Von Freitag bis Freitag München mit Matthias

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Heute startet das Wochenende mit dem verrufenen Freitag, den 13ten. Also bitte nicht über schwarze Katzen stolpern, sondern lieber unserem Matthias ins Wochenende folgen! Der bewaffnet sich gleich zu Anfang mit Candy Guns und zeigt dem Aberglauben die Stirn. Beim Film School Fest oder einer Lesung im Lost Weekend, lässt er die Geschütze allerdings daheim. Einem zu Leben erwecktem William Shakespeare will man ja nicht mit erhobener Waffe entgegentreten, oder doch?

Freitag, der 13.

Ich habe Aberglauben nie verstanden. Der Freitag ist halt jetzt der 13., die Katze ist halt Schwarz – und gut ist. Aber plötzlich trauen sich die Leute nicht mehr vor die Tür. Mir soll’s recht sein, ich mag die meisten eh nicht. Uni ist also leer – die Vorlesung macht trotzdem nicht mehr Spaß. Weitaus spaßiger geht es in der Anglerstraße 6 zu – wenn auch mit ernstem Hintergrund. Bei der Vernissage von „Welcome to Schlawaffenland“ begrüßen mich 12 Münchner Fotografen, die in das Waffengeschäft eingestiegen sind. Also nicht wirklich – symbolisch. Eigens produzierte „Candy Guns“ provozieren, und die Sonnenstraße ist heute Abend mehr als nur Partymeile. Sämtliche Erlöse gehen nämlich an den Bayrischen Flüchtlingsrat. Und wehe, die veruntreuen mein Geld – ich bin bewaffnet.

Samstag, der 14.

Im Schlawaffenland habe ich eine kriminelle Seite an mir entdeckt. Eingedeckt mit Lebkuchengewehr und Smarties-Handgranaten von der Tanke, bin ich bereit für ein neues Abenteuer, eine neue Herausforderung – Elektro. Mit Elektro hat es sich genauso wie mit Aberglaube – entweder du kannst es nicht ausstehen, oder du kannst mich mal. Sag niemals nie, hat damals ein weiser Geheimdienstler mal gemurmelt, und ich lass mich überreden. Das Abenteuer führt mich an vorderste Front, in den tiefen Betondschungel des Westends. Hansastraße, Feierwerk, „the other side of the tracks“. Die Sofa Surfers sind zu Besuch, und haben Tracks wie „The Fixer“ mitgebracht. Ob ich heute genauso beeinflusst werde wie gestern? Bleibt abzuwarten – ich hoffe nicht, sonst muss ich Mama wohl so einiges erklären an Weihnachten.

Sonntag, der 15.

Sonntag, Tag des Herrn. Das Schöne an der Woche ist doch, dass irgendwann der Sonntag kommt. Mit dem Sonntag, auch der Beichtstuhl in der benachbarten Filiale von der Alter-Grauer-im-Himmel-GmbH. Schwupp, alle Sünden der Vortage sind vergeben. Ich bin wieder ein freier Mann. Mein Gewissen ist rein, und ich bin bereit für glücklichere Tage, ganz ohne Waffen und Heroinkonsum. Man soll sich bekannterweise mit Menschen umgeben, die erfolgreicher sind als man selber. Irgendwas mit das Beste aus einem selber rausholen. Wie auch immer, wer beim International Film School Fest eingeladen wurde, hat was drauf. Ich geh also dahin, und suche am Eröffnungstag nach Inspiration. Ich finde leider nur Gleichgesinnte – bin ich ganz oben angekommen? Vielleicht sitzt der glorifizierte Erfolg auch schon im VIP-Backstage-Raum. Nur weil Lars von Trier mal hier eingeladen war, drehst du noch lange keinen Film mit Charlotte Gainsbourg, du Very Important … ich sag’s nicht. Prick.

Montag, der 16.

