Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im Juni

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Auf der letzten Rille präsentieren wir Euch heute noch unsere Playlist
des Monats Juni. Und wie bei den meisten Festivals in diesem Monat, schlägt
sich auch bei uns das höchst durchwachsene Wetter in der Auswahl durch. Der ein
oder andere war vielleicht etwas melancholischer drauf als sonst im Frühsommer.
Dafür aber auch gute Laune mit Parov Stelar, Parcels, The Charles oder den
Kooks
!

Max Brodie feat. Tom Rosenthal – Be Good

Draußen regnet es in Strömen, obwohl im Juni doch endlich
Sommer werden sollte? Ihr liegt bei euch auf der Couch, habt dieses klassische
Mitte des Semesters Motivationstief, fühlt euch schlapp und vom grauen Himmel
schon ganz depressiv? Dann ist “Be Good” von Max Brodie feat. Tom
Rosenthal euer Song. Die zarten Gitarrenklänge und die liebevoll gesungene
Melodie dringen langsam aber sicher wie ein kleiner Sonnenstrahl in eure Seele
, bis die Depression sich in Wohlbefinden wandelt.

Anne Gerstenberg

Joelistics – Last
Night

Zugegeben, kein neues Lied. Aber das komplette Album des
australischen Künstlers Joelistics kann ich immer noch jederzeit rauf und
runter hören. Warum?
Vielleicht weil mit nur einem Satz schon alles gesagt ist: „All i need to get
me through is sunlight, coffee and a picture of you.“

Jacqueline Lang

 

Casper feat. Blixa Bargeld,
Dagobert, Sizarr – Lang lebe der Tod

Das ist mal ein Line-Up. Mit Blixa Bargeld Frontmann der
Band „Einstürzende Neubauten“ und Gitarrist von „Nick Cave and the bad seeds“,
der Indierock-Band Sizarr und dem schrägen Sänger Dagobert hat der Rapper Casper
nicht gerade wenig Prominenz für seine neue Single angekarrt. Aber „Lange lebe
der Tod“ klingt halt auch wirklich so abgefahren wie das Line-Up erwarten lässt
– und so frisch und neu war HipHop lange nicht mehr. Bleibt nur die Frage, ob
Casper nach seinen Alben „XOXO“ und „Hinterland“ das Genre ein drittes Mal
umkrempeln wird. Revolution durch Avantgarde-Rap, sowas mag ich!

Philipp Kreiter

 

Phoria – Loss

Nur einmal angenommen, man hat die ganze Nacht nicht
geschlafen… man sitzt auf dem Fensterbrett und starrt seit Stunden in die
Dunkelheit. Langsam wird es hell, die Vögel beginnen zu zwitschern. Jetzt ist
es Zeit, genau diesen Song zu spielen. Und zwar laut. Sehr laut.

Michael Bremmer

 

Parcels – Anotherclock

Zwei Monate, zwei Lieblingssongs, eine Band – geht
eigentlich nicht. Uneigentlich schon. Vor allem wenn es sich hierbei um die
aufstrebenden Parcels aus Berlin handelt. Vor wenigen Tagen haben sie ihre neue
Single „Anotherclock“ beim Pariser Indie-Label Kitsuné veröffentlicht, über das
auch schon Szene-Größen wie Two Door Cinema Club ihre Alben released haben.
„Anotherclock“ ist gleichzeitig entspannt, tight, funky und genau der richtige
Sound für den Sommer.

Katharina Würzberg

 

The Charles – The Death of Rock’n’Roll

Ja, ich gestehe: Ich höre und tanze Rock’n’Roll. Bei dieser
Musik im schnellen Viervierteltakt kann ich mich nicht ruhig halten. Wem das
genauso geht, dem kann ich die Blues-Rock Band The Charles nur ans Herz legen.
Zugegeben, bei der Geschwindigkeit von The Death of Rock’n’Roll kann ich mit
meinen tänzerischen Anfängerkünsten noch nicht mithalten, aber mittanzen muss
dennoch auf jeden Fall sein- egal wie. Und eines ist sicher: So lange es diese
Band gibt, stirbt der Rock’n’Roll nicht so schnell.

Stephanie Albinger

 

Little Barrie – Free Salute

Little Barrie aus London haben mittlerweile bereits 4
Studioalben aufgenommen. Den Titeltrack zur Netflix Serie „You better call
Saul“ haben sie auch beigesteuert. Der Song „Free Salute“ stammt aber von ihrem
ersten Album und passt perfekt zu Sommer, Sonne und Roadtripping: Einfach
Sonnenbrille auf, Volume-Regler hoch, Hände aus dem offenen Fenster in den
Fahrtwind halten und leben.

Richard Lee Strobl

 

The Kooks – Seaside

Jetzt, wo ich mitten in der Endphase meiner Masterarbeit
stecke, denke ich ständig an eine bestimmte Strophe eines alten Songs: „Do you
want to go to the seaside?…” Um die Frage gleich selbst zu beantworten: Ja, ich
würde jetzt liebend gerne alles stehen und liegen lassen, um am Strand und Meer
die Seele baumeln zu lassen. Mit ‚Seaside’ von den Kooks werden alte, ganz
vergessene Erinnerungen wieder wach. Und doch bleibt dieser langsame,
melancholische Song immer gegenwärtig für mich. Vor allem dann, wenn ich mich
mental wieder einmal an den Strand träumen möchte.

