SZ Junge Leute Playlist April 2018

image

Der April war wieder
ein bisschen ein trauriger Monat für die Musikwelt, weil diesen Monat einer
ihrer hellsten Sterne viel zu früh erloschen ist. Neben seiner Musik finden
sich in unserer Monatsplaylist aber viele weitere Lichtblicke – denn Musik lebt
bekanntlich ewig.

Bishop Briggs – River

Endlich gibt es von
Bishop Briggs ein Album, das ich mir seit einer Woche rauf und runter anhöre.
Mit River hab ich meinen Ohrwurm gefunden und ist daher mein Lied des Monats.

Serafina Ferizaj

Fiva – Hauptstadtfieber

Es wurde kalt im Süden,
„Diagnose: Hauptstadtfieber“. Es war mir ja fast ein wenig peinlich, kurz nach
Berlin zu ziehen – zumal ich in dort alle Klischees als bestätigt erlebte (die
Stadt ist nunmal einfach lockerer, wacher, hipper). Andererseits: Meine Wohnung
dort war fast so teuer wie die in München; die tägliche Stunde BVG einfach nur
nervig; der Ostwind noch viel kälter. Wie Fiva also schon 2009 wusste:
„Manchmal muss man einfach raus, und es gibt nichts was einem aufhält – und
dann merkt man erstmal richtig, was einem wirklich an zuhaus fehlt.“ Auch wenn
man momentan gegen Kreuzpflicht und PAG protestieren muss, damit es noch das
Zuhause bleibt – es geht doch nichts über das entspannte Radeln durch München
und im Biergarten: Gemütlichkeit.

Anna-Elena Knerich

Kafvka – Wi-Fi

Überall in München ist
Baustelle und das Einzige was das entschädigen könnte, wäre die Verlegung von
Glasfaserkabeln. Warum ist das Internet in letzter Zeit so krass langsam und
haben die Jungs aus Berlin gerade das selbe Problem? Wer nach Wi-Fi sucht, hat
jetzt jedenfalls auch den passenden Soundtrack dazu.

Isabel Prößdorf

HEROINE TWIN – Rebel

Der ganze heiße Scheiß
aus München: Gut ein Jahr gibt es Heroine Twin erst, und doch fällt ihr erster
Release unter das Prädikat “lang erwartet” – zumindest bei mir. Seit
letztem Monat gibt es nun endlich ein Single-Doppelpack des Grunge-Quintetts zu
hören. Für mich in der Playlist: Single Nr. 2, “Rebel”, mit ganz viel
schwerer Gitarre und einem “she’s an outlaw in your head”, das genau
da bleibt – in deinem Kopf.

Max Mumme

Jesper Munk – Solitary

Das „Wunderkind“- mit
neuem Album und leicht verändertem Stil. Doch die markante Stimme und der Blues
sind geblieben. Solitary wird mit sanften Klavierklängen eingeleitet, bleibt
ruhig und sehnsüchtig. Ein perfektes Lied für eine laue Frühlingsnacht unter
dem klaren Sternenhimmel- doch eigentlich geht es um die ersten Sonnenstrahlen.
Passend also auch für den Nachhauseweg in den frühen Morgenstunden durch eine
leergefegte Stadt.

Annika Kolbe

Cap Kendricks – No Ice

Die vermutlich beste
musikalische Neuheit aus München war für mich diesen Monat ganz klar das neue
Album von Cap Kendricks, “Keepsakes” das am 20. April erschienen ist.
Seitdem läuft es bei mir rauf und runter. Egal zu welcher Tageszeit. Tipp:
Unbedingt mal das Video zu “No Ice” anschauen. DJ Natanael Megersa
hat dort einen  Gastauftritt und auch
sonst ist das Video einfach großes Kino und macht Lust auf lange,
melancholische Abende. Mit Hennessy. Ohne Eis. Ohja.

