Fragen über Fragen – Nadja Ellinger

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„Durch diese Intimität, die sich durch die sehr persönlichen Vorgespräche eingestellt hat, war jede einzelne Begegnung von Bedeutung für mich. Auch wenn die inneren Dämonen immer individuell sind, ist der Kampf dagegen immer der gleiche

”, sagt Nadja Ellinger, die an unserer Ausstellung “10 im Quadrat – Reloaded” mitgewirkt hat. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt.

Worum geht es bei deinem Konzept? / Wie
bist du darauf gekommen?

“Über die Zerbrechlichkeit” ist ein
Projekt über das Scheitern, Ängste und Verletzlichkeit. Gerade als Künstler ist
die Außendarstellung immer präsent – und sie sollte möglichst eine
Erfolgsgeschichte sein. Das Scheitern, die Unsicherheit wird dabei gar nicht
thematisiert. Doch gerade dies ist das, was uns als Mensch ausmacht, uns öffnet
und Wachstum ermöglicht. Deshalb zeigt diese Serie die Zerbrechlichkeit der
Personen – nicht als etwas Negatives, das es zu vermeiden gilt, sondern als
etwas zutiefst Menschliches und Ehrliches.

Wie war es, so viele unterschiedliche
Leute für eine Bildserie zu fotografieren?

Für mich war es eine sehr intensive
Auseinandersetzung mit dem Thema, da ich es durch so viele unterschiedliche
Blickwinkel erleben konnte. Daneben war es spannend, mich mit anderen Künstlern
über Kunst im Allgemeinen auszutauschen, aber auch mehr über ihr jeweiliges
Fachgebiet zu lernen.

Welche Begegnung hat dich am meisten
beschäftigt?

Durch diese Intimität, die sich durch die
sehr persönlichen Vorgespräche eingestellt haben, war jede einzelne Begegnung
von Bedeutung für mich. Auch wenn die inneren Dämonen immer individuell sind,
ist der Kampf dagegen immer der gleiche. Zu wissen, dass man mit seinen
Unsicherheiten nicht alleine ist, war eine beruhigende Erkenntnis.

War es schwieriger, z.B. einen
Schauspieler/Musiker zu fotografieren (also selbst “Künstler”), als
professionelle Models und wenn ja, inwiefern?

Es war vielleicht sogar einfacher, mit
keinen professionellen Modellen zu arbeiten, da so die Gefahr nicht bestand, in
einstudierte Posen und Gesten zu fallen, da mein Anliegen ja eine authentische
Darstellung der Person war.

Bist du auch mal an deine Grenzen
gestoßen? / Musstest du deine Vorstellung/ dein Konzept über den Haufen werfen,
weil es schlichtweg nicht ausführbar war?

Auch wenn ich eigentlich fest damit
gerechnet habe, dass zumindest einer der Beteiligten sich auf ein so
persönliches Thema nicht einlassen würde, waren alle Künstler sehr offen für
die Idee, haben eigene Ideen mit eingebracht, sodass die Umsetzung des Konzepts
sehr gut durchführbar war.

Nimmst du die Szene dieser Stadt nach dem
Projekt anders war? Braucht es mehr Vernetzung?

Ich bin definitiv froh, diese jungen
Menschen alle kennen gelernt zu haben, mit denen ich ohne dieses Projekt
wahrscheinlich wenig Berührungspunkte gehabt hätte – selbst wenn einer davon
sogar mein Nachbar ist. Für mich war damit 10 im Quadrat eine wertvolle
Gelegenheit zur Vernetzung.

Foto:Selbstporträt / Nadja Ellinger

Fragen über Fragen – Luca Imberi

„Ich denke für jeden Künstler ist es wichtig immer wieder neue Menschen und Dinge aus den verschiedensten Bereichen kennen zu lernen, daher kann mehr Vernetzung nie schaden“, sagt Luca Imberi, der für unsere Ausstellung “10 im Quadrat – Reloaded” als Fotograf mitgewirkt hat. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt.

 Worum geht es bei deinem
Konzept? / Wie bist du darauf gekommen?
Alle Models wurden in
komplett abgedunkelten Räumen mit einer roten und einer blauen LED-Röhre in
weißen T-Shirts und im gleichen Bildausschnitt fotografiert. Also alle mit
gleichen bildgestalterischen Voraussetzungen. Trotzdem sollte jedes Foto
irgendwie einzigartig werden. 

