Die Studentenstadt soll schöner werden: Sprayer vom Verein „Outer Circle“ verwandeln die grauen Wohnheime in ein buntes Mosaik. „Ich finde, die Häuser sollen auch die Menschen repräsentieren, die darin wohnen“, sagt Kunststudentin Amelie Ettlinger .
Schlagwort: bunt
Momentaufnahmen
Wir porträtieren an dieser Stelle bis zur Vernissage alle 20
mitwirkenden KünstlerInnen unserer Ausstellung
“10 im Quadrat Reloaded” im Farbenladen – mal Fotograf, mal
Modell. Heute: Fotografin Julie March.
Die einen essen lieber Nudeln, die anderen Braten und andere
wiederum Schokolade. Julie March, geboren 1996, wollte die Models so
fotografieren, dass man etwas zum Lachen hat, wenn man die Fotos sieht. Also
lichtete sie die Künstler beim Essen ab. „Man erlebt die Künstler mal anders
und diese Fotos sind ehrlicher als zum Beispiel eine Modestrecke“, erklärt Julie, die unter dem Pseudonym Julie March arbeitet.
Dabei fotografiert sie ihre Modelle in Bademode, denn Klamotten lenken auf
Fotos bloß ab und es besteht keine Gefahr, sich vollzukleckern. Die Idee mit
den Essensfotos entstand, als sie für ihr Fotodesign-Studium an der Hochschule
sich selbst beim Essen fotografierte. Unter dem Titel „Zeig mir, wie du isst,
und ich sage dir, wer du bist“ lichtete sie dann aber auch andere Menschen ab.
„Selbst wenn ich zu Leuten sage ‚Iss, wie ein Schwein‘, sieht es immer anders
aus“, erklärt Julie, die bei diesem Thema selbst viel Spaß beim Fotografieren
hat.
Zur Fotografie kam sie durch das Modeln. Sie hat sich die
Fotos der Shootings angeschaut und sich Dinge gedacht wie „Von weiter rechts sieht das besser aus“.
Also begann sie, ihre eigenen Konzepte umzusetzen. Julie ist hauptsächlich in
der Beauty- und Modefotografie unterwegs. Nicht nur, weil sie sich für Mode und
Beauty interessiert, sondern auch, weil sie mit Modestrecken Geschichten
erzählen will.
Wenn sie gerade nicht fotografiert, kribbelt es Julie in den
Fingern und sie wünschte, sie hätte eine Kamera in der Hand. Im Kopf plant sie
dann bereits die nächsten Konzepte. Mit ihren Fotos versucht sie, echt zu
bleiben und Persönlichkeit einzubringen. „Viele Fotografen retuschieren ihre
Fotos, aber ein Foto entsteht im Moment und nicht erst danach“, sagt Julia.
Ihre Fotos sind lebendig und oft schwarzweiß – weil Farben ablenken: Für Julie
schafft schwarzweiß Distanz und stellt Objektivität her. Für die Ausstellung macht
Julie aber eine Ausnahme: Die Fotos werden bunt und witzig.
Text: Lena Schnelle
Foto: Julie March
Bitte vormerken
Pop, Poesie und Provokation: Diese jungen Menschen sorgen 2018 dafür, dass München bunt, spannend und lebenswert bleibt.
Jede Woche treffen wir auf junge Münchner, die München zu „unserem“ München machen: zu einer spannenden Stadt, die man erst kennt, wenn man ihre Macher kennen und schätzen lernt. Wer diese Stadt im kommenden Jahr bunter und lebenswerter macht? Wir wissen es nicht. Und wagen trotzdem einen Ausblick: Münchens junge Leute 2018.
