Die SZ Junge Leute Spotify  Playlist im November

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Sehr bald ist es soweit – die Adventszeit beginnt und ist mal wieder voll mit Helene-Fischer-Weihnachtsalben, mittelmäßigen Charity-Bands und natürlich „Last Christmas“. Musikalische Herausforderungen also soweit das Auge reicht und deshalb empfehlen wir diese Playlist!

Teleman

Düsseldorf

Es lebe Spotifys Mix der Woche, ist er doch Quelle an
Inspiration und serviert in regelmäßigen Abständen echte musikalische
Entdeckungen. Zuletzt für mich dabei: “Düsseldorf” von Teleman. Die
Band ist Spin-Off der britischen Indie-Band Pete and the Pirates und hat mit
“Düsseldorf” einen Song geschrieben, der mich sofort in eine
graue, melancholische Ruhr-Metropole katapultiert und damit atmosphärisch auch
an “Strasbourg” von The Rakes erinnert

– und ja, ich weiß, dass weder
Düsseldorf noch Straßburg im Ruhrpott
liegen. Jedenfalls ist der Sound von Teleman in diesem Fall so eingängig atmosphärisch und dabei subtiler melancholisch als
der von den Rakes, dass die catchy Gitarrenriffs um die
dringende Frage „Don’t you want to know why i left you there, all alone on the
carousel spinning away?” tänzeln können, so viel sie möchten – kaschieren können sie
sie am Ende nicht.

Yvonne Gross

Adam Barnes – Everything

„Everything“ – dieser Song des britischen Songwriters &
Performers Adam Barnes ist everything and more: Ein Indie-Folk-Song über das
Verliebtsein, die Liebe und die Hoffnung, dass alles gut wird und nichts an
Allem falsch ist. Sich Zeit nehmen, von etwas ganz Großem zu träumen.

Laura-Marie Schurer

Almost Charlie

When Venus Surrenders

Stell dir vor du sitzt im Bus, von Berlin nach München,
leicht verkatert und ziemlich müde, und dann lässt der Busfahrer in voller
Lautstärke einen anstrengengen Radiomoderator aus allen Lautsprechern plärren.
Der absolute Horror? Das geht auch anders: Nämlich wenn der Busfahrer einen
verdammt guten Musikgeschmack hat und statt Radio eine unbekannte kleine Band
namens Almost Charlie spielt. Wenn du verkatert erstmal dein Handy rausholst
und Shazam anmachst, nur um dann diesen einen Song in Dauerschleife zu hören,
dann sind sieben Stunden Busfahrt auf einmal gar nicht mehr so schlimm.
Weiterhin sei der Song “When Venus Surrenders” allen ans Herz gelegt,
die das aktuelle Wetter zwar scheiße, aber auch irgendwie geheimnisvoll finden,
die gerne träumen während sie durchs Fenster in den Schneeregen starren oder in
der Dusche über die wirklich wichtigen Fragen des Lebens nachdenken.

Marina Sprenger

Mighty Oaks – Storm

Machen wir es uns gemütlich. Mit einer großen heißen
Schokolade bewaffnet in eine flauschige Decke kuscheln. Während es draußen
immer dunkler und kälter wird und sich die ersten winterlichen Stürme bemerkbar
machen. Nicht nur namentlich passt da der neue melancholische Song “Storm“ von
den Mighty Oaks perfekt. Schon die ersten Gitarrenklänge ganz in
Mighty-Oaks-Manier versprechen die ideale Sound-Untermalung für so einen
entspannten, faulen Winternachmittag zu werden.

Amelie Völkers

Matija – White Socks

Das mit Spannung erwartete Debütalbum von Matija überzeugt.
Gleich reingehört und mich in die Platte verliebt. Mein Favorit des Albums ist
jedoch die zweite Single “White Socks”, das seit der Live-Performance
auf dem Sound Of Munich Now mein derzeitiges Lieblingslied ist und bei dem
grauen Novemberwetter gute Laune macht.

Serafina Ferizaj

Noel Gallagher’s High Flying Birds – She Taught Me How to
Fly

Man muss den Tatsachen wohl ins Auge sehen: Oasis sind für
immer Geschichte. Und auch ihr Musikstil kann heute wohl nicht mehr das Gleiche
sein wie damals. „Don’t look back in Anger“ wird sich nicht wiederholen, da
kann es Liam noch so hart versuchen, er wird nicht rankommen. Noel hat das
erkannt und liefert in schöner Regelmäßigkeit große Alben ab, die sich vom
Oasis-Sound emanzipieren. Auch die neue Platte ist wieder stark geworden,
stellvertretend für die Entwicklung soll hier „She Taught Me How to Fly“ stehen
– anders und doch so gut!