Ornella Cosenza

Metz – Acetate

Chaos-Sounds, gepackt
in stampfende, treibende Rhythmen, das ist Metz. Die New-Wave-Punk Version des
Shoegaze, man möchte dazu entweder auf der Stelle stampfen, mit geschlossenen
Augen die Haare gen Tanzfläche schütteln, sich gleichzeitig aber mitreißen lassen
und eigentlich die Körperteile in alle Richtungen des Raumes verteilen, in ein
organisiertes, rhythmisches Chaos eben. In genau diese Ambivalenz werde ich
mich am Mittwoch im Strøm begeben, mal sehen, ob ich im Ganzen wieder
rauskomme.

Marietta Jestl

Razzy Bailey – I Hate Hate

Kollegah und Farid Bang
bekommen für einen Text, der die Opfer des Holocaust verhöhnt, einen Echo
verliehen. Der Echo ist derweil nichts anderes als das aufgewärmte Erbrochene
der Musikindustrie. Die verleiht allen Ernstes einen Preis dafür, dass jemand
kommerziell besonders erfolgreich ist. Und Punk ist auch nicht mehr, was es
einmal war. Es ist ein Trauerspiel bzw. es ist Zeit für Razzy Bailey. Der singt: „The
only way we’re gonna do away with hate is to get so much love going around that
there just won’t be any more hate.“ Eine
schöne Vorstellung, wenn auch utopisch. Gute Laune macht der Song aber allemal.

Wolfgang Westermeier

Bar Franca – Panda Lux

Das neue Album der vier
Schweizer Jungs in einem Satz erklärt von ihnen selbst: „«Zoo» ist die
schulterzuckende Antwort auf die dummen Fragen nach dem zweiten Streich, ist
Harmonielehre für die Diskothek, ist Panda Lux Zweitausendjetzt.“ Menschen, die
Faber und Wanda mögen, werden Panda Lux lieben.

Jacqueline Lang

 

Avicii – Heart upon my sleeve

Ich muss gestehen, ich
war kein allzu großer Avicii-Fan. Ich mochte seine Lieder gerne, aber mehr habe
ich mich nicht mit ihm beschäftigt. Trotzdem hat sein Tod mich bewegt. Es gibt
auf Netflix eine Doku über sein Leben – True Stories – und auch wenn die Doku
vor seinem Tod gedreht und veröffentlicht wurde, merkt man schon, dass Tim
Bergling alias Avicii bald sterben wird. Seine Gesundheit litt unter dem
Tourleben. In der Doku kommt man Tim so nah wie nur möglich und man hat Mitleid
mit ihm, als er keine Gigs mehr spielen will und trotzdem noch welche spielen
muss, obwohl es ihm so schlecht geht. Ich hoffe, er hat nun seinen Frieden
gefunden. Er war ein großartiger und talentierter Künstler. Als er gestorben
ist, habe ich seine größten Hits angehört und dieses Lied entdeckt. Es ist ein
tolles Instrumentallied, bei dem am liebsten laut aufdrehen und voll abgehen
würde! Das würde sich Avicii sicherlich wünschen!

Lena Schnelle

Die SZ Junge Leute Playlist im März 2018

Unsere Autoren scheinen den Winter etwas
melancholisch ausklingen zu lassen, denn unsere Playlist ist dieses Mal dominiert
von ruhigen Singer-Songwritern. Aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein,
heißen diese Musiker doch Klimt, Xavier Darcy oder Jesper Munk. Oder K.I.Z,
denn K.I.Z gehen immer.

Adele – If it hadn’t been
for love

Gitarre und Gesang,
klingt simpel, ist aber bei diesem Song eine kraft- und schwungvolle Mischung.
Dieser Song groovt einfach – und passt perfekt zu den ersten wärmeren und vor
allem sonnigen Tagen in der Stadt.

