Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Theresa

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Das viel beschworene Münchner Sommerloch versucht Theresa in dieser Woche mit einem straffen Wohlfühl-Sommer-Programm zu füllen. Dazu gehört Musik von den Stray Colors unter einem sommerlichen Sternenhimmel, Vintage-Klamotten zum Kilo-Preis im Wanda und Akkordeon-Pop der österreichischen Band folkshilfe auf dem Theatron.

Immer wieder hört man es munkeln: das berüchtigte Sommerloch in München. Zugezogene Studenten pilgern in ihre Heimatorte und die von andernorts heimkehrenden Menschen räkeln sich an den Badeseen im Umland, während die Touristen in Kolonnen durch die Innenstadt walzen.
Mir ist das egal, ich genieße diese schöne, saubere Stadt, bevor ich ihr im Oktober wieder einmal für einige Zeit den Rücken kehren werde, und mache mich auf die Suche nach kulturellem Partyleben trotz vorlesungsfreier Zeit.

Sehr entspannt fange ich damit am Freitag Abend an. Am Stadtstrand bei Young Fast Running Man, einem jungen Mann, der Musik macht, die verdammt alt klingt – nach „traditionellem Blues, Rock der 60er Jahre, Country und Folk“. 

Dieser Groove befördert mich dann auch gleich in die richtige Stimmung für den Samstag, an dem ich mich voller Nostalgie und Hipster-Wahn in den Vintage Kilosale im Wanda stürze. Mir werden Levis’ Jeans für 10 Euro versprochen – da lohnt sich das Wühlen in jedem Fall, vor allem weil alle meine Jeans neuerdings Löcher an Stellen aufweisen, an denen keine Löcher sein sollten. 
Noch einen Schritt weiter zurück in der Zeit wage ich dann am Nachmittag beim Viktorianischen Picknick vor dem Monopterus im Englischen Garten. Man will sich an den „hübschen Gewändern erfreuen“, heißt es in der Einladung, wobei dezidiert nicht auf historische Korrektheit geachtet wird. Insgeheim hoffe ich ja, dass irgendwo Hugh Grant rumläuft, ganz im Sinne von „Sinn und Sinnlichkeit“. (Es lebe die Wort-Wiederholung) 

Am Sonntag spule ich wieder vor in der Zeit und packe meine neuen, alten Vintage-Levis-Jeans von gestern aus, um im richtigen Outfit beim ersten Münchner Indie Air Festival auf einer angeblich „wunderschönen Terrasse“ direkt am Englischen Garten aufzukreuzen. Das Line Up hört sich gut und vor allem sehr indie-sommerlich an. Neben I Heart Sharks aus Berlin, William’s Orbit aus Weiden, The Strayin Sparrows aus Regensburg und Jasper Flynn aus München freue ich mich vor allen Dingen auf die Stray Colors, die ich schon ewig nicht mehr life gehört habe. Danach wird unterm Sternenhimmel getanzt, wie sich das für Indie-Kinder gehört. 

Am Montag hole ich nach, was ich im letzten halben Jahr nicht geschafft habe. Und ich meine es erst: ich habe es nicht und zwar niemals geschafft, ins Kino zu gehen. Mit einem dicken Eis und vielleicht sogar Begleitung traue ich mich in „Verräter wie wir“. Wegschauen, wenn’s zu spannend wird, das kann ich eigentlich ganz gut.

Am Dienstag besuche ich die Surfer am Eisbach und lasse mich dann ins kühle Innere im Haus der Kunst schwappen, wo sich die französische Künstlerin Laure Prouvost „einfallsreich und mit unnachahmlichem Humor sowohl auf die Architektur der Mittelhalle als auch auf das Haus der Kunst als Institution bezieht“. Nicht dass ich etwas von Architektur und ihrer Verbindung und Umsetzung mit Humor verstehen würde, aber wirken lassen kann man das Ganze ja trotzdem.

Humorig geht es am Mittwoch weiter, denn ich beschließe, dass eine Band, die sich Fuck Yeah nennt, das Leben nicht allzu ernst nehmen kann. Das Theatron wird mit ihnen zur Kulisse für eine Mischung aus Hunter S. Thomson und Lou Reed, die „sich von Wire, T-Rex, Babyshambles und Velvet Underground die Gitarren verstimmen“ lassen, „um dann Graham Coxon aufs Effektpedal zu kotzen“. Schon allein wegen dieser Bandbeschreibung bin ich gespannt auf die Show.
Davor und danach und dazwischen mache ich einen Abstecher zum Kurzfilmfestival, das zeitgleich auf dem Theatron-Programm steht. Vor allem „Lialou“ hört sich spannend an. Lebensgeschichten, die aus Schuhen gelesen werden und wahrscheinlich auch die Geschichte einer großen Liebe.

Weil es mir so gut gefallen hat, auf der Seebühne, mache ich mich am Donnerstag ein zweites Mal auf den Weg in den Olympiapark, diesmal um herauszufinden, was „Akkordeon-Pop“ ist – und auch warum die drei Österreicher ihre Band folkshilfe klein und mit „f“ schreiben – ich hoffe wirklich, die haben sich dabei etwas wirklich Schlaues gedacht.

Am Freitag wird es noch einmal richtig spannend, denn ich warte darauf, ob ich zur Supper night garden club party im Glockenbach eingeladen werde. Mitgemacht habe ich bei der Platzverlosung, und interessieren würde es mich allemal, wie so ein Supper Club abläuft.
Sollte ich nicht zu den Glücklichen gehören, dann koche ich mir einfach selber etwas zu essen und wenn ich wirklich nett zu mir sein will, dann zaubere ich eine Oreo-Tiramisu. Und das alles nur, weil Sommerloch ist – irgendwie könnte ich mich daran sogar fast gewöhnen.

