Mein München: Föhringer Ring

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Ein bisschen erinnert das Foto an eine Szene aus einem melancholischen Kinofilm. Der Eindruck kommt durch die Stimmung, die der Nebel heraufbeschwört. Romantisch. Dazu düster und mystisch. Genau deswegen stoppte der Wahlmünchner Franz Kais, 26, mit seinem Fahrrad und versuchte, die Atmosphäre einzufangen. Ein Fotoshooting war nicht geplant.

Franz Kais war gerade auf dem Weg zu dem Antikpalast auf dem Zenith-Gelände. Es war ein ungemütlicher Tag, trotzdem wollte er mit dem Rad fahren, den gleichen Weg, den er immer nimmt. „Als ich über die Brücke fuhr, war ich magisch angezogen von der Macht des Nebels, der über dem Englischen Garten hing und alles unter sich zu begraben schien. Gerade so, als ob er dich noch wissen lassen wollte, dass du nicht alleine auf dem Planeten bist. Eine einmalige Kulisse, die ich unbedingt festhalten wollte und musste“, sagt Franz. Zum Glück
hat der 26-Jährige, seitdem er vor einem Jahr mit dem Fotografieren angefangen hat, immer seine Kamera bei sich – und so konnte er das Naturschauspiel dokumentieren. Franz ist weder Romantiker noch Herbstliebhaber. Ihm ist der Sommer lieber. Heiß und trocken, anstatt nass und kalt. Doch solche Fotos lassen ihn den Herbst mögen. Und vielleicht auch ein bisschen zum Romantiker werden. Stefanie Witterauf

Mein München – Frankfurter Ring

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Die Partys der Pfandfinderei sind nicht offiziell. Erst kurz bevor werden die Koordinaten der Location bekanntgegeben. Der junge Fotograf Joshua Goodman mag diese Feste – er bedankt sich mit Fotos.


Das Foto entstand auf einer Geburtstagsparty. Aber nicht auf so einer Feier mit Kaffee, Kuchen und dem verzweifelten Versuch, seiner Großmutter die Funktion von Instagram zu erklären. Nein, gefeiert wurde das vierjährige Bestehen der Pfandfinderei, ein Veranstaltungskollektiv. Fünf Freunde verwandeln sogenannte Lost Places in München zu einem Abenteuerspielplatz für Musikfreunde, zu einem Techno-Paradies.

Die Partys sind nicht offiziell. Durch Mundpropaganda und Facebook werden die Koordinaten der Location verraten, Hunderte von Feierwilligen folgen der Einladung zur spontanen Party. Zu ihnen gehört häufig auch Joshua Goodman. Der 23-Jährige ist Kameramann, er hat sein Diplom an der Bayerischen Akademie für Fernsehen gemacht. Doch nicht nur das Bewegtbild interessiert Joshua, auch die Fotografie hat es dem gebürtigen Münchner angetan. „Ich schätze die Pfandfinderei-Jungs sehr. Welche Veranstaltungen sie immer wieder auf die Beine stellen und dabei keinen Eintritt verlangen. Das verdient Anerkennung. Und mit den Fotos trage ich meinen Teil liebend gerne dazu bei“, sagt Joshua. 

Diesen Sommer hat er sich von einer Open-Air-Veranstaltung zur nächsten begeben. „Feiertechnisch ist München nicht Berlin. Aber es ist schön, dass man hier immer wieder überrascht wird. Manchmal ist es schwierig, eine coole Party zu finden. Manchmal weiß man sogar schon von ihr, muss aber erst die Location finden. Das macht es spannend“, sagt Joshua.  Stefanie Witterauf