Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Lukas

Zum ersten Mal sind wir unterwegs mit unserem Autor Lukas. Der hat sich für die kommende viel vorgenommen, vor allem echte Herbst-Hightlights wie Filmschool Fest und Literaturfest. Aber auch gute Musik darf nicht fehlen sowie die ein oder andere Gaumenfreude.

Ich schreibe Listen. Nicht weil ich ein sonderliches Faible
dafür habe, sondern aus praktischen Gründen. To-Do-Listen, Packlisten,
Erinnerungen, Musiklisten, Leselisten, Film- und Serienlisten. Manche sind dabei nützlicher
als andere. Eine dieser Listen ist so etwas wie die „Ich sollte endlich mal“-Liste. Dabei handelt es sich um
eigentlich angenehme Freizeitaktivitäten, die ich mir lange vorgenommen habe,
ohne ihnen allzu viel Priorität einzuräumen. Diese Liste will ich also kommende Woche in Teilen bezwingen!

Es ist Freitag, genauer gesagt Freitagabend und ich habe
Besuch. Mein Freund Till aus Wien kommt spontan vorbei und bleibt nur eine Nacht.
Und weil ich den Till gerne geistig fordere und er eben dies von mir erwartet,
schleppe ich ihn ins Lost Weekend zu FreudsBAR – Im Dschungel des Unbewussten.
Eine Gruppe von Psychoanalytikern diskutiert hier die Konzeption des Unbewussten und
das Thema verspricht nachdenklich zu machen.

Nach zwei Stunden verlassen wir mit flirrenden Neuronen und
müden Lidern den Laden in der Schellingstraße. Bei einem Gin-Mate verdauen wir
das eben gehörte und wenden uns schließlich dem weltlichen München zu. Ich
sollte endlich mal in BLITZ. Seit der Eröffnung, bin ich nicht dazu gekommen.
Dort spielen Leo Küchler, René Vaitl und Richie Hawtin und so heißt es:
Lokalmatador trifft auf Techno-Legende trifft auf unsere Ohren. Die Nacht wird
laut, lang und sehr lustig. Was für eine Nacht! Nein, ganz im Ernst, was für eine
Nacht? Meine Erinnerung verblasst hinter pochenden Schläfen.

Am Samstag nehme ich meinen Kater an die Leine und gönne mir ein Frühstück
im Das Maria. Das sollte ich ohnehin endlich mal machen. Während mein Gaumen

mit Maria

Urlaub  in Marrakesh macht, kehren ganz langsam meine Lebensgeister
zurück. Ich vertrete mir ein bisschen die Beine und pünktlich zum viel zu frühen
Sonnenuntergang lande ich auf dem Tollwood. Ein Tässchen Glühwein und der unerhörte
Lichtschwund ist bald verziehen. Außerdem sollte ich mal beim Filmschool Fest vorbeischauen.
Da heute der letzte Abend ist, gehe ich ins Filmmuseum, wo mich eine Reihe
wunderbarer Kurzfilme von Studenten aus aller Welt erwartet.

Es ist Sonntag in München und mein Kühlschrank so
ausgestorben wie die nassen Straßen. Zum Glück gibt es bei uns in der Nähe
einen Kiosk, der immer offen hat. Der Wind pfeift und als ich notdürftig
versorgt aus den Curry-Schwaden des Ladens wieder auf die Straße trete, schlägt
mir ein fieser Novemberregen entgegen. Kann ich jetzt überhaupt nicht
gebrauchen. Wobei. Ich sollte endlich mal wieder ins Schwimmbad gehen. Aber
wohl nicht an einem Sonntag, an dem die überfüllten Münchner Bäder wenig Spaß versprechen. Ich finde eine Notiz in meinem Handy: „unplugged session
sonntag“. Stimmt, da war was. Ich erinnere mich an ein solches Event im Lost Weekend.
Heute spielen dort Wes Swing,
YNGVE & The Innocent
. Ich schaue vorbei.

Montag. Allein das Wort lässt mich für gewöhnlich zittern. Ekelhaft. Dieser hier verspricht allerdings etwas besser zu werden. Die
Sonne scheint und auf dem Weg zur Arbeit nehme ich einen Umweg über das Mahlefitz in der Nymphenburger Straße auf mich, denn die haben einen vorzüglichen Kaffee. Der gehört auf jede Liste. So gewappnet mache ich mich ans Tagewerk, den
Feierabend fest im Blick. Denn dann geht es spontan mit einem Kollegen aufs Tollwood. Beim Genuss von voll fairen Bio-Dinkel-Crêpes dringen exotische Klänge
an mein Ohr. Wie eine Mischung aus Blaskapelle und Rockband. Tatsächlich spielen THE SENSATIONAL SKYDRUNK HEARTBEAT
ORCHESTRA
im nahegelegenen Hexenkessel. Ska-Pop aus Bayern – ungeniert, aber g’schmach.

Am Dienstag hat mein Glück mich bereits wieder verlassen. Die Schlieren vorm Fenster machen schlechte Laune, die
Arbeit nervt und bald wird prokrastiniert.Draußen ist es schon wieder dunkel. Ich sollte endlich mal
eine der tausend neuen Serien schauen, die Netflix mir vorschlägt. Aber ich fühle
mich nach Altbewährtem, also entscheide ich mich für “Friends” – was für ein
Juwel. Drei oder fünf Folgen später, raffe ich mich doch noch vom
Sofa auf. Ich bin schließlich sehr froh darüber. Es ist der letzte
Dienstag des Monats und das heißt Prof. Claus Reichstaller von der Hochschule für
Musik und Theater lädt gemeinsam mit seinen Studenten zur JAZZ JAM im Milla. Es
wird ein Abend für Liebhaber mit viel Engagement und Findigkeit.

Mittwoch ist die Mitte der Woche, das ist klar, beim Lo
Studente
gibt es heut’ Dia-vo-la“ dudelt es mir durch den Kopf, während ich mir
ein Exemplar des 5,50€-Wunders einverleibe. Weil es hier wie immer brechend
voll ist, mache ich mich bald auf in Richtung Sendlinger Tor. Während ich so über
den Marienplatz schlendere und die Touristen-Kolonien belächle, bin ich froh,
dass mich der Weihnachtsstress noch nicht ergriffen hat. Ich sollte endlich mal
früher an Geschenke denken. Abends bin ich wie gewöhnlich beim Fish’n’Blues. Da gibt es
einen ausgezeichneten Eintopf und junge Münchner Musik. Frühes Kommen lohnt
sich hier immer.