Barbara Forster

 

Parov Stelar –
Catgroove

Es gibt keinen, der Swing, House und Jazz besser vereinen
kann als Parov Stelar, einem der Pioniere des Electroswing. Catgroove gehört zu
seinen Klassikern und ist ein Song mit Ohrwurmgarantie, der zum Mittanzen
einlädt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Perfekt für den Sommer, der nun
endlich da ist.

Serafina Ferizaj

 

Amanda Palmer –
Machete

Dieser Song steht im Zeichen der Gegensätze. Als ich ihn das
erste Mal gehört habe, konnte ich so gar nichts mit diesem abrupten Hin und Her
anfangen, erst beim zweiten und dritte Mal habe ich mich immer mehr in den Song
verliebt. Die Stimme der Sängerin trägt mich so überzeugend durch die
dynamischen, mit vielen Instrumenten untermalten Parts und den langsamen,
sanften Chorus, dass ich Gänsehaut bekomme. Besonders die Violinen im Chorus,
die mit ihren langgezogenen, etwas schiefen Harmonien den Hintergrund bilden, finde
ich großartig. Ein Song der besonderen Art, den sicher nicht jeder so
überzeugend interpretieren kann wie Amanda Palmer.

Marina Sprenger

 

Gary Clark Jr. – The Healing

In diesem weniger sonnigen Sommer bisher kriegt die Isar für
mich eine andere Bedeutung als sonst um diese Zeit. Keine Füße im Eisbach, kein
Grillen am Flaucher, die Abende an der Reichenbachbrücke sind auch nicht ganz
so angenehm. Also laufe ich im Regen an der Isar entlang, im Regen – mit Gary
Clark Jr. im Ohr. Der Gute ist längst kein Unbekannter mehr, und auch seine
letzte Platte war voll mit guten Tracks – wie „The Healing“. Auf dem Weg an der
Isar entlang, auf der Suche nach Sommer und Freiheit gleichermaßen, ist “this
music is my healing, this music sets me free” gar nicht so falsch…

Matthias Kirsch

 

NAILS — They Come Crawling Back

Mit 8 Minuten Länge beansprucht They Come Crawling Back
gleich ein Drittel (!) der Laufzeit von NAILS neuem Album You Will Never Be One
Of Us für sich, und rollt, dem Titel des Songs entsprechend, einer musikalischen
Dampfwalze gleich über den Zuhörer hinweg. Einen maßgeblichen Teil hierzu trägt
die makellose Produktion von Kurt Ballou — seines Zeichens Gitarrist der
Hardcore-Legenden CONVERGE — bei, welche den schon von sich aus brachialen
Gitarrenwällen, schleppenden Drums, dem wummerndem Bass und dem vor Wut
triefenden Gesang noch mehr Wucht verleiht. Zusammen mit den deutlich
schnelleren, apokalyptischen Blastbeatgewittern der restlichen Songs des Albums
— welche oftmals kaum die Minutenmarke überschreiten — liefert die Band damit
definitiv den perfekten Powerviolence-Soundtrack für den Sommer.

Maxime Weber

 

Teleman – Fall in
Time

Ein Klavier. Die ersten Töne hören sich ein wenig so an, als
würde da gerade ein Anfänger seine ersten Übungen absolvieren. Aber nein, es
gesellt sich eine geübte Männerstimme dazu und spätestens beim ersten Einsetzen
der Drums und der Synthesizer ist klar: das ist richtig gute Musik. Sie wird
immer vielschichtiger, mit jedem Loop und jeder Wiederholung innerhalb des
Songs selbst, aber auch beim fünften Mal Hören noch. Die Londoner Band Telemann
gibt es seit 2012 und ihre neue Single „Fall in Time“ ist das perfekte Lied für
den Juni. „I can’t afford not to fight“ – das sind so starke Texte, dass nicht
einmal Juni-Stürme, Überschwemmungen, Zugverspätungen und
Bachelorarbeitsabgabetermine mich mehr stressen können, sondern ich 3:57
Minuten lang in ein parallel-Musikuniversum gebeamt werde.

Theresa Parstorfer

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im Mai

Der Monat ist schon wieder fast um
und er hat uns musikalisch einiges Neues gebracht, aber wir haben natürlich
auch einiges Altbekanntes gehört oder wiederentdeckt. Ob es nun britische
Folkrocker sind, Minimal-Electro Künstler oder Pop-Rock aus Bayern, auch diese
Playlist ist wieder sehr vielfältig geworden. Und Radiohead ist auch drinnen,
muss also gut sein…

Mumford & Sons – Awake my Soul

Wenn
ich dieses Lied höre, dann stehe ich wieder in der Olympiahalle und höre Mumford and
Sons: Awake my Soul heißt der wunderschöne Song. Da standen sie auf der Bühne,
das Licht gedämpft, und überall im Raum schwirrten kleine Lichter umher, die
aussahen, wie große Glühwürmchen. Zaghaft beginnt Marcus Mumford, der
Frontsänger, begleitet nur durch seine Gitarre. Dann. Stille. Und acapella:
“In these bodies we will live, in these bodies we will die. Where you
invest your love there you invest your life”. Seine Stimme vermischt sich mit denen der anderen
Bandmitglieder so gefühlvoll melodisch. Ich bin immer wieder so verzaubert von
diesem Lied. Und habe das Gefühl, das Lied hätte gerade erst angefangen, als
sie den letzten Akkord singen…