Theresa Parstorfer

Foto: Emil Fink

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Theresa

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Unsere Autorin hat gerade ihre Bachelor-Arbeit abgegeben und ist völlig begeistert von ihrer neugewonnen Freizeit, ein Wort, dass es für sie in den letzten Wochen nicht gab. Ihre Tipps für die nächste Woche führen zur Ausstellung The Future is this – at a different time, zum Konzert G.Rag und die Landlergeschwister an einer Eisenbahnbrücke, zu Songwriter Matthew Austins und ins Milla, wo Sängerin Lilié die Veröffentlichung ihres ersten Albums feiert. 

Das mit dem Sommer ist ja so eine Sache in diesem Jahr. Wahrscheinlich ist es auch schon total langweilig über das Wetter zu sprechen oder zu schreiben. Deshalb lasse ich das bleiben, indem ich es doch tue. Oder tue es, obwohl ich es eigentlich bleiben lasse?
In jedem Fall lasse ich mir weder Laune noch Lust noch Kreativität von etwaigen Sommergewittern, -stürmen, -ausbrüchen, -überfällen und was dieser Tage nicht sonst noch so alles möglich ist, verderben.
Denn: ich habe vor ein paar Tagen meine Bachelor-Arbeit abgegeben und muss mich derzeit noch jeden Morgen von Neuem an den Gedanken gewöhnen, dass kein 12-Stunden-Tag in der Bibliothek oder am heimatlichen Schreibtisch vor mir liegt, sondern die Möglichkeit, völlig frei zu entscheiden, was ich wann und wie mit meiner Zeit anfangen will. Beängstigend ist diese Freiheit für ein kleines Planungsmonster wie mich, deshalb schnappe ich mir meinen Kalender und organisiere frohen Mutes meine Woche.

Den Freitag starte ich bei gutem Wetter gegen 11 Uhr mit einem kleinen Abstecher beim Friseur, der mir meinen Pony wieder auf eine annehmbare Länge stutzt. Mit völlig freier Sicht auf die Welt mache ich mich auf zu einem Schaufensterbummel durch die Maxvorstadt. Dort haben in den letzten zwei Monaten zwei neue Eisdielen aufgemacht und so schlemme ich mich durch den Nachmittag. Gegen 18 Uhr trudle ich im Köşk in der Schenkstraße ein, um der Vernissage von Michael Pfitzner und David le Viseur beizuwohnen. The Future is this – at a different time. „Es geht um Kunst. Zufall. Zukunft. Lachen. Medien. Leid. Politik. Spiel. Und Kunst.“ – Heißt es. Na da bin ich ja mal gespannt.
Zu etwas fortgeschrittenerer Stunde ziehe ich weiter zur Fuckin Yeah DJ-Night ins Polka. Yeah man – fuck any thoughts about Bachelorarbeitsnotenbekanntgaben. Ich tanze mich ins Jetzt, das tut gut.

Deshalb muss ich am Samstag erstmal lange ausschlafen, was für mich routinierte Frühausteherin schon eine echte Herausforderung darstellt. Ich bin fast ein bisschen froh, dass ich gegen 14 Uhr für die super+ Unholzer Open Ateliers aufgehübscht sein muss. Hier gibt es Kreativität aus den Bereichen Bildhauerei, Design, Architektur, Mode und Filmkunst in einer ehemaligen Trachtenfabrik zu bestaunen. Außerdem verspricht die Einladung nicht nur Essen von Ruffs Burger, sondern auch einen Swimmingpool, eine Hüpfburg und eine rauschende Afterparty bis 4 Uhr morgens.
Immer wieder muss ich mich, während ich fröhlich auf der Hüpfburg Richtung Morgen hüpfe, daran erinnern, dass es völlig egal ist, wann ich zuhause ankomme, solange ich es noch schaffe, einen Geburtstagskuchen für meine Mama zu backen, die am Sonntag Geburtstag hat.

Backen geht aber immer und so hülle ich unsere Küche im Morgengrauen am Sonntag in eine süß duftende Wolke aus Zimt, Erdbeeren und Mascarpone. Am Nachmittag wird gechillt. Punkt.

Den Montag lasse ich langsam angehen. Ich lese sogar wirklich akademischen Anspruch. „Displacement and Dispossession in the Modern Middle East“. Meine Gehirnwindungen dürfen nicht rosten und man kann nicht zu wenig informiert sein, was Flucht und Migration angesichts der aktuellen politischen Debatten angeht.
Am Abend gönne ich mir dagegen ein etwas leichteres Programm, denn G.Rag und die Landlergeschwister spielen an der Braunauer Eisenbahnbrücke. Und irgendwie fand ich die schon immer gut.

Am Dienstag lösen meine Schwester, mein Papa und ich unser Geburtstagsgeschenk ein und entführen die Mutter in die „Star Wars Identities“-Ausstellung. Ja, SIE wollte da hin – ich nur ein gaaaaaanz kleines bisschen.
Wir verlieren uns in der Unendlichkeit der Galaxien und ich hoffe insgeheim, dass sich irgendwo ein Fenster in Raum und Zeit öffnet und mich endlich nach Naboo befördert.

Allzu traurig bin ich jedoch auch wieder nicht, als ich am Mittwoch wieder in meinem eigenen Bett lande und nicht neben Anakin Skywalker. Denn so kann ich mich am Abend auf den Weg ins awi in der Müllerstraße machen, um einmal wieder in den Genuss von Matthew Austins süßer Songwriting-Kunst zu kommen, den ich zum ersten Mal auf dem letztjährigen Stadt-Land-Rock Festival gehört hatte. Träumen und Schwelgen, das geht hier wunderbar – und das bei freiem Eintritt.

Am Donnerstag bin ich deshalb auch wieder ausgeruht und voller Tatendrang. Im Kreativquartier findet ab heute beim URBAN das Sommerfest der Münchner Kunst und Kultur statt, bei dem sich „die Utopie des Matriarchats, der partizipative Lehmbau, ein Maschinenraum, der elegisch-folkloristische Rumpeljazz, ein Wegwerfdinner, die Bühnenpoesie“ weder „Ordnung, Angst noch Zwang antun“. Das klingt so spannend, dass ich es kaum erwarten kann, dass die Tore um 15 Uhr geöffnet werden.