Pop-Hoffnung
Es ist ein Statement. Oder einfach aufreizend cool. Lotte Friederich, 24, trägt ein bauchfreies Top, ein weite Hose – und dazu Adiletten. Schlappen sind klasse, passen aber stiltechnisch nicht ganz zu den Songs, die Lotte, die ihr Musikprojekt Loriia nennt, gerade aufnimmt. Es sind reduzierte, ja intime Popsongs, am Klavier oder ausschließlich vom schwebenden Klang eines Synthesizers begleitet. Doch deutlich ist der Jazz-Einfluss hörbar. Seit 2015 absolviert sie ein Studium in Jazzgesang an der Münchner Musikhochschule. Lotte sang schon in Projekten mit DJs und Rapper, seit Kurzem existiert Loriia: Im Frühjahr steht ihre erste Solo-Tour an, später Konzerte mit Band. Und sie will 2018 ihre Aufnahmen veröffentlichen – für Plattenfirmen könnte Loriia interessant sein, taucht sie doch ihre Songs durch eingestreute Blue-Notes in ein besonders harmonisches und atmosphärisches Zwischenlicht. „Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch, der eigentlich extrem zuversichtlich denkt, aber sehr sensibel auf Erfahrungen, Gefühle und andere Menschen reagiert“, sagt sie.
Text: Michael Bremmer
Foto: Kate Filippova
Endlich Urlaub
Wenn Studierende reisen, dann oft spontan und möglichst günstig. Das wissen auch Fabian Höhne, 24, und Frederic Lapatschek, 21. „Wir waren morgens früh am Flughafen und wollten günstig verreisen. Wir sind von Schalter zu Schalter gelaufen, aber keine Fluggesellschaft wollte uns ein günstiges Ticket verkaufen, obwohl die Auslastung der Flugzeuge nur bei 40 oder 50 Prozent lag“, erklärt BWL-Absolvent Fabian den Missstand, aus dem heraus er zusammen mit Frederic, der Wirtschaftsinformatik studiert, die Online-Plattform „Flyla“ ins Leben gerufen hat. Durch Verträge mit den Fluggesellschaften will Flyla diese ungenutzten Kapazitäten zu vergünstigten Preisen an Studierende vermitteln.
Text: Maximilian Mumme
Foto: Flyla
Deine Bar, deine Songs
„Dieser Moment, wenn du in die Gesichter der Gäste schaust, die sich freuen: ‚Für diesen Song habe ich auch gevotet‘, das ist schon cool“, sagt Philipp Kaiser, 28. Er ist der Entwickler der App „Digital Jukebox“, die die Idee der klassischen Jukebox aus den Siebziegerjahren wieder zurück in Kneipen bringen soll. „Barbetreiber spielen ihre Playlists meist in zufälliger Reihenfolge. Ihnen ist egal, welches Lied als nächstes kommt. Den Gästen hingegen nicht“, erklärt Philipp. Mit einem Voting-System sollen die Barbesucher die Playlist der Kneipe ordnen können – Lieblingslieder nach vorne, ungeliebte Songs nach hinten. Anfang Februar soll die App veröffentlicht werden.
Text: Maximilian Mumme
Foto: Julia Späth
Weltretter
Abitur ist die eine Sache. Abitur in Armenien und dann auch noch die Zukunft eines ganzen Landes nachhaltiger gestalten eine andere. Cedric Solms, 19, absolvierte im Mai 2017 sein internationales Abitur in Armenien. Doch anstatt diese Zeit einfach nur in der Schule abzusitzen, hat sich der Münchner mit seinem Kommilitonen Mikhail Zamskoy dazu entschlossen, die Stiftung „Re-apaga – Die Zukunft neu gestalten“ zu gründen. „Wie in vielen anderen Ländern ist auch in Armenien Elektroschrott, Plastik und Aluminium zu einer großen Belastung für die Umwelt geworden. Diesem Problem wollen wir uns stellen“, sagt Cedric. Ziel von „Re-apaga“ ist es, ein nachhaltiges Müll-Management und Recycling-System zu erschaffen.