Stephanie Albinger

Parcels – Herefore

Sommer,
Sonne, meine erste Festivalentdeckung des Jahres: Parcels. Retro-Synthi-Sounds,
Funk-Rhythmen und tighter vierstimmiger Gesang präsentiert von fünf nach Berlin
ausgewanderten Australiern ergeben eine wunderbare Synthese aus Erinnerungen an
die letzten fünf Popmusik-Jahrzehnte, einem Ausblick in deren Zukunft,
Hauptstadt-Hipstertum und Down-Under-Surfer-Gelassenheit.

Katharina Würzberg

Dope
Lemon – Uptown Folks (Angus Stone)

Unter
dem neuen Pseudonym „Dope Lemon“ produziert Angus Stone neue Musik. Der Song
„Uptown Folks“ passt super zum wechselhaften Wetter diese Tage: bei
Sonnenschein läuft er nebenher und zaubert einem ein Grinsen ins Gesicht und
bei Regen treibt er einen an doch das Haus zu verlassen und an der Welt teil zu
haben.

Richard Strobl

LEA – Kennst du das

LEA- das ist eine außergewöhnliche Stimme, schöne Melodien auf Klavier, mit leichten Indie und Elektro Sounds und poetischen, deutschen Texten. Dass man deutsche Songtexte wieder hören kann, ohne Schlagerfan zu sein, haben Annenmaykantereit längst bewiesen. LEA, die Wunderstimme aus Berlin schafft in ihren Texten Tiefgang und Emotion, die berühren und weit über das gewohnte Silbermond-Weichspül-Gefühl, das einen bei deutschsprachigen Songs normalerweise automatisch ergreift, hinausgeht. Die junge Künstlerin hatte mit 15 ein Video von einem Selbstgeschriebenen Song auf Youtube veröffentlicht. Über Nacht hatte es 50.000 Klicks erreicht. Inzwischen wird sie von Fourmusic gemanaged, im Mai hatte sie ihre erste Tour und ihr erstes eigenes Album “Vakuum” erschien. Wenn LEA komponiert, ist sie wie in einem Vakuum, nur das Klavier und sie existieren noch. Sie verarbeitet dann, was sie beschäftigt und freut sich, dass sie mit ihren Liedern Menschen berührt und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Empfindungen hinein zu interpretieren. “Kennst du das” hat sie in Brasilien an einem Klapperklavier in einer Favela geschrieben, an dem sie Kindern das spielen beibrachte. Sie verarbeitet darin ihren Schock über die dortige Armut. Oder ist es doch nur ein schnulziges Liebeslied?

Anne Gerstenberg

M. Ward – phenomenon

Es
gibt Slowfood. Es wird mittlerweile in Großstädten zu Slow-Mobs aufgerufen. Es
ist also an der Zeit, auf die Bedeutung von Entschleunigung in der Popmusik
hinzuweisen. Wer mal richtig abhängen will, dem lege ich  M. Ward ans Herz. Schön melancholisch, schön
langsam – und irgendwie auch schön aus der Zeit. Gut, sein Gesang ist irgendwie
charmant nuschelig – aber damit  haben
schon ganz andere Karriere gemacht. M. Ward hingegen ist hier noch relativ
unbekannt, obwohl er gerade sein mittlerweile achtes Album vorlegt. Wird Zeit,
ein bisschen Werbung für traurige Liebeslieder zu machen – aber erst muss ich
noch ein bisschen Pause machen…

Michael Bremmer

Radiohead – Burn the Witch

Ja,
ihr habt es mittlerweile wahrscheinlich alle schon gehört. Und ja, es ist
trotzdem oder gerade deswegen von einer Liste der besten Songs im Mai auf
keinen Fall wegzudenken. Immerhin haben Fans seit fünf Jahren auf ein neues
musikalisches Lebenszeichen von Radiohead gewartet – das dann umso
überraschender kam. Über Nacht verschwanden die Internetauftritte der Band,
bevor sie sich am 3. Mai umso wirkungsvoller mit „Burn the Witch“
zurückmeldete. Wie zuletzt schon bei Beyonce und James Blake gab es kurz darauf
ihr neuntes Album „A Moon Shaped Pool“ erstmal nur im Internet über den
Eigenvertrieb. In der Single „Burn the Witch“ knöpft sie die Gruppe um Sänger
Thom Yorke das gefährliche Phänomen des Gruppendenkens vor – ein Kommentar zur
Flüchtlingskrise, sagt die Band. Schon immer haben Radiohead ein gutes Gespür
für gesellschaftliche Probleme und Trends bewiesen, sie schrieben über
Entfremdung durch die Technologisierung, politischer Apathie und Terrorismus.
Und nun: Flüchtlinge, im Video illustriert von netten Puppen, die eine
Hexenverbrennung spielen. Back to the roots ist nicht nur Motto vom Retro-Video,
sondern auch vom Klang: Zuletzt wurde Radioheads Musik immer elektronischer,
„Burn the Witch“ kommt wieder rockiger daher, kombiniert mit einem Orchester,
das Thom Yorkes zerbrechlich wirkenden Gesang untermalt. Gemeinsam mit dem
treibenden Beat hat die Single eindeutig das Zeug dazu, der nächste
Radiohead-Dauerbrenner zu werden.

