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Pop, Poesie und Provokation: Diese jungen Menschen sorgen 2018 dafür, dass München bunt, spannend und lebenswert bleibt.

Jede Woche treffen wir auf junge Münchner, die München zu „unserem“ München machen: zu einer spannenden Stadt, die man erst kennt, wenn man ihre Macher kennen und schätzen lernt. Wer diese Stadt im kommenden Jahr bunter und lebenswerter macht? Wir wissen es nicht. Und wagen trotzdem einen Ausblick: Münchens junge Leute 2018.

Pop-Hoffnung

Es ist ein Statement. Oder einfach aufreizend cool. Lotte Friederich, 24, trägt ein bauchfreies Top, ein weite Hose – und dazu Adiletten. Schlappen sind klasse, passen aber stiltechnisch nicht ganz zu den Songs, die Lotte, die ihr Musikprojekt Loriia nennt, gerade aufnimmt. Es sind reduzierte, ja intime Popsongs, am Klavier oder ausschließlich vom schwebenden Klang eines Synthesizers begleitet. Doch deutlich ist der Jazz-Einfluss hörbar. Seit 2015 absolviert sie ein Studium in Jazzgesang an der Münchner Musikhochschule. Lotte sang schon in Projekten mit DJs und Rapper, seit Kurzem existiert Loriia: Im Frühjahr steht ihre erste Solo-Tour an, später Konzerte mit Band. Und sie will 2018 ihre Aufnahmen veröffentlichen – für Plattenfirmen könnte Loriia interessant sein, taucht sie doch ihre Songs durch eingestreute Blue-Notes in ein besonders harmonisches und atmosphärisches Zwischenlicht. „Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch, der eigentlich extrem zuversichtlich denkt, aber sehr sensibel auf Erfahrungen, Gefühle und andere Menschen reagiert“, sagt sie.

Text: Michael Bremmer

Foto: Kate Filippova

Endlich Urlaub

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Wenn Studierende reisen, dann oft spontan und möglichst günstig. Das wissen auch Fabian Höhne, 24, und Frederic Lapatschek, 21. „Wir waren morgens früh am Flughafen und wollten günstig verreisen. Wir sind von Schalter zu Schalter gelaufen, aber keine Fluggesellschaft wollte uns ein günstiges Ticket verkaufen, obwohl die Auslastung der Flugzeuge nur bei 40 oder 50 Prozent lag“, erklärt BWL-Absolvent Fabian den Missstand, aus dem heraus er zusammen mit Frederic, der Wirtschaftsinformatik studiert, die Online-Plattform „Flyla“ ins Leben gerufen hat. Durch Verträge mit den Fluggesellschaften will Flyla diese ungenutzten Kapazitäten zu vergünstigten Preisen an Studierende vermitteln.

Text: Maximilian Mumme

Foto: Flyla

Deine Bar, deine Songs

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„Dieser Moment, wenn du in die Gesichter der Gäste schaust, die sich freuen: ‚Für diesen Song habe ich auch gevotet‘, das ist schon cool“, sagt Philipp Kaiser, 28. Er ist der Entwickler der App „Digital Jukebox“, die die Idee der klassischen Jukebox aus den Siebziegerjahren wieder zurück in Kneipen bringen soll. „Barbetreiber spielen ihre Playlists meist in zufälliger Reihenfolge. Ihnen ist egal, welches Lied als nächstes kommt. Den Gästen hingegen nicht“, erklärt Philipp. Mit einem Voting-System sollen die Barbesucher die Playlist der Kneipe ordnen können – Lieblingslieder nach vorne, ungeliebte Songs nach hinten. Anfang Februar soll die App veröffentlicht werden.

Text: Maximilian Mumme

Foto: Julia Späth

Weltretter

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Abitur ist die eine Sache. Abitur in Armenien und dann auch noch die Zukunft eines ganzen Landes nachhaltiger gestalten eine andere. Cedric Solms, 19, absolvierte im Mai 2017 sein internationales Abitur in Armenien. Doch anstatt diese Zeit einfach nur in der Schule abzusitzen, hat sich der Münchner mit seinem Kommilitonen Mikhail Zamskoy dazu entschlossen, die Stiftung „Re-apaga – Die Zukunft neu gestalten“ zu gründen. „Wie in vielen anderen Ländern ist auch in Armenien Elektroschrott, Plastik und Aluminium zu einer großen Belastung für die Umwelt geworden. Diesem Problem wollen wir uns stellen“, sagt Cedric. Ziel von „Re-apaga“ ist es, ein nachhaltiges Müll-Management und Recycling-System zu erschaffen.

Text: Laura-Marie Schurer

Foto: Privat

Preiswürdig

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Außergewöhnliche Momente ist Maximilian Bungarten, 23, gewohnt. Als Model war er auf den Laufstegen der Pariser Fashion-Week zu sehen, und feierte Filmpremieren in Kassel und Florenz. Das Jahr 2018 beginnt für ihn spektakulär. Mit seinem Kurzfilm „Squash“ ist der HFF–Student
für den Max-Ophüls-Preis nominiert. „Der Film thematisiert einen Befreiungskampf. Es geht also um Gegensätze, Macht, Unterdrückung und Masochismus. Für 2018 plane ich einen zweiten Teil der Filmreihe“, sagt Maximilian, der diesen Sommer seinen Abschluss an der Filmhochschule macht.

