Gibt es ein Unterhosen-Patriarchat oder darf eine Frau auch im verwaschenen Blümchenslip zum Date mit ihrem Angebeteten auftauchen? Und wohin im Winter mit der Angora-Wäsche, wenn es beim Treffen ernst wird?
Das mag so mancher gerade ein bisschen anders sehen, aber die USA sind ein geiles Land. Findet zumindest Johannes: Wo sonst kann man an Thanksgiving dankbar sein für alles, was man hat – nur, um sich einen Tag später bei der Schnäppchenjagd um Spitzen-BHs und Seidenhöschen zu prügeln? So geschehen bei Victoria’s Secret beim diesjährigen Black-Friday-Sale. Da wird nach einer Nacht Schlangestehen das gute Benehmen einfach mal unter den Wühltisch fallen gelassen. Das sei Freiheit, sagt Johannes.
Das ist totaler Schwachsinn, sagt Kathi. Kathi ist Unterwäsche-technisch momentan aber auch ein bisschen zart besaitet. Vergangene Woche erst hat ihr der innig geliebte Angoraschlüpfer das Date versaut. Der hält zwar gut warm, heiße Stimmung kommt mit dem Liebestöter aber nicht auf. Ihre Christkindlmarkt-Romanze fand jedenfalls ein jähes Ende, weil Kathi sich strickt weigerte, ihr flauschiges Geheimnis zu offenbaren. Und wer hat Schuld? Männer. Männer und der Lingerie-Zwang. Als ob Frauen freiwillig jeden Tag zum Luxustanga greifen würden. Unterhosen-Patriarchat nennt Kathi das. Klingt einleuchtend.
Johannes verdreht die Augen. Seine Sympathie-Punkte in unserer Mädelsrunde schwinden merklich. In die Höschen-Falle sind wir schließlich alle schon mal getappt. Das kann der verwaschene und löchrige Blümchenslip sein, der sich als einziger nicht unter einem engen Kleid abzeichnet. Oder der Pokeball-BH, weil kein anderer so schön unter dem schulterfreien Kleid verschwindet. Das geht Männer wirklich nichts an. Mädchensorgen. Unterhosen-Patriarchat. Blödsinn, sagt Johannes. Wer als Mann schon mal bei der Unterwäsche angekommen ist, der achte sowieso nicht mehr auf irgendwelche Motive. Klingt auch schon wieder einleuchtend. Irgendwie. Bevor man sich jedenfalls um Unterwäsche prügelt, sollten Frauen lieber gleich ganz darauf verzichten, schlägt er vor. Das sei dann ja auch wieder irgendwie Freiheit. Lisi Wasmer
Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.