Große Themenvielfalt im Farbenladen

Es ist wieder kalt geworden, der Frühling hat sich verabschiedet. Alles ist trüb und grau auf der Hansastraße. Doch der Farbenladen erstrahlt zum Glück als einziger Lichtfleck. Romina Ecker verzaubert das Publikum mit ihren Texten und King Pigeon sorgen für musikalische Untermalung

Zwischen einigen neugierigen Besuchern treffen schon bald
die Jungs von King Pigeon ein. Sie werden später ein Akustik Set spielen.
Vorher muss aber noch aufgebaut und der Sound ausgiebig gecheckt werden: Mikros
werden gerückt und Entfernungen optimal austariert, Dominik platziert eine
Banane neben seinem Cajon, die Nervennahrung darf schließlich nicht fehlen.

Zuvor nimmt aber noch ein zierliches Mädchen mit schwarzen
Zöpfen und roten Lippen an dem kleinen Metalltischchen in der Mitte des Raumes
platz um die Gäste für die nächste halbe Stunde in ihren Bann zu ziehen. Es ist
Romina Ecker, eine junge Drehbuch Studentin der HFF München. Sie wird einige
Texte vortragen, die in ihrer Variabilität sehr gut in den Rahmen der Ausstellung
passen: In so verschiedenen Situationen wie die Models auf den Fotos
präsentiert werden, so breit gefächert sind auch Rominas Themen und Schauplätze.

Ihr erster Text heißt „Tropical Banana“ – der Titel makaber
in seiner Heiterkeit, denn der Text behandelt nichts weniger als dem Kampf mit
dem Tod. Die Erzählung erfolgt in Ich-Form, was den Text umso ergreifender
macht, und ist gespickt von metaphorischen Bildern. Zwischen Knochenfrauen,
Giftbars und Glaskerkern wird die Brutalität deutlich, mit der eine Krankheit
ein Leben beenden kann, und die Unsicherheit, in der so ein Einschnitt die
Personen lässt, wird unterstrichen durch das immer wieder auftauchende Wörtchen
„vielleicht“.

Als Überleitung liest Romina zwischen den Texten je eine
Postkarte vor, und es wird einem schnell bewusst, dass gerade der kurze Text
auf einer Postkarte erneut ausdrückt, wie unterschiedlich  Persönlichkeiten sein können. Der knappe,
dramatische oder gestresste Stil der Karten sorgt bei den Zuhörern für einige
Lacher und trägt somit zur Auflockerung der Stimmung zwischen den schweren
Themen bei. Trotz der Ernsthaftigkeit der Texte ist Rominas Humor überraschend
unvorhersehbar und taucht völlig unvermittelt auf. Die Beschreibungen sind
detailreich und man identifiziert sofort die Drehbuchautorin dahinter, denn es
fällt dem Zuhörer leicht, sich direkt in die Szene hineinzuversetzen. Auch im
letzten  Text „Das 5. Pferd“ sind die
Worte so lautmalerisch gewählt, sodass man sich fühlt, als würde man mit auf
die Kutschfahrt nach Pavia gehen und das Schnauben der Pferde hören.

Nach der Lesung wird direkt angeregt diskutiert. Wie so oft
steht die Frage im Mittelpunkt, wie man als junge Literatin heute ausreichend
Aufmerksamkeit erlangt, besonders in einer Stadt wie München. „Schade, dass
sowas in München immer so am Rande stattzufinden scheint“, sagt auch Romina.
„Man muss die Leute immer erst überreden zu solchen Veranstaltungen zu kommen,
als hätten sie irgendwas zu verlieren. Dabei reden die Leute immer davon, was
alles in München fehlt, aber anstatt einfach mal hinzugehen, und sich
überraschen zu lassen, ziehen sie lieber in eine andere Stadt, in der
vermeintlich mehr los ist.“ Trotzdem ist sie optimistisch, dass ihre Arbeit
auch Aufmerksamkeit erlangt, denn es gibt treues Publikum. Sie empfiehlt die
Webserie „Fett und Fett“, an der sie derzeit mitwirkt. 2019 erscheint die 2.
Staffel, alles frei verfügbar auf Vimeo.

Über die Ausstellung wird natürlich auch noch gesprochen,
denn Alina Oswald, eine der Fotografinnen, ist vor Ort. Mit der Moderatorin
Kathi Hartinger spricht sie kurz über ihre Fotoserie, in der sie Muster auf die
nackte Haut der Models projiziert hat. „Die Arbeit mit den Models war sehr
natürlich und individuell und die Shootings gestalteten sich spontan und
persönlich. Ich habe die Models selbst entscheiden lassen, wie weit sie sich
öffnen wollten.“ Außerdem lobt Alina auch das gesamte Projekt der Ausstellung
„10 im Quadrat“. Die große Diversität an teilhabenden Persönlichkeiten sei eine
wunderbare Gelegenheit für die Entstehung von Vernetzungen in der
künstlerischen Szene Münchens. „Schade, dass sich die Fotografen während des
Projekts nicht so genau kennengelernt haben, aber ich habe mir dennoch viel
Inspiration holen können.“, sagt Alina.