Am Donnerstag schaue ich mal auf der FOOD&LIFE Messe vorbei. Die
riesigen Hallen sind gefüllt mit dem neuesten Schnickschnack in Sachen Küchen-Equipment
und den feinsten Leckereien aus aller Welt. Das Tagesticket für 13€ lohnt sich,
allein schon ob der etlichen Gin- und Weinstände, deren Besitzer ganz erpicht
darauf scheinen, ihre Kostproben zu verteilen. Ich schlemme mich einmal quer
durch die Messestadt. Ein weiterer Punkt auf meiner Liste, den ich vernachlässigt
habe: das Literaturfest. Eigentlich stehen diese Tage ganz im Zeichen des
Lesens, doch ich komme nicht dazu. Abends gehe ich also in Literaturhaus. Irina Scherbakowa
arbeitet in ihrem Werk „Die Hände meines Vaters – Eine russische
Familiengeschichte“ mit viel Einfühlungsvermögen die bewegte Vergangenheit
ihrer Vorfahren zwischen zwei Weltkriegen und dem eisernen Vorhang auf.

Buon Giorno erstes Türchen. Am Freitag beginnt offiziell die Adventszeit und
irgendwie ist das ja doch ganz schön. Ich bin jedenfalls gut vorangekommen mit
meiner Liste. Vielleicht sollte ich jetzt endlich mal meine Zeit der
vorweihnachtlichen Besinnung widmen. Ob das ohne Liste klappt?

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Jackie

Unsere Autorin mag ja eigentlich den Herbst und freut sich, ihre Winter­depression noch um ein paar Tage vertrösten zu können. Tagsüber plant sie einen Ausflug zur Kirchweihdult oder ins Lost Weekend, abends geht’s ins Müller’sche Volksbad oder in die Milla.

Hoch die Hände, Wochenende! Am
Freitagabend scheint zwar leider nicht mehr die Sonne, aber ich mache trotzdem
einen kleinen Ausflug auf die andere Seite der Isar um mir die neue
Fotoausstellung von Julian Mittelstädt anzuschauen. Unter dem Motto “Streetz”
stellt der Fotograf dort Bilder aus, die reale Menschen auf der Straße zeigen –
ohne gestellte Posen und gekünsteltes Lachen. Drinks gibt’s im Container
nebenan in der BAR of BEL AIR. Läuft.

Auch der Samstag steht im Zeichen
der Kunst – zumindest abends. Nach einem ausgiebigen Frühstück radle ich aber
erst einmal erneut auf die andere Seite der Isar: Diesmal nach Giesing. Von
heute an bis einschließlich 22.Oktober findet auf dem Mariahilfplatz die
wunderbare Kirchweihdult statt. Allerlei Leckereien schnabulieren und mal mehr
mal weniger sinnlosen Kram bestaunen – was könnte schöner sein an so einem
Samstag im Herbst? Abends gehört die alljährliche Lange Nacht der Museen
natürlich zum Pflichtprogramm. In diesem Jahr nehmen auch verschiedene Bäder an
der langen Nacht der Museen teil. Ich entscheide mich für eine Führung durch
das wunderbare Müller’sche Volksbad
. Ab 21Uhr finden diese alle 30 Minuten
statt und dauern ca. 20 Minuten. Da bekommt man fast Lust, sich einfach nackig
zu machen und selbst in den Pool zu springen oder sich in der Sauna
aufzuwärmen. Beim nächsten Mal dann!

Sonntag ist eigentlich Katertag,
doch dafür habe ich heute keine Zeit. Stattdessen steht heute Fair Fashion auf
dem Programm. Genauer: Der Fair Fashion Showroom meets Klimaherbst Dult. Hier
stellen nachhaltige Labels ihre Konzepte und Designs vor. Mit dabei Phasenreich
und Iki M., aber auch das Flüchtlingsprojekt Nähstube. Am Ende gibt es dann
auch noch eine Fashion Show bei der die Labels ihre akutellen Kollektionen
vorstellen. Einige schöne Teile dabei, aber ganz billig ist fair halt leider nicht.
Sowieso bin ich immer wieder in dem Dilemma zwischen bewusst einkaufen und
insgesamt einfach mal weniger kaufen. Immerhin ist es ja nicht so, als wäre
mein Kleiderschrank leer – auch wenn sich das zuweilen so anfühlen mag.

Viel wurde schon im Voraus
berichtet, seit der Eröffnung quillt meine Timeline zumindest gefühlt über mit
Veranstaltungen in der Location und ich bewege mich irgendwo  zwischen Abneigung und Neugierde. Zu viel
Hype macht mich zwar immer etwas skeptisch, aber anschauen will ich sie mir
schon, diese neue In-Location: The Lovelace. Was eignet sich da besser als eine
Filmvorführung? Am Montagabend wird der Film „Das Wunder von Mals” gezeigt.
Thema der Doku: Ein Dorf in Südtirol entscheidet sich gegen Pestizide und für
eine ökologische Landwirtschaft. Klingt spannend und lässt sich wunderbar
kombinieren mit Bier und Popcorn. Off-topic: Ist euch eigentlich schon aufgefallen,
dass es in immer weniger Kinos Popcorn gibt, sprich auch nicht mehr nach
Popcorn riecht? Traurig macht mich das!

Mehr Kunst für mich und alle
anderen Besucher des Lost Weekend an diesem etwas tristen Dienstag. Hier
findet heute die Vernissage der Ausstellung „Energiewende in Kambodscha“ statt.
Bewaffnet mit einem Bier schländere ich durch die Reihen und sehe mir die
Fotografien von Claire Jul und Viga F. Widjanarko an. Spannend zu sehen, dass
es für eine Energiewende nicht immer neuster Technologien bedarf, sondern das
manchmal auch ein paar Ziegel und eine Ladung Mist Wunder bewirken können. Zu
sehen ist die Ausstellung noch bis einschließlich 27.Oktober. Statt mit einem
Bier kann man sich die Ausstellung wahlweise auch wunderbar mit einem leckeren
Café tagsüber anschauen.

Ab ins Milla. Ein Satz den ich
viel seltener sage, als ich sollte, denke ich mir, als ich an diesem
Mittwoch die Treppe hinuntersteige. Das Milla ist einfach ein Wohlfühlort.
Und vor allem ein Ort, an dem gute Musik gelebt wird. Natürlich weiß ich nicht,
was mich beim Milla Song Slam an diesem Abend erwartet, aber wie schlimm kann
es schon werden mit dem wunderbaren Bumillo als Gastgeber und einem Gin Tonic
in der Hand? Zumal ja spätestens ab 23Uhr die Boys und Girls von Fancy Footwork
an den Turntables stehen. Kostenpunkt: 8€ im Vorverkauf, 10 € an der
Abendkasse.

Kann man schon mal machen.