Nach all diesen neuen Eindrücken, bin ich am Freitag ein wenig erstaunt, wie voll mein Terminplaner am Ende geworden ist, und das – und diesen Aspekt möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben – ohne ein einziges Mal in die Nähe eines EM-Spieles gekommen zu sein. Ich halte das für eine große Leistung, angesichts der Tatsache, dass es dieser Tage sogar möglich ist, beim S-Bahnfahren life-Zeuge des Elfmeterschießens zu werden.
Ein gebührender Wochenabschluss erscheint mir schließlich noch ein Besuch im Milla zu sein, denn dort feiert die Münchner Sängerin Lilié die Veröffentlichung ihres ersten Albums. Deren sanfte, leicht rauchige Stimme zu erstaunlich vielseitigen Songs zwischen Pop, Blues, R’n’B und Folk sind bunt wie ein sommerlicher Blumenstrauß, so wie meine Sommerlaune in dieser Woche.

Theresa Parstorfer

Foto: Cammy Liu

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Theresa

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Leere ist nicht immer und ausschließlich negativ. Leere kann auch Raum schaffen. Raum für Neues. Und mit jeder Menge Platz für frische Inspiration startet Theresa in eine aufregende Münchner Woche.  Passend dazu ist ihr Startpunkt die Ausstellung „Das Nichts im Leeren Raum“ im Köşk. Lasst euch mit Theresa ein bisschen durch die Leere treiben. In dieser Woche bietet München mal wieder Einiges, um sie wunderbar zu befüllen, diese Leere.

Mein Wochenende beginnt mit dem Nichts. Ausnahmsweise nicht mit dem Nichts, das derzeit häufig bei mir zu Besuch ist, in Form von unfokussiertem aus dem Fenster-Starren, wenn ich eigentlich Referate, Hausarbeiten oder Master-Bewerbungen schreiben sollte.
Nein, ich verlege mein melancholisches Schwelgen in süßen Sommererinnerungen in den öffentlichen Raum. Dafür kann ich mir keinen besseren Start vorstellen als ein Besuch der vom Institut für angewandte Raumaneignung veranstalteten Ausstellung „Das Nichts im Leeren Raum“, die am Freitag um 17 Uhr im Köşk, in der Schrenkstraße ihre Pforten öffnet. Ich bin gespannt auf die „beeindruckende physische Wirkung im direkten Gegenüber zur Leerstelle“.
Da ich mir nicht ganz so sicher bin, ob ich nach dieser „Erfahrung mit der Einsamkeit“ tatsächlich so viel fokussierter bin, wie das Programm verspricht, mache ich mich im Anschluss auf den Weg ins Haus der Kleinen Künste, in die Buttermelcherstraße, weil dort die Liaison n°13 von ERDE UND TEER zu bestaunen ist. Fabian Bross und die Literaturstipendiaten der Stadt München, Sophia Klink und Markus Ostermair befördern mich mit ihren Texten wieder in die Welt der schönen Worte.

Am Samstag schlafe ich erst einmal aus und spüre den leeren Tönen des Nichts nach. Das Schöne an diesen mentalen Leerräumen ist, dass man sie super vollstopfen kann. Mit Musik zum Beispiel. Damit fange ich heute Abend auch gleich an, im Schwarzen Hahn bei Surfn’ Twist, mit DJane Saw. Es lebe das getwistete Knie und die geschwungene Hüfte!

Am Sonntag geht die musikalische Zeitreise weiter. Im Atelier Kino schaue ich mir „Janis. Little Girl Blue“ an.  

Sodass ich am Montag wieder so richtig viel Elan habe, meine eigenen zwei Tanzbeine zu schwingen. Diesmal im auf-und-ab-Rhythmus, im Feierwerk bei Undergroud-Rap von CAVANAUGH.


Am Dienstag, nach einem unglaublich langen Unitag, brauche ich dringend eine leichte und witzige Ablenkung. Also gebe ich mir einen Ruck und gehe zum ersten Mal seit Schulzeiten zu einem Improvisations-Theaterstück. Im Wirtshaus Im Schlachthof schließen sich Karin Krug und Tobias Zettelmeier für den Fastfood Improcup zusammen.
Im Impro-Theater gibt es eine ganz wichtige Regel, und die heißt: Immer Ja sagen. Ich beschließe, dass dieses Motto auch für mich funktioniert (schließlich ist es nie zu spät für gute Neujahrsvorsätze).

Am Mittwoch rufe ich den Münchner Museen deshalb ein lautes „Ja“ zu und besuche gleich zwei davon: Im Jüdischen Museum am Jakobsplatz gibt es derzeit eine Ausstellung von zwölf Ethnologiestudenten zu sehen, die sich in sieben Weltstädten auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens gemacht haben.
Danach flitze ich durchs Schneetreiben weiter ins Kunstfoyer in der Maximilianstraße. Dort möchte ich endlich das Geheimnis des meiner Meinung nach ziemlich gruseligen Ausstellungsplakates lüften, das derzeit an diversen U-Bahn Haltestellen für die Fotografien von Sebastião Salgado wirbt. 