Stephanie Albinger

Jesper Munk – Icebreaker

Leider sind die neuen
Lieder von Jesper Munk noch nicht auf Spotify. Andererseits wird mir die
Entscheidung abgenommen, mich für ein einziges Lied zu entscheiden, denn jedes
einzelne Lied seines neuen Albums hat es verdient, auf diese Playlist zu
kommen. Ich gehöre zu den Glücklichen, die in letzter Minute noch ein Ticket
für sein ausverkauftes Konzert in der Milla vor zwei Wochen ergattern konnte,
wo er seine neuen Lieder gespielt hat und kann es dementsprechend kaum
abwarten, bis sein Album endlich erscheint, wobei die Lieder nie an die
Live-Versionen herankommen können

Serafina Ferizaj

Klimt – Eat your brain

Vor Kurzem hat Klimt im
Lost Weekend ihre EP “Dear Sirens” vorgestellt. Eigentlich so gar
nicht das, was ich sonst so höre, aber ich muss zugeben. Je öfter ich Klimt
höre, desto mehr mag ich ihre Melodien und ihre Stimme. Der Song “Eat your
Brain” ist melancholisch und schön. Und wer es noch nicht getan hat,
sollte sich unbedingt auch das Musikvideo dazu ansehen. Das ist Kunst!

Ornella Cosenza

Xavier Darcy – Jonah

Bei Filmen oder Serien
sitze ich immer so da, dass ich direkt auf Pause drücken kann. Dann zücke ich
mein Handy, lasse den Film wieder laufen und lasse mit einer App den Song
erkennen. So mache ich das auch mit meinem Lieblingsradiosender, der oft
unbekanntere Lieder spielt. Dabei entdecke ich tolle Lieder! So wie „Jonah“ von
Xavier Darcy. Erst im Nachhinein habe ich gesehen, dass sich Xavier mit diesem
Lied beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest beworben hat. Der Song
ist fröhlich, macht gute Laune und hat eine schöne Botschaft: Es geht darum,
sich von jemandem zu trennen, der schlechtes Glück bringt, und danach einen
Neustart zu wagen.

Lena Schnelle

 

Drangsal – Turmbau zu Babel

Drangsal ist ein
musikalisches Phänomen, mit dem ersten Album hat er ultramodernen,
Zeitgeist-affinen Pop gemacht. Die erste Single vom neuen Album gibt jetzt eine
komplett neue Richtung vor: alles auf Deutsch (gut, das gab es schon bei ihm),
aber deutlich melodischer und vom Gesang her irgendwie, wie die Ärzte. Also
ziemlich wie die Ärzte. Aber ich glaube mir gefällt das. Zumindest bin ich sehr
gespannt, wie das Album die eingeschlagene Richtung weitergeht…

Philipp Kreiter

Veronica Fusaro – Pluto

Auf dieses Lied bin ich
nur durch Zufall gestoßen und habe mich
ganz spontan verliebt. Manchmal ist es eben doch ganz einfach im Leben:
Musik an, Welt aus.

Jacqueline Lang

Eyeclimber – The Open Road

Meistens ist die Musik
wütend, die ich höre, laut und wütend. Aber auch ich brauche manchmal diese
sanften Gitarrenklänge, die alles um einen herum so leicht machen, dass man
einfach nur die Augen schließen muss um weit weg zu fliegen. Die Melodien des
jungen Münchner Singer-Songwriters Eyeclimber wirken so leichtfertig
komponiert, dass die wie ein fragiles Objekt durch den Raum zu schweben
scheinen. Und sie tragen mich jedes Mal mit.

Marietta Jestl

The Main Squeeze – Where Do
We Go?

Mein Musikgeschmack ist
ein Fluch… nahezu alle Bands, die ich gute finde, spielen entweder nicht mehr
live, oder nur so weit weg, dass es studentenunwürdig viel Geld kosten würde,
sie live zu sehen. Eine der letzteren Art ist The Main Squeeze, fünf Jungs aus
Chicago, Illinois, mit ihrer undefinierbaren Mischung aus Funk und Rock und
einer Gitarre-Keyboard-Symbiose vom anderen Stern. In ihrem Song stellen sie
sich die Frage “Where Do We Go?” – meine Antwort: “hopefully to
Germany”.

Max Mumme

Pollyester – Voices

Polina Lapkovskaja ist
ein Multitalent. Seit Jahren bereichert sie die Münchner Sub- und Hochkultur,
als Sängerin, Performancekünstlerin, Komponistin und Musikerin. Persönlich habe
ich sie zum ersten Mal auf der Bühne des Cuvilliés-Theaters gesehen, in dem
Stück Lola Montez. Die Energie, mit der sie die Inszenierung musikalisch
vorangetrieben hat, ist mir im Gedächtnis geblieben. Mit Pollyester ist sie
genauso fetzig unterwegs.