Elisabeth
Kagermeier

Poldoore-But
I Do

Mit
diesem Lied wurde die belgische Plattenfirma Cold Busted auf Tom Schillebeeckx,
wie Poldoore mit bürgerlichem Namen heißt, aufmerksam. Der perfekte Mix aus
Funk, Jazz und R&B sowie die soulige Stimme der Sängerin schaffen eine
tiefentspannte Atmosphäre und macht richtig Lust auf Sommer. Genau das richtige
Lied, um mit Freunden an der Isar zu hocken, ein kühles Bier zu trinken und auf
den Sommer anzustoßen

Serafina Ferizaj

Ry X – Salt

Was
die Sonne im Mai verbockt hat, hat die Musik wieder ausgemerzt: Der
australische Sänger Ry X hat im Mai sein Debütalbum „Dawn“ veröffentlicht. Mit
dem Song „Salt“ beweist der Australier einmal mehr seine ruhige und kraftvolle
Stimme. Der stetige Gitarrensound tut sein Übriges, um den Hörer in den Bann zu
ziehen.

Barbara Forster

The KVB – In Deep

Manchmal
passen zwei Leute einfach gut zusammen, so auch The KVB. Das Duo aus UK schafft
mit minimalistischer elektronischer Produktion ihren eigenen unverkennbaren und
spannenden Sound. Privat ein Liebespaar, harmonieren Kat Day und Nicholas Wood
auch auf der Bühne so sehr, wie ich es bisher bei keiner anderen Band gesehen
habe. Mir haben sie live so gut gefallen, dass ich sie innerhalb von drei Tagen
gleich zweimal in verschiedenen Städten gesehen habe. Die beiden ziehen einen
live nicht nur durch ihre Musik unterstützt durch düster Lichtershow in den
Bann, sondern sind am Ende der Show am Merchstand auch immer für ein nettes
Pläuschchen zu haben.

Gabriella Silvestri

NOTHING — The Dead Are Dumb

Der
rumänische Philosoph Emil Cioran schrieb einst in seinem Erstlingswerk Sur les
cimes du désespoir: „Ich weiß, weswegen ich traurig bin; aber ich wüsste nicht
zu sagen, weswegen ich melancholisch bin.“ Diesen ziellosen Schmerz über den
unwiderruflichen Verlust von etwas, das ich nie besessen oder gekannt habe,
vermögen nur wenige Bands so sehr in mir zu erwecken wie die US-amerikanische
Shoegaze-Gruppe NOTHING auf ihrem neuen Album Tired of Tomorrow. Dazu tragen
vor allem die gleichermaßen wehmütig in der Ferne erschallenden als auch als
regelrechte Wall of Sound über den Zuhörer herein brechenden, stets
genretypisch mit zahlreichen Effekten und Verzerrung versehenen Gitarren sowie
der sanfte Gesang von Frontmann Domenic Palermo bei. Sehr deutlich kommt dies
vor allem im Refrain vom wunderbar getragenen „The Dead Are Dumb“ zur Geltung.
Umso weniger verwunderlich erscheint es dann auch, dass Palermo laut
Interviewaussagen mit Cioran vertraut ist.

Maxime Weber

Rihanna feat. Drake – Work

Fragt
mich nicht warum, aber im Mai hat sich Rihannas work, work, work immer wieder
bei mir eingeschlichen. Zu meiner Verteidigung: Meistens war Alkohol im Spiel.
Aber auch grandiose Tanzeinlagen unterschiedlichster Personen. Eiskoid, wie
manche sagen würden. In diesem Sinne: twerk,
twerk, twerk!

Jacqueline Lang

Carnival Youth – Never Have Enough

Zugegeben,
so ganz neu ist das Lied nicht. Aber für mich – für mich war „Never Have
Enough“ wie ein Augenöffner und ein Augenöffnen zugleich, im (zumindest
wettermäßig) unsteten Mai. Vielleicht hat jeder andere Musikfan die junge Band
aus Riga ohnehin schon auf dem Schirm und ich bin mal wieder die Letzte, die
auf das ungekünstelte und fröhliche Talent der vier jungen Männer aus einem
kleinen Land im Nordosten aufmerksam wird. Darüber denke ich aber gar nicht
nach, denn der melodische Indie-Rock inklusive Klavier, Glockenspiel und einer
sanften, erstaunlich tiefen Stimme lässt mich an grüne Wiesen und Sommerblumen
und Trägerkleidchen – und natürlich Freunde, denken, von denen man nicht genug
bekommt. Egal ob es regnet, stürmt oder schneit. Und immer denke ich dann, dass
ich das Sonnenlicht in deinen Augen schon viel zu lange vermisse.