Text: Anastasia Trenkler

Foto: Florian Peljak

Kunst hinterm Tresen

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Fein dekorierte Cocktails mit Sorbet-Krone und Namen wie „Panama Papers“ oder „Turtle Toe“: Simon Köster, 26, und Lukas Motejzik, 29, beweisen, dass die Arbeit an der Bar nicht nur ein Studentenjob ist, sondern auch Kunst. Mehr als dreieinhalb Jahre arbeiten Simon und Lukas nun schon zusammen in der Zephyr Bar im Glockenbach. „Wir ergänzen uns perfekt“, sagt Simon. „Und vor allem sind wir gute Freunde.“ Im Februar 2018 werden sie eine Bar in der Münchner Altstadt eröffnen. Genaueres verraten sie noch nicht

Text: Anna-Elena Knerich

Foto: Privat

Ekel und Ästhetik

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Auf einem großen Keramikteller liegt etwas Weißes, Glibberiges, das aussieht wie Kaviar. Nur dass es keine Fischeier sind, sondern Vaginalsekret, das die Künstlerin Sandra Bejarano, 26, gekocht und mittels Molekularküchentechnik in Form von Kaviar gebracht hat. „Ich spiele immer mit der Perzeption der Betrachter: Zunächst sind sie neugierig, fragen, ob man das essen kann – und wenn sie wissen, woraus das Kunstwerk besteht, ekeln sie sich“, erklärt Sandra. Trotzdem bleibe eine gewisse Attraktion, weil sie Wert auf Ästhetik lege. Seit 2013 studiert sie an der Akademie der bildenden Künste. Früher arbeitete sie viel mit Rotwein, mittlerweile mit menschlichen Körperflüssigkeiten. Im Februar stellt sie ihre Diplomarbeit aus – auch sie besteht aus ihren Körperflüssigkeiten.

Text: Anna-Elena Knerich

Foto: Willi Gwiadowski

Ohne Müll

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Mode war für Lisa Haas, 24, schon immer ein Ausdruck der Persönlichkeit. Sie hat daher früh angefangen, Kleider zu nähen oder Stoffketten zu häkeln. „Mich fasziniert bei der Mode vor allem das Zeitlose und ich möchte Kleidung entwerfen, die man immer wieder tragen kann.“ Die Bedeutung von „Zeit“ hat sie daher als Thema für ihre Abschlussarbeit der Mediadesign Hochschule ausgewählt und eine Kollektion entworfen, mit der sie zu den fünf Finalisten beim  Young-Designer-for-Tomorrow-Award gehört hat. 2018 bringt sie eine T-Shirt-Kollektion heraus, die sie nach dem Zero-Waste-Prinzip entworfen hat – es entstehen keine Stoffreste

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Bettina Ebert

Klassik für junge Menschen

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Bei einem Festival denken Menschen unter 30 eher selten an klassische Musik. Und doch veranstaltet Tom Wilmersdörffer, 27, mit einem Team von derzeit 15 Leuten im September 2018 das Hidalgo-Festival, das klassische Musik mit Kunst und Performance verbindet. „Wir wollen die klassische Musik aus dem Museum herausholen und für eine junge Szene ansprechend gestalten“, sagt Tom über das Projekt.

Text: Marina Sprenger

Foto: Jakob Steiger

Schlafpartys

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Gängige Partys und Club-Nächte nehmen der Musik ihre Relevanz. Die Besucher sind zum Feiern da, sie betäuben ihre Sinne häufig mit Unmengen Alkohol. Eine Gruppe junger Münchner um Lukas Weinlein, 23, will mit ihrem Musik- und Kunstlabel „IO“ den Kulturgenuss in neue Bahnen leiten. „Wir wollen der bestehenden Szene ausweichen“, sagt Lukas. Im Kontrast zu Partys, wie man sie kennt, schmeißt IO Schlafpartys. Die Musik, die das Label veröffentlicht – Hypnotic Techno –, begleitet den Besucher auf dem Weg von der Alltags- in die Traumwelt. Morgens, wenn die Party vorbei ist, werden die Gäste geweckt und zurück in den Alltag geschickt.

Text: Hubert Spangler

Foto: Kim Tracés

Kraft und Technik

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Mit zwölf ging Jasper Friis, heute 17 Jahre alt, ins American-Football-Training zu den Starnberger „Argonauts“. Der Sport schien naheliegend – große und schwere Jungs sind dort in der „Offensive-Line“ gefragt. Es hat einige Seasons gedauert, bis Jasper seinen Körper verstand, danach ging dafür alles sehr schnell: Jugend-Bundesliga, Bayern-Auswahl, Team einer kalifornischen High-School. Björn Werner, einer der wenigen Deutschen, die den Sprung in die amerikanische National Football League geschafft haben, unterstützt Jasper. „Er hat den Colleges Videos von mir gezeigt“, sagt Jasper. Die Videos haben die University of California überzeugt. Von Januar an spielt er bei den California Golden Bears in der ersten College-Liga.