Text: Laura-Marie Schurer
Foto: Privat
Preiswürdig
Außergewöhnliche Momente ist Maximilian Bungarten, 23, gewohnt. Als Model war er auf den Laufstegen der Pariser Fashion-Week zu sehen, und feierte Filmpremieren in Kassel und Florenz. Das Jahr 2018 beginnt für ihn spektakulär. Mit seinem Kurzfilm „Squash“ ist der HFF–Student
für den Max-Ophüls-Preis nominiert. „Der Film thematisiert einen Befreiungskampf. Es geht also um Gegensätze, Macht, Unterdrückung und Masochismus. Für 2018 plane ich einen zweiten Teil der Filmreihe“, sagt Maximilian, der diesen Sommer seinen Abschluss an der Filmhochschule macht.
Text: Anastasia Trenkler
Foto: Florian Peljak
Kunst hinterm Tresen
Fein dekorierte Cocktails mit Sorbet-Krone und Namen wie „Panama Papers“ oder „Turtle Toe“: Simon Köster, 26, und Lukas Motejzik, 29, beweisen, dass die Arbeit an der Bar nicht nur ein Studentenjob ist, sondern auch Kunst. Mehr als dreieinhalb Jahre arbeiten Simon und Lukas nun schon zusammen in der Zephyr Bar im Glockenbach. „Wir ergänzen uns perfekt“, sagt Simon. „Und vor allem sind wir gute Freunde.“ Im Februar 2018 werden sie eine Bar in der Münchner Altstadt eröffnen. Genaueres verraten sie noch nicht
Text: Anna-Elena Knerich
Foto: Privat
Ekel und Ästhetik
Auf einem großen Keramikteller liegt etwas Weißes, Glibberiges, das aussieht wie Kaviar. Nur dass es keine Fischeier sind, sondern Vaginalsekret, das die Künstlerin Sandra Bejarano, 26, gekocht und mittels Molekularküchentechnik in Form von Kaviar gebracht hat. „Ich spiele immer mit der Perzeption der Betrachter: Zunächst sind sie neugierig, fragen, ob man das essen kann – und wenn sie wissen, woraus das Kunstwerk besteht, ekeln sie sich“, erklärt Sandra. Trotzdem bleibe eine gewisse Attraktion, weil sie Wert auf Ästhetik lege. Seit 2013 studiert sie an der Akademie der bildenden Künste. Früher arbeitete sie viel mit Rotwein, mittlerweile mit menschlichen Körperflüssigkeiten. Im Februar stellt sie ihre Diplomarbeit aus – auch sie besteht aus ihren Körperflüssigkeiten.
Text: Anna-Elena Knerich
Foto: Willi Gwiadowski
Ohne Müll
Mode war für Lisa Haas, 24, schon immer ein Ausdruck der Persönlichkeit. Sie hat daher früh angefangen, Kleider zu nähen oder Stoffketten zu häkeln. „Mich fasziniert bei der Mode vor allem das Zeitlose und ich möchte Kleidung entwerfen, die man immer wieder tragen kann.“ Die Bedeutung von „Zeit“ hat sie daher als Thema für ihre Abschlussarbeit der Mediadesign Hochschule ausgewählt und eine Kollektion entworfen, mit der sie zu den fünf Finalisten beim Young-Designer-for-Tomorrow-Award gehört hat. 2018 bringt sie eine T-Shirt-Kollektion heraus, die sie nach dem Zero-Waste-Prinzip entworfen hat – es entstehen keine Stoffreste
Text: Serafina Ferizaj
Foto: Bettina Ebert
Klassik für junge Menschen
Bei einem Festival denken Menschen unter 30 eher selten an klassische Musik. Und doch veranstaltet Tom Wilmersdörffer, 27, mit einem Team von derzeit 15 Leuten im September 2018 das Hidalgo-Festival, das klassische Musik mit Kunst und Performance verbindet. „Wir wollen die klassische Musik aus dem Museum herausholen und für eine junge Szene ansprechend gestalten“, sagt Tom über das Projekt.