Mittlerweile ist es dunkel vor den großen, einladend
leuchtenden Fenstern des Farbenladens und es hat sogar angefangen zu schneien.
Doch drinnen bleibt die Atmosphäre wohlig warm, denn nun betreten King Pigeon
die Bühne. Obwohl die Band normalerweise zu viert auftritt, scheint es dem
Akustik Set an nichts zu fehlen. Die Gitarrenriffs sind clean, die Stimmen klar
und die Melodien gehen sofort ins Ohr. Der treibende Beat des Cajons verleitet
unvermittelt dazu, mit im Takt zu klatschen und auch wir vom SZ Junge Leute
Team wippen hinter der Bar begeistert auf den Zehenspitzen auf und ab. Ja, die
Musik von King Pigeon macht Spaß und ist durchaus sehr tanzbar. Wer die Band in
voller Besetzung hören will, sollte am 04.04. im Orange House vorbeischauen, da
treten die Jungs als nächstes auf und freuen sich über neue Gesichter.

Doch auch das Akustik Set war für die Jungs sehr lehrreich.
„Es war gar nicht so leicht das zu planen“, sagt Chris. „Wir dachten, wir
treffen uns ein zwei Mal, aber haben im Endeffekt dann fünf mal für den
Auftritt geprobt“. Marius stimmt zu. „Man entdeckt seine eigenen Songs
plötzlich ganz anders. An vielen Stellen muss man variieren und Dinge ersetzen,
wobei man alles nochmal neu überdenkt. Dabei haben wir viel gelernt.“ King
Pigeon bedanken sich bei der SZ Junge Leute Seite für die Einladung und
besonders auch bei dem aufmerksamen Publikum. „Es ist anders, wenn alles hell
ist und man auf einmal ein sitzendes Publikum hat“, sagt Chris. „Da hat man
einfach nicht das direkte Feedback und mit der Situation muss man auch umgehen
können. Das hat für uns aber sehr gut geklappt.“

Auch nach dem Konzert bleiben die Besucher noch lange,
schlendern noch einmal durch die Ausstellung und plaudern mit den Künstlern.
Vernetzungen entstehen, Kontakte werden geknüpft, gemeinsam wird weitergezogen.
Der Samstagabend ist schließlich noch jung und in München ist immer etwas los.

Fotos: privat

Text: Marietta Jestl

Gemeinsam statt einsam

Josie-Claire Bürkle, 26, Sängerin der Band Claire, ist Botschafterin der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München. Für Samstag, 17. März, hat Josie ein Benefizkonzert mit ihrer Band Claire, den Kytes, Umme Block und Nihils im Bahnwärter Thiel auf die Beine gestellt. Der Konzertabend dient einem guten Zweck und ist gleichzeitig auch das einzige Konzert, das Claire in diesem Jahr spielen wird.

SZ: Wie ist es zur Zusammenarbeit mit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München gekommen?

Josie-Claire Bürkle: Das Kinderhospiz ist auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich als Botschafterin dabei helfen möchte, das Thema bekannter zu machen und die Menschen auf die Arbeit der Stiftung aufmerksam zu machen. Nachdem ich mich mit den Mitarbeitern der Stiftung unterhalten habe, habe ich gemerkt, dass die Arbeit der Stiftung ein Thema ist, das ich für sehr wichtig halte.

Welches Thema?
Die Stiftung kümmert sich um lebensbedrohlich und schwersterkrankte Kinder und deren Familien. Sie ermöglichen den Kindern Ausflüge mit unbeschwerten Stunden – wie zum Beispiel einen Besuch im Sealife – und auch, dass sie so lange wie möglich einen normalen Alltag im familiären Umfeld erleben können. Sterben gehört zum Leben dazu. Dass eben auch Kinder und Jugendliche unheilbar krank sein können, das bekommt in der Öffentlichkeit zu wenig Aufmerksamkeit. Die Betreuung von Familien mit kranken Kindern ist außerdem vor allem in einer so teuren Stadt wie München ein riesiger Kostenfaktor. Manchmal kann ein Elternteil nicht mehr zur Arbeit gehen. Ein Gehalt fehlt dann in der Familie. Hier kann die Stiftung eine Entlastung sein.

