Musikfans haben Anfang Novemer ein Festival in ihrem Kalender dick unterstrichen: das Sound-Of-Munich-Now-Festival, veranstaltet vom Feierwerk und der Süddeutschen Zeitung. Auch dieses Jahr werden wieder 40 unterschiedliche Künstler auf der Bühne stehen – und doch ist etwas neu: Erstmals wird auch der “Sound Of Augsburg Now” und der “Sound Of Regensburg Now” präsentiert.
Von Theresa Parstorfer
Der
Sound der Stadt ist immer frisch, immer neu und immer hörenswert – und das hat
sich auch im achten Jahr des Festivals „Sound Of Munich Now“ nicht geändert.
Seit 2009 haben es sich die Süddeutsche Zeitung und das Feierwerk zur Aufgabe
gemacht, der Vielfalt der Münchner Bandszene nachzuspüren und auch neue Musiker zu entdecken. 131
unterschiedliche Münchner Bands haben seitdem auf dem „Sound Of Munich Now“
gespielt – und heuer kommen einige Neuentdeckungen dazu. Das Line-up strotzt
vor neuen Gesichter, wird aber auch dieses Jahr unterstützt von mittlerweile –
zumindest lokal – bekannten Größen.
Während
Les Millionnaires mit Retro-Charme und Hipster-Schick und Nick And The
Roundabouts mit melancholischen Liebesliedern zuvor auch schon in anderen
Bandkonstellationen mit Musik made in Munich überzeugen konnten, stehen Nick
Yume und Die Sauna gerade erst am Anfang einer sehr vielversprechenden
Musikkarriere. Nick Yume hat Mitte August Rihanna in Bukarest supportet,
sein Remake des Songs „Allein, Allein“ von Polarkreis 18 wurde allein im ersten
Monat 210000 Mal gestreamt. Die sechs jungen Männer von Die Sauna wiederum
schafften es ins Finale des Sprungbrettwettbewerbs und machen bei Konzerten
ihrem Namen alle Ehre, indem sie das Publikum gehörig zum Schwitzen bringen –
mit Musik, die voller Kraft, Ehrlichkeit und Innovation steckt. The Sound of
Munich Now ist also auch dieses Jahr wieder am Puls der Zeit – und wer Künstler
gesehen haben will, von denen im kommenden Jahr bestimmt noch die Rede sein
wird, der ist am 4. und 5. November im Feierwerk mit Sicherheit richtig.
Das Festival „Sound
of Munich now“ ist „eine gute Plattform für den Austausch der Münchner Szene“ –
so lautete das Presseurteil nach der Auftaktveranstaltung im Herbst 2009. Und
das gilt auch heute noch. Oder wie hieß es in der SZ so schön über das
Festival: „Das ist das Schöne an Sound of Munich now, das Sich-Kennen und Kennenlernen,
egal ob Musiker oder Zuhörer. Wer wegen einer bestimmten Band kommt, geht
garantiert mit der Musik einer Neuentdeckung im Kopf nach Hause, wer sich
spontan in eine Sängerin verliebt, kann diese nach ihrem Auftritt noch an der
Bar treffen.“
Dass
man sich in der Landeshauptstadt aber auch dafür interessiert, was anderswo im
Freistaat passiert, wird mit “The Sound of Regensburg Now” und “The Sound of
Augsburg Now” gezeigt. Zum ersten Mal werden Bands aus nicht minder schönen
Städten auftreten. Aus
Augsburg reist beispielweise We Destroy Disco an – natürlich wollen die fünf
jungen Männer nicht den Club demolieren. Vielmehr bringen sie melancholische
Songs in die Weltschmerzstadt mit Herz. King The Fu (ebenfalls aus Augsburg)
dagegen spielen sehr melodiösen Elektro-Pop, mit einer starken Stimme, die auch
in nachdenklichen, akustischen Balladen überzeugen kann.
Cato
Janko aus Regensburg präsentieren live geschnitzte Loops, Gitarrenmelodien und
schöne Texte, die mal zerbrechlich klingen und dann wieder Lust aufs Tanzen machen und fröhlich in der Dunkelheit leuchten. Wie viel Liebe und Mühe und Zeit die Musiker
von containerhead in ihre Songs legen, sieht man nicht nur an einigen
Überlängen (8 Minuten!), sondern auch an den kunstvoll arrangierten Melodien,
aus Klavier, Gitarre, Loops, Synthesizern, die manchmal Minutenlang einen
Teppich aus Klang weben, in dem immer wieder neue Facetten entdeckt werden
können.
Diese,
und noch viele andere Künstler aus Augsburg und Regensburg werden am 5.
November 45-Minuten-Sets vorstellen können, während der Sound of Munich wie
auch in den vergangenen Jahren im 15-Minuten-Takt versetzt auf zwei Bühnen
präsentiert werden wird.
Zum
Sound Of Munich Now gehört natürlich auch die Club-Musik. Münchens Szene für
elektronische Tanzmusik hat sich nach Pionieren wie Giorgio Moroder oder DJ
Hell maßgeblich weiterentwickelt. Heute muss sich München im Vergleich zu
anderen Städten sicherlich nicht verstecken. Der Abend „Sound of Munich now
Electronica“ präsentiert die vielzähligen Spielarten: zwischen House, Techno,
Drum and Bass und Ambient-Klängen deckt das Festival die bunte Szene ab, die
München momentan repräsentiert. Zu hören sein wird beispielsweise der
junge Münchner Leon Weber, der sich LCWA nennt und mittlerweile mehr als 74000
Likes auf Facebook vorzuweisen hat. Der junge Künstler, der mittlerweile von
Sony unter Vertrag genommen wurde, wird zeigen, dass es auch in München den
Zeitgeist aus geremixten Akkustiksongs mit Deep-House Einflüssen a la Alle
Farben und Robin Schulz gibt.
Hier das Programm im Überblick:
Freitag, 4. November, Kranhalle, Sound Of Munich Now Electronica, Einlass/Beginn 22 Uhr:
jean blanc, Arta Narini, Marcella, Pech & Schwefel, Shime, Essika, Mindsight und LCAW
Samstag, 5. November, Orangehouse, Sound Of Augsburg Now, Einlass 18 Uhr / Beginn 19 Uhr: Endlich Blüte, King the Fu, Maybellene, SAN Antonio KID, WE DESTROY DISCO,
YAWL
Samstag, 5. November, Kranhalle, Sound Of Regensburg Now,
Einlass 18 Uhr / Beginn 19 Uhr:
Cat Stash, CATO JANKO, containerhead, Desmond Myers, short story sports
Samstag, 5. November, H 39, Sound Of Munich Now,
Einlass 18 Uhr / Beginn 19 Uhr:
Antun Opic, Bavarian Blast, Claire Jul, Die Sauna, Emmi King, Future Days, Gaddafi Gals, GrGr, Julia Kautz, Les Millionnaires, Lisaholic, Matthew Austin, mola, Monaco F, MURENA MURENA, Nick & The Roundabouts, Nick Yume, Pour Elise, Rapid, The Irrigators, Tom Wu
Der Eintritt ist frei. Daher wird mit mehr Gästen gerechnet als Platz haben – von daher gilt: früh kommen!
Archiv-Foto vom Festival 2015: Käthe deKoe