Vielleicht liegt es an den Nachwirkungen des Nichts, vielleicht an denen des Impro-Theaters, vielleicht aber auch daran, dass ich irgendwann einmal beschlossen habe, dass Ödön von Horváth nicht nur ein unglaublich guter Name ist, sondern der Herr mit besagtem Namen auch einfach die stärksten Romane und Theaterstücke geschrieben hat. Am Donnerstag beschließe ich, ins Theater zu gehen. „Jugend ohne Gott“ – auch in der heutigen Zeit ein wichtiges Thema. Das Ensemble des IMPULS Theater hat die Parabel über Schuld und Moralvorstellungen aus den 40er Jahren ins Heute übersetzt, in ein „szenisches Vexierspiel über Mitteleuropa am Scheideweg“.
Nach dieser nicht allzu leichten Kost bin ich latent wütend auf die Welt, was wiederum das Nichts in mir nicht so gut findet, und mir rät, mich erst einmal in eine völlig virtuelle Realität zu begeben. Wie gut es sich trifft, dass gerade heute das erste VIRTUAL REALITY POP-UP CINEMA in München auf Tour ist. Dort kann man im Halbstundentakt für 12,50 € und ausgestattet mit einer 3-D-Brillenartigen Aparatur in fremde Welten eintauchen – was für Welten das sein werden, bleibt vorher ein Geheimnis.
Mit Sicherheit aber ein guter Rückfall ins absolut geflashte Nichts.

Am Freitag bin ich deshalb auch nach wie vor erfüllt von all der positiven Leere, die ich erneut mit ganz viel Inspiration füllen kann. Die hole ich mir heute beim Super+ Pop Up Store in der Maximilianstraße 33, wo junge Designer aus München ihre Kollektionen präsentieren, sodass ich dann hoffentlich perfekt gestylt zur ersten Ausgabe von „Ludwig und Kunst“ im Jahr 2016 ins Rationaltheater stolzieren kann.
Danach lasse ich diesen Freitag dann, als Gegenpol zum stillen Nichts von vor genau einer Woche, mit heftigen Beats von Marcel Fengler, Staab und Brane im Kong ausklingen.

Theresa Parstorfer

Foto: Tobias Leder

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Anna-Sophie

Anna-Sophie ist gerade dabei sich in ihrer neuen Heimatstadt München einzuleben. Das Kultur- und Partyleben hilft ihr dabei – auf Langeweile und Einsamkeit wird sie vergeblich warten: dabei mit am Start: Goa-Party, Rockkonzert, Theater, Halloween-Grusel, das eat&style-Festival und natürlich der erste Abend des legendären Sound of Munich Now Festivals im Feierwerk.

Frische Woche, frischer Start. Mit Karacho! Als Neumünchnerin schätze ich die Vielfalt an Kultur und Musik sehr. Ich kann mich glatt nicht entscheiden, was ich am Wochenende als erstes unternehmen soll. Bevor ich meine Entscheidung fälle, lege ich das Album „Mood Machine“ von Whiskey Foundation ein und lass mich treiben. Von der Musik und der Vorstellung an das beginnende Wochenende. Immerhin ist es dann doch schneller soweit, als zu Beginn der Woche gedacht.

Am Freitag beschließe ich, dass das Wort „frei“ nicht ohne Grund in diesem Wochentag steht. Frei-Tag, Freiheit! Man muss sich auch mal treiben lassen zu können. Nicht ständig aufs Smartphone zu schauen um ja nichts zu verpassen und nicht die ganze Zeit über neue Artikelideen oder Blogprojekte zu denken. Für den Abend habe ich mehrere Optionen: Im Kulturprojekt München findet das Psychedelic Happiness Festival statt. Viele coole deutsche Acts und das Kollektiv Future Anarchy aus Israel sind am Start. So eine Goaparty reizt mich ja schon sehr. Bislang war ich noch nie auf einer – Goas an sich finde ich superspannend, auch wenn die Musik mit ihren hämmernden Beats ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Wie lange kann ich eigentlich durchtanzen ohne umzufallen? Gute Frage. Dann entdecke ich durch Zufall auf Facebook, dass die DONOTS am Freitag im Münchner Backstage spielen. Die Band sagt mir was und für Rockmusik bin ich immer zu haben. Die fünf Jungs existieren bereits seit über 20 Jahren als Band. Das aktuelle Album „Karacho“ ist komplett in deutsch gehalten. Ein Novum – Die Platte ist die erste komplett auf deutsch. Ich entscheide mich für die DONOTs.

Den Samstag verbringen viele mit den letzten Vorbereitungen für die Halloween-Kostümierung. Ich boykottiere die Nacht der Untoten und Zombies dieses Jahr, beschließe ich. In den Tag starte ich mit einem Frühstück im Daddy Longlegs. Dort gibt es vorzügliche AÇAI BOWLS mit reichlich Vitaminen. Die brauche ich auch, um mein Immunsystem zu stärken. Kranksein ist blöd und langweilig. Mittags schlendere ich mit einer Freundin durch die Straßen Münchens ohne ein bestimmtes Ziel. Dabei entdecke ich ein einen hübschen kleinen Laden in einer Seitenstraße und bin  entzückt. Viel Zeit zum Stöbern bleibt mir allerdings nicht. In der Zenith Kulturhalle findet vom 30. Oktober bis 1. November Deutschlands größtes Food-Festival „eat & style“ statt. Dort lädt ein vielfältiges Programm aus Workshops, Liveshows und speziellen Themenwelten zum probieren, entdecken und einkaufen ein. Die bunte Mischung an Produkten aus regionalen Manufakturen begeistert mich. Abends steht mit der Zombie Session Vol. 17 doch ein wenig Halloween-Feeling auf dem Programm. Mit dabei sind Bands mit vielversprechenden Namen wie Corona Diver und Pirates of Suburbia. Der Fokus liegt auf Musik aus den Genres Grunge, Punk, Noise und Stoner Rock.

Sonntags genehmige ich mir den Luxus auszuschlafen. Nach dem einem Pumpkin Spice Latte und einem himmlischen Croissant, steht ein Exkurs in die Geschichte und die Münchner Subkultur auf dem Plan. Die Ausstellung „Zeitgeschichten-Aufklärung“ zeigt die erste große Retrospektive zum Werk von Hanne Darboven. Die Konzeptkünstlerin wurde bekannt für ihre Schreibzeichnungen. Zugegeben: Ich kannte sie zuvor nicht, lasse mich aber überraschen und kann mir im Haus der Kunst gleich ein Exemplar des Magazins „MÜNCHEN IST DRECK“ sichern. Das neue Magazin über die Subkultur unserer Stadt gibt es nur an einigen Stellen zu kaufen. Ich bin gespannt!