Wie wurden die Bands für den Benefizabend ausgewählt?
Mir war es wichtig, dass es Bands sind, mit denen wir Schnittmengen haben. Unser Gitarrist hat zum Beispiel mal mit den Kytes zusammen geschrieben und Nihils waren schon mit uns auf Tour. Die Mädels von Umme Block habe ich kennengelernt und es hat direkt gepasst. Als ich den anderen Bands von der Idee erzählt habe, waren sie sofort überzeugt und dabei. Es wird ein bisschen wie ein Abend unter Freunden. Außerdem spielen wir alle nur ein Microset. Das ist dann schon eine besonders intime Atmosphäre.

Und gemütlich. Ihr spielt ja im Bahnwärter Thiel.
Es sollte eine Location sein, die gemütlich sein kann, ja. Und da ich ja in München wohne, sollte es auf jeden Fall in dieser Stadt stattfinden. Der Bahnwärter Thiel ist einer von vielen Orten, zu denen wir eine besondere Verbindung haben. Die Planung des Events läuft schon seit Ende des vergangenen Jahres – es ist das erste Mal, dass ich eine Show organisiere. Ich freue mich riesig darauf, es macht total Spaß.

Was wird mit den Einnahmen des Benefizkonzertes gemacht? Gibt es konkrete Pläne?
Nein, es gibt kein bestimmtes Projekt, für das der Erlös des Abends gedacht ist. Da geht es vielmehr darum, mit den Einnahmen bei alltäglichen Aufgaben anzusetzen, die die Stiftung für die kranken Kinder und Jugendlichen und deren Familien leistet. Mir ist es wichtig, hier zu helfen, denn in München gibt es nicht sehr viele Hilfsplattformen, die auf so etwas spezialisiert sind.

Es wird das einzige Konzert sein, das Claire in diesem Jahr spielt.
Wir haben uns dazu entschlossen dieses Jahr eine Live- und Kreativpause einzulegen. Wir waren jetzt sechs Jahre lang nonstop unterwegs und man wird zu so einer krassen Familie. Das ist total schön, aber wir wollen uns diese Pause gönnen. Manchmal ist es gut, sich Zeit für sich zu nehmen – dann ist es umso toller, wenn man wieder zusammen ist. Die Jungs waren mit meiner Idee zum Benefizkonzert sofort einverstanden. Dennoch: Keiner von uns könnte einfach so Ciao zur Musik sagen.

Was steht stattdessen in diesem Jahr im Vordergrund?
Bei mir wird vor allem im Bereich Studium und Arbeit viel laufen. Darauf möchte ich mich konzentrieren. Es stehen auch ein paar Features mit anderen Künstlern an.

Was erhoffst du dir für den Benefizabend?
Ich wünsche mir, dass es voll und gemütlich wird. Die Leute sollen sich verlieren können. Der Abend soll nicht traurig oder negativ sein, sondern positiv. Das Motto ist ja auch ein Positives: gemeinsam statt einsam.

Foto: Christoph Schaller

Interview von Ornella Cosenza

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Lena

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Wir sind heute das erste Mal unterwegs mit unserer Autorin Lena, die  am liebsten in die Natur geht – wie in den Englischen Garten oder zum Schloss Nymphenburg. Ergänzt wird ihr Wochenprogramm durch Musik beim Konzertabend Freundschaftsbänd, durch einen Polit Slam oder Besuchen auf Weihnachtsmärkten.

Los geht’s am Freitagabend mit einer Runde Glühwein –
mir fehlt nämlich noch das Weihnachtsfeeling dieses Jahr. Also mache ich mich
gemeinsam mit ein paar Freunden auf zum Weihnachtsmarkt am Chinesischen Turm.
Mit Glühwein intus fährt es sich bestimmt gut Schlittschuh. Von dort aus geht
es deswegen weiter zum Prinzregentenstadion. Mit dem Kombiticket geht es zuerst
Eislaufen und danach in die Sauna, den Whirlpool und das Dampfbad. So lässt
sich gut das Wochenende einläuten!

Am Samstag schlafe ich ausgiebig aus
und gönne mir einen Brunch in meinem Lieblingscafé Königin 43. Da das Café
gleich am Englischen Garten liegt, dreh ich noch eine Runde im Park. Ein
Abstecher zu den Surfern an der Eisbachwelle ist für mich ein Muss. Ich liebe
es, die Surfer zu beobachten und bewundere sie dafür, in der Kälte sich auf ein
Brett zu stellen und nicht als ein Eiszapfen dabei einzufrieren. Den Nachmittag
verbringe ich mit Plätzchen, Tee und einem guten Buch auf der Couch. Abends
raffe ich mich auf: Ich kenne mich in München noch nicht so gut aus. Deswegen will
ich unbedingt die Münchner Musikszene kennenlernen. Was eignet sich besser als
der Konzertabend Freundschaftsbänd? Neun Münchner Bands covern gegenseitig ihre
Songs. Perfekt!

