Happy Birthday, Stadt Land Rock Festival!

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Zum 13. Mal findet 2016 das Stadt-Land-Rock Festival statt. In diesem Jahr gibt es an drei Abenden zwölf Bands und Künstler zu sehen – bei freiem Eintritt.  In den vergangenen Jahren etwa MarieMarie (Foto), die 2011 und 2013 Stimmung machte. Zur Einstimmung ein kleiner Rückblick. 

Wer über das Tollwood schlendert, findet wie jedes Jahr die Stände mit Crepes und Langosch, mit Schmuck und verträumter Hippie-Kleidung, die Skulpturen, die die jährlich neuen Themen des Tollwoods veranschaulichen und den Besucher jedes Mal wieder überraschen. Das alles gehört zum Tollwood – Genau wie die Musik. Schon seit Beginn spielen bekannte Bands auf Münchens beliebtestem Stadtfestival, große Namen sind jedes Jahr vertreten, aber vor allem die jungen Münchner haben seit 13 Jahren auch ein anderes Ziel: Das Stadt-Land-Rock-Festival.

Seit 2004 wird es vom Tollwood und der SZ-Junge-Leute Seite veranstaltet. Damals waren das einfach ein paar kleinere Bands aus München, aber auch von anderswo, die ohne wirkliches Festival-Feeling eher als Begleiterscheinung auf den verschiedenen Bühnen des Tollwood auftraten. Viele der damaligen Bands sagen heute kaum jemandem etwas, und trotzdem lohnt es sich, reinzuhören. Denn als Veranstaltung für junge, aufstrebende Musiker hat das Stadt-Land-Rock schon früh ein Gespür für die richtigen Bands bewiesen, die, genau wie das Festival selbst, einfach ein bisschen Zeit und Unterstützung brauchten, um größer zu werden.

Besonders wenn man sich die Bands der letzten Jahre anschaut, wird man einige davon wieder erkennen. Die Young Chinese Dogs beispielsweise, die man nicht nur auf dem Tollwood, sondern auf so ziemlich jeder Münchner Bühne treffen kann. Die beiden Schwestern von Sweet Lemon, die, obwohl noch sehr jung, dieses Jahr schon zum zweiten Mal das Publikum mit ihrem Mix aus Pop und Blues verzaubern. Oder MarieMarie, die mittlerweile über München hinaus ein bekannter Name ist. „Es war eine tolle Erfahrung auf dem Stadt Land Rock Festival zu spielen und die Stimmung war super“, erinnert sie sich an ihre Auftritte 2011 und 2013.

Genau wie die Szene, die Jugendseite und die Teilnehmer, ist das Stadt Land Rock mit seinen Bands gewachsen. Das Festival hat in der Tollwood tanzbar seinen Platz gefunden und repräsentiert mit dem diesjährigen Programm einen Querschnitt durch die junge Münchner Musik Szene. Es spielen Bands wie Line Walking Elephant, die mit ihrem Alternative-Rock die Fetzen fliegen lassen oder die Folk-Rock-Band The Charles, deren Namen längst keine Unbekannten mehr sind, aber auch Newcomer, wie Paul Kowol oder KLIMT, die sich beide als Solokünstler natürlicherweise ruhiger, aber nicht weniger spannend präsentieren.

Die Zeiten, als noch Umzugskisten voller Demo-CDs den Beginn der Auswahl für das Festival einläuteten, sind vorbei, doch Bewerbungen um auf dem Stadt-Land-Rock zu spielen kommen immer noch genug. Oder sollte man eher sagen jetzt erst Recht? München und seine Musik-Szene sind ein unteilbares Ganzes, und Gelegenheiten für junge Bands gibt es viele. Und doch ist das Festival auf dem Tollwood etwas besonderes geblieben. Weil es gewachsen ist, seinen Platz gefunden hat und weil man nach 13 erfolgreichen Jahren sicher sein kann, dass man den Sprung geschafft hat vom Trend zu einer der fest verankerten Institutionen, ohne die München nicht das wäre, was es ist.

Von: Marina Sprenger

Foto: Käthe Dekoe

Stadt-Land-Rock

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Das Stadt-Land-Rock-Festival gehört auf dem Sommertollwood fast schon zum guten Ton. Auch 2015 lockt die SZ junge Bands vom Proberaum auf die Bühnenbretter.