Text: Hubert Spangler 

Foto: Rebecca Soqui

Bühne statt Hörsaal

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Bei den deutschsprachigen Meisterschaften kam er ins finale Stechen, seit Kurzem hält er zudem den Titel des Münchner Stadtmeisters: In der Münchner Poetry Slam-Szene führt derzeit kein Weg an Yannik Sellmann, 22, vorbei. Er kam 2014 für ein Jurastudium nach München, doch schnell waren für ihn die Slambühnen dieser Stadt interessanter als der Hörsaal, nach vier Semestern brach Yannik sein Studium ab. Gemeinsam mit Philipp Potthast organisiert er seit November die monatliche Lesebühne „Poetry unplugged“ in Freising – dieses Projekt wird 2018 fortgesetzt.

Text: Carolina Heberling

Foto: [sla(m]dr), Enrico-Meyer

Mehr Bass

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In der jungen Bass-Szene könnte München eine Schlüsselrolle zur Vernetzung von DJs aus ganz Europa zukommen. Das liegt vor allem an Ghosttown, ein Münchner Kollektiv aus fünf DJs, das die vielfältigen Aspekte der britischen Soundsystem-Clubkultur in München etablieren will. 2018 werden die DJs ihre gleichnamige Veranstaltungsreihe im Sunny Red weiter etablieren und Newcomer sowie bekannte DJs aus Italien, England und Tschechien an die Isar bringen. „Da entsteht gerade eine ganz neue Szene“, sagt Dario Rizzi, 20. An der Musik fasziniert ihn vor allem der bewusste Einsatz von Frequenzen, die für das menschliche Ohr nicht mehr wahrnehmbar sind. „Das spürst du im ganzen Körper“, sagt er.

Text: Louis Seibert

Foto: privat

Subkultur

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Auch eine dicht bebaute Stadt wie München besitzt unbekannte Orte, die zum Staunen verleiten können. Aaron Kokal, 26, wird 2018 mit zwei Mitstreitern ein leer stehendes Fabrikgebäude im Osten Münchens beziehen und dieses zum Kunst- und Kreativgelände umfunktionieren. „Wir wollen etwas auf die Beine stellen, das sich für die Subkultur aus der Großstadt wie ein sicherer Hafen anfühlt“, erzählt Aaron. Diesen sicheren Hafen hat er bereits im Münchner Umland mit dem „Midsommar“-Festival etabliert. 2018 wird das Festival zum ersten Mal legal stattfinden.

Text: Louis Seibert

Foto: Privat

Partys unter Brücken

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Bruno Schneegaß, 25, Fabian Barthel, 27, Michi Semler, 24, und Max Lehmann, 24, eint ihre Vorliebe für elektronische Musik. Sie haben das Kollektiv „Time Tripping“ gegründet und organisieren unkonventionelle Partys in München. „Die Isarbrücken sind eine der wenigen Plätze Münchens, an denen solche lebendigen, unverfälschten Partys möglich sind“, sagt Fabian. 2018 will die Crew nun ein mehrtägiges Festival in Time-Tripping-Manier organisieren.

Text: Amelie Völker

Foto: Marco Gierschewski

Provokant und lustig

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Garam Salami mischt die Münchner Comedyszene auf. Salami ist sein Künstlername, seinen echten Namen will er nicht veröffentlichen. Er spielt einen jungen Flüchtling, der nach Deutschland gekommen ist. In seinen Shows spielt er häufig darauf an, wie Garam die deutsche Kultur und die Flüchtlingsthematik wahrnimmt. Dabei stößt er nicht immer auf die Sympathie des Publikums: „Ich will nicht komplett verträglich sein. Ich provoziere nicht mit Absicht, sondern spreche vor allem bei polarisierenden Themen wie der Flüchtlingsthematik unangenehme Dinge an, mit denen manche Leute nicht klarkommen“, sagt er. Für 2018 plant er, einen einstündigen Garam-Salami-Film zu drehen. Um was es dabei genau geht, bleibt aber noch geheim.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Privat

Thriller

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Kurzfilme, Musikvideos und Werbeclips drehen, an der Produktion eines Kinofilms mitwirken, für all das diverse Preise und Ehrungen abräumen – was sich bereits nach einem Lebenswerk anhört, haben 2bert/Pitchama Video schon sehr früh geschafft. Hinter diesem Projekt stecken Albert Bozesan, 20, und Robert Sladeczek, 21. Seit 2013 setzen sie gemeinsam Projekte um. Im März wird ihr aktueller Kurzfilm „Jack & Cooper“ beim Münchner Jugendfilmfestival „flimmern und rauschen“ zu sehen sein. Außerdem steht ein neuer Sci-Fi-Thriller an. Das Thema: „aufgetaute Mammuts und ein Supervirus“.

