Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Antonia

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Um den Prüfungsstress tief im Hinterkopf zu parken, hat sich unsere Autorin ein buntes Wochenprogramm überlegt. Getanzt wird im Lost Weekend und der Kranhalle, Denkinhalt liefern Helmut Dietl und Bill Gates himself.

Die ersten Prüfungen sind rum. Langsam geht es auf den
Frühling zu. Der Wetterbericht zeigt Sonnenschein. So oder so gibt es genug
Gründe diese Woche mal wieder was anderes zu machen, als Bücher zu wälzen.

Gut – ein bisschen was steht schon noch an, aber daran wird
sicher nicht an einem Freitagabend
gedacht… Mit Freunden geht es weiter ins Lost Weekend zu Live at Lost. Bei
der Cover Nacht werden Klassiker wie „Personal Jesus“ oder „Wonderwall“ neu
interpretiert und wer steht schon nicht auf 90er?! Also ich zugegebenerweise
sehr.

Samstag starte
ich dann hoffentlich nicht allzu verkatert, dafür aber auf jeden Fall mit
Oasis-Ohrwurm ins Wochenende und widme mich der Kunst. Bei der Diplomausstellung
2017 der Akademie der bildenden Künste
zeigen Studenten der Klassen für freie
Kunst – darunter Bildhauerei, Glas, Goldschmiedekunst und Medienkunst, und des
Studiengangs Innenarchitektur, ihre Abschlussarbeiten. Thema war dieses Jahr “Freiheit
oder Kommerz – bestimmt der Markt die Kunst?”.

Nachmittags sollte ich die
Uni-Bibliothek auch mal wieder von innen sehen. Ach, einfach immer schön dort. Allerdings plane ich dieses Mal nicht die ganze Nacht so kurz vor den Prüfungen durchzulernen, sondern ich hole die Tanzschuhe
wieder aus dem Regal um mich abzulenken. In der Kranhalle präsentieren schließlich „Curt
München“, „ASK HELMUT“ und „MunichMag“ die „Mondkanone – Experimental Music
Experience“
.  

Sonntag ist es.
Das Wochenende leider fast schon wieder vorbei. Aber statt faul auf der Couch zu liegen geht’s in den Olympiapark – genauer gesagt ins Eisstadion im
Olympiapark. Das feiert heute seinen 50sten. Und bei der Fete will ich
natürlich nicht fehlen. Man kann sich sogar mal ein bisschen im Eishockey ausprobieren. Das lass ich dann aber besser. Für mich und andere Mitmenschen
wahrscheinlich das Beste.

Montagmorgen – das
böse Erwachen. Der Wecker klingelt wieder, die Kaffeemaschine läuft schon. Eine
neue Woche geht los. Nachdem ich einigermaßen wach bin, statte ich der Bib mal
wieder einen Besuch ab. Abends geht’s dann zur Ablenkung ins Literaturhaus. Da
gibt’s eine Abendführung durch die Ausstellung über Helmut Dietl „Der ewige
Stenz“. A bissel was geht schließlich immer.

Dienstag
Valentinstag. Sehr romantisch habe ich ein Date mit meinen Büchern. Mittags geht es noch romantischer in die Mensa. Und abends habe ich
dann eine Verabredung mit dem Technikum. Da spielt nämlich SOHN. Ein bisschen verliebt in seine Musik bin ich ja – also das passt doch perfekt zum Valentinstag.

Noch beschwingt von SOHNs Klängen, stehe ich am Mittwochmorgen auf. Ich muss noch ein
bisschen schuften, morgen steht meine letzte Klausur für dieses Semester an.
Aber das hält mich nicht davon ab zum Start der Kurdischen Filmwoche in den
Gasteig zu gehen. Dort werden die nächsten Tage spannende Filme junger
kurdischer Filmemacher präsentiert. Das Thema ist „Peyman“, was auf Deutsch so
viel wie „Botschaft“ heißt. Die Zuschauer sollen einen Zugang zur Welt aus
Sicht der Kurden bekommen.

Donnerstag,
Prüfungstag. Ich natürlich wie immer perfekt vorbereitet. Naja okay – ich habe
zumindest eine Idee vom Thema. Aber gut, dass die Klausur vormittags ist, dann
kann ich wenigstens den Rest des Tages ohne schlechtes Gewissen was unternehmen
und mich auf den Abend freuen. Da gibt es nämlich das Highlight meiner Woche:
das Finale der PULS Lesereihe mit Fatoni im Bahnwärter Thiel. Also nichts wie
hin da. Gesucht waren Geschichten zum Motto “Man wird ja wohl noch”, diese lesen die drei besten Autoren dort vor. Cooles Special ist, dass Willy
von ‘’Nachdenkliche Sprüche mit Bilder’’ da ist. So vong Entarteinmänt her.

Freitag, du
liebster Tag der Woche. Heute wird ausgeschlafen und im Bett gefrühstückt. Für
irgendwas muss es ja gut sein, Studentin zu sein. Da beginnt das Wochenende
schon Freitagmorgen. Um herauszufinden, wie ich von der armen Studentin zur
Milliardärin werde, bleib ich aber wohl besser nicht im Bett, sondern geh zur
TUM Speakers Series mit Bill Gates. Da geht’s aber eigentlich nicht ums reich
werden, sondern um “Shaping global development – Innovative concepts with
Africa”. Das ist auch um einiges wichtiger.

Tipps zum reich werden brauch ich auch nicht. Ich geh
einfach abends zu „Kranwärter Thiel x Kellerkind“ und tanze mich so lange schwindelig
bis ich wieder vergesse, dass meine letzten fünf Euro für zwei Bier
draufgegangen sind.

Text: Antonia Franz

Foto: Privat