Debüt-Album “Heads and Tales” von den Kytes

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Endlich ist es da! Das neue Album der Kytes “Heads and Tales” verspricht wie schon die Vorgänger-EP besten Indiepop made in Munich. Welche Songs darauf zu finden sind und worauf ihr gespannt sein dürft, gibt es vorab schon hier.

Man kann es kaum glauben, dass mit “Heads
and Tales” erst das erste Album der Münchner KYTES erscheint. Zu präsent war die
Band im letzten Jahr in der Münchner, ja sogar in der deutschen Musikszene. Und
so ganz stimmt das dann doch nicht, sind doch vier der fünf Lieder der EP, die
sie vor über einem Jahr veröffentlichten, wieder auf dem Album zu finden. Und
wie klingt der Rest?

Die vier Jungs, aus denen KYTES bestehen –
Michael Spieler, Thomas Sedlacek, Kerim Öke und Timothy Lush – setzen genau das
fort, was sie mit ihrer EP begonnen haben. Schon der Opener der Platte und die
erste Single “I Got Something” gibt die Marschrichtung vor:
gefälliger Indiepop, der mit schöner Melodie und eingängigen Texten zum
Mittanzen einlädt. Dasselbe gilt für “Head To Toe” – mit dem die
vier Musiker gleich ihren nächsten Hit geschrieben haben könnten – und
“Heads Underwater”. Beide klingen wahnsinnig rund, beide würden wohl
das Publikum auf einem Indiefestival zu Begeisterungsstürmen bringen.

Dass die KYTES auch anders können, zeigen
sie im funkigen “Two of Us”, das einen angenehm ruhigen Kontrast zum
furiosen Beginn des Albums bietet.  In
den reiht sich “Spy” dann wieder nahtlos ein, mit ruhigen Beginn und
explosivem Chorus. Auffällig auch “As We Row”, in dem die E-Gitarre
dominanter zu hören ist, als in den meisten anderen Liedern und das Keyboard
erst etwas später einsetzt. Das ist eindeutig eins der stärksten Lieder von
“Heads and Tales”.

Und nach dem vorab bereits bekannten
“Inner Cinema” folgt mit “Talk” das vielleicht interessanteste
Lied des Albums, das mit sehr reduziertem Einsatz der Instrumente startet und
sehr viel Raum für Michaels aussdrucksstarke Stimme lässt. Generell könnten die
KYTES auch der vibirierenden biritschen Musikszene entspringen, aus der
innovative Vertreter moderner Indiemusik wie HONNE oder die Coasts langsam auch
in Deutschland Erfolge feiern. Dass die vier Münchner der Szene einen
Schnellstart verschaffen könnten, zeigt auch der letzte Teil des Albums.

Nach dem energetischen “Room 509”
und dem zurückgenommenen “In The Morning” geben die KYTES im
getragenen “Future Kids” schon fast selbst eine Prognose über ihre
Zukunft – möglicherweise als Zukunft der Münchner Musikszene. Ihr bisher
größter Hit, “On the Run”, eignet sich danach auch sehr gut, um den
letzten ruhigen Teil des Albums aufzubrechen. Und “Sirens” ist dann
schließlich ein klassischer Closer, der noch einmal einige Motive von
“Heads and Tales” aufgreift.

War
es also eine Fehlentscheidung so viele bekannte Lieder mit auf das Album zu
nehmen? Die Antwort ist ein klares Nein. Die KYTES schaffen es, trotz
riesiger Erwartungshaltung im Vorfeld, eine frische Platte abzuliefern. Die
bekannten Lieder integrieren sich gut und die neuen überraschen in ihrer
Vielseitigkeit. “Heads and Tales” könnte ein großer Wurf sein und
eine Initialzündung für eine ganze Szene in Deutschland.

Von: Philipp Kreiter

Foto: KYTES