Text: Wolfgang Westermeier

Foto: Katharina Schnekenbühl

Langzeitbelichtung

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Anders als andere Modefotografen kombiniert Quirin Siegert, 20, Mode- und Landschaftsfotografie: Mit dem Kontrast zwischen dem inszenierten Foto in der gegebenen Natur versucht er eine gefühlvolle und sinnliche Stimmung einzufangen, die beim Betrachten „zum Träumen anregt“. Für 2018 plant er, ein Model ein Jahr lang zu begleiten: „Bei Shootings arbeiten Model und Fotograf eng zusammen. Ich möchte festhalten, wie sich beide verändern, wenn sie viel Zeit miteinander verbringen.“

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Kaj Lehner

Rollenspiele

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Maresa Sedlmeir, 22, ist die deutsche Stimme der US-amerikanischen Schauspielerin Bella Thorne, die im März 2018 in der Hauptrolle im neuen Teenie-Kinofilm „Midnight Sun“ zu sehen sein wird. Ihre bisher aufregendste Sprechrolle war für Maresa übrigens die der Tyene Sand in Game of Thrones. „Auch wenn es keine Hauptrolle war, für mich als großer Game of Thrones Fan war es eine Riesenehre, dort mitmachen zu dürfen.“

Text: Amelie Völker

Foto: Florian Peljak

Themenwechsel

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Schon diese Entscheidung ist außergewöhnlich. Aline Mossmann, 24, hat 2017 mit ihrem Medizinstudium aufgehört, um Modedesignerin zu werden: „In der Medizin ging es nur um die Hülle eines Menschen. Mir ist jedoch das Innere des Menschen wichtig. Ich möchte zeigen, dass Mode nicht nur aus Klamotten besteht, die man sich überzieht.“ Dazu entwirft sie eine Kollektion, die das vor allem in der Modewelt kontroverse Thema Magersucht thematisiert. Sie entwirft dabei unter anderem eine Jacke aus Gips oder Kleider aus Plastik, um zu zeigen, wie sich die Betroffenen mit der Krankheit fühlen oder Kleider mit Gestellen und einer Art Membran darüber, um die Knochen darzustellen. Mit dieser Kollektion wird sie sich 2018 an der renommierten Modeschule Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen bewerben.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Privat

Innere Werte

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Die Kommunikationsdesignerin Mona Sardari, 25, beschäftigt sich mit Fehlern. Ihre Illustrationen sind ein Statement gegen spaßbefreiten Perfektionismus, ein mit variierenden Strichstärken gezeichneter Aufruf zu mehr Mut gegenüber der eigenen Fehlbarkeit. „Alle Menschen ähneln sich in ihren Wünschen und Zielen. Dabei sind es unsere Makel, die uns interessant machen“, sagt die 25-Jährige. Dieses Jahr ist ein spannendes Projekt mit der Münchner Fotografin Nicola Powell geplant. Gemeinsam wollen sie eine Porträtreihe anfertigen und durch die Kombination von analoger Fotografie und Illustration die Persönlichkeiten der ausgewählten Menschen sichtbar machen: „Wir wollen nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere zeigen.“

Text: Wolfgang Westermeier

Foto: Jakub Rzucidlo

Content statt Fame

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München Mitte heißt ein neuer Münchner Blog, der 2018 online gehen wird. Beiträge von Ilke Rosenzweig werden dort zu lesen sein – ein Pseudonym, hinter dem eine Gruppe junge Münchner der visuellen Kunst steckt. Aktuelle Themen aus Gesellschaft und Politik werden „kontrovers und assoziativ“ behandelt, um beim Betrachter eine persönliche Auseinandersetzung zu provozieren. Der Name des Blogs ist unverkennbar eine Anlehnung an die Berliner Hipster-Szene und verrät zudem, welches Publikum man zu erreichen sucht. Ihre Anonymität wahren die Kreativen bewusst, denn „es geht nicht um Fame, sondern um guten Content“.

Text: Lukas von Stein

Foto: privat

Neue Shows

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Der Münchner Comedian und Moderator Michael Mauder,
24, startet gleich mit zwei neuen Comedy Projekten ins neue Jahr. Seine
Late-Night-Talkshow „Sonntag Abend Brunch“ gibt es ab dem 14. Januar einmal im
Monat an einem Sonntagabend im Stemmerhof in Sendling zu erleben. Michael
führt als Moderator durch den Abend, flankiert von „Band“ Pajo. „Ich bin Jimmy
Fallon und er ist Steve Higgins und the Roots in einer Person“, erklärt Michael
die Konstellation. Die beiden wollen in jeder neuen Show Künstler und
Außenstehende präsentieren, die zu einem Thema ihre Meinung und Expertise zum
Besten geben. Michaels zweites
Projekt, eine Comedy-Mixed-Show, startet ebenfalls im Januar im „Zehner“ in der
Thalkirchnerstraße. Michael fungiert auch hier als Moderator, er darf zudem die
Comedians aussuchen, die dort auftreten sollen. Neben Comedy-Newcomern aus ganz
Deutschland, sollen hier insbesondere Acts aus München auftreten. „Ich will
hiermit auf jeden Fall versuchen, die Münchner Comedy-Szene zu stärken“, sagt
Michi.