Die guten Vorsätze aus alten Beichtstuhl-Zeiten haben also nicht lange gehalten. Heute steigre ich mich nicht so rein, diesmal nicht! So Filmfeste haben ja meistens eines gemeinsam – die Filmemacher feiern in erster Linie sich selber. Da hab ich nichts dagegen, als diagnostizierter Narzisst. Schreiberlinge sind da ja nicht viel anders – oder? July in der Stadt könnte meine Einstellung heute, bei Neue Lyrik braucht das Land, ändern. Im Salon Irkutsk steigt die Lesung, es wird also nach Neuer Lyrik gesucht. Wenigstens machen sie das nicht in einem dieser Kaffee-Läden in der Schellingsstraße. Nein, stopp, nicht aufregen. Lesen beruhigt. Vorgelesen bekommen auch, meist zu sehr. Gut, dass ich in der Öffentlichkeit nicht gut schlafen kann.

Dienstag, der 17.

Manchmal begeistert man sich ja doch für Themen, die sich irgendwo im größeren Umfeld des Studiums bewegen. Deutschlands Rolle in der EU, zum Beispiel. Die BWL-Lindner-Fanboys gehören dazu nicht, glücklicherweise, darum geh ich ins Muffatwerk. Nicht für Poetry-Slam, oder Konzert, oder so. Noam Chomsky und Heiner Flassbeck sind zu Gast und bereichern eine Diskussion über Deutschlands internationale Präsenz, TTIP und die Rolle des Einzelnen bei sozialpolitischen Themen. Vielleicht kann ich meine Fragen zum Waffengeschäft mit einbringen, ich bin ja jetzt ein alter Hase – aber nicht so alt wie Chomsky! Haha. Sorry, Noam.

Mittwoch, der 18.

Chomsky und Flassbeck waren ernste Menschen. Das Publikum auch, die Bar war nicht so gut gefüllt wie sonst im Muffatwerk. Ernst sein, komisches Konzept. Kein Spaß verstehen, grimmig kucken – klingt sehr nach Donald Trump. Apropos Trump: Ich weiß aus besten Quellen, dass The Donald Abonnent von TITANIC ist. Ja, und er hat beim Die Partei – Geldverkauf auch mitgemacht, und immer gewonnen. Weiß halt, wie man Kohle scheffelt, der Don Donald. Wenn die Chefredakteure von TITANIC nach München kommen, kann Trump leider nicht kommen; es war die Rede von irgendeinem Kampf (Wahlkampf, vielleicht?) drüben in „seinen“ USA. Ich werde zumindest da sein – muss lustig werden. Wobei die Jungs mich etwas enttäuscht haben – war also doch das Geld vom DFB, und nicht die Schinkenplatte des Magazins, das die WM nach Deutschland geholt hat. Erzählt TITANIC etwa nicht immer die Wahrheit?

Donnerstag, der 19.

Satire darf ja alles, ich verzeihe also. Poesie darf auch vieles – Vatermord, Pädophilie, also schön und gut. Unser aller Lieblingsladen Lost Weekend hat Christian Bode eingeladen, und der darf heute Poetry lesen. Kein Scheiß – Eventtitel: Bode reads Poetry. Kreativ, die Kaffeekünstler aus der Schellingsstraße. Wer finanziert so was eigentlich? Natürlich kostet der Kaffee €6,40, wenn die Miete €25000 ist! Aber dafür hat es Wi-Fi und alles, und U-Bahn-Nähe. Egal. Bode liest also, und wie. Angeblich öffnet er die Gefängniszellen des Akademischen Kerkers und erweckt Shakespeare wieder zum Leben. Ich glaub’s nicht, aber ich will’s auch nicht verpassen – stellt euch mal vor, er schafft es wirklich? Dann steht Shakespeare leibhaftig da zwischen MacBooks und Pumpkin Lattes rum, und ich war nicht mal da. Lass ich mir nicht entgehen.

Freitag, der 20.