Philipp Kreiter

James Brown – Cold Sweat

Rückbesinnung auf die Klassiker – zu keiner Zeit wird das
wohl so sehr praktiziert wie an Weihnachten. Aber warum nicht statt
“White/Last/Blue/Holly Jolly Christmas” oder “Christmas
Lights/Song/Waltz/Toast” mal ganz saisonunabhängigen Klassikern gedenken?
Wie zum Beispiel dem Song, mit dem James Brown quasi über Nacht ein ganz neues
musikalisches Genre aus dem Boden gestampft hat.

Max Mumme

Gary Clark Jr.

Stay

Wenn es anfängt so früh dunkel zu werden, dann werde ich
immer traurig. Auch ohne Grund. Aber dann muss ich trotzdem traurige Musik
hören, dagegen kann ich mich nicht wehren. “But every time I see you, it
feels like the first time. And every time I leave you, I lose my mind”,
heult Gary Clark Jr. in diesen Tagen viel in meine Ohren. “That’s why I
need you to stay with me.” Damit ist nicht der Winter gemeint, und auch
nicht die Dunkelheit.

Matthias Kirsch

Asaf Avidan

The Study On Falling

Der Song weckt in mir diese eine Art von Traurigkeit, die irgendwie
schön ist, die weh tut und dir gleichzeitig ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Die perfekte Musik für einsame Spaziergänge durch eingeschneite Märchenwälder,
wenn die Kälte deine Wangen einfrieren lässt und die Sonne deine Nasenspitze
kitzelt. “But still I’m holding you…”

Jacqueline Lang

Tom Misch

Movie

Wer seinen Namen noch nicht kennt, sollte sich ihn
spätestens jetzt merken: Tom Misch. Der 21-Jährige Brite ist Singer-Songwriter,
Komponist, Violinist, Produzent und DJ

bekannt geworden über Soundcloud, hat er zuletzt als Produzent mit Mos Def, Lianne La Havas und Busta Rhymes
zusammen gearbeitet. Sein Sound ist…. ach, hört einfach selbst rein!

Ornella Cosenza

Tash Sultana – Notion

Die australische Gitarristin lieferte mir erst mit ihren
musikalischen Ausschweifungen den perfekten Soundtrack für einen Roadtrip durch
Polen. Nun bringen mich die psychedelischen Soli durch den tristen Winter. Und
wie. Was für eine Wahnsinns-Musikerin!

Louis Seibert

Ebow – Punani Power

“Willst ein Gangster sein weil das so männlich ist, aber ein
echter Gangster ist ein Feminist.“

In your face! Allein dieser Satz ist „Punani
Power“ pur: Auf Ebows gleichnamigem Track zeigt die Münchner Rapperin, wie sehr
sie die Schnauze voll hat vom Schubladendenken. Sie rappe und schreibe Texte
„wie ne Pussy“? Bitteschön! Wenn das heißt, dass diese dann so vielschichtig
sind wie auf ihrem brandneuen Album „Komplexität“… Darauf bedient Ebow sowohl
musikalisch als auch thematisch die verschiedensten Facetten: von R’n’B über
Orient-Sounds bis hin zu Battlerap, von Herzschmerz über Migration bis zu
ebenjener Pussypower. Und alles voller Authentizität. Großes Ding!

Anna-Elena Knerich

COEO – In Motion

Draußen ist es kalt, Schnee wirbelt durch die Luft und um
mit der ganzen Weihnachts-Heilig-Tuerei klar zu kommen, brauche ich
Adventmuffel Gute-Laune-Musik. “In Motion” des Münchner DJ-Duos COEO
brachte mich bisher durch den windigen November und heizt nun auch meinen
Dezember ein. Grooviger Sound mit
Disco-Flair, dazu eine große Tasse Glühwein und schon ist die Vorweihnachtszeit
gar nicht mehr so grausam.

Anastasia Trenkler

Tommy James & the Shondells – Crystal Blue Persuasion

Damit das Aufstehen nicht zu hart ist, jetzt da das Wetter
schlecht und die Lage unsicher ist.

Lukas Haas

Todeskommando Atomsturm – Woran Hältst Du Dich fest

Zeit für ein Outing: Der traurigste DJ der Stadt war in
seiner Jugendzeit Punkrocker! Clash, Sex Pistols, klare Sache. Später war er mal mit den Swoons – wahnsinnig sympathische Punkrocker aus Wolfhagen – eine Woche auf Tour (und kann seitdem keinen Jägermeister mehr sehen). Dann kamen irgendwann die traurigen Liebeslieder, schöne Sache. Bis zum Sound Of Munich Now und dem Hammerauftritt von Todeskommando Atomsturm. Fünf Songs in 15 Minuten, kein Abtasten, einfach loslegen. Wumms!

