Nur Stimme und Körpersprache

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Wir porträtieren an dieser Stelle bis zur Vernissage alle 20
mitwirkenden KünstlerInnen unserer Ausstellung
“10 im Quadrat Reloaded”
 im Farbenladen – mal Fotograf, mal
Modell. Heute: Standup-Comedian Michael Mauder.

Schon als Kind hörte sich Michael Mauder, geboren 1993,
Kassetten und CDs von Comedians an. Als Teenager faszinierten ihn die
Mechaniken dahinter. Trotzdem fing er erst einmal an, Geowissenschaften zu
studieren und nebenbei in einem Hotel an der Rezeption zu arbeiten. Trotzdem
stand er immer auf der Bühne, zum Beispiel mit seiner Metalband Abandoned Dreams.
Als sich seine Band 2016 auflöste, dachte er sich: „Jetzt probierst du aus, ob
du Comedy auch selber kannst.“

Seitdem hatte er mehr als 80 Auftritte als Standup-Comedian
– was bedeutet, Comedy ohne Requisiten, Einspieler oder Musikinstrumt. „Du bist
nur du und hast nur deine Stimme und Körpersprache zur Verfügung“, sagt
Michael. „Im besten Fall schaffst du es, zwei Stunden lang Leute zum Lachen zu
bringen.“ Was er dabei gelernt hat ist, dass „je mehr Arbeit du hineinsteckst,
desto weniger denken die Menschen, dass du Arbeit reingesteckt hast.“

In seinem Programm sind langjährige Erfahrungen als Single
genauso Thema wie Erlebnisse von seiner Arbeit als Rezeptionist im Hotel. „Als
Standup-Comedian stellt man sich bloß und zeigt Schwäche“, sagt Michael, „aber
das muss man machen, um sympathisch zu werden.“ Weil es, seiner Meinung nach, in
München zu wenig Comedy gibt, bemüht er sich derzeit mit Kollegen, die Szene zu
stärken. Neben Open Stages hatten Michaels eigene Mixed Shows im Januar
Premiere: „Sonntag Abend Brunch“ und „Stand Up Underground“. Der „Sonntag Abend
Brunch“ im Stemmerhof ist eine Comedy-Talk-Show nach dem Vorbild amerikanischer
Late-Night-Shows. Michael ist der Host, also der Gastgeber, und sein Kollege Pajo
der Sidekick. Als Moderator von „Stand Up Underground“ präsentiert Michael vier
Comedians aus dem Großraum München und Deutschlands sowie einen Newcomer.

Vor der Kamera für
„10 im Quadrat Reloaded” musste Michi aber nicht
unbedingt den Entertainer geben: „Da ich auf der Bühne immer den größtmöglichen
Spaßvogel raus lasse, durfte ich bei diesem Projekt auch mal eine ernstere
Seite von mir zeigen. Auch wenn ich mich teilweise in wirklich absurde Posen
und Situationen stürzen musste, hat die angenehme Atmosphäre, die bei allen
Shooting geherrscht hat, das sehr leicht gemacht.“

Text: Lena Schnelle

Foto: Alina Cara Oswald

München Models: Hanhoan Truong

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es auch
einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir
porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen
hinter dem hübschen Gesicht.

„Das Modeln ist für mich eine praktisch umgesetzte Facette der Philosophie über den Körper“, sagt Hannu, „wo wahres Selbstbewusstsein, Körpersprache und Ausdruck eine zentrale Rolle spielen.“ Hannu heißt eigentlich Hanhoan Truong und hat vietnamesische Wurzeln. Er ist mit seinen langen schwarzen Haaren, den grau-weiß gefärbten Spitzen und den asiatischen Gesichtszügen ein junger Mann mit starkem Wiedererkennungswert. Das erste Mal modelte Hannu für die Absolventenshow einer Münchner Mode-Schule. Seine Model-Karriere ist seither in Gang gekommen. Erst vor kurzem durfte Hannu mit der bekannten Münchner Fotografin Laura Zalenga im Olympiapark shooten. Die Leidenschaft für vietnamesische Kampfkunst und die Ausbildung zum Yoga-Lehrer spiegeln sich auf vielen seiner Bilder wider. „Ich sehe ich mich als eine lebensgroße Leinwand, die viel Platz für unzählige Gestaltungsweisen bietet. Ich scheue mich auch nicht davor, meine Interpretation des Schönen und Guten durch mich und meinen Körper auszudrücken und mir dabei treu zu bleiben“, sagt Hannu. Noch in diesem Jahr wird er nach Berlin ziehen, um dort seinen Master in Philosophie zu machen. Außerdem möchte er sich dann auch bei einigen internationalen Model-Agenturen bewerben. 

Text: Laura-Marie Schurer

Foto: Stephan Rumpf