A Home. A Heart. Whatever. (Indie-Folk / Pop / Elektronik)

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Jahr: 2013, Woche: 28

Die einzige Messlatte für die Indie-Band A Home. A Heart. Whatever. ist ihr Anspruch. Doch der ist ausgesprochen hoch. Die Produktion des neuen Albums „Same Same“ klingt nahezu perfekt.

Man möchte diese Band gerne größer machen. Gerne als die nächsten Indie-Chart-Stürmer sehen und Menschen mit riesigen Kopfhörern diese Musik summen lassen. Mit „Same Same“ veröffentlichte das Münchner Indie-Elektronik-Trio A Home. A Heart. Whatever. am vergangenen Freitag ein Album, das leicht klingt, aber nicht zwanghaft fröhlich wirkt und trotzdem ein wenig Auszeit von alltäglicher Kompliziertheit verspricht.

Diese zutrauliche Wärme hatte das Trio auch schon auf seinem Debüt-Album. Damit wurde die Band durch die verschiedenen Blogs gereicht – Konzerte und Aufmerksamkeit folgten. Doch sich in ein vermeintliches Star-Dasein zu werfen, liegt den Musikern nicht. Und das ist vielleicht exakt der Punkt, warum nun auch das zweite Album so bestechend unkapriziös geraten ist. Sie arbeiten ohne Label und ohne ausufernde Strategien. Die Produktion von Musik über Artwork zu Mischen und Mastern liegt dabei komplett in ihrer Hand. „Und darum geht es uns im Wesentlichen“, erklärt Florian Zabel. Sie verstehen die Band in erster Linie als Hobby – und die einzige Messlatte sei dabei ihr eigener Anspruch. Doch der scheint ausgesprochen hoch zu sein. Denn: Die Produktion klingt erneut nahezu perfekt.

Mit „Let Go“ haben sie nun auch einen Song auf dem Album, das neben der ganzen Ruhe doch etwas mehr drängt. Flirrendes Up-Tempo trifft auf den postpubertären Satz „I won’t listen and I won’t let you go“, die flächigen Synthie-Bässe werden von einem klassischen Gitarrensolo abgelöst. Eine tanzende Club-Menge ist dazu leicht vorstellbar. Schön ist es deshalb, dass sich mit A Home. A Heart. Whatever. eine Band dem do-it-yourself-Gedanken verschreibt, deren Musik sich durchaus kommerzialisieren ließe.

Stil: Indie-Folk / Pop / Elektronik
Besetzung: Tobias Mecklinger: Gitarre, Gesang; Marcus Schreiner: Gitarre, Gesang; Florian Zabel: Synthies, Computer, Glockenspiele.
Aus: München, Weilheim, Augsburg.
Seit: 2007.
Internet: http://www.ahomeaheartwhatever.de
http://ahomeaheartwhatever.bandcamp.com

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.

Blek le Roc (Indie-Folk)

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Jahr: 2012, Woche: 17

Sieben Jahre nach Bandgründung veröffentlicht Blek le Roc eine CD. Das Besondere: Es ist ihr Debüt-Album. Ein frühes Album, das die Richtung der Band aufzeigt, haben die drei Jungs ausgelassen. Die Musiker von Blek le Roc wissen jetzt genau, was sie wollen.

Gemeinhin führen Achterbahnfahrten zu Verwirrung und Übelkeit. Die Band Blek le Roc (Foto: Mark Fernandes) zieht eine erstaunlich zurückgenommene Ruhe daraus. Über das Münchner Trio kursieren so viele Geschichten, so viele Gerüchte, so viel Aufwind und so viel Vergessenheit. Auftritte als Support von Status Quo reihen sich neben Jugendzentrums-Gigs. Jetzt veröffentlichen sie ihr Debüt-Album, sieben Jahre nach der Bandgründung. Ein frühes Album, das die Richtung der Band aufzeigt, haben die drei Jungs ausgelassen. Die Musiker von Blek le Roc wissen genau, was sie wollen und haben das nun in elf Songs gepackt, die am Freitag, 27. April, im Atomic Café vorgestellt werden.

Seit Anfang 2005 tauchte das Trio immer mal wieder auf, das erste Konzert spielte es beim Stadt-Land-Rock-Festival der SZ, für das sich Sänger Tobias Dirr als Solomusiker beworben hatte. Erst dann suchte er Mitmusiker. Zu Blek le Roc gehört der sphärische Klang, eine von Hall und Delays überlagerte E-Gitarre. Die intensiven Live-Erlebnisse auf Platte zu bannen, gestaltete sich als schwierig, doch es gelang.

Stil: Indie-Folk
Besetzung: Tobias Dirr: Gesang, Gitarre; Lucas Fernandes: E-Gitarre, Gesang; Benedikt Abé: Schlagzeug
Aus: München
Seit: 2005
Internet: www.blekleroc.com

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.

A Home. A Heart. Whatever (Indie-Folk / Pop / Elektronik)

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Jahr: 2011, Woche: 30

Als typisch süddeutsch – so beschrieb ein Blog das Debütalbum von A Home. A Heart. Whatever. Das hat sich wohl seit Notwist und Slut so eingebrannt in den Indie-Köpfen: Alles, was irgendwie Elektronik, Indie und Pop mischt, muss aus Bayern kommen.

Bei A Home. A Heart. Whatever trifft das Klischee zu: Ja, sie kommen aus Weilheim und Augsburg, treffen sich in der vermeintlichen Großstadt München. Und ja, die Musik ist im elektronischen Indie zu verorten. Dass alle drei Musiker auf Erfahrungen in anderen Bands zurückblicken, hört man dem ausgearbeiteten Album an. Da ist kein Ton zu viel, nichts wirkt überladen. Die Mischung aus weichem, unaufgeregtem Gesang und der intelligent arrangierten und dennoch zugänglichen Musik funktioniert. Vor drei Jahren trafen sich Tobias Mecklinger und Marcus Schreiner, beschlossen mit zwei Gitarren und einem Computer gemeinsam Musik zu machen; Florian Zabel, der mit allerhand Synthesizern und Glockenspielen dazu kam, komplettiert die Besetzung. Doch anstand den typischen Bandweg zu nehmen ( erste Konzerte spielen, Demos aufnehmen, mehr Konzerte spielen) verschanzten sie sich für drei Jahre: Und produzierten im Alleingang dieses überraschende Debüt-Album. Der Plan funktioniert: Das Album wird mit Erstaunen angenommen und geliebt; die Konzerte häufen sich. Etwa am Samstag, 30. Juli, auf dem Subkultur-Festival in Fürstenfeldbruck. Oder im November beim „Sound of Munich Now“-Festival der SZ.

Stil: Indie-Folk / Pop / Elektronik
Besetzung:
Tobias Mecklinger: Gitarre, Gesang; Marcus Schreiner: Gitarre, Gesang; Florian Zabel: Synthies, Computer, Glockenspiele.
Aus: München, Weilheim, Augsburg.
Seit: 2007
Internet: http://www.ahomeaheartwhatever.de 

http://ahomeaheartwhatever.bandcamp.com
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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.