Text: Amelie Völker

Foto: Johannes Vogl

Sie werden wir uns merken müssen

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Heavy-Metal-Musiker, die Festivals veranstalten, oder ein Regisseur, der in den Kammerspielen debütiert: Diese jungen Menschen sorgen 2017 dafür, dass München bunt, spannend und lebenswert bleibt

Jede Woche treffen wir auf junge Münchner, die München zu „unserem“ München machen: zu einer spannenden Stadt, die man erst kennt, wenn man ihre Macher kennen und schätzen lernt. Wer diese Stadt im kommenden Jahr bunter und lebenswerter macht? Wir wissen es nicht. Und wagen trotzdem einen Ausblick: Münchens junge Leute 2017.

About Barbara

Von Louis Seibert (Foto: Yves Krier)

 Noch kein Konzert in München, und doch ist die Aufmerksamkeit groß: mehr als 300 000 Klicks auf Youtube, Auftritte bei ProSieben und im kommenden Jahr dann ein eigenes Album. Und trotzdem, für Barbara Buchberger, wie die Sängerin hinter About Barbara heißt, hat sich seit der Veröffentlichung ihrer ersten Single „Bis der Himmel sich dreht“ nicht allzu viel verändert – vorerst zumindest. „Ich werde jetzt nicht anfangen, mich zu verstellen oder mich nach dem richten, was von mir erwartet wird“, sagt die 23-Jährige, die seit Schultagen mit verschiedensten Bands unterwegs war. Von Jazz bis Folk fand Barbara ihren eigenen Stil und schrieb eigene Songs, zunächst auf Englisch. Auf diese Lieder wurde das Münchner Produzentenduo „Achtabahn“ aufmerksam, aus einer Kollaboration heraus entstand die erste Single. Das Projekt soll auch im kommenden Jahr fortgeführt werden: Erst wird es im Februar eine Single geben, Mitte des Jahres dann das Album. Und im März gibt Barbara ihr erstes Konzert in München, als Support-Act im Strom-Club.

Christine Bluhm

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Von Jacqueline Lang (Foto: Kristijan Golesic)

 Mit 14 fing Christine Bluhm an, alles zu filmen, was in ihrem Leben passierte: Familienurlaube, ihren Abi-Ball und schließlich auch eine Freundin, die durch die Straßen von München stolziert, damals ihr erster Mode-Clip. Die Clips, die heute auf ihrem Blog myfashionclip.com zu sehen sind, erinnern stark an Clips von der Vogue – und so etwas spricht sich herum.
Für die Berliner Fashion Week 2017, sagt sie, habe sie bereits eine mündliche Zusage. Außerdem will sie die Filmfestspiele in Cannes besuchen.
Obwohl Christine sehr modeaffin ist, will sie auch in anderen Bereichen Fuß fassen. Im Frühjahr 2017 wird sie im Auftrag der deutschen Krebsgesellschaft einen Film über Prostatakrebs umsetzen. Für ihr Lehramt-Studium in den Fächern Französisch und Spanisch bleibt ihr zwar aktuell kaum Zeit, doch Christine  will 2017 auch noch ihr Staatsexamen absolvieren.  

Sebastian Waic

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Von Matthias Kirsch 

(Foto: Privat)

 Als der BWL-Student Sebastian Waic, 24, mit seiner Bachelorarbeit beschäftigt war, bemerkte er ein Problem: Jedes Jahr wird eine sechsstellige Zahl an BWL-Abschlussarbeiten geschrieben – und diese landen zum Großteil „auf den Ablagen der Universitäten“. Zusammen mit zwei seiner Professoren hat Sebastian  Junior Management Science GbR (JUMS) gegründet. „JUMS hat sich als erstes wissenschaftliches Journal für Abschlussarbeiten zum Ziel gesetzt, herausragende studentische Leistungen auf dem gesamten Gebiet der BWL zu identifizieren und zu würdigen“, erklärt Sebastian. Für 2017 soll die Möglichkeit für Studierende, sich im wissenschaftlichen Diskurs einzubringen, erweitert werden.  

José Marcelo Estupinan

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Von Anna-Elena Knerich 

(Foto: Max Wichmann)

 Angefangen hat alles mit einem Video, in dem ein Longboarder in hohem Tempo einen Alpenpass runterbrettert. Das faszinierte José Marcelo  so sehr, dass er sich im Juli 2015 zum ersten Mal auf ein Brett stellte und sich innerhalb kürzester Zeit die Technik und die zwei wichtigsten Slides beibrachte. „Mich reizte es aber schon immer, richtig schnell zu fahren“, sagt der heute 17-Jährige, darum konzentrierte er sich auf Downhill, schnelles Bergabfahren. Nach seinem Schulabschluss will Marcelo eine Ausbildung zum Zimmerer machen – außerdem hat er große Pläne für 2017: „Ich möchte erstmals bei einem großen Event abgesperrte Alpenpässe herunterfahren – so wie in dem Video!“  