Wärmstens zu empfehlen: Die
Infoveranstaltung von afk M94.5 und afk tv am Donnerstag! Alle die Mal Radio oder Fernsehen
machen wollen, sollten sich dieses Event auf keinen Fall entgehen lassen – ich
selbst mit eingeschlossen. Davor oder danach will ich auf jeden Fall noch auf
der ArtMuc vorbeischauen, wo auch in diesem Jahr vom 19. bis 22.Oktober wieder
90 Künstler und Galerien aus ganz Europa ausstellen. Mehr Kunst also. Aber
Kunst und Bier, das rat ich dir sowieso. Natürlich geht auch das Eine ohne das
Andere, aber warum denn halbe Sachen machen?

Lange steht die
Veranstaltungsreihe schon auf meiner To-Do-Liste, endlich schaffe ich es am Freitag

hinzugehen. Ich geh tanzen! Leider ist die Veranstaltung vom Import Export ins
Ampere umgezogen, aber an der guten Mischung aus Hip Hop, Funk und Electro hat
sich glücklicherweise nichts geändert und so schwinge ich das Tanzbein bis tief
in die Nacht. Ich muss gestehen, die langen, durchzechten Nächte werden
seltener, aber genießen tue ich sie umso mehr – auch wenn der  Kater am nächsten Morgen mich wohl noch bis
Sonntag begleiten wird. Aber man ist ja bekanntlich nur einmal jung und dumm.

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Serafina

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Diese Woche steht bei unserer Autorin ganz im Zeichen der Kunst. Eingestimmt durch die Ausstellung “Faces of India” geht es weiter zur Stroke Art Fair und am Dienstag zu “souls x faces” im Provisorium. Aber auch Filmliebhaber und Indiefans werden fündig.

Die Semesterferien neigen sich dem Ende zu. Bevor es in
einer Woche wieder mit den Seminaren losgeht, möchte ich noch meine Freiheit
ausnutzen. Mein Indie-Herz freut sich am Freitagabend
auf eine neue Runde Up
The Bracket
im Strom Vorher geht es
aber in die Galerie Benjamin Eck zur Ausstellung Faces of India.
Der Fotograf, Snowboarder und Surfer Tobias Strauss hat auf seiner Reise durch
ganz Indien Menschen aus den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen porträtiert.
Diese Bilder möchte er nun in der Galerie vorstellen und ich freue mich, in
diese Kultur eintauchen zu können. Musikalisch untermalt wird die Ausstellung
mit dem Münchner DJ Duo Tokio x Shrink.

Meine Asienreise geht am Samstag im Backstage weiter: Jugendliche und Erwachsene haben
ehrenamtlich die Benefizveranstaltung Taste of Asia
organisiert, bei der sie unter dem Motto „Experience Today. Change Tomorrow“
mit einem kleinen Unkostenbeitrag Kultur und Charity verbinden möchten. Charity
ist immer eine gute Sache. Bin gespannt, was ich dort alles sehen und welche
Spezialitäten ich probieren werde. Meine zweite Portion Indie an diesem
Wochenende hole ich mir anschließend im Milla bei Fancy Footwork – Indiedisco mit Zucker und Amore.

Den Morgen danach verbringe ich im Lovelace beim Table Brunch,
der nun jeden Sonntag organisiert
wird – I’m in love! Nach dem herzhaften Katerfrühstück geht es anschließend ins
Werksviertel zur Stroke
Art Fair
, bei der zeitgenössische
Kunst präsentiert wird, um dem Zuschauer eine „frische Vision von Kunst, Design
und urbanem Lebensgefühl im 21. Jahrhundert näherzubringen.“ Zugegeben habe ich
das Konzept noch nicht verstanden. Facebook und die Homepage helfen mir da
leider nicht weiter. Und auch Veranstalter sind sich anscheinend selbst noch
nicht im Klarem, was sie da genau ausstellen: Laut eigener Aussage könne man Stroke nicht erklären, sondern man müsse es
live erleben. Meine Neugier ist jedenfalls geweckt. Den Sonntagabend lasse ich anschließend
zu den Klängen von Fvzz Popvli, Corona
Diver
und Heroine
Twin
in der Garage Deluxe laut
ausklingen.

Am Montagabend
verschlägt es mich wieder ins Lovelace zur zweiten Videonight
zum Thema „Rettung der Popkultur“, bei der experimentelle und außergewöhnliche
Musikvideos der letzten vier Jahrzehnte präsentiert und die „Vielfalt eines im
Internet hochaktuellen Formats“ festgehalten werden. Auch hier bin ich mir
nicht ganz klar, was mich erwartet, aber bin gespannt, was auf mich zukommen
wird.

Am Dienstagabend
habe ich viel vor. Im Lost Weekend
liest der Autor Pascal Richmann aus seinem Werk „Über Deutschland, über alles“
vor. In diesem Buch spricht der Schriftsteller mit Menschen aus der rechten
Szene und befragt sie nach ihren Deutschlandbildern. Dabei berichtet er unter
anderem von Wahnvorstellungen und absurden Beobachtungen. Anschließend gibt es
die Möglichkeit, ein Gespräch mit dem Autor und Lektor des Buches zu führen und
Fragen zu stellen. Ich bin sehr gespannt, vor allem da das Thema aktueller denn
je erscheint. Später treffe ich mich mit einer Freundin zur Vernissage der
Ausstellung souls x faces
im Provisorium. Das Portfolio aus den Bereichen Portrait- und
Fashion-Fotografie der Fotografin Jacky Vifer,
der es nun nach München verschlagen hat (Servus!), werden in großformatigen
Fine Art Prints ausgestellt.

Der Mittwoch
wird sehr musikalisch: Tiger
Tiger
und die Gaddafi
Gals
spielen im CHARLIE. Der
Abend ist auch die perfekte Einstimmung für das bald anstehende Sound of Munich Now,
bei der Tiger Tiger auch auftreten wird…

Nach so viel Musik, Fotografie und Literatur in den
letzten Tagen ist am Donnerstag nun
Film an der Reihe. Bei der HFF findet die Festivaleröffnung zum 2. Queer Film Festival
statt. An diesem Abend werden ein Vorfilm, HFF-Kurzfilm und ein Eröffnungsfilm
von drei jungen Filmemachern aus Deutschland, Polen und Israel präsentiert.
Anschließend wird in der Minna Thiel gefeiert, bevor in den nächsten vier Tagen
viele internationale Filme vorgeführt und die Zuschauer zu Diskussionen zu den
Themen sexuelle Orientierung und Identitätsfindung angeregt werden.