Text: Marina Sprenger
Foto: Jakob Steiger
Schlafpartys
Gängige Partys und Club-Nächte nehmen der Musik ihre Relevanz. Die Besucher sind zum Feiern da, sie betäuben ihre Sinne häufig mit Unmengen Alkohol. Eine Gruppe junger Münchner um Lukas Weinlein, 23, will mit ihrem Musik- und Kunstlabel „IO“ den Kulturgenuss in neue Bahnen leiten. „Wir wollen der bestehenden Szene ausweichen“, sagt Lukas. Im Kontrast zu Partys, wie man sie kennt, schmeißt IO Schlafpartys. Die Musik, die das Label veröffentlicht – Hypnotic Techno –, begleitet den Besucher auf dem Weg von der Alltags- in die Traumwelt. Morgens, wenn die Party vorbei ist, werden die Gäste geweckt und zurück in den Alltag geschickt.
Text: Hubert Spangler
Foto: Kim Tracés
Kraft und Technik
Mit zwölf ging Jasper Friis, heute 17 Jahre alt, ins American-Football-Training zu den Starnberger „Argonauts“. Der Sport schien naheliegend – große und schwere Jungs sind dort in der „Offensive-Line“ gefragt. Es hat einige Seasons gedauert, bis Jasper seinen Körper verstand, danach ging dafür alles sehr schnell: Jugend-Bundesliga, Bayern-Auswahl, Team einer kalifornischen High-School. Björn Werner, einer der wenigen Deutschen, die den Sprung in die amerikanische National Football League geschafft haben, unterstützt Jasper. „Er hat den Colleges Videos von mir gezeigt“, sagt Jasper. Die Videos haben die University of California überzeugt. Von Januar an spielt er bei den California Golden Bears in der ersten College-Liga.
Text: Hubert Spangler
Foto: Rebecca Soqui
Bühne statt Hörsaal
Bei den deutschsprachigen Meisterschaften kam er ins finale Stechen, seit Kurzem hält er zudem den Titel des Münchner Stadtmeisters: In der Münchner Poetry Slam-Szene führt derzeit kein Weg an Yannik Sellmann, 22, vorbei. Er kam 2014 für ein Jurastudium nach München, doch schnell waren für ihn die Slambühnen dieser Stadt interessanter als der Hörsaal, nach vier Semestern brach Yannik sein Studium ab. Gemeinsam mit Philipp Potthast organisiert er seit November die monatliche Lesebühne „Poetry unplugged“ in Freising – dieses Projekt wird 2018 fortgesetzt.
Text: Carolina Heberling
Foto: [sla(m]dr), Enrico-Meyer
Mehr Bass
In der jungen Bass-Szene könnte München eine Schlüsselrolle zur Vernetzung von DJs aus ganz Europa zukommen. Das liegt vor allem an Ghosttown, ein Münchner Kollektiv aus fünf DJs, das die vielfältigen Aspekte der britischen Soundsystem-Clubkultur in München etablieren will. 2018 werden die DJs ihre gleichnamige Veranstaltungsreihe im Sunny Red weiter etablieren und Newcomer sowie bekannte DJs aus Italien, England und Tschechien an die Isar bringen. „Da entsteht gerade eine ganz neue Szene“, sagt Dario Rizzi, 20. An der Musik fasziniert ihn vor allem der bewusste Einsatz von Frequenzen, die für das menschliche Ohr nicht mehr wahrnehmbar sind. „Das spürst du im ganzen Körper“, sagt er.
Text: Louis Seibert
Foto: privat
Subkultur
Auch eine dicht bebaute Stadt wie München besitzt unbekannte Orte, die zum Staunen verleiten können. Aaron Kokal, 26, wird 2018 mit zwei Mitstreitern ein leer stehendes Fabrikgebäude im Osten Münchens beziehen und dieses zum Kunst- und Kreativgelände umfunktionieren. „Wir wollen etwas auf die Beine stellen, das sich für die Subkultur aus der Großstadt wie ein sicherer Hafen anfühlt“, erzählt Aaron. Diesen sicheren Hafen hat er bereits im Münchner Umland mit dem „Midsommar“-Festival etabliert. 2018 wird das Festival zum ersten Mal legal stattfinden.