Swen Lasse Awe

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Von

Anna-Elena Knerich 

(Foto: Federico Pedrotti)

Fernab von jeglicher Zivilisation leben vier Jugendliche und ein alter Mann in einem Steinbruch. Die Stimmung ist postapokalyptisch, nach und nach kristallisieren sich Machtstrukturen zwischen ihnen heraus. Darum geht es in dem Stück „Abraum“, das der 26-jährige Nachwuchsregisseur Swen Lasse Awe  im März uraufführen wird – in den Kammerspielen. Bereits bei der Langen Nacht der Neuen Dramatik 2016 hatte Swen Lasse in seinem letzten Jahr an der Otto-Falckenberg-Schule die Lesung des Stücks arrangiert: mit fünf Schauspielern von den Kammerspielen und der Schauspielstudentin Mira Huber. Der Autor von „Abraum“, Wilke Weermann, 24, gewann dafür den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik. Kurz darauf fragten die Kammerspiele den Jungregisseur Swen Lasse, ob er das preisgekrönte Stück 2017 auf die Bühne bringen wolle.  

Azeret Koua

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Von

Marina Sprenger 

(Foto: Karina Garosa Design)

 Wenn der Vorhang aufgeht, dann ist Azeret Kouas Arbeit schon getan und das Ergebnis auf der Bühne zu sehen: zuletzt das Stück „Short Eyes“, das die junge Regisseurin für die Studiobühne der LMU inszeniert hat. Auch für die English Drama Group der LMU war Azeret  schon als Regisseurin tätig. Dabei bringt Azeret Themen, die ihr privat wichtig sind, in ihre Arbeit ein und setzt Zeichen für eine vielfältigere Kunstlandschaft. „Einer Stadt wie München könnte es gut tun, mehr Diversität auf und hinter der Bühne zu haben“, sagt die 23-Jährige und meint damit Offenheit gegenüber Gender-Equality, sexueller Orientierung und Herkunft. 2017 wird „Short Eyes“ wieder aufgenommen und danach steht schon die Planung an für das nächste Stück der Studiobühne – natürlich wieder mit Azeret als Regisseurin.  

Lennart Hammerer und Konstantin Kárpáty

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Von

Maximilian Mumme (Foto: Celine Schmidt) 

 „Wir wühlen im tiefen Underground, sind also quasi Trüffelschweine des Traditional Heavy Metal.“ So beschreiben Lennart Hammerer und Konstantin Kárpáty, beide 21, die Arbeit an ihrem Projekt „Trveheim“. Heavy Metal war vor allem in den Achtzigerjahren populär. Deshalb ist die Szene heute vom Aussterben bedroht. „Der Nachwuchs ist definitiv da, bloß wird er kaum gefördert”, klagen Lennart und Konstantin, die als Musiker einer Heavy-Metal-Band diesen Missstand selbst erfahren mussten. Als Reaktion darauf organisieren sie unter dem Namen Trveheim nun Festivals für die jungen Bands der Szene. Zur ersten Ausgabe des Events mit Bands aus ganz Europa kamen bereits 350 Zuhörer aus allen Altersklassen. Für das zweite Festival, das diesen Sommer stattfinden wird, erwarten die Organisatoren sogar noch einen Besucherzuwachs.  

Matija Kovac 

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Von

Katharina Würzberg 

(Foto: Gerrit Starczewski)

 Matija Kovac  kennt die großen Bühnen. Lange Schlangen am Einlass, kreischende Teenager in der ersten Reihe, ausverkaufte Shows. Mit seiner Band The Capitols hat der 21-Jährige in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Beitrag in der Münchner Indie-Musik-Szene geleistet. Jetzt ist alles neu. Neue Frisur, neuer Name, neues Label, nur seine Mitmusiker bleiben die gleichen. Der junge Münchner hat unter seinem richtigen Namen Matija bei Clouds Hill Records in Hamburg einen Plattenvertrag unterschrieben. 2017 wird dort seine erste Single und danach sein Debüt-Album erscheinen. „Wir werden hoffentlich viele Konzerte und Festivals spielen“, sagt Matija, „das wird 2017 komplett definieren und im besten Fall erfüllen.“  

Philipp Nadler

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Von Hubert Spangler (Foto: Privat) 

 Eine Gruppe junger Münchner um Gründer Philipp Nadler adaptiert das etablierte Konzept des Poetry-Slams für die Musikwelt. „Sample Slam“ – so nennen sie die Events, bei denen Musikproduzenten auf Bühnen mit ihren Werken gegeneinander antreten. Zur Produktion jener Werke ist es den Soundtüftlern ausschließlich erlaubt, sich der begrenzten Audioschnipsel zu bedienen, die ihnen vier Wochen vorher zur Verfügung gestellt werden. „Einschränkung fördert die Kreativität“, sagt Nadler. Runde um Runde messen sich je zwei Künstler, deren Darbietungen von einer hochkarätigen Jury und zwischendurch auch vom Publikum bewertet werden. Am 21. Januar trägt die Heimatstadt München den Sample Slam wieder in der Glockenbachwerkstatt aus.