Wolfgang Westermeier

K.I.Z – Selbstjustiz

Am 8. März, dem
Weltfrauentag, war ich endlich mal auf einem Konzert der „Nur für Frauen“-Tour
von KIZ: Das ganze Berliner Tempodrum voll nur mit Mädchen und Frauen, die bei
„Hurensohn“ oder „Spast“ mitgrölen; auf der Bühne Nico, Tarek und Maxim mit
Perücken und sexy Kleidchen beim Prosecco schlürfen. Ob neue Songs oder alte
wie “Selbstjustiz” – es war definitiv ein Erlebnis, geile Party, URLAUB
FÜRS GEHIRN.

Anna-Elena Knerich

EP-Kritik: “Up the ante” von Inside Golden

München scheint dem Blues verfallen. Nach Jesper Munk und The Whiskey Foundation schicken sich nun auch Inside Golden an, mit ihrem Debüt “Up the ante” gute Gitarrenmusik unter’s Volk zu bringen.

Viele Medien sprechen in letzter Zeit gerne von einer Art neuen „Blues“-Bewegung, die sich in München entwickelt. Immerhin hat die Stadt mit Jesper Munk einen Künstler hervorgebracht, der nicht nur in der Szene als Sensation gefeiert wird, sondern auch Deutschland weit Erfolge aufweist. Gleichzeitig gibt es mit Bands wie den Black Submarines oder The Whiskey Foundation eine Reihe von sehr fähigen Gattungsvertretern.
Auch die Musiker von Inside Golden, die übrigens früher größtenteils mit besagtem Jesper Munk in einer Band gespielt haben, schlagen in dieselbe Kerbe: auf ihrer ersten EP „Up the ante“ zeigen sie, wieso sie dem eben etablierten Genre-Standard in nichts nachstehen. Eine Spur rockiger als etwa von Jesper Munk gewohnt setzen die sechs Lieder jeweils ganz eigene Schwerpunkte, von treibend-intensiv wie der Opener „My Muse“, über melancholisch in „Letting Go“ bis hin zum ruhig und gefühlvoll in „Velvet Smoke“.
Trotz vieler Zitate und bekannter Klänge, entwickeln die Musiker auf der kurzen Platte einen eigenen Sound. Ein Sound, der zum Zuhören einlädt und das emotionale des Blues ebenso transportiert, wie der der anderen Vertreter des „Münchner Blues“. Ein sehr gelungenes Debüt.

Text: Phillipp Kreiter

Nah, aber nicht zu nah

image

Handwerkliches, Künstlerisches und Geschichtenerzählen: Der Filmemacher Lukas von Stein hat durch Crowdfunding und eine Förderung vom Sender Sky eine Dokumentation über den Musiker Jesper Munk gedreht.

Zu hören: leise Bassakkorde, Schlagzeug und Jesper Munks bluesige Stimme. Zu sehen: Munk, der in der Garderobe sitzt und raucht, am Spiegel die Setlist mit den Songs, die er gleich spielen wird. Dann: Munk auf der Bühne, wie er mit geschlossenen Augen ins Mikrofon singt.
Diese Aufnahmen in Schwarz-Weiß sind Szenen aus „For In My Way It Lies“, einem Dokumentarfilm über Jesper Munk. Mehr als ein Jahr lang haben der Filmemacher Lukas von Stein, 24, und sein Tonmann Marcel Morast den Musiker immer wieder begleitet und gefilmt: privat, im Studio, auf Konzerten. In ganz Deutschland und sogar in Kanada. Mehr als 80 Stunden Rohmaterial haben sie dabei gesammelt.
„Wir wollten keine inszenierten, filmreifen Momente herauspicken, sondern ein möglichst authentisches Bild von Jespers Leben als Musiker einfangen“, sagt Lukas. Dazu gehören auch die stillen Momente hinter der Bühne, Konflikte und Zweifel. Orientiert habe er sich am „Direct Cinema“-Stil der frühen Sechzigerjahre, bei dem die Filmemacher reine Beobachter sind und nicht eingreifen. Auch Lukas wollte einerseits „von außen drauf schauen“ und gleichzeitig einen psychologischen Eindruck von Munks Musikerseele geben – was der junge Filmemacher im Nachhinein grinsend als „ein bisschen größenwahnsinnig“ bezeichnet. Allein schon angesichts der Unmenge an Material.