Text: Louis Seibert
Foto: Privat
Partys unter Brücken
Bruno Schneegaß, 25, Fabian Barthel, 27, Michi Semler, 24, und Max Lehmann, 24, eint ihre Vorliebe für elektronische Musik. Sie haben das Kollektiv „Time Tripping“ gegründet und organisieren unkonventionelle Partys in München. „Die Isarbrücken sind eine der wenigen Plätze Münchens, an denen solche lebendigen, unverfälschten Partys möglich sind“, sagt Fabian. 2018 will die Crew nun ein mehrtägiges Festival in Time-Tripping-Manier organisieren.
Text: Amelie Völker
Foto: Marco Gierschewski
Provokant und lustig
Garam Salami mischt die Münchner Comedyszene auf. Salami ist sein Künstlername, seinen echten Namen will er nicht veröffentlichen. Er spielt einen jungen Flüchtling, der nach Deutschland gekommen ist. In seinen Shows spielt er häufig darauf an, wie Garam die deutsche Kultur und die Flüchtlingsthematik wahrnimmt. Dabei stößt er nicht immer auf die Sympathie des Publikums: „Ich will nicht komplett verträglich sein. Ich provoziere nicht mit Absicht, sondern spreche vor allem bei polarisierenden Themen wie der Flüchtlingsthematik unangenehme Dinge an, mit denen manche Leute nicht klarkommen“, sagt er. Für 2018 plant er, einen einstündigen Garam-Salami-Film zu drehen. Um was es dabei genau geht, bleibt aber noch geheim.
Text: Serafina Ferizaj
Foto: Privat
Thriller
Kurzfilme, Musikvideos und Werbeclips drehen, an der Produktion eines Kinofilms mitwirken, für all das diverse Preise und Ehrungen abräumen – was sich bereits nach einem Lebenswerk anhört, haben 2bert/Pitchama Video schon sehr früh geschafft. Hinter diesem Projekt stecken Albert Bozesan, 20, und Robert Sladeczek, 21. Seit 2013 setzen sie gemeinsam Projekte um. Im März wird ihr aktueller Kurzfilm „Jack & Cooper“ beim Münchner Jugendfilmfestival „flimmern und rauschen“ zu sehen sein. Außerdem steht ein neuer Sci-Fi-Thriller an. Das Thema: „aufgetaute Mammuts und ein Supervirus“.
Text: Wolfgang Westermeier
Foto: Katharina Schnekenbühl
Langzeitbelichtung
Anders als andere Modefotografen kombiniert Quirin Siegert, 20, Mode- und Landschaftsfotografie: Mit dem Kontrast zwischen dem inszenierten Foto in der gegebenen Natur versucht er eine gefühlvolle und sinnliche Stimmung einzufangen, die beim Betrachten „zum Träumen anregt“. Für 2018 plant er, ein Model ein Jahr lang zu begleiten: „Bei Shootings arbeiten Model und Fotograf eng zusammen. Ich möchte festhalten, wie sich beide verändern, wenn sie viel Zeit miteinander verbringen.“
Text: Serafina Ferizaj
Foto: Kaj Lehner
Rollenspiele
Maresa Sedlmeir, 22, ist die deutsche Stimme der US-amerikanischen Schauspielerin Bella Thorne, die im März 2018 in der Hauptrolle im neuen Teenie-Kinofilm „Midnight Sun“ zu sehen sein wird. Ihre bisher aufregendste Sprechrolle war für Maresa übrigens die der Tyene Sand in Game of Thrones. „Auch wenn es keine Hauptrolle war, für mich als großer Game of Thrones Fan war es eine Riesenehre, dort mitmachen zu dürfen.“
Text: Amelie Völker
Foto: Florian Peljak
Themenwechsel
Schon diese Entscheidung ist außergewöhnlich. Aline Mossmann, 24, hat 2017 mit ihrem Medizinstudium aufgehört, um Modedesignerin zu werden: „In der Medizin ging es nur um die Hülle eines Menschen. Mir ist jedoch das Innere des Menschen wichtig. Ich möchte zeigen, dass Mode nicht nur aus Klamotten besteht, die man sich überzieht.“ Dazu entwirft sie eine Kollektion, die das vor allem in der Modewelt kontroverse Thema Magersucht thematisiert. Sie entwirft dabei unter anderem eine Jacke aus Gips oder Kleider aus Plastik, um zu zeigen, wie sich die Betroffenen mit der Krankheit fühlen oder Kleider mit Gestellen und einer Art Membran darüber, um die Knochen darzustellen. Mit dieser Kollektion wird sie sich 2018 an der renommierten Modeschule Royal Academy of Fine Arts in Antwerpen bewerben.