Ich fass mich kurz: Ich glaube, Willy S. ist nicht auferstanden. Vielleicht in drei Tagen, mal sehn. Aber der Abend war nicht verloren, nicht so wie das Wochenende. Aber eher ruhig – ich brauch wieder etwas mehr Lärm. Der Täter kehrt bekanntlich immer an den Ort seines Verbrechens zurück – ich geh heute wieder ins Feierwerk. Obwohl, waren nur meine Gedanken beim letzten Besuch hier kriminell, oder hab ich wirklich was angestellt? Ich erinnere mich nur an Fixer, und Sofas. Schnell raus aus dem Kopf. Line Walking Elephant stellt heute ihr neues Album vor, nach zwei Jahren Arbeit. In der Musikszene ist das ja ein ungeschriebenes Gesetz – je länger die Arbeit am Album, desto besser wird es natürlich. Siehe Compton. Der Tatort ist verdächtig ruhig, ob ich aufgeflogen bin? Ich beweg mich auf dünnem Eis, wie es scheint – Walking the Line. Mit Elefant.

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Theresa

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Theresa hat vor kurzem ihr Auslandsjahr in Spanien beendet und ist diese Woche nicht nur auf der Suche nach Orten, an denen Salsa getanzt werden kann, sondern auch nach Konzerten, Ausstellungen und Kinos, die ihr die Eingewöhnung in München erleichtern. Fündig wird sie unter Anderem im Haus der Kunst bei Louise Burgeois, dem Nachtflohmarkt im Wannda Circus, bei der Flowerstreet Records-Labelnacht im Milla und im Dianatempel im Hofgarten.

Nachdem ich im letzten Jahr in Spanien gelebt und vor allen
Dingen getanzt habe, nehme ich mir für die kommende Woche vor, meine
Post-Erasmus-Depression mit der Eroberung des Münchner Kultur-und Nachtlebens
zu bekämpfen. Die Temperaturen erinnern ohnehin an Südeuropa und ich bin erstaunt,
wie viel Spanisch ich auf den Straßen höre.

Mein
Wochenende startet kreativ-alternativ. Zuerst schaue ich am Freitag um 19 Uhr bei
der Vorstellung von „Die Welt in Skizzen. Ein Zeichenprojekt“ im Mixed Munich
Arts in der Katarina-von-Bora-Straße vorbei. Hierbei handelt es sich um ein
Projekt von Münchner Architektur Studenten, die ihre auf der ganzen Welt
entstandenen Skizzen als Buch veröffentlichen.

Dann geht es auch gleich weiter ins Atelier Kino, wo anlässlich der
Filmkunstwochen München die Dokumentation „Hello my name is – German
Graffiti“
gezeigt wird, mit anschließendem Barbecue und einer live-Graffiti-Performance. Ich muss schmunzeln, wie
kommerziell und Massen-tauglich die ursprüngliche Konterkultur mittlerweile
sein kann. Aber wer weiß, vielleicht finde ich hier ja mein neues Hobby.

Am Samstag habe ich viel vor: nach dem Ausschlafen,
Aufräumen und der Organisation diverser Dinge, die man als Studentin, die
eigentlich bald ihren Bachlor-Abschluss schreiben will, eben organisieren muss,
zieht es mich nach draußen. Ziel: das Gärtnerplatz Fest, das diesen Sommer sein
25-jähriges Bestehen feiert. Ab 14 Uhr kann man einem Rahmenprogramm beiwohnen,
bevor es um 20 Uhr 30 eine kostenfreien Aufführung von „Ein Sommernachtstraum“ nach Shakespeare mit Musik
von Felix Mendelssohn Bartholdy zu bestaunen gibt.
Allerdings werde ich es nicht bis dahin aushalten, denn nachdem ich ein paar
Stunden in der Sonne gesessen, gelesen und Menschen beobachtet habe, mache ich
mich auf den Weg zum Wannda Circus, in dem heute ab 18 Uhr zum letzten Mal der „schönste
Nachtflohmarkt der Stadt“ stattfindet. Auch wenn ich nicht die routinierteste Flohmarkt-Gängerin
bin, lasse ich mich gemütliche eine Stunde lang treiben, bis um 19 Uhr die
Lesung  „Poetische Missverständnisse: Une
insomnie franco-allemande“
beginnt. Eine schöne Erinnerung an die schon vor
einiger Zeit formulierte Notiz an mich selbst, endlich mein Französisch aufzufrischen.
Auch wenn der Abend hier noch lange nicht zu Ende ist
und noch Musik von beispielsweise Wendekind und Julius Blank zu hören sein wird,
reiße ich mich gegen halb neun auch von diesem Event wieder los. Ich möchte noch
auf die Flowerstreet Records-Labelnacht im Milla.