Michael Bremmer

Foto: Stefan Buhlrich

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im Juni

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Auf der letzten Rille präsentieren wir Euch heute noch unsere Playlist
des Monats Juni. Und wie bei den meisten Festivals in diesem Monat, schlägt
sich auch bei uns das höchst durchwachsene Wetter in der Auswahl durch. Der ein
oder andere war vielleicht etwas melancholischer drauf als sonst im Frühsommer.
Dafür aber auch gute Laune mit Parov Stelar, Parcels, The Charles oder den
Kooks
!

Max Brodie feat. Tom Rosenthal – Be Good

Draußen regnet es in Strömen, obwohl im Juni doch endlich
Sommer werden sollte? Ihr liegt bei euch auf der Couch, habt dieses klassische
Mitte des Semesters Motivationstief, fühlt euch schlapp und vom grauen Himmel
schon ganz depressiv? Dann ist “Be Good” von Max Brodie feat. Tom
Rosenthal euer Song. Die zarten Gitarrenklänge und die liebevoll gesungene
Melodie dringen langsam aber sicher wie ein kleiner Sonnenstrahl in eure Seele
, bis die Depression sich in Wohlbefinden wandelt.

Anne Gerstenberg

Joelistics – Last
Night

Zugegeben, kein neues Lied. Aber das komplette Album des
australischen Künstlers Joelistics kann ich immer noch jederzeit rauf und
runter hören. Warum?
Vielleicht weil mit nur einem Satz schon alles gesagt ist: „All i need to get
me through is sunlight, coffee and a picture of you.“

Jacqueline Lang

 

Casper feat. Blixa Bargeld,
Dagobert, Sizarr – Lang lebe der Tod

Das ist mal ein Line-Up. Mit Blixa Bargeld Frontmann der
Band „Einstürzende Neubauten“ und Gitarrist von „Nick Cave and the bad seeds“,
der Indierock-Band Sizarr und dem schrägen Sänger Dagobert hat der Rapper Casper
nicht gerade wenig Prominenz für seine neue Single angekarrt. Aber „Lange lebe
der Tod“ klingt halt auch wirklich so abgefahren wie das Line-Up erwarten lässt
– und so frisch und neu war HipHop lange nicht mehr. Bleibt nur die Frage, ob
Casper nach seinen Alben „XOXO“ und „Hinterland“ das Genre ein drittes Mal
umkrempeln wird. Revolution durch Avantgarde-Rap, sowas mag ich!

Philipp Kreiter

 

Phoria – Loss

Nur einmal angenommen, man hat die ganze Nacht nicht
geschlafen… man sitzt auf dem Fensterbrett und starrt seit Stunden in die
Dunkelheit. Langsam wird es hell, die Vögel beginnen zu zwitschern. Jetzt ist
es Zeit, genau diesen Song zu spielen. Und zwar laut. Sehr laut.

Michael Bremmer

 

Parcels – Anotherclock

Zwei Monate, zwei Lieblingssongs, eine Band – geht
eigentlich nicht. Uneigentlich schon. Vor allem wenn es sich hierbei um die
aufstrebenden Parcels aus Berlin handelt. Vor wenigen Tagen haben sie ihre neue
Single „Anotherclock“ beim Pariser Indie-Label Kitsuné veröffentlicht, über das
auch schon Szene-Größen wie Two Door Cinema Club ihre Alben released haben.
„Anotherclock“ ist gleichzeitig entspannt, tight, funky und genau der richtige
Sound für den Sommer.

Katharina Würzberg

 

The Charles – The Death of Rock’n’Roll

Ja, ich gestehe: Ich höre und tanze Rock’n’Roll. Bei dieser
Musik im schnellen Viervierteltakt kann ich mich nicht ruhig halten. Wem das
genauso geht, dem kann ich die Blues-Rock Band The Charles nur ans Herz legen.
Zugegeben, bei der Geschwindigkeit von The Death of Rock’n’Roll kann ich mit
meinen tänzerischen Anfängerkünsten noch nicht mithalten, aber mittanzen muss
dennoch auf jeden Fall sein- egal wie. Und eines ist sicher: So lange es diese
Band gibt, stirbt der Rock’n’Roll nicht so schnell.

Stephanie Albinger

 

Little Barrie – Free Salute

Little Barrie aus London haben mittlerweile bereits 4
Studioalben aufgenommen. Den Titeltrack zur Netflix Serie „You better call
Saul“ haben sie auch beigesteuert. Der Song „Free Salute“ stammt aber von ihrem
ersten Album und passt perfekt zu Sommer, Sonne und Roadtripping: Einfach
Sonnenbrille auf, Volume-Regler hoch, Hände aus dem offenen Fenster in den
Fahrtwind halten und leben.