Da es unter der Woche abends schon dunkel ist, wenn ich
heimkomme, muss ich am Wochenende unbedingt mal raus. Ich fahre am Sonntag zu Schloss Nymphenburg. Dort
veranstalten die Stadtspürer Schlossrundgänge zum Thema Mythen und Mysterien im
Sommerpalast der Wittelsbacher
. Ach ja, heute ist ja auch schon der dritte
Advent! Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht… Die Weihnachtsstimmung stellt
sich immer noch nicht so richtig bei mir ein. Lässt sich aber ändern, denke ich
mir, und rufe eine Freundin an. Die ist sofort Feuer und Flamme für einen
Weihnachtsmarktbesuch. Wir entscheiden uns für den Märchenbazar am Viehhof. Wir
schlendern mit einer Tasse Glühwein in der Hand zwischen den bunten Zirkuszelten
und den hölzernen Jahrmarktbuden hindurch. Im Märchenzelt wärmen wir uns auf
bei Gitarrenklängen des Singer-Songwriter Igor Landy.

Nach dem ersten Arbeitstag der Woche brauche ich erst mal
Entspannung und das geht wunderbar im Kino. Montagabend in den City Kinos findet die Queer Shots Kurzfilmnacht
2017
statt. Dort werden preisgekrönte Kurzfilme gezeigt und es ist sogar die Preisträgerin
Clara Stern da, die ihren Transgender-Film MATHIAS vorstellt. Der
Hauptcharakter muss sich in seinem neuen Leben als Transgender erst noch
zurechtfinden und trifft auf eine Reihe von Problemen.

Am Dienstag stoße
ich zufällig auf das Tanzprojekt – Die Welt tanzt in München. Dort tanzen jede
Woche alle, die Lust haben, zusammen und am Ende entsteht eine Choreographie
aus Tänzen verschiedener Länder und bayerischen Tänzen. Angeblich kann man
jederzeit einsteigen – auch ohne Vorkenntnisse. Auch wenn ich danach außer
Puste bin und mein Kopf raucht, weil ich mir so viele Schritte merken muss, hat
es viel Spaß gemacht. Den Abend lasse ich noch in einer Bar mit Drinks und ein
paar Freunden ausklingen.

Einen Poetry Slam habe ich schon mal besucht, aber einen
Polit Slam noch nicht. Vier Politiker und Politikerinnen treten gegen vier
Poetry Slammer und Slammerinnen mit selbst geschriebenen Texten an. Das Motto:
„Ich habe was zu sagen!“ Das Publikum entscheidet, wer der Gewinner ist. Finde
ich cool. Ich schleife am Mittwoch
also einen Kumpel ins Heppel & Ettlich. Es ist ein sehr kurzweiliger Abend.
Ich falle todmüde ins Bett.

Am Donnerstag
brauche ich deswegen dringend mal eine Pause. Ich entscheide mich abends für
meine liebsten Weihnachtsfilme: „Der Kleine Lord“ und „Drei Haselnüsse für
Aschenbrödel“. Ich mache es mir mit selbstgebackenen Lebkuchen und Plätzchen
sowie einem Punsch auf meinem Bett gemütlich. Hach, ist das schön!

Das Tanzen am Dienstag hat mir sehr viel Spaß bereitet, aber
ich glaube, ich sehe dabei eher aus wie ein Elefant als wie ein Schwan.
Deswegen sollte ich mir dringend Tanzmoves anschauen. Das kann ich am Freitag in der StreetLove Dance Academy
bei der Blocksession machen. Ich staune, wie toll sich manche verbiegen können oder so gut tanzen
können, als würden sie über den Boden schweben. Das muss ich erst mal verdauen
– wieder mal bei einem weihnachtlichen Getränk. Diesmal am Christkindlmarkt am
Marienplatz
.

Text: Lena Schnelle

Foto: privat

Zeichen der Freundschaft: Best-Of-Playlist unseres Lebens

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Unsere Autorin und ihr bester Freund aus Kindertagen sehen sich nicht mehr oft, seit er in Wien studiert. Ihre Freundschaft aber hält sich durch ganz viel Musik und ausufernde Gespräche darüber am Leben. Immer dann fühlen sie sich wie im siebten Musikhimmel.

Moritz
zu treffen, ist Musik für meine Seele. Die Gewissheit, dass das Leben
mir schon die richtige Melodie spielt und ich so durch die Welt tanzen
darf, wie ich möchte. Wir verlieren uns im Farbenrausch der Musikvideos von Tame Impala,
die so tiefgründig, bunt und wirr sind wie unsere Gespräche nach dem
dritten Glas Rotwein. Unsere Füße halten nicht mehr still, und ehe ich
mich versehe, werfen wir im Unter Deck die Sorgen von uns ab und tanzen
die Nacht durch nebeneinander her, jeder in seinen eigenen Rausch
versunken.