Und nicht nur das: Wenn man das Leben einer Person mit der Kamera dokumentiert, dringt man in ihre Privatsphäre ein, muss auch delikate Momente ohne Skrupel filmen können. Skrupellos ist Lukas nicht, trotz seines Anspruchs nach größtmöglicher Authentizität. Er hatte manchmal sogar ein schlechtes Gewissen Jesper gegenüber, sagt er: „Ihn in einem intimen Augenblick mit seiner Freundin Lary zu filmen, hat sich ziemlich voyeuristisch angefühlt.“ Warum dann ein Dokumentarfilm? Warum über Jesper Munk?

image

Nach seinem Abitur in Schondorf am Ammersee ging Lukas von Stein ein Jahr nach North Carolina an die Duke University, wo er einen Einblick in verschiedene Studiengänge bekam. Film und Politik gefielen ihm, deshalb begann er später ein Regiestudium an der Münchner Hochschule Macromedia, wechselte aber bald zur Kamera. Die Finanzierung übernahmen seine Großeltern, selbst wenn die Adelsfamilie nicht zu den besonders vermögenden zählt. Auch seine Eltern standen hinter ihm: „Ich habe von ihnen viel Rückhalt, aber nur wenig künstlerische Inspiration bekommen. Mit dem Filmemachen kam ich erstmals in Amerika in Berührung.“ Zu Beginn des Studiums habe ihn seine mangelnde Erfahrung manchmal verunsichert. Mit seinem Hut, der runden John-Lennon-Sonnenbrille und einer Selbstgedrehten im Mundwinkel wirkt Lukas heute aber gar nicht unsicher. Er ist eloquent, erzählt, dass das Kamerastudium eine gute Entscheidung war, weil es viele seiner Interessen verband: Handwerkliches, Künstlerisches und das Geschichtenerzählen.

Allerdings stand Lukas häufig in dem Konflikt, nicht nur Geschichten in Bilder übersetzen, sondern die Geschichten auch selbst schreiben zu wollen: Für seinen Abschlussfilm schrieb er deshalb ursprünglich ein fiktives Drehbuch über einen Mittzwanziger, der sich nicht traut, seinen Traum zu leben – ein Thema, das Lukas immer wieder umtreibt, auch jetzt im Jesper-Munk-Film. Doch dann sah er zufällig den Dokumentarfilm „Dont look back“ über Bob Dylan. „Von da an wollte ich zum ersten Mal lieber einen Dokumentarfilm machen, anstatt mein Drehbuch umzuset-zen“, erzählt Lukas. Denn seine zweite große Leidenschaft ist Musik, von den Rolling Stones über Folk bis hin zu Hip Hop. Er spielt auch Gitarre in einer Band.

image

Ein Protagonist musste also her. Am besten jung, aufstrebend und noch erreichbar. „Ich hörte Jesper Munk damals rauf und runter und dachte sofort an ihn“, sagt der Filmemacher. Zufällig stellte er fest, dass er Jespers Bassisten von früher kannte, so kamen sie in Kontakt. Munk war einverstanden – wenn auch ein bisschen unsicher, ob er „interessant genug für einen Film“ sei: „Ich sehe mich selbst nicht als etablierte Künstlergröße, sondern bin ja noch in der musikalischen Entwicklung“, erklärt Munk, der damals nicht ahnte, welche Größenordnung das Ganze am Ende haben würde. Doch er bereue nichts, er sei dabei über sich hinausgewachsen, habe so manche Unsicherheit zu überwinden gelernt: „Das Projekt hat mir ganz neue Blickwinkel eröffnet.“ Außerdem gefiel dem Musiker, dass die Filmemacher irgendwie in einer ähnlichen Phase waren wie er selbst: Lukas lernte zum Beispiel erst im Laufe der Dreharbeiten, wie er mit seinem Protagonisten umgehen musste, damit der sich nicht unwohl fühlte. „Anfangs wollte ich es freundschaftlich angehen, aber dadurch war ich als Kameramann zu präsent“, sagt Lukas. Deshalb hielt er sich beim Filmen die meiste Zeit im Hintergrund. Erst nach Drehschluss führten die beiden längere Gespräche, ohne Kamera. Dabei legten sich auch die letzten Bedenken bei Munk, der nach eigenen Angaben nicht sehr leicht Vertrauen fasst.