Tom Feldhäuser 

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Von

Hubert Spangler (Foto: Privat)

Das Gautinger American-Football-Talent Tom Feldhäuser, 21, hat es im vergangenen Jahr geschafft, sich auch in den Vereinigten Staaten zu beweisen.  Am kalifornischen Cabrillo College wurde Tom zum Offensivspieler der Saison gekürt, durch die Nominierung für das „All League Team“ zählt er jetzt zu den besten Spielern seiner Liga. In der Junior-College-Liga wollte Tom zunächst im US-Sport Fuß fassen und nebenbei seine Wettbewerbsfähigkeit unter Realbedingungen testen. Bei den Cabrillo Seahawks räumt er jetzt als „Offensive Lineman“ für den Ballträger die Gegner aus dem Weg. Nach seiner turbulenten Saison ist es jetzt an der Zeit, wie geplant den Sprung in ein Team aus den ersten beiden Ligen zu schaffen. „Ich werde mit Hilfe der Coaches mein Videomaterial verschiedenen Teams vorstellen“, kündigt er an. „Im Anschluss muss ich entscheiden, welches Angebot für meine Zukunft das vielversprechendste ist.“  

Michael Wolf

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Von

Louis Seibert (Foto: Privat)

 Eine verlassene Scheune, die Corneliusbrücke oder auch der stillgelegte Olympiabahnhof: Michael Wolfs neues Projekt „Monaco Sessions“ führt ihn immer wieder an ungewöhnliche bis ausgefallene Arbeitsplätze. Seit Ende August hält der 25-jährige Münchner Live-Sessions an den verschiedensten Orten in und um München ab. Ohne Schnitt, denn „dann lässt man den Zuschauer viel näher an den Künstler ran“, sagt er. Dabei steht der gelernte Medienkaufmann erst am Anfang eines ehrgeizigen Prozesses: Im kommenden Jahr will er neben den Sessions auch eigene Konzerte organisieren. Mit Sicherheit wird auch da die eine oder andere ungewöhnliche Location mit dabei sein.  

Julius Zimmer

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Von

Hubert Spangler 

(Foto: Luca Senoner)

 Mit dem monatlichen Event „Rant & Rave“ hat es Julius Zimmer, 23, geschafft, die in München oft überschaubare Halbwertszeit von Veranstaltungsreihen zu überstehen. 2011 zusammen mit ein paar House-affinen Freunden gegründet, hat sich Rant & Rave mit seinen starken internationalen Bookings im Münchner Nachtleben etabliert, sodass es aus dem Programm des Harry Klein nur schwer wegzudenken ist. „Da sich die Gäste mit uns identifizieren, richten wir das Booking nach unserem Geschmack“, sagt Julius. Als DJ nennt er sich J. Airforce, sein Debütalbum „Ex Pluribus Unum“ erscheint Ende Februar.  

Nathalie Schenkel

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Von

Anastasia Trenkler 

(Foto: Privat)

 Wie gelingt es, in der Modewelt aufzufallen, wenn es doch schon so gut wie alles gibt? Nathalie Schenkel  zeigt in ihrer Kollektion „Implying Lines“, dass dazu weder Pailletten noch schrille Farben nötig sind. Schnitt und Stoffe beinhalten die Besonderheiten, die erst auf den zweiten Blick auffallen. „Die Kleinigkeiten machen es aus“, sagt die 25-jährige Münchnerin. Das sehen andere genauso, denn im vergangenen Jahr gewann Nathalie mit ihrer Abschlussarbeit den Münchner Modepreis. Mit dem Preisgeld finanzierte sich die junge Designerin ein Praktikum in Paris. Trotz eines Jobangebots entschloss sie sich Ende Dezember dazu, nach München zurückzukehren. „Wenn ich mir eine Stadt in Deutschland aussuchen könnte, dann wäre das immer München“, sagt die Modemacherin zu ihrer Entscheidung. 2017 will Nathalie ihren Platz in der Münchner Szene finden. 

Manuel Palacio

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Von

Philipp Kreiter (Foto: Florian Podszus)

 Bei manchen Menschen fragt man sich, wann sie eigentlich noch Zeit zum Essen oder Schlafen finden. Manuel Palacio, 26, ist so einer. Der Münchner mit mexikanischen Wurzeln drückt der Club- und Bar-szene in der Stadt zunehmend seinen Stempel auf. In der Milla vermischt er unter dem Namen „Fancy Footworks“ Indie, Disco-Musik und Live-Elemente, um daraus, wie er es formuliert, „ein neues Club-Erlebnis, nahe an einem Livekonzert zu schaffen“. Außerdem gestaltete Manuel die neue Bar „Max Belle Spitz“ mit und versucht “das mexikanische Lebensgefühl nach München zu bringen.” 

