Die Sorgen am Morgen

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Wie Helene Fischer den Morgen bereichert und der Kaffee als Einziger Liebe erfährt. Eine Kolumne über geteilte Kopfschmerzen, Liebesmühen und Morgenmuffel, die zum Frühstück Koffein und Kippe sozialer Aktivität bevorzugen.

Wenn man morgens schon Kopfschmerzen hat, kann das eigentlich kein guter Tag werden. Patrick weiß das. Aus eigener Erfahrung. Wenn ihm morgens schon der Kopf schmerzt, liegt das meistens an Helene Fischer. Die dröhnt jeden Tag ab 7 Uhr aus der Stereoanlage seiner Freundin, 80 Dezibel gute Laune. Das ist ungesund. Patrick weiß das wirklich, er hat das studiert. Sich bei seiner Freundin zu beschweren, ist aber auch ungesund. Und außerdem ein Garant dafür, dass es (zumindest was die Beziehung angeht) ganz sicher kein guter Tag mehr wird. Dabei wünscht sich Patrick nichts als einen ruhigen Morgen, ohne Krach, am liebsten sogar ohne Freundin. Denn Patricks soziale Ressourcen reichen vor 10 Uhr vormittags gerade einmal für einen liebevollen Blick in seine Kaffeetasse. Gespräche sind verboten, Helene Fischer sowieso.

Patrick seufzt und reibt sich die Schläfen. Es ist halb acht, wir sitzen beim Frühstück in meiner Laimer Küche. Wenn er schon keinen gemütlichen Morgen verbringen kann, darf ich das auch nicht, meint er wohl. Ich gähne und frage, wie das weitergehen soll – es ist sein dritter Frühstücksbesuch in fünf Tagen. Dabei ist er überhaupt erst eine Woche mit seiner Freundin zusammen. Warum es ausgerechnet Helene Fischer sein muss, fragt er mich jetzt. Ich zucke mit den Schultern. Langsam bekomme ich auch Kopfschmerzen.

Jana und Martin fallen mir ein. Die hatten ein ähnliches Problem. Als sie das erste Mal beieinander übernachteten, hätte Martin beinah eine posttraumatische Belastungsstörung erlitten: Als um 6 Uhr morgens der Wecker klingelte, sprang Jana auf, riss ihm die Decke weg und schrie, dass ein Feldmarschall seine Freude gehabt hätte: „Der Tag geht los, es wird gejoggt!“. Das war im November. Beim Joggen habe er Nordlichter gesehen, schwört Martin bis heute. Mit Jana ist er nicht mehr zusammen. Kaffee und Kippe waren ihm morgens dann doch lieber als Laufen und Leiden.

Patrick überlegt inzwischen auch, ob er Helene Fischer noch länger ertragen kann. Liebevoll schaut er in seine Kaffeetasse, dann zu mir. Dann müssen wir ab jetzt eben immer gemeinsam frühstücken, sagt er. Das konnte ja kein guter Tag werden. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.