Solche befreiten Abende sind selten und deshalb erst recht Ereignisse
überschwappender Emotion, immer begleitet von einem passenden Liedtext
oder Rhythmus. Denn seit Moritz in Wien wohnt, beschränkt sich unsere
gemeinsame Zeit auf Konzertabende, mit denen ich ihn ab und an in mein
lieb gewonnenes München locken kann. Dann kommt er in meine Wohnung
gestolpert, mit der ersten Frage “Kennst du Parcels?”. Ehe ich
antworten kann, hat er schon Hideout, die EP der Parcels, bei Spotify
gefunden und spielt mir den ersten Track vor. Bei Schnipo Schranke
gröhlen wir uns die Songtexte entgegen. Das Feierwerk wird zu unserem
Musikhimmel, den die LEDs in Form von zwei riesigen Wolken, welche die
Bühne der beiden Hamburger Musikerinnen schmücken, suggerieren.

Als wir uns kennenlernten, gingen wir noch zur Schule – in der
überschaubaren Stadt Friedrichshafen am Bodensee, wo früher oder später
eben doch jeder jeden kennt – und fanden uns plötzlich auf einer Hütte
wieder, wie wir im Kabel-Wirr-Warr gefangen verschiedene
Steckkombinationen ausprobierten und Knöpfe drückten, bis wir endlich
die Musikanlage in Gang brachten und uns Milky Chance beschallte. Die
kannte damals noch niemand – außer Moritz. Euphorisiert verbrachten wir
den Abend neben den Musikboxen, diskutierten über Bands und erteilten Albenempfehlungen, bis schließlich im Morgengrauen jemand die Stecker
aus der Anlage zog und wir betrunken und bereichert in unsere Betten
fallen konnten.

Seitdem gleicht unser Whatsapp-Chat-Verlauf einer
Best-Of-Playlist unserer Leben. Ich kriege nicht sehr viel von Moritz’
Alltag in Österreich mit, aber wenn er auf einem Konzert war, erkenne
ich das an einem Youtube-Video, das am nächsten Morgen auf meinem Handy
aufploppt und Mommele – so habe ich Moritz eingespeichert – schreibt: “Hör dir das an, die sind richtige nice!“ Nice sagt Moritz übrigens
ziemlich oft. Zu oft, wie ich finde. Anfangs habe ich noch immer nur das
Gesicht verzogen, wenn er mit seinen Anglizismen einen Satz ruinierte. Irgendwann habe ich damit begonnen, die Zeile "Das ist nice, das ist
nice” aus Von Wegen Lisbeths Song Bitch zu singen. Deshalb hat er
trotzdem noch nicht aufgehört, dieses Wort zu benutzen, aber wenigstens
laufen wir dann eine Weile nebeneinander her und fragen uns singend: “Und
was ist sonst noch so passiert?”

Wenn ich Moritz vermisse, kann ich abwarten, bis endlich wieder
Weihnachten ist und wir gemeinsam in der winterlichen Idylle des
Bodensees der Langeweile trotzen. Oder ich zaubere mir einfach ein
bisschen Moritz-Energie in mich hinein. Dann packe ich mir Bilderbuch
auf die Ohren und stelle mir selbst die Fragen, auf die ich Moritz’
Antworten hören will. Und wenn ich genau hin höre, dann singt er mir diese vielleicht.


Text: Jana Haberkern

Foto: Yunus Hutterer

Albumkritik: Ni Sala

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Die Münchner Rockband Ni Sala bringt ihr erstes Album raus. Wer einfachen Bluesrock erwartet, täuscht sich – die fünf Musiker können weit mehr!

Über die Vorgängerband von Ni Sala, die Rock-Kombo Famous Naked Gypsy Circuit, sagte einer
aus der Münchner Musikszene, der es wissen muss: „Das sind doch Verrückte“- es
war positiv gemeint.  Das war im Jahr
2015, die Gypsies hatten gerade ihr erstes – und einziges – Album raus
gebracht, nach fünfjähriger Bandgeschichte. Dann lösten sie sich auf.

Nun bringen drei dieser „Verrückten“ zusammen mit zwei
weiteren Musikern ihr selbstbetiteltes Album Ni Sala raus. Und man darf nicht den Fehler machen, Ni Sala mit den Gypsies zu
verwechseln. Denn nicht nur Name, Bandmitglieder und Image haben sich verändert
– auch der Sound ist neu. Formal machen Ni
Sala
Bluesrock mit 80ies-Einschlag, aber sie darauf zu reduzieren, wäre
unfair.