Nun ist wieder eine Woche rum. Der Start ins neue Semester
und die Seminare sind eine Woche näher gerückt. Bedeutet jedoch nicht, dass ich
weniger Veranstaltungen besuchen werde, dafür gibt es zu viele coole Konzerte,
Lesungen und Ausstellungen. Am Freitagabend
beispielsweise spielen Inside Golden in
der Milla. Ich kann da als Bluesrock-Fan nicht nein sagen und lasse mir das
Konzert nicht entgehen.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Privat

Ein Abend mit Garam Salami

Garam Salami steht auf
Veggie-Mexican-Burger

und Spezi. Am liebsten verbringt er seinen Abend im Lost Weekend oder der Glockenbachwerkstatt. Beim Tanzen macht er Michael Jackson

großartige Konkurrenz.

Name:  Garam Salami

 

Alter:  21

Beruf: Comedian, Flüchtling

Internetseite: garam-salami.de

Hier beginnt mein Abend:

Meistens trifft man mich bei den Zombie Sessions im
Sunny Red oder nach einem meiner eigenen Auftritte im Lost Weekend. Das neu
eröffnete Lovelace und die Glockenbachwerkstatt sind für mich auch regelmäßige
Hotspots. Eher selten gehe ich irgendwo hin, wo ich nicht entweder selber
performe oder alle Leute kenne.

Danach geht’s zu:

Keiner meiner Auftritte ist komplett ohne meinen
Aftershow-Veggie-Mexican-Burger im Alten Simpl, zusammen mit allen meinen
Groupies, die mich natürlich für meine Persönlichkeit und nicht meine
Berühmtheit lieben. Oft chillt meine Crew auch bei Eva, dem einzig echten
Freiraum in München, aber das ist privat.

Meine Freunde haben andere Pläne. So überzeuge ich
sie vom Gegenteil:

Wir sind so eingespielt, dass unsere Pläne nie von
einander abweichen („Oida lass Eva chillen man“).

Mit dabei ist immer:

Der Franz von Suddenly The Goat und meine Mitbewohner Leah und Eric.

An der Bar bestelle ich am liebsten:

In meinem Bekanntenkreis bin ich bekannt als der
„Spezi-Man“. So wie manche Leute für ihre Zigaretten Lungenkrebs in Kauf
nehmen, stelle ich mich schon auf meine Altersdiabetes mit 30 ein.

Mein Lieblingsgesprächsthema:

Videospiele.

Der Song darf auf keinen Fall fehlen:

Wanna Be Startin‘ Something von Michael Jackson

Mein Tanzstil in drei Worten:

Michael fucking Jackson

Der Spruch zieht immer:

Besser isses wenn wir 7 Milliarden Flüchtlinge aufnehmen würden.

Meine dümmste Tat im Suff war:

Ich bin immer und überall 100% nüchtern, aber einmal
hab ich mich sehr mit einem älteren Herren gestritten, weil er mir nicht
geglaubt hat dass ich die Bad Brains nicht kenne (tu ich auch immer noch
nicht).

Das beste Frühstück nach einer durchfeierten Nacht
gibt’s im/bei:

Burger King am Ostbahnhof. Mit vegetarischen Snacks
wie Pommes, Zwiebelringen und Chill-Cheese-Nuggets ist McDonalds einfach
ausgestochen (obwohl deren Veggieburger auch gut ist).

Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach:

Jetzt schon dem Lovelace, das 2019 wieder schließt.

 

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Sandra

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Bevor unsere Autorin ihrer Heimat für einige Zeit den Rücken zuwendet, will sie noch eine ordentliche Ladung Kultur, Nachtleben und Streetfood aus München tanken. Sie besucht das Lost Weekend, geht auf ein Giesinger Straßenfest und sammelt verschiedene Eindrücke.

Der September hat begonnen und damit offiziell das Sommerende eingeläutet. Guckt man aus dem Fenster bleibt nur ein hoffnungsloser Seufzer und der Gedanke, dem zu entfliehen. Dieser Gedanke wird für mich schon bald Realität, ich verabschiede mich vorerst von meiner Heimatstadt München und werde deshalb in den nächsten Tagen noch alles mitnehmen, was geht. 

Am Freitag statte ich dem Lost Weekend, an dem ich die letzten Semester fast jeden Morgen vorbei gelaufen bin, einen Besuch ab und höre als erstes einen Landsmann meiner neuen Wahlheimat, um dann zwei Münchner Bands, nämlich Trails, die sich zuvor schon als El Rancho einen Namen gemacht haben, und Freddy Gonzalez zu lauschen.

Die Tage, die man draußen verbringen kann, sind gezählt, deshalb heißt es heute am Samstag noch einmal eine Runde durch Giesing drehen, wo das Straßenfest im Rahmen von Ois Giasing stattfindet. Schon ab 11.30 Uhr kann man hier hauptsächlich lokale Rapper oder Ragger hören. Als Schmankerl gibt es sogar einige Essensstände, wie zum Beispiel vietnamesisches Streetfood.

Als vielleicht coolster Pub im Münchner Süden bezeichnet sich der/die/das (?) Pigalle. Das muss es nun aber mit der Open Stage Night am Sonntag beweisen.

Am Montag probiere ich einen Food-Trend aus Amerika: ungebackener Teig! Zwei Münchnerinnen eröffnen heute den Teiger Pop-Up-Store im Container Collective, wo man Keksteig zum Löffeln kaufen kann. Alle, die jetzt Mamas Stimme im Ohr haben (”Von rohem Teig bekommt man Bauchschmerzen!”), können sich beruhigt zurücklehnen – der Teig wird ohne Ei gemacht und kann dadurch auch keine Salmonellen enthalten.

Wer die letzte Fotoausstellung im Cafe Kosmos verpasst hat, kann dies nun im Salon Irkutsk nachholen: Ab Dienstag werden die Bilder des Münchners Ecco Meineke der Serie “Traveller” gezeigt, die auf den Reisen quer durch Deutschland entstanden sind und andere reisende Künstler an Bahnhöfen festhält. 

Mittwoch gibt es dann noch einmal Musik passend zu meinem nächsten Zielland: Der Nord-Ire Ryan McMullan zeigt seine Songwriter-Künste und verzaubert das Publikum mit seinen Geschichten der irischen Idylle. Mein Seufzer von letzten Freitag entwickelt sich nun von hoffnungslos zu verträumt…

Zu lange kann ich jedoch nicht in meinen Gedanken schwelgen, am Donnerstag will das Event “Kleine Läden in der Nacht” den lokalen Einzelhandel fördern und bietet bis 20 Uhr Spätshopping in verschiedenen Läden an. Wer abends nicht immer nur durch die großen Ketten laufen will, ist hier genau richtig!

Der Freitag rundet dann eine etwas kuriose, aber schöne Woche ab. Zum Schluss wird es noch richtig spannend: Das Techfest vereint Hacker, Designer und Coder auf einem festival-ähnlichem Event, das auch für Nicht-Nerds interessant ist. 