Schon Montag! Die Zeit rast aber. Heute wird ein gemütlicher Tag, den ich mit einer Tasse Tee und Jack Kerouacs Roman „Unterwegs“ auf der Couch verbringe. Später geht es dann in die Stadt. Das CinemaxX zeigt eine Sondervorstellung von „Pedal the World“. Wer die Dokumentation der 18.000 Kilometer langen Fahrradweltreise von Felix Starck noch nicht gesehen hat, sollte das so wie ich unbedingt nachholen.

Viele Denkanstöße liefert mir das Theaterstück „Winnie und Adi – Das Duell“ am Dienstag im Theater Drehleier. Das Stück passiert ausschließlich auf Originalzitaten der beiden Protagonisten Winston Churchill und Adolf Hitler. „Churchill ist eine richtige politische Hure. Ein anmoralisches, wiederwärtiges Subjekt“, ließ Audi von sich verlauten. „Hitler ist ein Ungeheuer an Verruchtheit, unersättlichh in seiner Blut- und Raubgier, ein blutrünstiger Straßenjunge“, erkannte der britische Premier.

„Gestatten, Kästner!“ – Am Mittwoch begebe ich mich in die Welt des deutschen Schriftstellers Erich Kästner. Pünktchen und Anton habe ich als Kind geliebt, die politische und literarische Dimension seiner Werke verstand ich erst im Deutschunterricht. Die Ausstellung des Literaturhauses zeigt die erste Exposition über Kästners Leben und Schreiben.

Eine weitere Premiere für mich steht am Donnerstag an: Ich bin zum ersten mal im Ampere. Dort gibt Cäthe anlässlich ihrer „Vagabund Tour“ ein Konzert. Die Frau fasziniert mich. Sie hat ihren eigenen Stil und zieht ihr Ding durch und wie wir aus ihrem Song „Unter meiner Haut“ wissen steckt in ihr ein echter kleiner Punk. Bei der Outfitwahl für das Konzert bin ich kurz ratlos: Die Lederjacke ist ein Muss, aber sind die DocMartens dazu vielleicht zu viel (und zu unbequem)? Kurzerhand entscheide ich mich für meine geliebten Airforce 1. Richtige Wahl, in meinen Lieblingssneaker rocke ich den Abend. Natürlich in der ersten Reihe.

Am Freitag ist mir nach Party und Tanzen. Wie gut, dass der erste Tag des zweitägigen „Sound of Munich Now“ Festivals im Feierwerk ansteht. Los geht’s mit Electro in der Kranhalle.  Da ich weiß, wie lange die Schlange dort sein wird geht es für mich zeitig los. Nach einer langen Nacht mit vielen neuen Bands und Gesichtern falle ich daheim glücklich und beschwingt ins Bett.

Anna-Sophie Barbutev

Foto: Ruth-Anne Barbutev

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Katharina

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Studentenleben, vor allem am Anfang des Semesters, ist kein Sahneschlecken: Katharina kämpft schon in der ersten Woche des Wintersemesters mit Übermüdungserscheinungen. Kürzer treten wird sie in ihrer Freizeitgestaltung deswegen aber keineswegs: Ob das Spielart Festival, der Supersonic Thursday im Cord oder die Charity Veranstaltung der Asian Charity Organization – Katharina ist am Start und denkt auch noch fast nicht an Winterschuhe und Weihnachten. Also fast.

Zwei Wochen Wintersemester habe ich jetzt hinter mir und ich bin vollkommen geschafft und durchgefroren. Hatten wir nicht gerade noch 30 Grad? Jetzt laufen alle auf einmal mit Winterschuhen, dicken Schals und Daunenjacken rum, trinken Tee aus der Thermoskanne und freuen sich auf Weihnachten. Das geht mir irgendwie ein bisschen zu schnell. OK – das Wintersemester heißt nun mal Wintersemester, weil der größte Teil des Semesters im Winter stattfindet. Aber der gute Winter muss es ja auch nicht gleich übertreiben. Wo ist der Herbst geblieben? Wie soll mein Körper einen derartigen Temperatursturz überhaupt überstehen? Aber das Gejammer hilft ja auch nichts. Ich muss mich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass ich eine Jacke brauche, wenn ich vor die Tür gehe – meine Chucks werden aber noch nicht durch Winterschuhe ersetzt. Irgendwie muss man dem Ganzen ja trotzen. Immer schön langsam, lieber Winter, eins nach dem anderen.

Um die Sommerstimmung noch ein bisschen in Erinnerung zu halten, entschließe ich mich am Freitag zu einem Festivalbesuch. Heute ist der erste Tag des Spielart Festivals in München. An verschiedenen Orten in der ganzen Stadt präsentieren internationale Künstler ihre Werke. Von Ausstellungen, über Performances und Parties bis zu Installationen ist in den nächsten 16 Tagen alles dabei. Beim Lesen des Programms springt mir sofort die Ankündigung der Videokunstinstallation „Perhaps All The Dragons“ ins Auge und ich mache mich auf den Weg in die Falckenbergstraße zur Kammer 2 der Münchner Kammerspiele. Hier verfolge ich auf dreißig Bildschirmen den unglaublichen Geschichten von dreißig verschiedenen Menschen aus der ganzen Welt. Echt kurios und beeindruckend!