Theresa Parstorfer

Kings & Queens – Dynamite

Dafür
dass es von Kings&Queens bisher genau einen Song gibt und sie auf dem
StuStaCulum dieses Jahr ihr Debütkonzert gegeben haben, ist die Reife und
Harmonie der Band schon beeindruckend. Klar, die vier Musiker sind alle Profis,
haben schon in unterschiedlichen Bands gespielt. Aber dass die Zuschauer nach
einer Band, die sie vorher nicht kannten, zu einer Uhrzeit, die eher zu
Bierbank und chillen als zum Tanzen einlädt, so lautstark nach Zugaben fordern,
verheißt Gutes. Seit ich das Lied das erste Mal gehört habe, schwirrt es immer
wieder als Ohrwurm in meinem Kopf rum, denn es knallt – like Dynamite!

Philipp Kreiter

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im April

Neuer Monat, neue Playlist. Und wie immer ist der Mix unserer Autorinnen und Autoren bunt. Von Geheimtipps von Freunden, über ungewöhnliche Cross-Genre-Kombinationen bis hin zu unaussprechlichen amerikanischen Bands – es ist aus jeder auch noch so abgefahrenen Ecke was dabei. 

K.Flay – Wishing it was you

Auf Musik-Empfehlungen von guten Freundinnen ist ja eigentlich immer Verlass. So auch in diesem Fall: K.Flay ist absolut grandios. Die Mischung aus Hip-Hop, Elektro und Indie kann man laut aufdrehen und leise genießen. Danke Ari!

Jacqueline Lang

Isolation Berlin – Alles grau

Ich gehe eher selten auf Konzerte. Ich höre kaum deutschsprachige Musik, von Hip-Hop mal abgesehen. Trotzdem habe ich Isolation Berlin dieses Jahr schon zwei Mal live gesehen. Es waren wunderbare Abende. Glückstrunken und völlig verschwitzt vom ganzen Gespringe und Getanze sind wir Heim gegangen. Irgendwie übt der Rock-Pop-Mix der Hauptstadt-Band etwas auf mich aus, dessen ich mich nur schwer entziehen kann. Da ist der Schmerz in der Stimme von Sänger Tobias Bamborschke – wie er auf schräge und doch wieder genau passende Weise singt „Ich hab endlich keine Träume mehr“. Das ist melancholisch, manchmal wütend, macht mir aber trotzdem wahnsinnig Spaß. Also, Jungs, wenn ihr das nächste Mal hier seid: Ich steh in der ersten Reihe.

Carolina Heberling

Explosions In The Sky – The Ecstatics

Am 1. April ist auf Spotify das neue Album „Wilderness“ von der amerikanischen Postrock-Band „Explosions In The Sky“ erschienen. Meine Meinung, dass Songs ohne Gesang keine richtigen Songs sind, habe ich durch „Explosions In The Sky“ restlos widerlegt: Keine andere Band schafft es, mich durch bloße Instrumentalmusik so zu berühren. Der neue Song „The Ecstatics“ läuft bei mir bereits rauf und runter. Er wirkt beruhigend und lädt zum Träumen ein, ein anderes Mal stimmt er mich etwas nachdenklich. „The Ecstatics“ ist perfekt für verregnete Aprilabende.

Barbara Forster

HONNE feat. Izzy Bizu – Someone that loves you

Das britische Duo HONNE hat sich in den letzten zwei Jahren mit feinem Electronic-Soul einen Namen gemacht. Ihre neueste Single ist da etwas anders als die bisherigen EPs: James und Andy haben sich Izzy Bizu an Bord geholt, die schon mit Sam Smith und Rudimental getourt ist. Ihre Musik ist poppiger als die Tracks der beiden Produzenten – und das bringt Izzy Bizou zum gemeinsamen Song „Someone that loves you“ mit. Das heißt: Weniger warme, sinnliche Klänge,aber ihren typischen entspannten Elektro-Sound verlieren HONNE dabei trotzdem nicht. Das Duett von Izzy und Andy schafft die Gratwanderung, gleichzeitig die „alten“ Fans nicht zu enttäuschen und der Musikwelt zu zeigen, dass man auch vor Pop-Publikum bestehen kann.

Elisabeth Kagermeier

The Last Shadow Puppets – Standing next to me

Diese Rubrik geht ja eigentlich um aktuelle Musik – aber wer hört ein Album das grad erst erschienen ist schon rauf und runter? Ich nicht, eher im Gegenteil. Zum Beispiel hat mich der März-Song von meinem Kollegen Philipp dazu gebracht, die alte „Age of the Understatement“ – Platte von den Last Shadow Puppets wieder auszugraben – guess what? Das Teil ist immer noch genauso gut wie beim ersten Anhören (was übrigens bestimmt drei oder vier Jahre nach Erscheinen der Platte war…). Also lief „Standing next to me“ die letzten Wochen wieder regelmäßig auf dem iPod – richtig, auf dem iPod. Das Lied ist ja schließlich auch acht Jahre alt…

Matthias Kirsch

Pvris – You and I

Ich gebe zu, manchmal bin ich muffelig. Bei aller Liebe möchte ich manchmal nach zehn Stunden historischer Fachliteratur über die bürgerliche Kleinfamilie sogar an einem Freitagabend mit dem Kopf gegen die Wand und nicht in irgendeinen hippen Münchner Club rennen. Sehr zur Freude meines Kopfes habe ich im April aber den perfekten Stimmungsloch-Überbrücker gefunden: „You and I“ von einer amerikanischen Band, deren Name ich mich nicht auszusprechen traue (Pvris). Der Song hat so viel Schwung, so viel Kraft und so viel Ausdruck in sich, dass ich bei jedem Mal Hören noch ein bisschen lauter aufdrehen möchte, und schon in meinem Zimmer anfange zu tanzen.