Jasper Flynn, die an diesem Abend ihre EP vorstellen, die Red Blood Cells und The Birdwatchers werden auf der Bühne stehen und ich freue mich auf alle drei
Bands.
Gegen Mitternacht habe ich immer noch nicht genug getanzt und
der Gedanke an den freien Sonntag beflügelt mich. Also überlege ich mir, noch
spontan auf die Geburtstagsfeier des Blogs „Two in a row“ im Kong zu gehen.

Am Sonntag schone ich meine Füße, bleibe tagsüber auf dem
sonnigen Balkon und wage mich an 1300 Seiten deutsche Geschichte, in der
Hoffnung auf ein geeignetes Bachelor-Arbeits-Thema über das 19. Jahrhundert zu
stoßen. Um 19 Uhr lasse ich den Vormärz jedoch Vormärz sein, um die Premiere
von „DNA“ im Metropoltheater nicht zu verpassen.
Das Stück über Fremdenfeindlichkeit und die Frage nach Dazugehörigkeit von
Dennis Kelly entstand durch das Projekt TUSCH (Theater und Schule), bei dem
Schulen eine zweijährige Kooperation mit Theatern eingehen. Die Schüler bekommen
so die Chance, an einer professionellen Inszenierung mitzuwirken.

Passend zu dieser Thematik hält mich am Montag nicht
einmal der vergleichsweise schlechte Wetterbericht davon ab, einen politischen
Standpunkt zu beziehen und um 18 Uhr der Kundgebung „Platz da. Mia san ned nur
mia“  auf dem Max-Josephs-Platz

beizuwohnen. Angeblich haben Persönlichkeiten wie Christian Stückl, Hannes
Ringlstetter
, Jesper Munk, Claudia Koreck und Blumentopf ihr Kommen zugesagt.
Ich bin gespannt. 

Zur Entspannung überrede ich

am Dienstag

ein paar Freundinnen, mich in die Glockenbachwerkstatt zu begleiten, wo Viola, Lilli und
Emma
ab 20 Uhr in romantischer Sommerabend-Stimmung mit Musik irgendwo zwischen
Folk und Pop bezaubern.

Auch wenn am Mittwoch schon einige schwarze Gewitterwolken
aufziehen, bin ich fest entschlossen endlich auch hier in München meine im
letzten Jahr entwickelte Salsa-Sucht auszuleben. Ab 20 Uhr kann ich heute im
Dianatempel im Hofgarten zu südamerikanischen Rhythmen von Almost-Lovern
träumen. Auch Regen würde hier nicht stören,
schließlich hat der Tempel ein Dach. Abgesehen davon: was gibt es
romantischeres als eine Bachata in nassem T-Shirt? Vorausgesetzt der
Tanzpartner kann führen. Ich bleibe allerdings ein braves Mädchen und verfalle
keiner der lateinamerikanischen Verführungstechniken.
Zumal da ich für
Donnerstag einen Elterntag geplant habe.