Der Opener des Albums, das mitreißende Philosophy Hollywood gibt gleich mal die Richtung vor, harte Riffs
zum Einstieg, hohes Tempo, der Gesang akzentuiert – ein echtes Brett eben. Beast In Me ist dann wieder mehr Blues,
stampfend-intensiv. Hörer von anderen Münchner Blues-Größen wie The Black Submarines dürften sich hier
gut aufgehoben fühlen. Cheeky Tongue und
Exit Is Inside sagen dann endgültig:
Das ist viel mehr als nur Blues, Ni Sala zitieren und schaffen großen
Rock – der Vergleich mit den großen Black
Rebel Motorcycle Club
kommt da nicht von ungefähr.  

Zur Mitte der Platte nehmen die fünf Musiker den Fuß etwas
vom Gaspedal und präsentieren mit Driftin‘
und Clear Your Mind zwei
ruhigere, fast besinnliche Nummern. An manchen Stellen erinnert das Album an
das famose Debütalbum der Labelkollegen von The
Charles
, etwa im explosiven Golden oder
in Love Street, in dem Sänger Robert
Salagean sein ganzes stimmliches Talent zeigt.

In C.O.E.T.S. geben
Ni Sala dann schließlich selbst die Anweisung, was mit diesem Album zu
tun ist – „Come on over enjoy“, um die Platte dann ruhig und viel Pathos mit Susie Allen zu schließen. Als Dreingabe
gibt es dann noch eine Live-Version ihres Songs Better Walk zu hören und live ist auch das Stichwort: Ni Sala feiern ihr Release am 26.05. im
Strom.

Philipp Kreiter

Es ist soweit: The Manic Street Parade 2016

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Mehr Pop für die Stadt – das ist Julia
Viechtls großes Anliegen. Im Mai haben wir deshalb über sie und das von ihr
zusammen mit Andreas Puscher, Stefan Schröder,
Marc Liebscher und Fabian Rauecker organisierte erste Club-Festival Münchens
berichtet – am 8. Oktober ist es soweit!

Vier Monate sind seither vergangen, mittlerweile arbeitet Julia für
die Fachstelle Pop, einer neutralen Beratungsstelle der Stadt München für junge
Bands. Und sie organisierte die
Manic-Street-Parade, die zum ersten Mal im Schlachthofviertel in fünf verschiedenen Clubs
stattfindet. Für 25 Euro sind 13 Bands aus acht verschiedenen Nationen zu sehen, danach legen vier Münchner DJs bis in die frühen Morgenstunden auf.

SZ: Was für ein Gefühl ist es, den
fertigen Programm-Flyer für das Festival in den Händen zu halten?

Julia: Das ist ziemlich genial, weil es,
wie ich finde, ein sehr schönes Programm geworden ist. Wir stellen darin alle Künstler
vor, die auftreten werden, und begründen auch, warum wir genau sie nach München
eingeladen haben. Klangstof aus Holland, Jesse Mac Cormack aus Canada,
Carnival Youth aus Lettland. Aus München exklusiv dabei sind Fiva und die
Jazzrauschbigband.

SZ: Gab es noch Probleme bei der
Organisation?

Julia: Es ist natürlich unfassbar viel
Arbeit, ein neues Festival aufzuziehen, von dem noch nie jemand gehört hat. Es
gab den Moment, wo die Frage im Raum stand, das Ganze auf 2017 zu verschieben.
Da habe ich mich aber durchgesetzt und gesagt: Nein, das packen wir jetzt an. Da
die Manic Street Parade von jetzt an jedes Jahr stattfinden soll, können wir sie dann
ja beliebig ausbauen. Für Jahr eins mussten wir irgendwann den Rahmen
festsetzen, sonst wäre es ausgeufert – nicht noch mehr Bands, nicht noch mehr
Clubs. Ich glaube, so wie wir jetzt starten, haben wir eine gute Größe
gefunden. Die fünf Clubs sind alle gut zu Fuß erreichbar, sodass man sich
einfach treiben lassen und viele verschiedene Bands entdecken kann. 

SZ: Wird der 8. Oktober, der
Festivalabend, für dich noch stressig sein? Oder wirst du ihn auch genießen können?

Julia: Ich denke, ich werde schon viel
rumhüpfen müssen. Ob ich dann tatsächlich in der ersten Reihe bei Klangstof
mitfeiern kann, wird sich zeigen. (lacht) Im Moment werde ich von Tag zu Tag
aufgeregter, aber der Abend wird bestimmt super.

SZ: Du machst nicht nur selbst Musik und
kümmerst dich im Moment ehrenamtlich um die Organisation des Festivals, du hast
auch deine Masterarbeit über das Konzept der „Music Cities“ geschrieben und die
Frage, was München noch braucht, um so eine Music City zu werden. Auf welche
Ergebnisse bist du gekommen?

