“Ich sah die Herausforderung des Projekts für mich darin, 10 Menschen die man absolut nicht kennt in einer einmaligen Begegnung zu fotografieren, eine Verbindung aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen damit ein persönliches Portrait entstehen kann“, sagt Lara Freiburger, die für unsere
Ausstellung “10 im Quadrat – Reloaded” als Fotografin mitgewirkt hat. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt.
Worum geht es bei
deinem Konzept? / Wie bist du darauf gekommen?
Ich sah die Herausforderung des Projekts für mich darin, 10
Menschen die man absolut nicht kennt in einer einmaligen Begegnung zu
fotografieren, eine Verbindung aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen damit
ein persönliches Portrait entstehen kann. Das Ganze noch in einem Rahmen, der
viel Spielraum zur Entfaltung und Variation bietet, um jeden der Künstler
anbieten zu können, individuell zu handeln. Ich habe mich dazu entschlossen, in
einem wunderschönen, weißen Dayloft Studio in München ein einzelnes Bett in den
Raum zu stellen und die Akteure aufgefordert, ihre Pyjamas mitzubringen und es
sich bequem zu machen. Tatsächlich war ich sehr erstaunt, wie schnell ich die
Menschen kennengelernt habe und wie schnell sie sich mir geöffnet haben. Meist
hat das mit einem Kaffee im Bett und einer Unterhaltung begonnen und ich
glaube, dass sie sich sehr schnell sehr wohl gefühlt haben – die wunderschöne
Location hat wohl ihr übriges getan. Es entstanden tolle, persönliche Momente.
Wie war es, so viele
unterschiedliche Leute für eine Bild-Serie zu fotografieren?
Viele verschiedene Menschen zu fotografieren bin ich
mittlerweile einigermaßen gewohnt. Das Besondere war viel mehr aus dem exakt
gleichen Set für jede Person ein spannendes Bild zu generieren, welches ihnen
auch gerecht wird und dabei trotzdem einzigartig in der 10er Serie ist.
Welche Begegnung hat
dich am meisten beschäftigt?
Jede Begegnung hatte in ihrer Weise natürlich etwas ganz
Besonderes. Allerdings waren für mich die Treffen der ersten „Models“ am
intensivsten. Wahrscheinlich da auch ich in einer vollkommen neuen Situation –
und natürlich dementsprechend aufgeregt – war und mich extra lange mit den
Personen auseinandergesetzt habe.
War es schwieriger,
z.B. einen Schauspieler/Musiker zu fotografieren (also selbst “Künstler”), als
professionelle Models und wenn ja, inwiefern?
Man merkt natürlich, wer die Kamera gewohnt ist und wer
nicht. Aber das beeinflusst nicht wirklich die Qualität des Endbildes. Manchmal
ist ein natürlicher Moment von einem „Nicht-Model“ sogar authentischer. Das
kommt wirklich immer auf jede Person individuell an. Unsere 10 waren aber durch
die Bank erstaunlich cool.
Bist du auch mal an
deine Grenzen gestoßen? / Musstest du deine Vorstellung/ dein Konzept über den
Haufen werfen, weil es schlichtweg nicht ausführbar war?
Nein, es gibt immer einen Weg!
Nimmst du die Szene
dieser Stadt nach dem Projekt anders war? Braucht es mehr Vernetzung?
Es gibt einfach wahnsinnig viele, aufgeschlossene und
talentierte junge Menschen, die man so eigentlich nicht wirklich kennenlernt.
Vor allem wenn man auf einem anderen Gebiet arbeitet. Genug Vernetzung gibt es
heutzutage ja gar nicht mehr. Insofern war die 10×10 Aktion allein deswegen
schon ein echt schönes Erlebnis.
Foto: Maximilian Fischer