Ich muss zugeben: Es sind nicht nur die Temperaturen, die meinem Körper und Geist zu schaffen machen, sondern auch die Tatsache, dass die Ferien vorbei sind und ich mich langsam wieder ans Semester gewöhnen muss. Das hat meine innere Uhr, die irgendwie immer noch im Ferienmodus tickt, noch nicht so ganz verstanden. Zum Glück ist heute Samstag – mein Lieblingstag der Woche. Morgens ausschlafen und abends ohne schlechtes Gewissen spät ins Bett gehen, egal ob Ferien sind oder nicht. Der heutige Tag gestaltet sich außerdem auch noch unglaublich produktiv. Wir, also meine Band THE LIVING und ich, spielen auf der ACO-Benefiz Veranstaltung im Willi-Graf-Gymnasium. Die Asia Charity Organization (ACO) sammelt für verschiedene Hilfsprojekte in Vietnam und wir dürfen heute auch unseren kleinen Beitrag dazu leisten. Abends genießen wir das leckere asiatische Essen und machen danach noch einen kleinen Abstecher zum Freiheiz. Wir schaffen es zum Glück noch rechtzeitig zum Auftritt von der Lischkapelle und Swallow Tailed, die hier heute im  Rahmen der Neuhauser Musiknacht auf der Bühne stehen. 

Ich glaube das Schicksal hat mein Gejammer gehört. Denn als ich am Sonntag erwache und auf die Uhr schaue, fällt mir ein, dass uns ja heute eine Stunde geschenkt wird. Die kann ich in meinem Projekt „Gewöhn dich ans frühe Aufstehen – die Semesterferien sind vorbei“ gut gebrauchen. Nach einem schönen entspannten Sonntagsbrunch ist mal wieder Zeit für ein bisschen Kunst. Auf der Kunstmesse Stroke in der Säulenhalle an der Hackerbrücke bewundere ich in einer riesigen Schar aus Hipstern die Kleidung junger Münchner Designer und beobachte fasziniert die Präzision und Detailverliebtheit der Tatookünstler.

Es ist Montag und ich kann ausschlafen. Halt! Da stimmt irgendwas nicht. Hab ich mich im Wochentag geirrt? Ich überprüfe meine Stundenplan und tatsächlich: Mein erster Unitag der Woche beginnt erst um vier Uhr nachmittags. Das ist ja gar nicht mal so schlimm. Was beklage ich mich eigentlich die ganze Zeit? Da höre ich lieber mal ein paar jungen Leuten zu, denen wirklich etwas auf der Seele brennt. Beim Isar Slam im Ampere sind heute preisgekrönte Poetry Slammer aus ganz Deutschland und der Schweiz zu Gast. Die Wortwellen der Sprechkünstler schwappen mir entgegen und nehmen mich so in ihren Sog auf, dass ich ganz verblüfft bin, als ich mich am Ende des Abends in einer jubelnden Menge wiederfinde.

Am Dienstag hat sich der ganze Schlafüberschuss vom Wochenende – wenn man überhaupt von etwas derartigem reden kann – schon  wieder relativiert. Nur mit viel Kaffee kommt mein Kopf einigermaßen in Gang. So kann ich wenigstens die ersten paar Stunden des Tages einigermaßen konzentriert überstehen. Doch schon mittags ist die Konzentration wieder hinüber. Ich schaue aus dem Fenster in den wolkenverhangenen Himmel und träume vom weißen Strand, warmer Sonne und Sommerluft. Bis mich auf einmal meine Freundin in die Seite stupst und fragt: „Sag mal, hast du verstanden, was der Professor genau damit meint?“-  Professor? Was? Ich schrecke aus meinen Tagträumen hoch und befinde mich in einem vollen Vorlesungssaal. OK – so kann das echt nicht weitergehen. Ich bekomme ja gar nichts mehr mit. Irgendwas muss ich an meinem Schlafverhalten ändern. Vielleicht sollte ich einfach mal früher ins Bett gehen. Aber heute klappt das sicher nicht. Ich muss unbedingt zur Aufführung des Performance-Stücks Amarillo in die Muffathalle. Es erzählt die Reise eines Mexikaners durch die Wüste nach Texas. Seine Sinneseindrücke und Erlebnisse stellen die Künstler aus Mexiko mit Hilfe verschiedener Mittel – von Choreographien bis Filmprojektionen – dar. Vollkommen fasziniert vom Geschehen, merke ich gar nicht wie müde ich eigentlich war.

Erst als ich mich am Mittwoch verschlafen aus dem Bett quäle, fällt mir mein doch eigentlich so vernünftiger Plan wieder ein. Naja, vielleicht lege ich einfach später nach der Uni noch ein kleines Nachmittagsschläfchen ein, bevor ich mich dann abends mal wieder in Richtung Ampere aufmache. Langsam kennen meine Füße den Weg dorthin von ganz allein. Sales aus Florida bringen mit ihrer Musik sofort wieder warme Sommerstimmung auf und lassen auch meine kalten Füße schnell wieder auftauen. Vielleicht sollte ich doch langsam mal überlegen, meine Winterschuhe aus den tiefen Winkeln meines Schranks zu befreien.

Der Donnerstag startet mal wieder viel zu früh. Ich glaube mein Plan des Früh-ins-Bett-Gehens war dann doch ein bisschen zu optimistisch – oder sollte ich sagen realitätsfern? Eine Planänderung muss her. Neues Motto: Wenn nichts mehr geht, dann geht noch was. Das klingt doch auch sehr optimistisch. Ich trink mir über den Tag hinweg einen Cola-Rausch an und steuere abends zum Supersonic Thursday in den Cord Club. Ich tanze so lange, bis ich Seitenstechen bekomme und meine Füße weh tun. Auf dem Nachhauseweg lässt dann auch langsam mein Koffeinpegel nach. Zu Hause falle ich mit Klamotten ins Bett und bin sofort weg.