Ich nutze die Tatsache, dass meine Mutter mir seit Wochen in
den Ohren liegt, die Ausstellung von Louise Bourgeois im Haus der Kunst auf keinen Fall verpassen zu wollen,
um sie und meinen Vater nach München zu locken. Um halb sieben nehmen wir an
einer öffentlichen Führung durch die „Cells“ der mit 98 Jahren verstorbenen
französisch-US-amerikanischen Künstlerin teil. Es geht um Schmerz. Psychischen
und physischen und ich fühle mich unglaublich kulturell interessiert.
Lockmittel für meinen hundertprozentig veganen Vater, war
die Aussicht auf einen Seitan-Döner nach der Ausstellung im  hundertprozentig veganen Royal Kebabhaus in
der Arnulfstraße
. Wieder gestärkt nach
der schweren Kunst-Kost, beginnen hier allerdings die Diskussionen: Meine Mama,
die noch partyverrückter ist als ich, würde gerne ins Cord, zum Supersonic-Birthday.
Abtanzen bis in die frühen Morgenstunden. Mich zieht es eher ins Backstage zum Free&Easy,
wo heute mein neuer Liebling Ella Josaline mit herzzerreißender Traurigkeit
verzaubert. Ich glaube, mein Papa, der will eigentlich nur noch heim. Wir
werden sehen, wer sich durchsetzt. Wo auch immer wir letztendlich landen
werden, eins steht fest: ich will auch heute wieder tanzen.

Nach dieser Woche der durchtanzten Nächte und einem
weiteren Tag im Büro bin ich am Freitag Abend reif für die Couch und da mir
beim Feiern mit meinen Eltern bewusst geworden ist, dass ich in letzter Zeit
kaum Zeit mit dem vierten Mitglied meiner Familie verbracht habe, überzeuge ich
meine kleine Schwester, den Freitag mit mir auf der heimatlichen Couch zu
verbringen. Wir produzieren einen Berg Süßkartoffelpommes mit Sour Cream und Mayonnaise und schauen uns auf ARTE „Just like a Woman“ an,
ein – trotz schwachem Titel – überraschend guter Roadmovie mit einer
überraschend überzeugenden, bauchtanzenden Sienna Miller. Vielleicht tanze ich auch noch mal ein bisschen mit.

Theresa Parstorfer

Foto: Tobias Leder

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Philipp

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Endlich wieder Wochenende und Montag ist auch noch Feiertag!
Bei so viel Zeit hat Philipp natürlich viel vor. Von Musik über Lyrik und
Theater ist alles dabei: im Milla findet das Finale des Song Slams statt, am Wochenende geht es in den
Farbenladen zu So ein Theater-IronPaper und Je suis Dichter und im Substanz wird ein Benefizkonzert für Nepal veranstaltet.

Das letzte Wochenende war schon verlängert und dieses wird
dieses sogar noch länger. Immerhin ist Montag Feiertag und Dienstag habe ich
keine Uni, also viel Zeit um zu schauen, was in München so los ist. Ich beginne
am Freitag im Milla Live Club, abends ab 20.00 Uhr findet hier das Finale des Song Slams statt. Dort treten acht Musiker auf, die
ihre selbstgeschriebene Musik präsentieren,mit dabei sind LIAN,
ANNA und Zwoa Bier.
Mal sehen wie viele Biere es an diesem Abend werden, denn danach ist noch lange
nicht Schluss: es geht weiter zur  Fancy
Footworks Aftershow Party
.

Am Samstag schlafe ich erstmal aus, schließlich muss
ich irgendwie ja mal meine Bachelorarbeit weiterschreiben. Nach Morgensport und
reichhaltigem Frühstück gehe ich zur einjährigen Jubiläumsfeier von CHEERS FROM DOWNTOWN, einem Concept Store, der junge Münchner
Labels verkauft. Dort gibt es zur Feier des Tages nicht nur Freibier, sondern
auch neue Klamotten zu kaufen und für Musik ist auch gesorgt.  Die Aftershow-Party im Downtown Flash verpasse ich
dann aber, denn ich muss frisch eingekleidet zu So ein Theater-Iron Paper in den Farbenladen im
Feierwerk.  Dort schaue ich Tobias Zettelmeier von der Impro-Theatergruppe
Bühnenpolka und Yusuf Demirkol von Impro ala turka dabei zu, wie sie abends im
Rahmen der SZ-Junge Leute Ausstellung „München – Eine Sehnsucht“ ihr aktuelles
Programm zum Besten geben. Dazu gibt es Musik von „Katrin
Sofie F. und der Däne
“ – ich möchte schließlich endlich
herausfinden, wer denn dieser Däne ist.

