Von JKB alias Jonas Klingenfuss von den Talking Pets wurden die ersten drei Stücke ihrer EP elektronisch aufpoliert: Loungig-swingend und ungewohnt. So wurde etwa in „And Empty Cities“ die Western-Gitarre des Originals durch ein stampfend-klirrendes Klavier ersetzt und mit einem noisigen, aber unaufdringlichen Beat unterlegt. Die Lust am Ungewöhnlichen kommt der Band gerade recht: Schon auf ihrer EP hätten sie versucht, Folk mit Ambient- und Postrocksounds zu mischen, erklärt Sänger und Multi-Instrumentalist Felix Pöttinger, „diesen Weg möchten wir gerne weiterverfolgen und auch mutiger in den Strukturen werden“, sagt er. So gehen sie auch an ihr neues Album heran, wollen mehr Songs produzieren und aufnehmen, um letztlich nur die Besten für die Veröffentlichung auswählen zu können. Auch den konzeptuellen Ansatz ihrer EP – jeder Song ist einem bestimmten Thema untergeordnet – wollen sie beibehalten. Insgesamt solle es so weniger poppig sein und abstrakter werden.
Erfolg ist ihnen dabei relativ egal, Eigenständigkeit sei ihnen wichtiger. Für Label oder Management sehen sie keine Notwendigkeit: als lokale Band. Ironisch erscheint dabei, dass sie mit diesem leicht trotzigen Ansatz so gut fahren, dass von einer „lokalen Band“ nach gerade gespielten Konzerten in Bremen vielleicht bald nicht mehr die Rede sein wird. Davor gibt es sie allerdings doch noch einmal in München: Am Sonntag, 17. Februar, bei der „Mein München“-Ausstellung im Farbenladen des Feierwerks.

Von Rita Argauer