Good Cpt. Jak (Blues- & Folkrock)

Jahr: 2014, Woche: 14

Die Blues- & Folkrock-Band Good Cpt. Jak baut ihre Gitarren aus alten Ölkanistern. Den blechernen Sound vermischen die drei Münchner mit konventionellen Instrumenten. Als Einfluss nennen sie die Münchner Band “The Dope”.

Good Cpt. Jak
(Foto: Simon Ruane) haben einen Vorteil: Sie machen tatsächlich etwas Neues. Nicht im engen musikalischen Sinn, da machen sie dreckigen, aber mitreißenden Blues- und Folkrock. Doch auf ganz technischer Ebene haben sie einen Ausweg aus dem Dilemma des Alles-schon-Gehörten gefunden. Der Noise-Künstler Anton Kaun wendet als Sonytony einen ähnlichen Trick an. Bei Anton kommt auf dem aus einem Besenstiel zusammengebauten Bass allerdings nicht viel mehr als ein tiefes Murren heraus, was im Noise auch völlig zufriedenstellend ist. Dominik Sedlmayrs selbstgebaute Gitarren und Bässe hingegen können den Ansprüchen klassischer Musiker durchaus genügen.

Das edle Holz, aus dem sonst ein Gitarrenkorpus gebaut wird, weicht in Dominiks Instrumenten-Manufaktur ausrangierten Blechdosen. In alte Ölkanister fräst er Violin-Öffnungen, befestigt einen Gitarrenhals und Tonabnehmer daran und schafft damit Instrumente, die ganz herkömmlich bedient werden können, aber doch einen eigenen Klang haben. Blechern ist dieser Sound, erinnert ein bisschen an ein Banjo, das ja auch mit einem metallenen Korpus arbeitet.

Als Good Cpt. Jak verpasst das Münchner Trio sich so einen eigenen Sound, auch indem sie die selbstgebauten Gitarren mit dem Klang herkömmlicher Instrumente vermischen. Der Kontrabass gibt in „Stuck Rhythm“, der Single, die sie im Dezember veröffentlicht haben, eine weiche verschleppte Kontur, die Ölkanister-Gitarre verliert sich warm-verzerrt in Pentatoniken darüber. Wenn die drei Jungs mit Anfang 20 dann die Münchner Band „The Dope“ ebenso als Einfluss angeben wie die amerikanischen „Modest Mouse“, ist das ein schöner Bezug zur lokalen Musikszene, in der sie derzeit immer mehr Aufmerksamkeit erlangen. Rita Argauer

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.

Finn Nelé (Folkrock / Blues)

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Jahr: 2013, Woche: 19

Ein bisschen Pete Doherty, ein bisschen Grunge: Die One-Man-Show Florian Elsner alias Finn Nelé! Im Juni veröffentlicht der Musiker mit der brüchigen, kaputten Stimme und dem dreckig klingenden Sound sein neues Album.

Nachdem die Gitarre mit den amerikanischen Strokes und den britischen Libertines Mitte der Nullerjahre eine Renaissance erlebte, gibt es wieder unzählige Jungs, die Gitarre spielen. Florian Elsner (Foto: Liane Goller), der eigentlich aus Murnau am Staffelsee kommt, aber gerade die Münchner Szene ziemlich aufmischt, ist einer von ihnen. Und doch sticht er ein wenig heraus. Auch wenn er das eigentlich gar nicht so geplant hat. Denn ihm ging es von Anfang an nur um die Musik, wie er erzählt.

Er nennt sich als Musiker Finn Nelé und erlangt mit seinen irgendwie dreckig und direkt klingenden Songs durchaus Aufmerksamkeit. Rhythmisch sind die Lieder im Blues angesiedelt – wie eigentlich alle gut drückenden Rock-Songs. Und auch Florians Stimme klingt eher brüchig, so als hätte er sich in seiner Pubertät in diversen Punkbands die Seele aus dem Leib geschrien. Doch sein musikalischer Werdegang verlief ganz bürgerlich: acht Jahre klassischer Klavier-Unterricht. Mit 17 Jahren nahm er dann die Gitarre in die Hand und begann zu singen. „Am Anfang war meine Stimme wahnsinnig schlecht“, sagt er, dann hätte er täglich stundenlang gespielt und gesungen. Und jetzt finde er sie nicht mehr ganz so unausstehlich. Doch dem Reiz des Kaputten erlagen schon viele, suggeriert der doch eine ganz unmittelbare und authentische Art der Hingabe des Musikers.

Jetzt steht Mitte Juni die Veröffentlichung seines Albums an. Mit Songs, die ein wenig nach Pete Doherty klingen, ein wenig den Geist einer abgerockten Grunge-Band atmen – und die er dennoch ganz alle alleine geschrieben hat und nur mit Akustik-Gitarre und ein wenig Percussion spielt. Eine One-Man-Show, energetisch ist da trotzdem immer eine imaginäre Band zu spüren. Rita Argauer

Stil: Folkrock/Blues
Besetzung: Finn Nelé alias Florian Elsner
Aus: Murnau am Staffelsee
Seit: 2010
Internet: https://www.facebook.com/pages/Finn-Nele

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.