Von: Sandra Will 

Foto: privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Serafina

Semesterende. Unsere Autorin will die neu erworbene Freizeit ausnutzen. Auf dem Wochenplan steht der Münchner Sommernachtstraum, das
Free &
Easy Festival und besucht die Ausstellung
„20 Jahre Münchner Schnupfen“ im Lost Weekend.

Es ist Freitag und das Semester ist um. Die
Zeit der unendlich vielen Referate ist vorbei (Studium der
Geisteswissenschaften sei Dank!) und die Abgabefristen der Hausarbeiten sind
noch weit weg. Endlich wieder Zeit, um coole Veranstaltungen besuchen zu können.
Da kommt die Bumm
Clackakademie
wie gerufen, bei der Münchner DJs wie L One, Dj Buck, Leo Lex und K-Hans-K den ganzen
Nachmittag über im Garten der Akademie der Bildenden Künste auflegen. Dort gibt
es Snacks, kühle Getränke und der Eintritt ist auch noch frei. Später geht es
ins Maxe-Belle-Spitz zum Albumrelease von Mighty
Steel Leg Experience
, wo Henny Herz und John Garner auch
auftreten werden. Ein perfekter Freitagabend, um die vorlesungsfreie Zeit
einzuleiten.

Am Samstag ärgere ich mich, dass ich es
verplant habe, Karten für das Schall im
Schilf Open Air
zu holen. Egal, das Wetter soll eh nicht gut werden.
Daher entscheide ich mich, auf das Subkultur
Open Air
zu gehen und freue mich vor allem auf die Musik der Münchner
Künstler. Später fahr ich zum Olympiapark und genieße auf dem Olympiaberg das
Feuerwerk beim Münchner
Sommernachtstraum
.

Das
Wochenende lasse ich am Sonntag auf
dem Free &
Easy Festival
so musikalisch ausklingen, wie es begonnen hat. Das Programm
ist schon mal sehr vielversprechend: Jacobey, Wendekind, The Moonband und viele
weitere Künstler treten auf.

Die neue
Woche startet mit einem eher ernsten, aber sehr interessanten Thema. Am Montagabend sprechen im Container
Collective vier geflüchtete Journalisten aus Uganda, Syrien, Afghanistan und
Nigeria zum Thema „So lebt
ihr also“
über ihren Blick auf München und Bayern. Anschließend gibt
es eine Gesprächsrunde mit dem Publikum. Ich bin sehr gespannt auf die Beiträge
und Erfahrungsberichte.

Am Dienstag zeigt mir Facebook keine coole
Veranstaltung an. Ich glaube, ich nutze den Tag, um mein Zimmer mal wieder
aufzuräumen.

Am Mittwoch besuche ich mit einer Freundin
das Lost Weekend. Dort findet die Vernissage
„20 Jahre Münchner Schnupfen“
über die ersten zwanzig
Lebensjahre des Künstlers Marc Henry in München statt. Die Ausstellung versucht,
mit den typischen Klischees über München als „Wohlstandsstadt“ zu brechen und
möchte zeigen, dass es in München viel Kunst und Kultur
gibt.

Wo wir
schon beim Thema Klischee sind: Das Brass Wiesn
Festival
, das „gschmeidigste Festival weit und breit“ beginnt am Donnerstag und dauert vier Tage. Viele
bayerische Bands, unter anderem die Jungs von dicht & ergreifend, werden
auftreten. Das ist für mich als Zurgroaste gleichzeitig noch eine weitere
Lerneinheit für die bayerische Sprache.

Und am Freitag endet die erste Woche der
vorlesungsfreien Zeit, der Sommer ist wieder zurückgekehrt und das Ritual des
Prokrastinierens geht in eine neue Runde.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Ornella

Die neue Woche unserer Autorin bringt viel Musik: Das Stadt Land Rock Festival mit tollen Münchner Newcomer-Band steigt auf dem Tollwood. Außerdem ist wieder Uni-Sommerfest! Und: ein Vortrag über Populismus im Lost Weekend.

So langsam nähert sich das Semester dem Ende zu und der
Sommer zeigt sich von seiner besten Seite. Da bekommt man regelmäßig ein
schlechtes Gewissen: Eisbach oder Bib? Meistens gewinnt der Eisbach. Diese
Woche aber muss fleißig gearbeitet werden – ganz besonders für die Uni. Deshalb
nutze ich die Tage, um an der Einleitung meiner Masterarbeit zu feilen und
abends belohne ich mich mit einer guten Portion Ablenkung.

Am Freitag geht es direkt von der Bib auf’s Tollwood, dort steigt nämlich das Stadt-Land-Rock
Festival
von SZ Junge Leute. Los geht es um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
Das ist gut, denn als arme Studentin im teuren München muss ich sowieso immer
sparen. Es spielen MATIJA, WENDEKIND, MOLA und Liann. Ideal, um die Woche, die
sich wie ein Kaugummi hingezogen hat, zu vergessen und endlich ein bisschen
abschalten zu können. Das Geld, das ich beim Eintritt gespart habe, investiere
ich ganz clever in ein leckeres Essen, das ich auf dem Tollwood finde.

Nachdem ich ein bisschen ausgeschlafen habe, beschließe ich,
zu Hause zu bleiben und hier zu lernen, ganz entspannt. Ist ja Samstag. Abends
geht es wieder zum Stadt-Land-Rock
Festival
, auf das ich schon ganz gespannt bin, denn es spielt neben About
Barbara, Nick Yume und Flonoton auch ELIZA, die mir mit ihren melancholischen
Melodien besonders gut gefallen. Einfach Augen zu und Gedanken schweifen
lassen.

Der Sonntag wird relativ strebermäßig auch für die
Masterarbeit genutzt. Aber nur am Vormittag, danach habe ich keine Lust mehr
und radle stattdessen zum Ostbahnhof. Man muss ja nicht gleich übertreiben.
Dort findet von 12 bis 17 Uhr bei den Optimolwerken ein
Studentenflohmarkt
statt. Wenn das Wetter auch abends noch gut ist, packe
ich meine Decke ein und dann geht es es zum Monaco
Franze & Chill Open Air Kino
auf dem Mars Markt. Drei Folgen der
Kultserie kann man hier unter freiem Himmel schauen.

Der Montag beginnt stressig: Ich muss arbeiten. Den ganzen
Tag. Deshalb bleibt nicht viel Zeit für die Freizeitgestaltung drum herum. Am
Abend fällt mir ein: Die Rückmeldung für das
Wintersemester an der LMU
ist fällig. Also noch schnell Online-Banking und
dann ab ins Bett. Eine volle Woche erwartet mich.