image

Eine Freundschaft mit dem Protagonisten macht es für einen Dokumentarfilmer aber nicht leichter: Lukas zufolge bat Munk ihn häufig, die Kamera auszumachen, wenn er einen schlechten Tag hatte oder etwas Unangenehmes passierte. Zum Beispiel, als einmal bei einem Meet and Greet keine Menschenseele erschien. Dann musste Lukas abwägen: Er wollte Munk ja nicht bloßstellen, gleichzeitig aber auch sein Ziel verfolgen – da blieb die Kamera auch schon mal an.

Wie war das für den Musiker? „Ich war dann einfach nur wütend“, erzählt Munk. Aber dann wurde darüber geredet und weitergemacht: Beide hatten Verständnis für die Situation des anderen.
Ende des Jahres soll der Film fertig sein. Seit diesem Frühjahr sichten Lukas und Marcel das Filmmaterial. „Das ist zäh und oft frustrierend“, sagt Lukas, der die Arbeit teilweise alleine machte, weil sein Tonmann viel arbeiten muss. Denn durch die Crowdfunding-Spenden und eine Förderung vom Sender Sky konnten sie gerade mal die Produktionskosten decken, sich aber keine Gage zahlen. Mehr nebenbei hat Lukas im Herbst 2016 seinen Abschluss gemacht: einen Film mit dem bis dahin vorhandenen Material samt Bachelor-Arbeit und einer Reflexion über das Projekt. „Ich habe enorm viel dabei gelernt, auch über mich selbst. Es ist also viel mehr als nur ein Abschlussfilm“, sagt er. Lukas freut sich, seinen Film bei Festivals zu präsentieren und dann endlich wieder den Kopf frei zu haben für neue Filmprojekte, seine eigene Band und das Schreiben.

Jesper Munk spielt die letzten Akkorde. Das Publikum jubelt. Auf der Bühne sind alle Unsicherheiten vergessen – dort lebt der Musiker seinen Traum.

Video: https://vimeo.com/226266371

image


Text:
Anna-Elena Knerich

Fotos: Lukas von Stein, Alessandra Schellnegger

Band der Woche: Inside Golden

image

Inside Golden spielen eine Musik, für die sie eigentlich viel zu jung sind: Blues. Und das ist auch gut so, denn die Musiker eint eine Liebe zu echten, analogen Sounds.

Das Ziel ist erst mal unklar. Wenn junge Menschen beginnen, Musik zu machen, liegen da oft ganz unterschiedliche Intentionen darunter: Ausgleich zum Alltag etwa. Oder Rebellion. Gesellschaftspolitisches Sendungsbewusstsein oder vielleicht auch ein wenig der Traum, mit der eigenen Musik berühmt zu werden. Das Berühmtwerden erfolgt in den seltensten Fällen jedoch auf einen Schlag, vielmehr ist das ein schleichender Prozess. Zuerst kennt die Band keiner. Dann kommen erste Auftritte, der Name spricht sich rum. Erst im Stadtviertel, später dort, was man als Szene bezeichnet. Also meist bei anderen Musikern, die in der selben Stadt in denselben Clubs auftreten.

