Affenindex auf dem Dachboden

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Sie sind gekommen, um Musik zu machen. Doch dann haben die Young Chinese Dogs Kochen gelernt: Dinkel-Penne mit Walnuss-Pesto mit Folk-Pop – der dritte Teil des Tour-Blogs.

Das Wichtigste auf Tour ist, regelmäßiges und gutes Essen. Wenn wir mit „Allemann“ unterwegs sind, ist das oft ein Veggieburger beim großen M, ne Tüte Chips auf dem Rücksitz oder beides in Kombination. Bei unserer Neuerfindung „Urlaubstouring“ sieht das ganz anders aus, weil jeden Tag echte Menschen für uns kochen. Und heute ist ein ganz besonderer Termin: “Rocken Kochen Abwaschen” in Mönchengladbach. Da müssen wir zwar selber an den Herd treten, dafür findet das Ganze in der schönsten Küche der Welt (mindestens aber in Mönchengladbach) statt und bei sehr netten Menschen. André, Luisa und Dave haben mit MG Kitchen TV ein charmantes Format geschaffen, bei dem live und akustisch in der Wohnküche performed wird. Inkl. Kochen, Essen und Abwaschen. Wir machen Dinkel-Penne mit Walnuss-Pesto und wie versprochen gibt es hier das Rezept für Euch und den Beitrag zum „nachgucken“.

Und hier das Pesto-Rezept (für  4 Personen)

 – ½ Pck.  getrocknete Tomaten bzw. ½ Glas eingelegte getrocknete Tomaten

– ½ Packung gemahlene Walnüsse oder Haselnüsse, angeröstet

– ein Becher Ricotta

– Saft ½ Zitrone

– 2 EL Fenchelsamen, angeröstet, und dann zermörsert

– 1 Zehe Knoblauch

– 1 TL getrockneter Thymian

Olivenöl, Salz, Pfeffer

 Zum Garnieren:

– 1 Bund Frühlingszwiebeln, in kleine Ringe geschnitten, drüberstreuen.

 Das Ganze zu Pestokonsistenz in einem Rührbecher pürieren, und mit den Frühlingszwiebeln garnieren.

Nach dem Kochen geht es direkt weiter nach Münster. Wir haben jetzt schon sooft in Münster gespielt und NIE NIE NIE schaffe ich es, den Jungs die Innenstadt zu zeigen. Auch dieses Mal kommen wir in letzter Sekunde an und wieder ist es Essig mit der Kultur. Dafür begrüßen uns Mirjam und Christian, zwei Musikbegeisterte Münsteraner in ihrer WG. Die beiden erklären uns, dass es in dieser Wohngemeinschaft verschiedene seit Jahren vererbte Traditionen gibt:

 1. Dachbodenkonzerte.

Die erste WG Bewohnerin hat den alten Dachboden entrümpelt und dort Konzerte veranstaltet. Inzwischen wohnt sie längst nicht mehr dort, aber nicht ohne ihre Mitbewohner mit ihrer Liebe zur Musik angesteckt zu haben.

 2. Scrabblen.

Die GESAMTE Küche hängt voller abfotografierter Scrabble Spielbretter, uralte Spielstände wurden dort verewigt. Auch ein Mitmach-Scrabble zum selbst kleben ist dabei. Wir lesen: „Hautpopel“, „Eiterdamen“ und nun „Gaudidogs“. Das sind wohl wir.

 3. Affenindex ausrechnen.

Irgendwie messen wir alle unsere Armspannweite und berechnen dann wie sehr wir T-Rex oder Affe nahekommen. Oliver und Nick sind ziemlich perfekt. Ich bin ganz klar ein T-Rex, tröste mich aber mit dem Gedanken, dass das nur an meinen extrem langen Beinen liegen kann. Nicht.

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Das Konzert ist wunderbar. Es ist dunkel, riecht nach Holz, beleuchtet von 1000 Kerzen und sehr zauberhaft. Der Dachboden bebt. Christian hat Angst, dass er einstürzt. Er hält und wir schlafen schließlich tief und lang und werden mit einem tollen Frühstück geweckt.

 Ein Affenstarker Abend.

Birte Hanusrichter für Young Chinese Dogs

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