Nach Uni-Feierarbend am Dienstag verabrede ich mich mit
einer Freundin vor der Schellingstraße 3. Wir ziehen direkt vom Hörsaal ins
Lost Weekend. Dort findet die Veranstaltung „Defining Populismus
statt. Hier erzählt  Yannis Stavrakakis ,
Politikwissenschaftler und Professor, etwas zum Thema Populismus. Seiner
Meinung nach ist Populismus kein Ausnahmezustand der Politischen. Der Abend wird also eher intellektuell zu Ende gehen.

Am Mittwoch brauche ich ein bisschen Kontrastprogramm.
Deshalb gehe ich am Abend zur
ArtNight
. Da steht heute Banksy auf dem Programm. Gemeinsam mit der
Künstlerin Corinna Naumann malt man ein Motiv von Banksy auf eine Leinwand –
und schon hat man ein kleines Kunstwerk und jede Menge Spaß. Die ArtNight
findet mehrmals statt und man sollte sich unbedingt vorher anmelden (hier zum
Beispiel: https://www.artnight.com/events/banksy-juli-muenchen/), denn
die Plätze für eine Teilnahme sind begrenzt.

Die Woche neigt sich am Donnerstag dem Ende zu. Tagsüber
versuche ich noch konzentriert an meiner Masterarbeit zu arbeiten. Abends darf
es dann aber gerne auch lauter werden: Ich gehe zur Liveshow
von „Tribes of Jizu“
; die machen Instrumental-HipHop  und das Ganze findet in der Eventlocation
LEBENSLUST im Lehel statt. Ich bin gespannt, denn dort war ich noch nie. Die
Location ist aber auch eher das kleinere Problem, denn ich weiß: der heutige
Abend wird genau meinen musikalischen Geschmack treffen.

Endlich! Es ist Freitag. Die Woche ist so gut wie geschafft.
Nur noch ein bisschen fleißig sein, die letzten Dinge erledigen. Am Ende des
Tages heißt es: runterkommen und Spaß haben. Das geht heute am besten beim Uni-Sommerfest mit
Freunden. Wie jedes Jahr gibt es hier ein buntes Programm bestehend aus Party,
Live-Acts und Dozenten, die lustige Vorträge zu später Stunde im Hörsaal
halten. Die LMU verwandelt sich für einen Abend in eine Disco, mit viel Musik
und bunten Lichtern.


Text: Ornella Cosenza

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag mit Antonia

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Unsere Autorin verschlägt es

nächste Woche

trotz ihres Zeitfresser-Projektes Bachelorarbeit sogar nach Dachau: das White Paper Festival öffnet seine Pforten. Ansonsten gibt es Polit-Slam im Heppel & Ettlich und das Hinterhoffest in der Geyerwally.

Sommer in der Stadt! Und was gibt es besseres, als bei
schönem Wetter (okay, manchmal auch Sommerregen) durch die Stad zu streunern?
Wenn da nur nicht diese Bachelorarbeit wäre, aber naja, die Abgabe ist ja erst
in vier Wochen.

Mein Wochenende startet am Freitagabend im Westpark. Dort
fängt nämlich das Open-Air-Kino “Kino, Mond & Sterne“ an. Der Eröffnungsfilm ist
zwar nicht ganz so romantisch wie die Atmosphäre dort vor dem See, aber bei der
bayerischen Komödie „Schweinskopf al dente“ gibt es bestimmt viel zu Lachen.

Samstag heißt es dann früh aufstehen, um noch ein paar Texte
für die Bachelorarbeit zu lesen. Bei schönem Wetter mache ich das im Englischen
Garten, da kann man zwischendurch sich mal im Eisbach abkühlen oder Leute
beobachten, wenn der Text mal wieder etwas, nun ja, seicht ist. Nachmittags geht’s
dann ab in die Geyerwally. Die feiert ihren 60.Geburtstag und da lass ich es
mir natürlich nicht nehmen persönlich vorbeizuschauen und ein, zwei Bier zu
trinken. Neben Bier gibt’s auf dem Hinterhoffest auch Live-Musik von der
Münchner Band Peperella. Alles, was es für einen sommerlichen Samstagabend
braucht.

Der Sonntag wäre nicht der Sonntag, wenn ich nicht
verschlafen würde und dann im Pyjama am Schreibtisch mit einer Kaffeetasse in
der Hand sitzen würde. Die Bachelorarbeit schreibt sich leider nicht von
alleine und ein Ghostwriter würde mein Konto eindeutig sprengen, also muss ich
da wohl selbst ran. Abends ist es dann aber auch wirklich mal gut, da muss ich
dann wieder mein WG-Zimmer verlassen. Und es zieht mich zu den Sunday Sessions
ins Lost Weekend
. Da gibt es Musik unplugged, dieses Mal von SON OF THE VELVET
RAT und DoublePlusGood. Alles in sehr intimem Rahmen, also perfekt für einen
entspannten Sonntagabend.

Juhu, Montag! Okay, das nehme ich mir nicht mal selber ab.
Aber diese Woche gibt es immer hin einen Feiertag (Gott segne das katholische
Bayern!) und eigentlich ist beim Bachelorarbeit schreiben eh jeder Tag gleich.
Ich habe jeden Tag das gleich schlechte Gewissen, mal wieder null Seiten zu
schreiben. Und an diesem Montagabend lässt sich sogar mein Studium mit
Vergnügen kombinieren. Der Polit-Slam im Heppel & Ettlich ist wie gemacht
für motivierte Politikwissenschaftsstudentinnen wie mich. Dort treten vier Politiker
gegen vier Poetry Slammer an, und die Jusos Bayern können gleich beweisen, was
die junge SPD nach den herben Rückschlägen der vergangenen Monate noch so zu
entgegnen hat.

Am Dienstag geht es dann ab auf’s Tunix-Open-Air. Bei dem
Studenten-Festival, dass jedes Jahr auf der Wiese zwischen Glyptothek und TU
steigt, gibt es bei freiem Eintritt lokale Münchner Bands zu sehen. Außerdem
gibt es da auch immer sehr leckeres Essen und die Nähe zur Uni macht es perfekt
um zwischendurch in der Bib auch produktiv zu werden. Und das Festival steigt
auch nicht nur am Dienstag, sondern die ganze Woche von Montag bis Freitag.

Mittwoch ist es dann soweit. Ich schreibe tatsächlich an meiner
Bachelorarbeit. Andernfalls muss ich wieder vor meinen Dozenten treten mit
leeren Händen und das wäre tatsächlich etwas peinlich. Abends findet sich dann trotzdem noch Zeit für ein kulinarisches Event der besonderen Art: Essen&Liebe veranstalten ab 18:30 Uhr ein wunderbares Abendessen für maximal 25 Leute. Kosten fürs Buffet 16 Euro, der Ort wird am Tag davor bekannt gegeben. Die Singer/Sngwriterin Spring – Music gibt ein paar ihrer Songs zum Besten. Anmeldung erforderlich.