Nach dieser  geballten Ladung Theater, Musik und Style
nehme ich mir für Sonntag mal wieder etwas Lyrik vor. Denn wo sollte ich
meine Mai-Wochenenden denn sonst verbringen, außer im SZ-Farbenladen? Hier sind
abends die jungen Autoren des Lyrik-Kollektivs „JULY
in der Stadt“
unter dem Motto „Je Suis Dichter“ zu Gast, die auf Deutsch und Französisch
ihre Werke vortragen. Ich verstehe zwar kein Wort Französisch, bin aber
trotzdem gespannt auf den Ansatz, über den wir auch schon berichtet haben. Bei der Musikauswahl setzt sich
auch am Sonntag die Kette der kreativen Bandnamen nahtlos fort, ich freue mich
sehr auf „Das Ding ausm Sumpf“.

Montag ist zwar
Feiertag und an solchen ist häufig nichts los, deshalb freue ich mich besonders
auf die heutige Veranstaltung : Sentilo Sono spielen gemeinsam mit Harry Gump
im Substanz ein Benefizkonzert für Nepal. Zu essen gibt es
Bairisch Stew. Die 8€ Eintritt zahle ich dabei gerne, da sie direkt und
unbürokratisch an das Hilfsprojekt eines Freundes der Band gehen. Ich
finde: klasse Sache!

Weil ich jetzt mal schon seit knapp 48 Stunden nicht mehr im
Feierwerk war, gehe ich Dienstag am Abend ins Sunny Red, wo „Die.Bass.Kafé
stattfindet. Dabei treffen sich hauptsächlich Reggae-Musiker, aber es ist auch
für Fans anderer Musikrichtungen was dabei. Heute geht es wohl um wohl um die
Entwicklung des Dub-Reggeas der 70er-Jahre. Keine Ahnung, was das genau ist,
aber ich lerne immer gerne dazu! Oder ich schaue doch abends in die Flex
Bar,
die unter dem Motto „Kindergarten war gestern“ ebenfalls einen bunten
Musikmix bieten.

Nachdem ich diese Woche für meine Verhältnisse schon
spektakulär häufig in irgendwelchen Bars oder Clubs unterwegs war, brauche ich Mittwoch
mal eine Pause. Und wie funktioniert gepflegte Entspannung besser als mit
einem guten Film und einem Kaltgetränk? Da das Wetter selbstverständlich klasse
wird, gehe ich ins Kino am Olympiasee, wo „The Imitation Game“
läuft. Ein super Film mit tollen Hauptdarstellern .

Donnerstag Abend
trinke ich nur Gin und Tonic, schließlich muss ich zum Supersonic Thursday in den Cord Club, wo zunächst DJ Olli Kay
tanzbaren Indierock auflegt, bevor um 02:00 auf reine Electro-Sets mit JanK
gewechselt wird. Auch wenn manche sagen könnten, dass diese Kombination nicht
unbedingt zusammen geht, finde ich diese Idee ziemlich spannend. Und während
wir gegen Mitternacht lautstark die Champagne Supernova herbeisingen, heißt es
dann etwas später beim Electro-Teil: Dance if you wanna dance!

Da ich erst um 06:00 Uhr ins Bett komme, verschlafe ich den
Großteil des Freitags konsequent. Wollte ich nicht Bachelorarbeit
schreiben…? Egal, nächste Woche dann. Heute entscheide ich mich dazu, die Woche
dort zu beschließen, wo ich sie begonnen habe: im Milla Club. Dort präsentiert Keno
sein erstes Solo-Projekt, das Album Paradajz Lost, das er zusammen mit dem Münchner DJ Flying Pussyfoot produziert hat. Er beschreibt es als
Konzeptalbum zu einer Rucksackreise durch Osteuropa. Am Freitag hat die Platte
Weltprämiere, u.a. mit Support von Tribes
of Jizu
. Das darf ich auf keinen Fall verpassen!

