Fragen über Fragen – Verena Lederer

Vor einem fast fremden Menschen halb nackt zu sitzen erfordert Mut, sagt Musikerin Verena Lederer, die als Model für unsere Ausstellung

“10 im Quadrat -Reloaded” porträtiert wurde. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt.

Du stehst mit deiner
Kunst öfter mal vor Publikum. Wie war es für dich, so oft fotografiert zu
werden?

Vor der Kamera zu sein ist natürlich anders, als vor Publikum
im Mittelpunkt zu stehen. Es geht in dem Moment nur darum, wie du auf dem Foto
aussiehst. Deine Kunst kann dir da nicht helfen. Das kann manchmal einfacher
sein, manchmal schwieriger. Diese Unterschiede habe ich sehr stark gemerkt. An
manchen Tagen fühle ich mich schön, an manchen eben nicht. Wenn ein Shooting an
einem schlechten Tag vereinbart ist, ist die Selbstsicherheit dahin.

Hat das Mut
erfordert?

In manchen Situationen (oben ohne!) hat das zuerst Mut
erfordert. Vor einem fast fremden Menschen halb nackt zu sitzen erfordert
Überwindung. Auch hatten wir ja ein Partnershooting mit einer Person, die wir
bis dahin noch nicht kannten. Das war für mich sehr ungewohnt. Man wusste ja
nicht: Wo liegt die Komfortzone des anderen? Wie bewegt sich die andere Person
vor der Kamera? Findet sie mich überhaupt sympathisch oder eher nicht? Diese
Fragen verunsichern enorm.

Bist du auch mal in
andere Rollen geschlüpft? / Hast du andere Seiten an dir kennengelernt? Welche
Begegnung hat dich am stärksten geprägt?

Beim Oben-Ohne-Shooting (dämliches Wort!) bei Alina war ich
komischerweise gar nicht aufgeregt. Das hat mich total überrascht. Da dachte
ich nur: Das ist halt mein Körper. Ich wusste nicht, dass ich mich so wohl
fühlen kann in so einer verletzlichen Situation. Bei Alina wurde aus dem
Shooting zusammen mit Paul Kowol, der am selben Nachmittag fotografiert wurde,
ein ganzer Tag voller interessanter und persönlicher Gespräche, Wein, Chips und
sehr viel Lachen. Das ist eine wirklich schöne Erinnerung.

Bist du auch mal an
deine Grenzen gestoßen?

Bei Julie habe ich mich komplett mit Heidelbeereis
eingesaut. Merke: Nicht mit bloßen Händen in eine Eispackung fassen und dann
das Zeug auf Körper und Gesicht verteilen. Das war dermaßen kalt! Erst eine
halbe Stunde später konnte ich meine Finger wieder spüren. Aber Spaß hat das
natürlich gemacht. Das hat mir gezeigt: Öfter das innere Kind rauslassen und
einfach rumblödeln – das sollte man öfter in den Alltag einbauen.

Brauchen wir mehr Vernetzung
in München?

Kontakt zwischen Künstlern aller Art kann nie schaden! Oft
hält man sich an die Personen, die man bereits kennt. Aber gerade die Personen außerhalb
des eigenen Freundeskreises sind die, die einem neue Impulse mit auf dem Weg
geben können. Ich finde, München ist sehr klein und sehr stark vernetzt.
Trotzdem helfen interdisziplinäre Veranstaltungen wie diese, Künstler
verschiedener Sparten mehr in Kontakt zu bringen. Davon kann es nicht genug
geben.

Foto: Julie March

Wo kann man… richtig gutes Eis essen?

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Schlechtes Samstagswetter hin oder her, wir geben den Sommer nicht auf! Deshalb verrät euch unser Autor seine sieben Tipps für gutes Eis in München.

Es mag nun mal böse Zungen geben, die behaupten, wer seinem
Körper mit einer Kugel Eis eine Erfrischung gönnen will, der bewirke
tatsächlich das genaue Gegenteil. Völliger Quatsch sagen wir- und selbst wenn
nicht: unsere Liste der vermeintlich besten Eisdielen Münchens dürfte die
drückende Sommerhitze um einiges erträglicher machen.

1) Ballabeni

Leider ist der Laden schon lange kein Geheimtipp mehr – doch
dem Ballabeni im Univiertel droht dank einzigartiger Geschmackssorten wie
Zitrone Basilikum der Kultstatus so schnell nicht verloren zu gehen. Probieren
erwünscht!

2) Der Verrückte Eismacher

Kultig und weit über die Stadtgrenzen bekannt sind ebenfalls
die Kreationen des Verrückten Eismachers in der Amalienstraße. Wer sich schon
immer gefragt hat, wie man Leberwurst, Bier oder Spätzle in Eis verewigt sollte
auf jeden Fall einmal vorbeischauen.

3) Eiscafé Kustermann

Eine der ältesten Eisdielen Münchens musste wegen einer
Mietpreiserhöhung aus dem Haupthaus in Solln weichen- das wunderbare
hausgemachte Eis bleibt allerdings bestehen, im Café an der Lindwurmstraße. Mit
einem bunten Eisbecher lässt sich das hektische Treiben dort auch deutlich
besser genießen.

4) Bartu

Schon als Kind habe Thomas Bartu, der Besitzer des Eisladens
in der Wilhelmstraße, gewusst dass er seine Liebe zu den gefrorenen Früchten
zum Beruf machen würde. Und weil ihm einfach gutes Eis nicht gut genug war,
fertigt er seine Kreationen aus 100 Prozent Bio-Zutaten. Und für den großen
Hunger davor gibt`s auch beste Bio-Pizza.

5) Eis Wilhelm

Eigentlich gibt es wenige solcher Eisdielen in München, die sich
Perfektion ausstrahlen und doch authentisch bleiben. Bei denen jedes Detail
stimmt. Das Eis Wilhelm ist so ein Ort, auch ausgefallenere Sorten wie Jogurt
mit Kürbiskernöl werden in der Eisdiele am Lenbachplatz angeboten.

6) Eismeer

Eis und mehr bieten Marcus und Robert im Eismeer in der
Pestlozzistraße an. Mit dem Laden im Glockenbachviertel haben die beiden
Münchner ein wahres Meer der Idylle geschaffen- in einem Stadtteil, das immer
mehr von Großstadthektik geplagt wird.

7)Sarcletti

Beim Sarcletti am Rotkreuzplatz gehen tatsächlich Jung und
Alt ein und aus: die Traditionseisdiele verkauft ihr Eis
bereits seit über vier Generationen. Und das zurecht. Nicht selten wird es dank
exquisiter Kombi-Sorten wie Kokosmilch-Limette als die beste Eisdiele Münchens
gehandhabt.

Text: Louis Seibert

Foto: Robert Haas