Text: Serafina Ferizaj
Foto: Privat
Innere Werte
Die Kommunikationsdesignerin Mona Sardari, 25, beschäftigt sich mit Fehlern. Ihre Illustrationen sind ein Statement gegen spaßbefreiten Perfektionismus, ein mit variierenden Strichstärken gezeichneter Aufruf zu mehr Mut gegenüber der eigenen Fehlbarkeit. „Alle Menschen ähneln sich in ihren Wünschen und Zielen. Dabei sind es unsere Makel, die uns interessant machen“, sagt die 25-Jährige. Dieses Jahr ist ein spannendes Projekt mit der Münchner Fotografin Nicola Powell geplant. Gemeinsam wollen sie eine Porträtreihe anfertigen und durch die Kombination von analoger Fotografie und Illustration die Persönlichkeiten der ausgewählten Menschen sichtbar machen: „Wir wollen nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere zeigen.“
Text: Wolfgang Westermeier
Foto: Jakub Rzucidlo
Content statt Fame
München Mitte heißt ein neuer Münchner Blog, der 2018 online gehen wird. Beiträge von Ilke Rosenzweig werden dort zu lesen sein – ein Pseudonym, hinter dem eine Gruppe junge Münchner der visuellen Kunst steckt. Aktuelle Themen aus Gesellschaft und Politik werden „kontrovers und assoziativ“ behandelt, um beim Betrachter eine persönliche Auseinandersetzung zu provozieren. Der Name des Blogs ist unverkennbar eine Anlehnung an die Berliner Hipster-Szene und verrät zudem, welches Publikum man zu erreichen sucht. Ihre Anonymität wahren die Kreativen bewusst, denn „es geht nicht um Fame, sondern um guten Content“.
Text: Lukas von Stein
Foto: privat
Neue Shows
Der Münchner Comedian und Moderator Michael Mauder,
24, startet gleich mit zwei neuen Comedy Projekten ins neue Jahr. Seine
Late-Night-Talkshow „Sonntag Abend Brunch“ gibt es ab dem 14. Januar einmal im
Monat an einem Sonntagabend im Stemmerhof in Sendling zu erleben. Michael
führt als Moderator durch den Abend, flankiert von „Band“ Pajo. „Ich bin Jimmy
Fallon und er ist Steve Higgins und the Roots in einer Person“, erklärt Michael
die Konstellation. Die beiden wollen in jeder neuen Show Künstler und
Außenstehende präsentieren, die zu einem Thema ihre Meinung und Expertise zum
Besten geben. Michaels zweites
Projekt, eine Comedy-Mixed-Show, startet ebenfalls im Januar im „Zehner“ in der
Thalkirchnerstraße. Michael fungiert auch hier als Moderator, er darf zudem die
Comedians aussuchen, die dort auftreten sollen. Neben Comedy-Newcomern aus ganz
Deutschland, sollen hier insbesondere Acts aus München auftreten. „Ich will
hiermit auf jeden Fall versuchen, die Münchner Comedy-Szene zu stärken“, sagt
Michi.
Text: Amelie Völker
Foto: Johannes Vogl