 Philipp Kreiter

Ausstellung im Farbenladen – München eine Sehnsucht

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Das vorletzte Wochenende unserer Ausstellung im Farbenladen mit dem Motto “München-eine Sehnsucht” bricht an. Auch diesen Samstag und Sonntag ist wieder einiges geboten.

Unter dem Motto “München-eine Sehnsucht” stellen 15 junge Künstler im Farbenladen ihre Arbeiten aus. In diesem Jahr präsentieren ihre Werke:Fedralita, Lion Fleischmann, Maximilian Gutmair, Lila Hartig,Jakob Hauser, Lorraine Hellwig, Rita Kocherscheidt, Simon Lohmeyer, Paulina Nolte, Anne Puhlmann, Felix Rodewaldt, Kerstins Kopf, Catalina Jara Schenk, Georg-Christoph Maria Stadler und Florian Tenk.

An jedem Wochenende gibt es zusätzliche Veranstaltungen, wie Lesungen oder Konzerte junger Münchner Autoren und Bands.

Dieses Wochenende steht auf dem Programm:

Samstag, 23. Mai: : So ein Theater – IronPaper: der türkisch bayrische Improclash

Yusuf Demirkol (Impro ala turka) und Tobias Zettelmeier (Bühnenpolka) zeigen zum ersten Mal ihr gemeinsames Programm.

Dazu gibt es Musik von Katrin Sofie F. und der Däne.
Im Kunstgespräch sind an diesem Tag: Lorraine Hellwig und Felix Rodewaldt.  

Sonntag, 24. Mai: : Je suis Dichter
Heute dreht sich alles um Lyrik: 

Das Autorenkollektiv July in der Stadt präsentiert seine Gedichte. Für Musik sorgt Das Ding ausm Sumpf.
Im Kunstgespräch ist an diesem Tag: 51st State – Lila Hartig und Florian Tenk.


Weitere Infos zum Programm:
http://jungeleute.sueddeutsche.de/post/117594138596/gelesen-und-gesungen-das-programm-im-farbenladen

Farbenladen
Feierwerk, Hansastr. 31
Geöffnet an allen Wochenenden im Mai
samstags: 16 bis 22 Uhr
sonntags: 16-20 Uhr
Das Programm beginnt jeweils um 18 Uhr.

Eintritt frei

Stephanie Albinger

Foto: Lukas Barth

Neuland

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Lesung und Club? Passt das zusammen? Das Lyrikkollektiv „July in der Stadt“ probiert es aus! Mit der musikalischen Unterstützung von Mat von der Band Famous Naked Gipsy Circus wagen sie die Kombination. Sollte der Abend ein Erfolg werden, werden regelmäßig Lesungen im Cord Club stattfinden.

Das Lyrikkollektiv July in der Stadt (Foto: Marek & Beier Fotografen) verbindet Lesungen mit scheinbar unpassenden Orten. Diese Woche gibt es erstmals Gedichte im Club. In Kooperation mit der Plattenfirma Flowerstreet Records wird der Versuch gewagt, die Freunde der Lyrik mit Konzertgängern zusammenzuführen. Zum ersten Mal findet diese Kombination am Mittwoch, 14. Mai, statt. Die Lyriker der Gruppe „July in der Stadt“ lesen ihre Texte und bekommen musikalische Unterstützung von Mat von der Band Famous Naked Gipsy Circus. „Die Sofas vom Club werden im Raum verteilt sein, sodass die Leute einen entspannten Abend haben“, sagt Sophia Becker-Nickels von Flowerstreet Records. Einlass ist um 21 Uhr im Cord Club. Nach der Lesung geht es zum normalen Club-Betrieb über.

Stefanie Witterauf