Theresa Parstorfer

Damien Jurado – And Loraine

Manchmal ist man seiner Zeit einfach voraus. Anfang der Neunziger nahm der Singer-Songwriter Damian Jurado erste Platten auf, Ende der Neunziger war der Musiker aus Seattle Liebling der Musikjournalisten – einzig: Den Hörern da draußen hat das damals nicht sonderlich interessiert. Aber künstlerische Bedeutsamkeit misst sich ja in anderen Dingen. Der Dark-Folk von einst ist vergessen, auf dem aktuellen Album “Visions of us on the Land” zeigt er sich – gut: nicht fröhlich, aber düster-optimistisch. Ein Visionär.

Michael Bremmer

Tim Bendzko – Keine Zeit

Die Welt kann heute jemand anders retten, die Rolle der ich-muss-nur-noch-kurz-die-Welt-retten- Superheldin darf heute gern mal jemand anders übernehmen. Ich habe einfach mal “Keine Zeit”! Dieser Song von Tim Bendzko passt so gut zu den ersten Sonnenstrahlen, zur unbeschwerten Stimmung in der Stadt. Für 3 Minuten und 19 Sekunden entfliehe ich mit diesem Lied dem Alltagsstress und mache einen musikalischen Kurzurlaub!

Stephanie Albinger

Edward Sharpe & the Magnetic Zeros – The Ballad of Yaya

Auf dieses Album warte ich jetzt schon seit Jahren – Und endlich ist es da: Person A, die neue Platte von Edward Sharpe & the Magnetic Zeros. Die Band von Alex Ebert hat das Image einer fröhlichen Hippie-Kommune, einschließlich Drogenexzesse des Frontmanns, die in regelmäßigen Entzügen enden. Und von vorne beginnen. Eine Kultfigur, in deren Musik man das Auf und Ab eines Musikerlebens hören und fühlen kann. Die Musik die Ebert schreibt ist großartig, überraschend, mitreißend, lebenslustig und tieftraurig. Das neue Album macht da keine Ausnahme. Einen bestimmten Song auszusuchen fällt da schwer, denn sie sind alle so verschieden und damit Teil eines Gesamtwerkes, das irgendwo zwischen 70ies Folk, Musical und psychedelischen Sounds schwebt. The Ballad of Yaya vereint aber letztendlich alles, was ich an dieser Band so gerne mag, und fasst die musikalische Essenz des Albums als krönender Abschluss zusammen.

Marina Sprenger

Siriusmo – Ick hab wat bessret vor

Ab und zu krame ich mich durch meine Plattensammlung und mache mich auf die Suche nach vergessenen Juwelen. Bei Siriusmo musste ich diesmal stoppen. Siriusmo ist schon lange kein Geheimtipp mehr, und das zu Recht! Der Berliner Produzent macht Techno Musik. Doch anders als die anderen. Ich würde das Ganze als „gute Laune Techno“ beschreiben. Vor allem der Song „Ick hab wat bessret vor“ macht richtig viel Spaß. Ein Song wie geschaffen für den schön-Wetter-Hoffnungsträger Mai!

Yunus Hutterer

Kytes – I Got Something

Schon die „Debüt“-EP von den Kytes hat mich umgehauen und jetzt legen sie mit ihrer neuen Single „I Got Something“ nach. Nach dem ersten Mal hören direkt Ohrwurm, nach dem mittlerweile x-ten Mal wahrscheinlich mein Lieblingssong von den sympathischen Münchnern. Hier die ganz klare Empfehlung die Jungs im Auge zu behalten und so schnell wie möglich live bei einem der nächsten Anlässe zu sehen. Denn gerade erst waren sie beim SXSW in Texas, die Gelegenheiten die Kytes live und in der Nähe zu bewundern könnten also schnell rapide abnehmen, spätestens wenn endlich das Album da ist…

Philipp Kreiter

Steaming Satellites
– Move On

Österreichs
Musik-Szene ist spätestens seit Wanda und Bilderbuch wieder auf dem Radar aller
Indie-Fans. Auch die Salzburger Band Steaming Satellites sollte eigentlich
längst mit jenen in einem Atemzug genannt werden, obwohl es geradezu den
Anschein macht, dass ihnen selbst ganz recht ist, dass das nicht der Fall ist. Lieber
entspannte Ochsentouren durch kleine Clubs, als ausverkaufte Hallen. Lieber
nach dem Konzert mit den Leuten quatschen, als sich im Backstage verstecken. Wenngleich
ihre Musik eindeutig das Potential dazu hätte, versuchen sie, ihren alternativen
Indie-Charme in jeder Hinsicht zu wahren und alles Poppige zu vermeiden. Der
Track Move On von ihrer aktuellen
Platte ist derzeit mein absoluter Lieblingssong. Herrlich emotional, schlicht,
gleichzeitig verzerrt und doch so klar.        