Julia: Um eine Music City zu werden, muss
eine Stadt insbesondere auch die Musik, die im Moment neu entsteht, beachten.
Wichtig war für meine Arbeit daher zunächst, das Thema „Pop“, wie es
umgangssprachlich verstanden wird, aufzuarbeiten. Pop-Musik ist nicht das, was
viele mit Mainstream, Kommerz und Chart-Musik in Verbindung bringen, sondern
die Musik, die in der Gegenwart entsteht und deshalb einen Spiegel und
vielleicht das wichtigste Kommunikationsmittel der heutigen Gesellschaft
darstellt. Wenn man das einmal verstanden hat, dann wird klar, warum es mir um
die strukturelle Unterstützung von Musik und Kultur in allgemeinerem Sinne
geht. Dabei sind mit „Pop“ viele verschiedene Musikrichtungen gemeint.

SZ:
Wie kommst du darauf?

Julia. Ein guter Beleg dafür sind die
anonymisierten Fragebögen, die ich für meine Masterarbeit von Musikern und
Musikerinnen in München habe ausfüllen lassen. Innerhalb von zwei Wochen hatte
ich mehr 500 Antworten. Und das ist nur ein kleiner Teil der großen Szene. Auf
die Frage nach der eigenen Musikrichtung kamen bei diesen 500 Antworten mehr als 1500
Musikstile heraus. Es geht also heute nicht mehr so sehr darum, eine bestimmte
Richtung zu vertreten, um eingeordnet werden zu können. Wir haben hier in München
eine überwältigende Vielfalt und Offenheit. Aber an der strukturellen Unterstützung,
insbesondere daran, definitionsfreie Orte, Auftrittsmöglichkeiten und Proberäume
zu schaffen, muss verstärkt gearbeitet werden, damit diese Szene auch
sichtbarer werden kann. Ein erster Ansatz ist also die Wertschätzung und
Anerkennung dessen, was diese Kreativen für eine Wirkung auf die Stadt haben.

SZ: Du arbeitest seit kurzem in der
Fachstelle Pop der Stadt München. Wie kam es dazu?

Julia: Lustigerweise habe ich von der
Stelle über eines der Experteninterviews für meine Masterarbeit gehört. Ich
habe mich sofort beworben, weil ich das Gefühl hatte, das passt perfekt. Jetzt
bin ich total dankbar für diese Möglichkeit, weil ich dort genau mit dem Wissen
ansetzen kann, das ich mir durch meine Masterarbeit angeeignet habe.

SZ: Was genau wirst du dort tun können?

Julia: Die Fachstelle Pop sitzt im
Feierwerk und wird vom Kulturreferat der Stadt München finanziert. Wir sind da,
um die Popkulturszene in München zu fördern. Dabei geht es besonders um die
Kommunikation und Vernetzung der Szene. Wir arbeiten im Moment an einem
Konzept, um optimal als Schnittstelle fungieren zu können. Außerdem sind wir
da, um Musiker zu informieren. Vor allem, wenn man beginnt, eine Band
aufzubauen, sollte man bei uns vorbeischauen. Wir beraten nämlich neutral,
unabhängig und ohne Hintergedanken. So kann man sich informieren, bevor man
etwa irgendeinen Vertrag unterschreibt.

SZ: Wie soll es mit der Manic-Street-Parade
weitergehen?

Julia: Wir wissen schon, dass sie am
28.10.2017 das zweite Mal stattfinden wird, und danach jedes Jahr. Ich war gerade
auf dem Reeperbahnfestival in Hamburg und habe auch dort fleißig Programme und
Sticker verteilt, sodass spätestens im kommenden Jahr noch ganz viele Leute von
außerhalb nach München kommen werden.


Interview: Theresa Parstorfer
Foto: Stephan Rumpf

Hilfe mit Tiefgang

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Nicola Gärtner und Amir Aboueldahab organisieren als „Ingenieure ohne Grenzen“ ein Wasserprojekt in Afrika.

München – Die „Wassermusik“ von Händel wäre eine passende Musikauswahl für das Benefizkonzert von „Ingenieure ohne Grenzen“ – schließlich verbessern die 20 TU-Studenten die Wasserversorgung in einem abgelegenen Tal in Marokko. Aber die Ingenieure setzen auf Modernes: Für das Konzert am 16. Dezember in der Glockenbachwerkstatt (Einlass 19 Uhr) konnten sie fünf Bands gewinnen, unter anderem Triska aus München. Spenden in Höhe von 7000 Euro haben sie schon gesammelt, der Erlös aus dem Konzert wird nun komplett hinzukommen. Ein Gespräch mit Nicola Gärtner, 22, und Amir Aboueldahab, 26, über die Hintergründe des Projekts und Wassermelonen.

SZ: Wem genau wollt ihr mit eurem Wasserprojekt helfen?
Amir Aboueldahab: Im Tafraoute-Tal in Marokko leben circa 60 bis 70 Berberfamilien. Die betreiben Subsistenzlandwirtschaft und ziehen tageweise mit ihren Ziegenherden in die Berge. Sie haben Wasserprobleme, weil es dort drei Jahre lang nicht ernsthaft geregnet hat. Eine Trekking-Touristin, die zufällig im Tal war, hat sich an „Ingenieure ohne Grenzen“ gewandt. Und wir fanden das Projekt spannend.

