In unserer Reihe “Bandraumtour” geben verschiedenste Künstler Einblicke in die Proberäume der Stadt. Bei Sentilo Sono steht eine Elvisbüste herum. Das Zuhause der Band hat im Gegensatz zu vielen anderen Übungsräumen im Keller ein Fenster mit viel Licht. Allerdings nur bis 2019 – dann droht der Abriss.
Wie würdet ihr euren Proberaum in drei Wörtern beschreiben?
Hell, freundlich, gemütlich
Was macht diesen Raum zu eurem persönlichen Bandraum?
Wir können unser Equipment ruhigen Gewissens einsatzbereit stehen lassen, weil einerseits genug Platz ist und wir andererseits die wenigen, die den Raum außer uns noch nutzen persönlich kennen. Wir können also direkt loslegen.
Was war der schönste Moment in eurem Proberaum?
Immer wenn eine Idee funktioniert.
Welche und wie viele Instrumente stehen bei euch?
Schlagzeug, Bass, Keyboard, Saxophon, Posaune, Trompete, ½ Dutzend Gitarren…
Was ist der merkwürdigste Gegenstand in eurem Bandraum?
Eine Elvisbüste
Was gibt es zur Probe zu trinken?
Wasser, Bier
Wie entstehen bei euch Songs und welche Rolle spielt dabei der Proberaum?
Ganz unterschiedlich; Mal wird der ganze Song von einem von uns komponiert und ausarrangiert, mal wird ein solcher Vorschlag von der ganzen Band auseinandergenommen und umgemodelt. Manchmal entsteht etwas völlig Neues aus einem Jam. Meistens aber macht die „Kernband“ einen Song, bzw eine Struktur, worauf dann in einer eigenen Session der Text und der Gesang geschrieben wird. Das alles wird immer aufgenommen, entweder im Ganzen oder aber die einzelnen Spuren.
Der Raum ist dabei immer außen herum und hat die Eigenschaft, uns den Schaffensprozess sehr angenehm zu machen, weil man sich hier einfach wohl fühlt.
Welcher Song ist z.B. dort entstanden?
So einige, aber noch kein veröffentlichter. Sind ja vor Kurzem erst eingezogen….
Was macht ihr in eurem Bandraum, wenn ihr nicht probt?
Planen, Musik hören, uns inspirieren lassen, schreiben, produzieren.
Teilt ihr euren Proberaum mit einer anderen Band? Wenn ja mit wem?
TML (The Tall, The Middle And The Little), die Band von unserem Bassisten Basti
Könnte man in eurem Bandraum auch wohnen? Warum ja bzw. nein?
Es ginge schon. ´ne kleine Couch und ´nen Kühlschrank gibt´s, Toiletten sind gleich um die Ecke.
Was seht ihr wenn ihr aus eurem Fenster schaut?
Eine Grünfläche, Gleise und das ADAC Hochhaus.
Was ist toll an eurem Raum?
Der Raum hat zwei durchgehende Fensterfronten, ist also hell und man kann in kürzester Zeit durchlüften, wenn´s stickig wird.
Wir haben unser Equipment fest verkabelt. Man muss nur den Computer anmachen, Aufnahme drücken und loslegen. Ein unkomplizierter, schöner Workflow kommt da zustande.
Was stört euch?
Dass der ganze Proberaumkomplex 2019 abgerissen werden soll…
Wie habt ihr euren Proberaum gefunden?
Gute Freunde von uns haben diesen Raum schon seit Jahren zur Miete. Wir hatten einen ekligen, stickigen Raum im gleichen Komplex und schon immmer ein Auge auf diesen im Vergleich paradiesischen Raum. Als er zeitlich nicht mehr voll ausgelastet war, haben wir die Gelegenheit am Schopf gepackt und sind mit eingezogen.
Foto: Gina Grill