Der Wecker ist echt eine unnötige Erfindung, vor allem wenn er nach weniger als sechs Stunden Schlaf klingelt. Aber an einem Freitag kann ich selbst über diese Tatsache hinweg sehen. Ich bin in Hochstimmung. Nur ein ganz kurzes, kleines Seminar in der Uni und dann steht das Wochenende vor der Tür. Zwei Tage Zeit, um ausreichend Schlaf für die nächste Woche zu sammeln. Nach dem gestrigen Abend gehe ich das ganze ein bisschen langsamer an. Was passt da besser als ein Besuch auf dem eat&style-Festival im Zenith? Ich schlemme mich durch verschiedene kulinarische Köstlichkeiten und hole mir Anregungen für unser Weihnachtsessen. Ups, eigentlich wollte ich da ja noch nicht daran denken, aber jetzt, wo ich schon mal hier bin…

Katharina Würzberg

Foto: Lorraine Hellwig

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Barbara

Während andere sich noch an die letzten Semesterferienwochen geklammert haben wie schiffbrüchige Matrosen an einen Rettungsring, freut Barbara sich auf die erste Uniwoche. Nicht, weil sie Sehnsucht nach ihren Dozenten hatte, sondern weil in der ersten Semesterwoche bekanntlich vieles gemacht wird, außer in Vorlesungen gegangen: Barbara holt sich modetechnische Inspiration bei der Eröffnung des Pop Up Stores ANA ALCAZAR, die sie auch gleich auf dem Stijl Design Markt auslebt, sie lässt sich von Hip Hop Battles zur Muffathalle treiben, wo Nina Sonnenberg alias FIVA für Stimmung sorgt und hilft am Mittwoch im Substanz bei der Suche nach Germany’s next Topmatröse.

Es gibt drei Gründe, warum man sich auf kommende Woche freuen sollte: Erstens, das Wintersemester beginnt, zweitens, das Oktoberfest ist endlich vorbei und drittens: Ich biete spannende Veranstaltungstipps. Langweilig wird’s uns bestimmt nicht, denn wie jeder weiß: In der ersten Uni-Woche wird nicht studiert, sondern gefeiert.  

Am Freitag Abend geht’s gleich zur Releaseparty München ist Dreck. München ist Dreck ist eine Plattform für Künstler, Musiker und Freidenker. Der Abend gehört allen Kreativen, die auch einmal Kritik an der Stadt München üben möchten und gleichzeitig neue Ideen sammeln oder austauschen wollen. Beginn ist um 20 Uhr im Maxès. Vielleicht schaffe ich es davor noch zur Eröffnung des Pop Up Stores ANA ALCAZAR. Die Marke wurde von den zwei Schwestern Beate und Jutta Ilzhöfer gegründet, die für ihre selbstbewusste und feminine Mode bekannt sind. Weiteres Plus: Man bekommt dort kühle Getränke und Kaffee umsonst!

Auch am Samstag wird der Geldbeutel gezückt: Um 11 Uhr beginnt auf der Praterinsel der Stijl Design Markt. Die tollen Designerprodukte, Möbel und Klamotten lassen Frauenherzen höher schlagen.
Hip Hop-Fans sollten das Hip Hop Dance Battle in der Adolph-Kolpingstraße 10 nicht verpassen. Beginn ist um 12 Uhr! Abends werde ich brav bleiben, um meine Kräfte für die kommenden Tage aufzusparen.

Am Sonntag gehe ich erst einmal frühstücken. Allen Frühstücksliebhabern kann ich wärmstens das Cafe Lotti empfehlen. Nicht nur das blumige Ambiente überzeugt, sondern auch die Speisekarte. Veganer und Vegetarier werden hier ebenfalls fündig.
Wer noch ein Ticket abgestaubt hat, sollte um 16 Uhr nicht am Königsplatz fehlen: Dort findet die Veranstaltung „WIR. stimmen für geflüchtete Menschen“ statt. Viele nennenswerte Bands treten dort auf. Für alle Musikfans ohne Ticket gibt’s ein kleines Trostpflaster: Philipp Dittberner & Band spielen um 20:30 Uhr im Strom. Nichts wie hin!

Am Montag lasse ich es ruhiger angehen und treffe mich daheim bei Freunden. Vielleicht bekomme ich dort neue Ideen für den Rest der Woche.

Am Dienstag Abend dann die Qual der Wahl. Entweder in die Muffathalle zu Nina Sonnenberg alias FIVA oder aber in den Trachtenvogl zur Album-Release-Tour von Maria Reiser: Die bayerische Künstlerin gibt dort moderne Mundart-Musik zum Besten. Notfalls schmeiße ich einfach eine Münze!

Mein Mittwoch Abend gehörte jahrelang dem Atomic. Wie schade, dass dieser wunderbare Club schließen musste. Aber längst habe ich mich in die Substanz verliebt: Dort weiß man ebenfalls gute Musik zu schätzen. Das Motto des heutigen Abends lautet „Sing Matröse sing – Germany’s next Topmatröse“. Serafyn, eine fünfköpfige Folkpop-Combo, tritt gegen die Singer- und Songwriter Julian Nantes und Nikolaus Wolf an. Am Ende des Abends wird der „Topmatröse“ gekürt. Gespannt? Ich auch! Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt kostet acht Euro.

Regel Nummer Eins im Studium: Am Freitag werden keine Vorlesungen oder Seminare belegt. Donnerstagabends finden nämlich immer die besten Partys statt. Diesen Donnerstag lade ich meine Freunde zum Vorglühen ein, denn meine Wohnung ist nicht weit von der Arcissstraße entfernt: „Meine erste Uniparty“ steigt wie jedes Jahr im Stammgelände der TUM und lädt zum Leute kennenlernen und Alkohol konsumieren ein. Für Erstis quasi eine Pflichtveranstaltung!

