EP-Kritik: Amanda Naughton – Meanders EP

Eine Wiese im Sommer. Im
Hintergrund das leise Geräusch vorbeifahrender Autos. Eine junge Frau mit
langen braunen Haaren sitzt mit geschlossenen Augen im Gras. Sie singt – sich
selbst auf der Gitarre begleitend – mit klarer und gleichzeitig brüchiger Stimme
vom einander Nah- und zugleich Fern-Sein.

Amanda Naughton, die sich im
vergangenen Sommer noch in perfekter Singer-Songwriter-Manier präsentierte, hat
am Samstag ihre neue EP „Meanders“ veröffentlicht und sich hierfür entschlossen,
eine ganze Band zusammenzustellen. Entstanden ist eine ehrliche, direkte
Folk-Pop-Platte, bei der sie ihren Wurzeln treubleibt. Mit Natürlichkeit im
Arrangement und der Gestaltung ihrer Songs kehrt sie der meist überproduzierten
Popmusik unserer Zeit entschlossen den Rücken zu. Lockere mehrstimmige
Gesangsharmonien, rhythmisches Klatschen im Hintergrund, eine wehmütige Melodie
auf der Mundharmonika, lässige Gitarren-Riffs und unbeschwerte Schlagzeug-Beats
begleiten das klassische Songwriting der Wahlmünchnerin. Sie lässt sich in
ihrer Musik nicht stressen und zeigt das auch im entschleunigten Aufbau ihrer
Songs.

„Meanders“ von Amanda
Naughton klingt nach Sommer, weiter Landschaft und Freiheit und überzeugt mit
einer Bodenständigkeit und Authentizität, die man sich in der heutigen Popmusik
manchmal öfter herbeiwünscht.

Von: Katharina Würzberg

Foto: 

Dimitris
Chantzaras