Katharina Würzberg

Die Junge Leute Spotify Playlist im Januar

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Wir hören andauernd Musik. Ob beim Lernen in der Klausurenphase, im Zug auf dem Weg zur Arbeit oder einfach nur so, zur Entspannung. Manchmal ist das das Mainstream-Lied, das gerade durch alle Hitradios dieses Landes läuft. Und manchmal irgendein Singer-Songwriter aus der hintersten Ecke Australiens, den außer uns vielleicht noch seine eigenen Eltern gut finden. Und um dieser Vielfalt auch bei der Jungen-Leute Seite gerecht zu werden, wollen wir ab heute einmal im Monat die Lieblingslieder unsere Redakteure in einer Spotify-Playlist präsentieren.

Main Concept feat. Blumentopf – München halt
Ich bin a Zurgroaste, ich gebs ja zu. Und trotzdem nenn ich München Heimat. Besonders dann, wenn ich an den Münchner Sommer denke. Bestes Augustiner an der Isar, vor der Akademie, am Königsplatz. Dazu Main Concept – München halt. Aber wie es mit Dingen, Orten und Menschen ist, die man liebt: Man darf auch mal kritisch sein. Anfangs dachte ich, in München wird mich nichts lange halten. Viel zu sauber, viel zu schnöselig, viel zu wenig bunt. Nach zwei Jahren weiß ich, dass es so sein kann. Aber ich weiß auch, dass es noch so viel mehr gibt. München halt, easy halt, dafür ist man nie zu alt.

Jacqueline Lang

George Ezra – (Watching Paint Dry) Song 6
Matsch überall: an meinen Gummistiefeln, in meinen Gummistiefeln und auch an jedem anderen Kleidungsstück. Dieser Song katapultiert mich wieder auf die Wiese des Musikfestivals, auf dem ich letztes Jahr war und George Ezra zum ersten Mal live erleben konnte. Der Song (Watching Paint Dry) Song 6 ist so melodisch und harmonisch, dass er mich jedes Mal wieder ins Träumen geraten lässt: „We are only dreaming and I’m dreaming only of you“. Ein Song von dem man sich einnehmen lassen und seine Gedanken einfach treiben lassen kann. Und der einen auch den Schlamm in seinen Schuhen vergessen lässt.

Stephanie Albinger

Marble Sounds – (How It’s Going to) End
Es gibt Songs für jeden Wochentag. Das hier ist ein Song für den Sonntag. Um den Tag Tag sein zu lassen. Um einfach mal faul zu sein. Um auf dem Fensterbrett zu sitzen und nichts zu tun. Entschleunigung pur – und wer ein Faible für traurige Liebeslieder hat, sollte häufiger einen Ausflug in die Benelux-Länder einplanen. Marble Sounds aus Brüssel ist mittlerweile schon mehr als ein Geheimtipp (und auch ein bisschen gefälliger als in den Anfängen), aber immer noch ideal für einen musikalischen Slow-Mop.

Michael Bremmer

Matt Corby – Trick Of The Light (Live On The Resolution Tour)
Ab der ersten Sekunde ist Trick Of The Light vollkommen in sich stimmig. Von den Drums über die Querflöte bis zur herrlich souligen Stimme Matt Corbys passt einfach alles zusammen. Trotz der tiefenentspannten Atmosphäre, die den ganzen Song umhüllt, baut der Australier eine Spannung auf, der man sich nicht entziehen kann und welche sich am Ende des Titels auf eine unglaublich harmonische und lässige Weise entlädt und auflöst. Das Lied läuft bei mir auf Dauerschleife und trotzdem bin ich jedes Mal aufs Neue fasziniert von Matt Corbys Loop-Live-Performance und der Unbeschwertheit, die von der ganzen Band ausgeht. Besonders zu empfehlen ist deshalb auch das Live-Video zum Song, bei dem ich immer ganz schnell ins Schmachten gerate.

Katharina Würzberg

The Arcs – The Arc
Egal, um was es geht – manchmal ist ein bisschen mehr Zeit alles was wir brauchen. „I gotta get a little more time, to shine, I just need a little more time“ – der Song „The Arc“ von dem Debutalbum von The Arcs, einem Nebenprojekt von Black Keys – Gitarrist Dan Auerbach, sprüht nur so von der Angst vor dem letzten Versuch, der letzten Möglichkeit, alles wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. „Working just to beat the clock, all I need is one more stop“ – was, wenn wir den letzten Stopp verpassen?

Matthias Kirsch

AVEC – Dead
Ich stehe zu meiner Schwäche für süß-schmachtenden Indie-Herzschmerz. Deshalb ist ein absolutes Lieblingslied im Januar „Dead“ von AVEC. Diese Neuentdeckung aus Oberösterreich schafft es, mir auch nach dem hundertsten Mal Hören noch eine Gänsehaut auf den Rücken zu zaubern, wenn sie singt: „No one will hurt you, he said, and left me. No one, will hurt you I promise.“ Da sind keine Schnörkel an den Melodien, kein Pathos und kein Kitsch und trotzdem drücken die Texte eine Wahrheit aus, die so traurig ist und eine Traurigkeit, die so wahr ist, dass es wehtut. Wenn gegen Ende des Songs dann doch noch ein paar elektronische Unterlegungen auftauchen, wird das Ganze nicht nur noch intensiver, sondern auch abwechslungsreicher und aufgepeppter als Vieles, was andere Singer-Song-Writer so zu bieten haben. Ich bin gespannt, was man von der 20jährigen jungen Frau noch so alles zu hören bekommen wird.