Am Freitag Morgen dürfen wir erschöpft sein, das ist okay. Auch gegen Mittag müssen wir das Bett noch nicht verlassen, aber abends gibt es keine Ausreden mehr: Um 20: 30 Uhr beginnt nämlich im Gasteig das audio-visuelle Festival Digitalanalog 2015. Der Eintritt ist frei. Für Kunstinteressierte bietet sich eine schöne Alternative im Farbenladen: In der Ausstellung ANTWORTEN IN BILDERN wird die jüngste Fotoserie vom Künstlerduo Bianca Bättig und Franziska Schrödinger gezeigt. Für musikalische Wohlklänge sorgen an diesem Abend „Beneman“ und „Cha Cha“. Die Vernissage geht noch bis zum 31. Oktober. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Schon ist die Woche wieder um. Zeit zum Studieren bleibt noch genügend. Und wie heißt es doch so schön: Prüfungen kann man wiederholen, Partys und Events aber nicht. In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Wochenende!

Barbara Forster

Foto: Alexandra Forster

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Barbara

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Der Sommer ist in München angekommen. Man merkt es an den kurzen Hosenbeinen der Menschen, an den meterlangen Schlangen vor den Eisdielen und an der Abwesenheit der Studenten in den Vorlesungssälen. Doch leider ist der Sommer auch unberechenbar: Im einen Moment zeigt er sich von seiner Sonnenseite, im nächsten Moment straft er uns mit Regengüssen. Doch ganz egal, wie das Wetter diese Woche drauf ist – Barbara zieht ihr Veranstaltungsprogramm durch! Wer will, darf es mir gerne gleichtun.

Am Freitagabend zieht es mich in den Farbenladen zu der Ausstellung beziehungsweise. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Fokus der Vernissage steht die Frage, wie gut man seinen Partner wirklich kennt. Sieben junge Münchner Fotografen stellen die Aspekte von Beziehungen aus verschiedenen Blickwinkeln dar und fragen nach Masken, Rollen und Klischees innerhalb einer Partnerschaft. Für musikalische Unterstützung sorgt die Band JACK IS KING. Kunst, Bier und Live-Musik. So stelle ich mir einen perfekten Start ins Wochenende vor!

Am Samstagnachmittag geht’s mindestens ebenso perfekt weiter, und zwar in der Feldmochingerstraße 7: Dort sind die Künstler und Kreativen zu Hause, die ihre Ateliers erstmals für die Öffentlichkeit öffnen und Einblicke in ihre Arbeiten gewähren. Die Veranstaltung nennt sich Super+ UNHOLZER // OPEN DOORS. Hier ist alles ganz entspannt: Ein bisschen grillen, ein bisschen quatschen, Bewohner kennenlernen und Live-Acts genießen.

Am Sonntag dreht sich bei mir alles ums Essen. Manche, die mich kennen, werden sich an dieser Stelle vielleicht ein Schmunzeln nicht verkneifen können, weil sich so quasi jeder Tag bei mir ums Essen dreht. Aber dieses tolle Event auf der Praterinsel hört sich nach einem wahren Schlaraffenland an und darf deshalb noch einmal extra betont werden. Ab 12 Uhr beginnt hier nämlich das Happening „Deine Welt“, wo allerhand kulinarische Köstlichkeiten angeboten werden. Hier kann man nach Lust und Laune schlemmen – bis 22 Uhr! Ein echtes Barbara-Paradies!

Am Montag stellt die PLATFORM unter dem Motto „Neue Horizonte“ ihr Fortbildungsprogramm für das Jahr 2015 vor. Kunst- und Kulturschaffende haben hier die Möglichkeit, Experten aus verschiedenen Fachbereichen Fragen zu stellen, die ihre zukünftige Berufslaufbahn betreffen: Wie finde ich das Geld? Wie findet mich die Öffentlichkeit? Die Workshops gehen bis zum 17. Juni. Genug Zeit also, um reichlich Fragen zu stellen.

Am Dienstag werde ich, sofern das Wetter mitspielt, an den Eisbach gehen und die Surfer bewundern. Das diskrete Beobachten will gelernt sein: Sonnenbrille auf und lässig zurücklehnen. Falls das Wetter aber eher durchwachsen wird, mache ich einen ausgiebigen Stadtbummel, um mich outfittechnisch für die kommenden Tage auszustatten.

Am Mittwoch findet um 18 Uhr der Förderpreis für junge Kunst des Kunstclub13 statt. Fünf junge Künstler stellen vor einer Jury ihre Konzepte vor. Der Preis? Eine leere Halle, die von der PLATFORM zur Verfügung gestellt wird! Dort darf der gekürte Sieger im Herbst seine eigene Ausstellung gestalten. Als Zuschauer hat man an diesem Abend die einmalige Gelegenheit, bei Drinks und Snacks mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.

Am Donnerstag findet im Ampere um 20: 30 Uhr das Munich Rocks statt. Warum man dort hingehen sollte? Weil der Eintritt frei und die Musik vorzüglich ist! Es erwartet einen eine feine Auslese aus Folk-Pop und Indie: Sunspiration, Jakob Bruckner & Band sowie Becquerels machen die Bühne unsicher und sind eine gute Einstimmung für den Freitagabend.
Dieser gestaltet sich nämlich ebenfalls musikalisch: Im Feierwerk beginnt um 19 Uhr das  
S’WUIDE FESTIVAL 2015. Vier coole Bands aus unterschiedlichen Musikgenres und Regionen werden an diesem Abend auftreten. Wer der Meinung ist, bayerische Songtexte können nicht rocken, der kennt die fantastische Mundwerk-Crew noch nicht: Die Jungs aus dem Chiemgau wissen, wie sie das Publikum anheizen müssen. Authentisch, sympathisch und vor allem tanzbar kommen ihre Songs daher! Auch die anderen drei Bands bleiben ihrer Mundart treu: SKOLKA (aus dem Weinviertel), Fuadadeimuada (aus Regensburg) und Muc³ (aus München) werden an diesem Abend ebenfalls mit ihren regionalen Songs begeistern.

Im Handumdrehen ist die Woche wieder rum! Ich hätte doch glatt schon wieder Lust, das Ganze zu wiederholen!