Donnerstag = Feiertag. Das klingt wie Musik in meinen Ohren.
Die Bibliothek hat an Feiertagen nämlich auch zu, also bleibt mir gar nichts
anderes übrig, als den Tag zu genießen. Ich bekomme Besuch von einer Freundin
aus Finnland und zeige ihr die Stadt. Los geht es mit einem leckeren Frühstück
auf dem Urban Breakfast Market auf dem Mars Markt. Da gibt es von Eggs Benedict
bis vietnamesischem Porridge alles, was das Frühstücksherz begehrt. Weiter geht
es mit einer Tour durch die Hotspots von München und am Abend geht’s ab in die
Milla zu Burkini Beach. Der Musiker hat grade sein erstes Solo-Album
rausgebracht, und das lohnt es sich bestimmt in gemütlicher Atmosphäre in der Milla
anzuhören.

Schon wieder ist es Freitag und das nächste Wochenende steht
bevor. Da zieht’s mich raus ins Münchner Vorland, nach Dachau. Da startet
nämlich das White Paper Festival für Design, Künste und Musik. Angela Aux, Ami
Warning und viele weitere treten dort auf, und das Beste daran ist, dass es für
einen guten Zweck ist. Mit den Eintrittsgeldern unterstützen die Veranstalter
Organisationen wie die EinDollarBrille oder die Weitblick-Jugendhilfe in Dachau.

Text: Antonia Franz

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Sandra

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Kulinarik, Lesung, Musik – schön vielseitig geht unsere Autorin die kommende Woche an. So besucht sie das Münchner Kebab Festival, sieht mit High-Tech-Brillen bis in die Schweiz und freut sich auf das zweite Wochenende der “10 im Quadrat”-Ausstellung im Farbenladen.

„Das Private ist das
Politische“ – das Motto der Lesereihe im Einstein Kultur trifft momentan fast
jeden. Worüber sich dagegen kaum jemand Gedanken macht, ist das Finale des
Eurovision Songcontests, das am Samstag in Kiew stattfindet. Eine
innereuropäische Angelegenheit ist das aber trotzdem, weshalb an diesem Freitag
die ukrainische Schriftstellerin Tania Maljarchuk aus ihrem Werk »Von Hasen und
anderen Europäern« liest und anschließend mit Mara-Daria Cojocaru aus München
über ihre Erzählungen diskutiert, die sich stets zwischen Zuneigung zu Europa
und Zwangsliebe zu Russland befinden.

Welcher Tag eignet sich besser zum Shoppen als der Samstag?
Doch wer sich durch die Massen zwischen Stachus und Marienplatz drängt, braucht
danach wohl ein Retreat – und das nicht nur für den Geldbeutel. Sehr viel
gemütlicher und interessanter ist da doch der Munich Brand Market im
Filmcasino. Mit gutem Essen und Musik kann man sich den Tag schon von 10 Uhr an versüßen,
besondere Schnäppchen sind von Adidas bis Yves Saint Laurent zu ergattern.

Am Abend geht es dann in den Farbenladen, wo man nicht nur
die Junge-Leute-Ausstellung Zehn im Quadrat besuchen kann, sondern auch das
Konzert mit den Singer-Songwritern Nikolaus Wolf und Paul Kowol. Und selbst
danach ist noch nicht Schluss! Lauschen darf man außerdem den Münchner
Nachwuchsdichtern Rahmatullah Hayat, Alisha Gamisch und Johannes Lenz.

Am Sonntag stehen wir dann vor der üblichen Frage: Was tun,
wenn der Kühlschrank leer ist? Wie gut, dass gerade heute das Kebab Festival im
089 stattfindet. Alternativen zum gewöhnlichen Kebab findet man hier genügend
zwischen türkischen, iranischen und arabischen Ständen.

Über Alternativen zur Münchner Hochkultur wird an diesem
Abend ebenfalls im Farbenladen diskutiert. Die SZ-Junge-Leute-Seite macht eine
Bestandsaufnahme mit  Bloggern von Blog
in Orange, Mit Vergnügen München, MunichMag, Untypisch München, T u n e a r t
und TunefulBlog.

Nach diesem verregneten Wochenende empfangen wir am Montag die neue
Woche dann mit offenen Armen, der erste coole Act steht auch schon bereit: die
Jamsession im Technikum. Die Hip-Hopper von EINSHOCH6 stehen gemeinsam mit den
Münchner Symphonikern auf der Bühne und präsentieren sowohl Lieder aus dem
Album „Die Stadt springt“ als auch neue Werke.

„Keine Woche ohne das Lost Weekend“, würde der Hipster jetzt
sagen, deshalb schaue auch ich am Dienstag dort vorbei. Zur siebten Folge der „Lagebesprechung“
sind die Professoren Dominik Finkelde SJ von der Hochschule für Philosophie und
Clemens Pornschlegel von der LMU eingeladen, die darüber diskutieren, ob
Kolonialismus ein Ende finden kann. Berichte werden zuvor von Hans Christoph
Buch aus seinem Werk „Kolonialismus und kein Ende" gelesen.

Mitte der Woche brauche ich dann ein wenig Bewegung. Mit
einem guten Zweck verbinden kann ich das beim Ride of Silence, der getöteten
Fahrradfahrern im Straßenverkehr gedenkt. Damit soll mehr Sicherheit für Radfahrer
gefordert werden. Start ist im Petuelpark, die Teilnehmer sollen möglichst in
weiß gekleidet und schweigend radeln.

Im Café Blá findet am Donnerstag eine Lesung mit der
Münchnerin Nina Sahm statt. In ihrem Roman „Das ganze Leben da draußen“ erzählt
sie von zwei jungen Frauen in Island, die als Außenseiterinnen der Realität
entfliehen und eine Reise beginnen.

Für eine Reise sollte man gut ausgerüstet sein. Was ist also
besser als am Freitag bei Globetrotter vorbeizuschauen, um VR-Brillen zu
testen, mit denen man die Schweiz mit allen Sinnen erleben kann? Passenderweise
geht es abends dann auch direkt zum Flughafen, wo ein Jubiläumskonzert unter
anderem mit Xavier Darcy und den Kytes stattfinden wird.