Theresa Parstorfer

Babyman – Sexy Maserati

Kultstatus seit der ersten Folge: Wenn Heiko „Schotty“ Schotte in der Serie Tatortreiniger irgendwo Blut wegschrubbt, dann weiß man, dass es um die deutsche Fernsehlandschaft nicht so schlecht steht, wie immer behauptet wird. Staffel fünf der Grimme-Preis-prämierten Serie hat den Fans nun überraschend einen Ohrwurm beschert. In der Folge „Freunde“, die diesen Januar ausgestrahlt wurde, trifft Schotty seine alten Kumpels aus der Jugendzeit wieder – und hört gemeinsam mit ihnen den Song „Sexy Maserati“, der mit trashigem Plattencover, albernem Text und schrägem 70er-Jahre-Porno-Sound daher kommt. Wer nun glaubt, Interpret Babyman sei in unserer Elterngeneration Kult gewesen, der irrt: Babyman ist das Alter Ego von Musiker Carsten Meyer, der bereits die Titelmusik der Serie komponierte. Trotzdem: Anhören lohnt sich.

Carolina Heberling

Panic! At The Disco – Don’t threaten me with a good time
Das hat einer mal ein starkes Ego: Panic! At The Disco-Sänger Brendon Urie hat im Laufe der mittlerweile fünf Alben alle anderen Bandmitglieder entweder zu Tourmusikern degradiert oder gleich zum Abschied bewegt. Und doch muss man zugeben: das neue Album „Death of a Bachelor“ ist mit seinem dekadenten Bombastsound absolut fantastisch. Dabei sticht das atemlose „Don’t threaten me with a good time“ noch hervor. Urie ist aus Las Vegas und genau so stellt man sich einen Abend mit ihm dort vor, „Champagne, Cocaine, Gasoline – and everything between.“ Deshalb bringt mich das Lied auch gut über den etwas tristen, lernintensiven Münchner Januar: bei so viel überzeichneten, knall-bunten Vegas-Klischee tritt die Methodenklausur schnell mal in den Hintergrund, zu Gunsten der Vorfreude auf die nächste WG-Party – dann natürlich mit Urie als Partyplaner.

Philipp Kreiter

Cold War Kids – First
Entdeckt und fleißig gepusht von der Blogger Szene, sind die Cold War Kids seit über zehn Jahren fester Bestandteil der internationalen Musikszene und mit ihrem neuen Album „Hold my Home“ erfolgreich wie zuvor. Getreu der Aussage „We don’t love being in a studio; we focus more on the writing“ präsentieren die Musiker aus Californien wieder ein Album voller Geschichten, ausgearbeitete Lyrics zum Zuhören und Mitdenken, und ziehen mich mit jedem Song mehr in ihren Bann. Die Single „First“, die auch mich persönlich sehr begeistert, erreichte im vergangenen Jahr sogar Platz Eins der US-Amerikanischen Charts. Das ist bei dem Song auch kein Wunder: Die Stimme von Nathan Willett hat mich gerade total gepackt und hilft mir nicht nur, während dem Lernstress auf andere Gedanken zu kommen, sondern inspiriert mich auch, meine eigenen Musikprojekte weiter zu bringen.

Marina Sprenger

Occupanther – Down
Gerade in der Prüfungszeit lasse ich mich von elektronischen Klängen berieseln, die meinen Lernmarathon erträglicher machen. Irgendwo habe ich auch mal gehört, dass Musik den Lernprozess verstärkt. Gerade habe ich eine Playlist mit nur einem Lied angelegt: „Down“ von Occupanther. Vor ein paar Tagen habe ich eine Livesession mit Kurimelo auf Youtube entdeckt. Beim ersten Hören sind mir fast die Tränen in die Augen gestiegen, weil ich den Song so schön finde. Auf Spotify gibt es nur die Studioaufnahme von Occupanther ohne Kurimelo. Dafür kein Musikvideo– und Musikvideos und Lernen verträgt sich gar nicht.

Stefanie Witterauf

Drangsal – Allan Align
Tanzen, Träumen, Abgehen – zu „Allan Align“ von Drangsal ist alles drin. New Wave und Post-Punk mischen sich zu „Brachialpop“ – wie der Herxheimer Künstler Max Gruber seine Musik bezeichnet. Der Beat seiner Debütsingle ist Retro, aber nicht eingestaubt, er holt einen mit voller Wucht in der Gegenwart ab. Und auch wenn diese zurzeit nur aus Pauken für die anstehenden Klausuren besteht, bringt „Allan Align“ frischen Schwung in die muffige Lernhöhle. 3:06 Minuten mit den Hüften wippen und auf den Boden tapsen und schon ist wieder Platz für neuen Theoriebrei. In der ersten LP „Harieschaim“, die im April erscheint, dürfte der wilde Mix aus melancholischem und absolut tanzbarem Sound seine Fortsetzung finden. Wir dürfen gespannt sein!

Michaela Schwinn