Richard Lee Strobl

 

The Kooks – Seaside

Jetzt, wo ich mitten in der Endphase meiner Masterarbeit
stecke, denke ich ständig an eine bestimmte Strophe eines alten Songs: „Do you
want to go to the seaside?…” Um die Frage gleich selbst zu beantworten: Ja, ich
würde jetzt liebend gerne alles stehen und liegen lassen, um am Strand und Meer
die Seele baumeln zu lassen. Mit ‚Seaside’ von den Kooks werden alte, ganz
vergessene Erinnerungen wieder wach. Und doch bleibt dieser langsame,
melancholische Song immer gegenwärtig für mich. Vor allem dann, wenn ich mich
mental wieder einmal an den Strand träumen möchte.

Barbara Forster

 

Parov Stelar –
Catgroove

Es gibt keinen, der Swing, House und Jazz besser vereinen
kann als Parov Stelar, einem der Pioniere des Electroswing. Catgroove gehört zu
seinen Klassikern und ist ein Song mit Ohrwurmgarantie, der zum Mittanzen
einlädt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Perfekt für den Sommer, der nun
endlich da ist.

Serafina Ferizaj

 

Amanda Palmer –
Machete

Dieser Song steht im Zeichen der Gegensätze. Als ich ihn das
erste Mal gehört habe, konnte ich so gar nichts mit diesem abrupten Hin und Her
anfangen, erst beim zweiten und dritte Mal habe ich mich immer mehr in den Song
verliebt. Die Stimme der Sängerin trägt mich so überzeugend durch die
dynamischen, mit vielen Instrumenten untermalten Parts und den langsamen,
sanften Chorus, dass ich Gänsehaut bekomme. Besonders die Violinen im Chorus,
die mit ihren langgezogenen, etwas schiefen Harmonien den Hintergrund bilden, finde
ich großartig. Ein Song der besonderen Art, den sicher nicht jeder so
überzeugend interpretieren kann wie Amanda Palmer.

Marina Sprenger

 

Gary Clark Jr. – The Healing

In diesem weniger sonnigen Sommer bisher kriegt die Isar für
mich eine andere Bedeutung als sonst um diese Zeit. Keine Füße im Eisbach, kein
Grillen am Flaucher, die Abende an der Reichenbachbrücke sind auch nicht ganz
so angenehm. Also laufe ich im Regen an der Isar entlang, im Regen – mit Gary
Clark Jr. im Ohr. Der Gute ist längst kein Unbekannter mehr, und auch seine
letzte Platte war voll mit guten Tracks – wie „The Healing“. Auf dem Weg an der
Isar entlang, auf der Suche nach Sommer und Freiheit gleichermaßen, ist “this
music is my healing, this music sets me free” gar nicht so falsch…

Matthias Kirsch

 

NAILS — They Come Crawling Back

Mit 8 Minuten Länge beansprucht They Come Crawling Back
gleich ein Drittel (!) der Laufzeit von NAILS neuem Album You Will Never Be One
Of Us für sich, und rollt, dem Titel des Songs entsprechend, einer musikalischen
Dampfwalze gleich über den Zuhörer hinweg. Einen maßgeblichen Teil hierzu trägt
die makellose Produktion von Kurt Ballou — seines Zeichens Gitarrist der
Hardcore-Legenden CONVERGE — bei, welche den schon von sich aus brachialen
Gitarrenwällen, schleppenden Drums, dem wummerndem Bass und dem vor Wut
triefenden Gesang noch mehr Wucht verleiht. Zusammen mit den deutlich
schnelleren, apokalyptischen Blastbeatgewittern der restlichen Songs des Albums
— welche oftmals kaum die Minutenmarke überschreiten — liefert die Band damit
definitiv den perfekten Powerviolence-Soundtrack für den Sommer.

Maxime Weber

 

Teleman – Fall in
Time

Ein Klavier. Die ersten Töne hören sich ein wenig so an, als
würde da gerade ein Anfänger seine ersten Übungen absolvieren. Aber nein, es
gesellt sich eine geübte Männerstimme dazu und spätestens beim ersten Einsetzen
der Drums und der Synthesizer ist klar: das ist richtig gute Musik. Sie wird
immer vielschichtiger, mit jedem Loop und jeder Wiederholung innerhalb des
Songs selbst, aber auch beim fünften Mal Hören noch. Die Londoner Band Telemann
gibt es seit 2012 und ihre neue Single „Fall in Time“ ist das perfekte Lied für
den Juni. „I can’t afford not to fight“ – das sind so starke Texte, dass nicht
einmal Juni-Stürme, Überschwemmungen, Zugverspätungen und
Bachelorarbeitsabgabetermine mich mehr stressen können, sondern ich 3:57
Minuten lang in ein parallel-Musikuniversum gebeamt werde.

Theresa Parstorfer