Warum engagiert ihr euch gerade dafür?
Amir Aboueldahab: „Ingenieure ohne Grenzen“ ist ja ein deutschlandweiter Verein, aber das ist das erste Wasserprojekt von uns hier in München. Das war für viele eine Motivation. Dieses Thema spricht zum Beispiel Bauingenieure an …

Nicola Gärtner: … oder Umweltingenieure wie mich (lacht). Wir beschäftigen uns im Studium viel mit Wasserbau und Problemen bei der Wasserversorgung. Wir haben hier das Glück, extrem gute Bildung zu erhalten. Da kann man auch mal etwas zurückgeben.

Wie sieht das Projekt genau aus?
Amir Aboueldahab: Die Anfrage war erst einmal, dass wir mehr und tiefere Brunnen bohren sollen. Im Oktober waren wir im Tal, haben Brunnen vermessen und uns überlegt, welche Alternativen es gibt. Wir haben vor Ort festgestellt, dass es vor zwei Monaten geregnet hatte – die Leute hatten also Wasser.

Problem gelöst.
Amir Aboueldahab: Wir haben gemerkt, dass die Leute das Wasser sofort verbrauchen, wenn sie welches haben. Einer hat angefangen, Wassermelonen (Frucht mit circa 96 Prozent Wassergehalt, d. Red.) anzubauen, um sie zu verkaufen. Das ergibt wenig Sinn, damit verkauft man quasi das Wasser auf dem Markt.

Woher kommt dieser Umgang mit Wasser eurer Meinung nach?
Amir Aboueldahab: Das Hauptproblem ist, dass kein Bewusstsein dafür da ist, wie sich Grundwasser verhält. Die Menschen denken, dass das Wasser weg ist, wenn sie es nicht sofort verbrauchen. Es geht uns darum, zu sensibilisieren: Grundwasser, das sie jetzt nicht verbrauchen, ist nach einem Jahr auch noch da. Hier versuchen wir anzusetzen. Mittlerweile sind wir an dem Punkt, wo wir davon ausgehen, dass es eher ein Bildungsprojekt zum Thema Wasserwirtschaft werden wird.

Damit wären die ursprünglichen Planungen hinfällig.
Amir Aboueldahab: Wir versuchen, flexibel zu sein und ergebnisoffen an das Projekt heranzugehen. Das sieht man: Wir haben fünf Technologien ein Jahr lang ausgearbeitet und eigentlich alle wieder verworfen. Die gründliche Vorbereitung von verschiedenen Lösungen war trotzdem wichtig – und mir macht es Spaß, so zu arbeiten. Aber: Wir haben auf diesem Weg auch ein paar Leute verloren, die sich ganz intensiv mit einer Technologie auseinandergesetzt haben.

Geht ihr davon aus, dass das Bildungsprojekt allein das Wasserproblem schon lösen kann?
Amir Aboueldahab: Aktuell gehe ich davon aus. Es ist schwer abzuschätzen, weil wir noch nicht hundertprozentig wissen, wie sich das Grundwasser in diesem Bereich verhält. Um das zu klären, werden wir erst einmal die Daten auswerten, die wir bei der Erkundung gesammelt haben.

Wie problematisch ist es, dorthin zu gehen und zu sagen: „Ihr macht das falsch. Wir zeigen euch, wie es besser geht.“?
Amir Aboueldahab: Es fühlt sich problematisch an. Wir haben bei der Erkundung aber festgestellt, dass die Menschen dort das wollen. Sie haben bei ganz alltäglichen Dingen gefragt, wie sie das jetzt machen sollen. Sie waren fast unsicher, weil sie uns eine völlig überhöhte Kompetenz zugesprochen haben, was alles im Leben angeht.

Welche technischen Komponenten sind in eurem Projekt eigentlich noch übrig?
Amir Aboueldahab: Eine handwerkliche Lösung wäre zum Beispiel, Pumpen der bestehenden Brunnen auf Solartechnik umzurüsten. Das würde den Familien den Druck nehmen, so viel Geld für Treibstoff ausgeben zu müssen. Dann müssten sie – plakativ gesagt – weniger Wassermelonen anbauen.

Beim Benefizkonzert spielen fünf Bands. Wie groß ist deren Interesse?
Nicola Gärtner: Gerade erst hat sich eine der Bands gemeldet. Die Musiker schreiben derzeit ihre Anmoderation und haben sich wirklich Gedanken über das Projekt gemacht und sehr konkrete Fragen gestellt. Das hat mich beeindruckt.

Interview: Katharina Hartinger