Nicolas Jakob

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Von Matthias Kirsch (Foto: Studioline PEP)

Im Internet einkaufen – für die meisten Menschen ist das heutzutage normal. Jedoch setzt das Netzshopping voraus, dass man auf ein Konto oder Online-Zahlungsdienste zurückgreifen kann. Bisher ist die Nutzung dieser nur Erwachsenen vorbehalten – 2017 soll sich das ändern: Nicolas Jakob, 19, Student und „digital native”, hat, zusammen mit Christian Albrecht, 28, wismo, einen Online-Zahlungsdienst für Minderjährige, entwickelt. Als Jugendlicher sei Nicolas selbst frustriert darüber gewesen, dass er „keine Möglichkeiten hatte, modern zu bezahlen“. Wismo funktioniert wie eine Prepaid-Kreditkarte. Via Überweisung kann Geld auf ein wismo-Konto geladen werden, das sich jeder Jugendliche ab zwölf Jahren kostenlos eröffnen kann. Voraussetzung: Die Eltern geben ihr Einverständnis oder eröffnen das Konto selbst. Die App soll im Frühjahr 2017 erscheinen.  

Inside Golden

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Von Philipp Kreiter (Foto: Privat)

Das „Unter Deck“ ist rappelvoll, als Sam Sonner (23),
Clemens Finck von Finckenstein (23), Thomas Morse (24) und Mateo Haußleiter (24)
die Bühne betreten. Inside Golden nennen
sich die vier und es gibt sie erst seit wenigen Monaten. Aber das ambitionierte
Bluesrock-Quartett bringt schon jetzt ein abendfüllendes Programm auf die
Bühne. Erstaunlich souverän tritt die Band auf und auch das Publikum weiß das
zu würdigen. Gut, ganz unbekannt sind die vier auch nicht, Drummer Clemens etwa
spielt neben Inside Golden auch bei
Jesper Munk. Der Sound der vier Münchner ist aber ein ganz eigener, teils ruhig
und melancholisch, teils mitreißend und melodisch. Ihr
eigenes Potential kennt auch die Band: „Nächstes Jahr wollen wir erste
Aufnahmen machen, uns musikalisch weiterentwickeln und vor allem viele Konzerte
spielen“.  Man sollte hingehen.

Neolexon

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Von Matthias Kirsch (Foto: Privat)

Als Hanna Jakob und Mona
Späth nach ihrem Studium der Sprachtherapie mit praktischer Arbeit begannen, setzte
schnell eine Unzufriedenheit ein. Nicht etwa wegen falscher Berufswahl, sondern
im Gegenteil. „In der Sprachtherapie fand kaum technologischer Fortschritt
statt“, erklären die Beiden. Das Problem: Die vorhandenen Therapiemittel sind
begrenzt, veraltet und binden den Patienten an die viel zu wenigen
Therapiestunden. Hanna und Mona entschieden sich dafür selbst einen
Lösungsansatz zu finden und gründeten neolexon – ein Unternehmen, welches die
Therapie für Patienten mit Sprachstörung optimiert und vereinfacht. „Aktuell
stehen Therapeuten nur etwa 300 Fotokarten für ein Wortschatztraining zur
Verfügen“, bemängeln die Gründerinnen und erklären: „Durch die
neolexon-Datenbank kann in der neolexon-App auf tausende Wörter und Fotos
zugegriffen werden. Ebenso wird das digitale Training vom Therapeuten für jeden
Patienten individualisiert – so lernt ein Gärtner eher die Begriffe ‘Tulpe’ und ‘Rasenmäher’, während ein Fußballfan die Wörter ‘Tor’ und ‘Trikot’ trainiert“.
Seit November 2016 ist neolexon in einer kostenlosen Probephase und wird in
diesem Jahr speziell im Hinblick auf Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen
weiter ausgebaut.

Florian Netzer

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Von Friederike Krüger (Foto: Simon Reichel)

Was genau 2017 auf Florian Netzer, 25, wartet, weiß er genauso wenig, wie wir. Aber produktiv soll es werden, künstlerisch, fotografisch, filmisch und sportlich. Sport ist für den Münchner zweierlei: Der Skater nutzt beinahe jede Möglichkeit, um sich in der Stadt mit dem Bord fortzubewegen. Asphalt, der in den Knien vibriert: Bewegung pur in einer Stadt, in der seiner Meinung nach alles geht, in der es nicht besser oder schlechter sei, als anderswo, in der es lieber ein, zwei “wirklich gut gemachte Dinge gebe, als 500 mal der selbe lieblose Mist”. Außerdem kommt er runter, wenn er fährt. Runter von einem Rhythmus, den er den Tag selbst bestimmen lässt. Er ist einer dieser Münchner, die man selten vor Mittag auf der Straße trifft, dafür aber umso häufiger in der Nacht, egal ob als Angestellter hinterm Tresen, oder als Gast in einer der vielen Läden, die ihn inspirieren und antreiben. Um finanzielle Sicherheit zu haben, jobbt er regelmäßig im Skateshop SHRN. Doch sein Ziel, auch für 2017, ist es, etwas zu schaffen, mit Fotos, Filmen, Malerei und Leuten, seine mentalen Skizzen umzusetzen und “perhaps” (Vimeo “Florian Netzer perhaps”) kommt etwas Neues von ihm. Am besten, man fragt ihn mal, wenn man ihn nachts trifft.