Auf die Idee kam ich durch den neusten Star Wars Film und ein Rapvideo an dem
ich mitgearbeitet habe.

Wie war es, so viele unterschiedliche
Leute für eine Bild-Serie zu fotografieren?
Am Anfang etwas verwirrend, da ich keines der Model kannte und man bei der
Terminfindung für’s Shooting echt den Überblick behalten muss. Es war für mich
ungewohnt, fremde Menschen nacheinander für ein Foto in ihrer privaten Wohnung
zu besuchen.
Aber es hat bei jedem sofort entspannt und super funktioniert.

Welche Begegnung hat dich am meisten
beschäftigt?
Alle gleich viel.

War es schwieriger, z.B. einen
Schauspieler/Musiker zu fotografieren (also selbst “Künstler”), als
professionelle Models und wenn ja, inwiefern?
Nein fand ich gar nicht. Alle waren ganz locker und sie selbst und haben
nicht versucht irgendwie zu posen oder so, das fand ich gut und so macht mir
das sogar am meisten Spaß.

Bist du auch mal an deine Grenzen
gestoßen? / Musstest du deine Vorstellung/ dein Konzept über den Haufen werfen,
weil es schlichtweg nicht ausführbar war?
Eigentlich nicht. Mir kamen nur manchmal ein paar andere Konzeptideen, die
ich vielleicht doch lieber in diesem Projekt umgesetzt hätte. Doch im Endeffekt
bin ich wirklich happy mit den Resultaten.

Nimmst du die Szene dieser Stadt nach
dem Projekt anders war? Braucht es mehr Vernetzung?
Ich fand es extrem interessant, auf diesem Weg diese neuen Kontakte zu
knüpfen. Ich denke für jeden Künstler ist es wichtig immer wieder neue Menschen
und Dinge aus den verschiedensten Bereichen kennen zu lernen, daher kann mehr
Vernetzung nie schaden

Foto: Selbstportät/Luca Imberi

Fragen über Fragen – Anouk Elias

“Vernetzung mit Menschen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen ist für uns wichtig und geht leider durch Smartphones immer mehr verloren”, sagt Schauspielerin Anouk Elias, die für unsere Ausstellung

“10 im Quadrat – Reloaded” porträtiert wurde. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt.

Du stehst mit deiner
Kunst öfter mal vor Publikum. Wie war es für dich, so oft fotografiert zu
werden?

Für mich ist Fotografie etwas ganz anderes als auf der Bühne
zu stehen, eine schöne, spannende Erfahrung!

Bist du auch mal in andere Rollen geschlüpft? / Hast du andere Seiten an dir
kennengelernt?
Dadurch dass jeder Fotograf andere Themen hatte und es auf andere Dinge für
ihn/sie ankam, war es glaube ich natürlich, dass man immer bisschen anders war,
aber wir haben ja auch so viele Facetten in uns.

Hat das Mut
erfordert?

Ich glaube man braucht Mut für viele Entscheidungen im Leben, aber es hat mich
nur weitergebracht würde ich so sagen

Welche Begegnung hat
dich am stärksten geprägt?
Ich glaube die ersten Shootings hatten noch etwas Neu-aufregendes, aber
auch die letzten waren für mich “prägend” – im Sinne von Erfahrungen
sammeln: Das war es auf jeden Fall. Ich weiß nicht, ob man sagen kann prägend,
dass dieses Shooting mein Leben verändert hat, aber ich nehme auf jeden Fall
viele Erlebnisse mit und die Tatsache, dass Vernetzung mit Menschen und ins
Gespräch zu kommen mit ihnen für uns als Menschen sehr wichtig ist und
eigentlich zu einem natürlichen sozialen Umgang gehört, der leider immer mehr
verloren geht, dadurch dass das Handy uns immer mehr die Möglichkeit gibt,
unpersönlicher zu sein.

Bist du auch mal an
deine Grenzen gestoßen?

Nein Grenzen würde ich das so nicht nennen, aber
Herausforderungen oder Erweiterungen. Eine Herausforderung für mich war es, sich
bei Fotografen, mit denen man nicht sofort einen Draht hatte oder Sympathien
teilte, genauso offen und frei vor der Kamera zu fühlen, wie bei solchen, mit
denen man sich auf Anhieb gut verstand!

Brauchen wir mehr
Vernetzung in München?

Ja finde ich schon! München gibt sich leider nicht so offen,
aber solche Aktionen zeigen immer wieder, dass es das auch sein kann.

Foto: Nadja Ellinger