Text: Sandra Will

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Laura

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Der Sommer lässt noch ein wenig auf sich warten, und so gestaltet sich auch das Programm unserer Autorin Laura – mit Musiküberflutung bei der “Langen Nacht der Musik”, einem Street-Art-Festival unter Dach und vor allem: der lang herbeigesehnten Vernissage der “10 im Quadrat”-Ausstellung im Farbenladen!

Ich mag die Tage, an denen man dicke Regentropfen und  zarte Sonnenstrahlen auf seiner Haut spüren
kann. Tage, die nass und gleichsam warm sind. Tage, die an Sommer erinnern. Und
doch werden wir uns wohl noch ein wenig gedulden müssen. Auf die wirklich
warmen Tage. Auf den Sommer. Für die kommende Woche habe ich mir deshalb ein
Programm zusammengestellt, das für all die unberechenbaren Tage gilt, die sich
trotzdem planen lassen. Eine Woche, die gerade deshalb hoffentlich so schön bunt und
vielfältig wird.

Der Freitag wird zu meinem Filmeabend. Vom 3. bis 14. Mai
2017 findet das Dok.fest München statt. An mehreren Veranstaltungsorten über
ganz München verteilt laufen 157 Dokumentarfilme verschiedenster Genres auf
Münchner Leinwänden. Es ist das 32. Internationale Dokumentarfestival München,
das faszinierende und spannende Filme großer inhaltlicher sowie kultureller
Bandbreite zeigt. Zudem gibt es eine Vielzahl an Vorträgen, Ausstellungen und
Verleihungen. Besonders interessant finde ich die Fokusreihe DOK.euro.vision,
die die Gegenwart und Zukunft Europas in den Blick nimmt. Dazu gibt es zwölf
sehr verschiedene Filme, die den Kernthemen Europas auf den Nerv fühlen. So zum
Beispiel der Film „A Greek Winter“, der am Freitag um 17:00 in der Hochschule
für Fernsehen und Film läuft. Ein Film, der sich mit der bitteren Realität
Griechenlands nach Beginn der Wirtschaftskrise beschäftigt.

Nach dem Takeover des Feierwerk Farbendladens am Dienstag
steigt meine Vorfreude auf die Ausstellung „10 im Quadrat“ ungebremst. Wir, die Junge-Leute-Seite der SZ, haben zehn junge Münchner Fotografen mit zehn jungen
Münchner Künstlern zusammengebracht. Fotografen, die auf Schauspieler, Musiker
und Literaten trafen. Models, denen Bühnenerfahrung nicht fremd ist. Und dennoch
wird es interessant sein zu sehen, wie sich die jungen Künstler von Künstlern
in einem sehr persönlichen Moment jenseits des Rampenlichts porträtieren
ließen. Das Ergebnis dieser Begegnungen sind die knapp 100 unterschiedlichen
Fotografien, die es von Samstag, 6. Mai, an im Farbenladen des Feierwerks zu
sehen gibt. Den ganzen Mai über könnt ihr uns, die Autoren der SZ Junge Leute,
die zehn jungen Fotografen mitsamt deren fotografischen Arbeiten und die zehn
Künstler, die Modell standen, kennenlernen. Diesen
Samstag
eröffnen wir die Ausstellung mit der Vernissage von 19 bis 22 Uhr. Am
Sonntag
hat die Galerie von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Als Rahmenprogramm wird es an
den Ausstellungstagen zudem Lesungen, Diskussionsrunden und Konzerte geben. Wir
freuen uns auf interessante Gespräche und spannende Begegnungen! Ein
Experiment, das dieses Wochenende mit euch in die nächste Runde geht!

Nach der Vernissage am Samstag
werde ich dann vorrausichtlich auf einem weiteren tollen Event, das auch nur einmal
im Jahr stattfindet, durch die Nacht tanzen. Denn in der langen Nacht der Musik
verwandelt sich die Münchner Innenstadt in ein wahres Musikspektakel: An mehr als
100 Spielorten werden Livekonzerte, Tanzdarbietungen,
Kabaretts und Führungen rund um das Thema Musik angeboten. Von 20 Uhr
an versprechen  zum Beispiel The Tonecooks
in der Box-Kitchen
, sich gegenseitig von der Bühne zu boxen!

Und weil ich nie genug von
interessanten Ausstellungen bekommen kann, werde ich meinen Montag ähnlich
künstlerisch gestalten. Im Lost Weekend findet dort ab 18:30 Uhr die Vernissage zur Ausstellung „LICHT“ von Max Fischer statt. Bis 19.
Mai kann man sich hier die künstlerischen Werke, darunter Bilder und Leinwände
unter dem Motto „Zyklus mit Licht-Raum“, ansehen.

Am Dienstag geht’s mit guter Musik weiter.
Ich werde zu Jake Isaacs Konzert im Muffatwerk gehen. Der Künstler aus London
besticht mit einer leidenschaftlichen Kombi aus Soul und Pop auf spannende Art
und Weise. Ich freue mich auf einen Abend mit dem millionenfach gestreamten und
zurzeit sehr gehypten Singer und Songwriter. Diesen Freitag folgt sein
Debütalbum „Our Lives“. Vorfreude pur!

Am Mittwoch geht es für mich auf eine weitere Ausstellung.
„Magic City – Die Kunst der Straße“ ist ein Projekt, für die renommierte
Street-Art-Künstler eine magische Stadt mitten in der kleinen Olympiahalle
erschaffen haben. Überdimensionale Wandarbeiten, überwältigende Graffitis,
verblüffende 3D-Illusionen und überraschende Installationen machen die
Attraktion zu einem echten Erlebnis.

Am Donnerstag geht das „Sprungbrett“ in die nächste Runde. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm vom Feierwerk für
Nachwuchsbands aus München. Dafür werden 16 Bands nominiert, die bis zu drei Auftritte
spielen. Anschließend bekommen sie von einer Fachjury detailliertes Feedback.
Die vier Bands, die von Jury und Publikum die besten
Bewertungen bekommen haben, erhalten zudem eine Anschubfinanzierung zur
Produktion eines Tonträgers oder zur professionellen Gestaltung von
PR-Material. Außerdem sichern sie sich gemeinsam einen Auftritt beim
Theatron-Musiksommer im Olympiapark. Am
Donnerstag spielen die Bands Backstreet OIZ, Stelle Sezon, Chuck Winter Music
und Delamotte im Feierwerk. Freitag geht die zweite Hauptrunde weiter mit den
Bands Paul Kowol, BETA, Sound Injection und MULLEIN. Ich freue mich auf einen
weiteren Abend ganz im Zeichen der Musik!

Meine Woche wird abwechslungsreich und bunt. Tage, an denen
es ganz egal ist ob es draußen nass oder warm ist. Tage, die mich dem Sommer
aber trotzdem ein Stückchen näher bringen werden.

Text: Laura Schurer

Foto: Privat