Lothar Matthäus heiratet – mal wieder. Mara gibt Tobi noch eine Chance – mal wieder. Obwohl sie weiß, dass Tobi ungern für nur einen Verein spielt; dass Trikottausch sein Lieblingssport ist und er auf jedes Tor schießt, dass ihm unter die Nase kommt.
Das darf man nicht verpasst haben: Lothar Matthäus plant gerade seine fünfte Hochzeit. Die Auserwählte ist wieder einmal ein dunkelhaariges Model slawischer Abstammung und vor allem noch keine 30 Jahre alt, wieder einmal. Alle schütteln verständnislos den Kopf. Alle außer Mara. Vor lauter Schadenfreude und Besserwisserei verlieren die Leute den Blick für das Wesentliche, schimpft sie. Denn wo andere einen unbelehrbaren Naivling mit allzu durchschaubarem Beuteschema sehen, erkennt Mara einen lebensbejahenden Optimisten, der mit bewundernswerter Standhaftigkeit für seine Werte eintritt – dass sich diese Werte nun mal in Form von dunkelhaarigen Slawinnen im Alter seiner eigenen Kinder ausdrücken, sei zwar unglücklich, aber man kann eben nicht alles haben.
Der Einsatz, mit dem Mara Lothar Matthäus verteidigt, ist schon verdächtig. Und tatsächlich, beim gemeinsamen Kaffee im Hofgarten gibt sie es zu: Sie ist auf dem bestem Weg, selbst „den Lothar zu machen“. Ich verdrehe die Augen. Natürlich spricht sie von Tobi. Und natürlich will sie darauf hinaus, dass sie Tobi jetzt doch noch eine Chance gibt, wieder einmal. Obwohl wir beide wissen, dass Tobi ungern für nur einen Verein spielt; dass Trikottausch sein Lieblingssport ist und er auf jedes Tor schießt, dass ihm unter die Nase kommt.
Aber wo andere einen untreuen Macho mit allzu durchschaubaren Affären sehen, erkennt Mara ein beeindruckendes Sixpack, das mit unfassbar gutem Knackpo nach der wahren Liebe sucht – dass ihn diese Suche scheinbar durch fast die komplette Bettenlandschaft Münchens führt, sei zwar unglücklich, aber man kann eben nicht alles haben. Doch, sage ich. Denn ich kenne eine ganze Ersatzbank voller Männer, die nur darauf warten, dass Mara Tobi endlich die rote Karte zeigt. So ein Quatsch, sagt Mara und wählt schon Tobis Nummer auf ihrem Handy. Vor lauter Sixpack und Knackpo fehlt ihr momentan leider der Blick für das Wesentliche. Lisi Wasmer
Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen – sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.