Als die junge Frau mit dem kupferroten Haarschopf 2011 die Saiten ihrer E-Harfe anschlug, sagte der Name MarieMarie (Foto: Peter Hinz-Rosin) nur wenigen Besuchern des Stadt-Land-Rock-Festivals etwas. Seitdem ist viel passiert: Die Münchner Musikerin hat vergangenes Jahr ihr Debüt-Album „Dream Machine“ herausgebracht, die Künstlerin hat einen Vertrag bei einer großen deutschen Plattenfirma in der Tasche. Von der kleinen Bühne der Tollwood-Tanzbar zu Universal – das klingt erst mal nach einer ungewöhnlichen Laufbahn. Doch für viele Newcomer-Bands hat sich das SZ-Festival „Stadt-Land-Rock“ als Karriere-Sprungbrett erwiesen.

Junger, frischer Sound hat auf dem Sommertollwood Tradition. Bereits zum zwölften Mal organisieren Tollwood und die Süddeutsche Zeitung eine Veranstaltung, die junge Bands aus dem Proberaum auf die Bühnenbretter locken will. Auch dieses Jahr darf man wieder gespannt darauf sein, was Münchens junge Musikszene noch so alles zu bieten hat. Stilistisch sind 2015 wie immer keine Grenzen gesetzt: Wir freuen uns über die Indie-Band genauso wie über den Rapper oder einfühlsamen Singer-Songwriter.

Bewerbungen für das Stadt-Land-Rock-Festival mit Demo-CD, Band-Info und Bandfotos bis spätestens Freitag, 27. Februar 2015, an:
Süddeutsche Zeitung GmbH, Michael Bremmer, Stichwort: „Stadt-Land-Rock“, Hultschiner Straße 8, 81677 München.

Elsbeth Föger

MarieMarie (Pop)

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Jahr: 2010, Woche: 46

MarieMarie, so nennt sie sich, inklusive ihrer Band. Der doppelte Vorname, die zwei Seiten.

Eclecticelectric – ein anderes Pseudonym der Münchner Musikerin. Die Vielseitigkeit, die verschiedenen Teile sind Konzept. Auch das Zusammenbringen von scheinbarer Unvereinbarkeit. Marie macht Popmusik. Feine, gefällig leichte Popmusik, die direkt funktioniert; die direkt trifft. Marie singt. Und spielt Harfe. Ein Instrument, das gerade seit ein paar Jahren seinen Weg in die die Popmusik findet. So gibt es versponnen, schräge Referenzen wie Joanna Newsome. Oder die britische Songwriterin Florence and the Machine, die die Harfe in ihrem Song „Rabbit Heart“ als Pop-Instrument nutzt. Bei MarieMarie ist die Musik leichter, die Harfe selbstverständlicher. Sie ist Maries Instrument. Nach einem Jahr Studium am renommierten Berklee College in Boston, an dem Jazz-Größen wie der Münchner Pianist Chris Gall ebenfalls studierten, ist sie nun zurück in München. Von Mitte November an ist sie mit ihrer Band im Studio; sie arbeiten am Debüt-Album. Der glitzernde, schillernde Pop ist getragen von Maries Stimme. Und eben diesem ungewöhnlichen Instrument.

Marie tourt natürlich nicht mit einer riesigen Konzertharfe. Die E-Harfe, die sie spielt, muss man sich ähnlich einer E-Gitarre vorstellen. Mit Saiten bespannt, die durch Tonabnehmer elektrisch verstärkt werden. Das bietet Möglichkeiten: Zum Beispiel Gitarren-Effektgeräte zu benutzen. So werden ganz neue Klangwelten geschaffen. Und die Harfe klingt mal wie ein Synthesizer, mal wie eine Gitarre. Aber eben auch mal einfach nach einer Harfe: Die eklektische Vielfalt als Prinzip. Am Donnerstag, 18. November, tritt MarieMarie in der Glockenbachwerkstatt in München auf. Rita Argauer

Stil: Pop
Besetzung: MarieMarie: Harfe, Gesang. Live Umsetzung mit Band: Thomas Berthold: Gitarre, Andy Piepke: Bass, Marc Boysen: Schlagzeug.
Seit: 2009
Aus: München
Internet: www.mariemariemusic.comwww.myspace.com/mariemarieharpymusic

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.