Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Valentin

Wie viele Schläge Oberbürgermeister Dieter Reiter nächste Woche fürs Anzapfen brauchen wird, ist Valentin momentan noch ziemlich egal. Er möchte lieber noch die Veranstaltungsvielfalt Münchens nutzen, bevor er die darauffolgenden zwei Wochen in Bierzelten verbringt. Nicht.

Es würde eine gute Einleitung geben für eine Event-Kolumne: Die letzte Woche vor dem Wiesnstart. Nochmal alles rausholen aus der Vielseitigkeit Münchens, bevor ich gut zwei Wochen in den Bierzelten einer einzigen Location versinke. Würde. Denn dieses Fest ist mir völlig egal. Deshalb jetzt ohne Einleitung, eben für eine ganz normale Woche im September.

Ein Freitag in den Semesterferien ist in einer Uni noch einsamer als andere Freitage. Deshalb schaue ich, dass ich hier so schnell wie möglich rauskomme.  Zum Beispiel zu MECHATOK im MMA ab 20 Uhr. Livekonzert plus Offenes Atelier in bester Gesellschaft. Ich denke, so kann ein Wochenende starten.

Denn ein Wochenhighlight folgt dann gleich am Samstag. Pflichtveranstaltung, könnte man sagen: Die Nacht der Autoren der Süddeutschen Zeitung. In diesem Jahr mit Beteiligung der Jungen Leute Seite: Unsere Autorinnen Lisi und Susanne lesen aus ihren Beziehungs- und Heimatkolumnen. Um 21:30 Uhr im Rathaus.
Aber davor sollte ich doch noch kurz im Feierwerk vorbeischauen: Flowerstreet Records lädt zum Flowerstreet Festival 2014. Um 15:30 geht’s los.  Mit dabei unter anderem Sarah Sophie, Sunspiration und ein Headliner von ganz früher: Five!Fast!Hits!!! (Die Ausrufezeichen gehören zum Bandnamen).

Inspiriert von Susannes Heimatkolumne zieht es mich am Sonntag endlich einmal wieder in die Vorstadt. Aus gutem Grund: Das Team vom Gautinger Kulturspektakel hat für gut eine Woche die alte Bahnhofspizzeria übernommen. „Die Sache in der Bahnhofpizzeria“ läuft schon seit dem 5. September, heute ist das große Finale mit einem Auftritt von Darcy & Freddy Gonzales um 19 Uhr.
Oder doch lieber zum Poetry Slam Saisonauftakt ins Substanz? Das ist mindestens genauso verlockend. Vielleicht lässt es sich ja vereinbaren, zurück in die Stadt muss ich ohnehin.

Und weil die Veranstaltungsdichte des Wochenendes vor allem schön, aber eben auch stressig war, nehme ich mir Montag lieber frei für ein bisschen Arbeit. Bin Freitag ja schon so früh los, das muss jetzt reumütig aufgeholt werden.

Dafür gibt es dann am Dienstag keine Ausreden mehr. Los geht’s um 19 Uhr mit der Vernissage der aus Los Angeles angereisten Künstlerin  Lisa Solberg. Die Ausstellung heißt CRY WOLFF und ist ab Dienstag im CENTERCOURT zu sehen. Der dazugehörige Text liest sich zwar schwieriger als mittelalterliche Metaphysik, aber sehen wir es als Herausforderung. Leichtere Kost dürfte danach die 4. Münchner Radl und Fashion Show im Muffatwerk sein. Da ich in der Redaktion als Modeexperte gebrandmarkt bin (mehr theoretisch als praktisch), muss das wohl sein. Meine Vorfreude kennt keine Grenzen.

Mittwoch dann wieder Musik. HÄXXAN veröffentlichen ihre erste LP “in the wonderful basement of Lothringer 13.” Klingt verheißungsvoll. Ab 20 Uhr geht’s los.

Wie schnell so eine Woche vergeht. Schon ist wieder Donnerstag. Und was hatten wir schon länger nicht mehr? Genau: Kunst. Zum Beispiel die Eröffnung von #1 anton höger im störpunkt. Da wird eine „gewisse Bereitschaft zur Tiefsinnigkeit“ verlangt. Nun gut. Ich geh‘ trotzdem hin.

Und dann ist wieder Freitag. Ich habe Besuch aus den USA, und dem will man ja etwas bieten. Und was mag so ein Amerikaner? Genau: Nachhaltigkeit. Deshalb nehme ich ihn gleich mit zu „Musik meets Schneidebrett“ von rehab republic. Eine Schnibbelparty mit geretteten Lebensmitteln in der Glockenbachwerkstatt. Dann muss er auf German Sausage eben noch warten, mein Besuch.

Und danach? Mal sehen, wo uns die Nacht hintreibt. Wobei es eher ruhig werden könnte. Denn trotz absolutem Desinteresse meinerseits kommt so ein Ami zu dieser Zeit nicht zur Schnibbelparty nach München. Am Samstag geht’s auf die Wiesn. Juhee. Ich will diese Woche zurück.
Valentin Feneberg

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