Und da hört der Weg zur Berühmtheit dann bei den meisten auch schon wieder auf. Eine der wenigen Ausnahmen ist der junge Münchner Bluesmusiker Jesper Munk. Bei dem hörte das stetige Steigen der Bekanntheit überhaupt nicht auf, der wurde einfach weiter in kleinen Schritten immer berühmter. Vor dem Berühmtwerden hatte Jesper Munk jedoch in einer Münchner Szene-Band gespielt. Und die Mitglieder dieser Band, die unter dem Namen Lila’s Riot auftrat, haben sich nun ohne den berühmt gewordenen Jesper Munk, neu formiert. Inside Golden nennt sich das Quartett, der mittlerweile Anfang 20-jährigen Musiker. Und die lässige Haltung, mit der die vier Musiker eine irgendwo Teenager-verklärte Variante des Altherren-Trübsal-Genres Blues heraushauen, ist bemerkenswert.

Der Blues übt sowieso eine Faszination auf diese spezielle Mikro-Szene Münchens aus. Da gibt es durchaus noch ein paar mehr, außer dem Blues-Poster-Boy Jesper Munk, die mit verhangener Rückwärtsgewandtheit einen Stil spielen, für den sie eigentlich viel zu jung sind. Die doch mittlerweile ebenfalls ansehnlich bekannt gewordene Whiskey Foundation etwa, die Blues-Hippies Ni Sala und die Hard-Rock-Blueser The Black Submarines. Das ist die Gesellschaft, in der sich auch Inside Golden wohl fühlen, die den Songwriter Matthew Austin oder Henny Gröblehner alias Pour Elise zu ihrem erweiterten Szene-Freundeskreis zählen. Vereint sind sie alle durch eine in Zeiten von heimischen Laptops-Studios und elektronischer Musikproduktion fast aus der Zeit gefallene Treue zu akustischen oder im Falle von Verstärkern zur elektroakustischen Tonerzeugung: „Uns eint die Liebe zum analogen Sound, verzerrten Röhrenverstärkern, echten Drums“, erklären Inside Golden, die sich vor der Aufgabe sehen, „mit den uns gegebenen Mitteln Musik zu machen“. Dass dabei Musik entstehen soll, die trotzdem in der heutigen Zeit als relevant und modern angesehen werden kann, ist dabei Voraussetzung für die Band, die in diesem Jahr eine erste EP veröffentlichen möchte und möglichst viele Konzerte plant. 

Die Musik, die sie im vergangenen Jahr schon in ein paar Konzerten live präsentierten, hat dabei einen recht besonderen Charme. Denn Inside Golden verwirklichen wohl am konsequentesten einen Blues-Sound, der der Unentschlossenheit der digital verwöhnten Millennial-Generation entspricht. Sie vermitteln das Gefühl eines innerlichen Brennens, während der äußerliche Rahmen der Musik sich in Lo-Fi-Ästhetik durch schwere Blues-Harmonien schleppt und den Klang der glühenden Röhrenamps zum Hauptträger der Musik macht. Sie sind damit noch ein wenig lethargischer als ihre alten Vorbilder Jimi Hendrix oder Bob Dylan. Und gleichzeitig vermittelt diese Musik ein schwach, aber konstant glühendes Aufbegehren. Nichts löst sich da ein. Und genau das macht es verheißungsvoll. Die musikalisch erzählte Erinnerung an Rock ’n’ Roll-Exzesse, die die joggende Gesundheitsjugend heutzutage so nicht mehr praktiziert.  

Text: Rita Argauer

Foto: 

Käthe deKoe

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Theresa

image

Im Supermarkt steht schon der Lebkuchen. Theresa bekämpft die Angst vor dem Winter mit sonniger Musik von Impala Ray bei Munich Rocks, heißen Schockern beim Fantasy Filmfestival und würzigem indischen Tee. Vorsichtshalber deckt sie sich aber am Mädelsflohmarkt im Feierwerk auch schon mit wärmerer Kleidung ein.

Als mir am vergangenen Wochenende am Abendessenstisch von
meiner Mutter und meiner Schwester berichtet wird, dass es im Supermarkt schon
Lebkuchen und Spekulatius zu kaufen gibt, fällt mir spontan die Kinnlade runter
– und die frisch geerntete Tomate aus dem Garten. Das muss ein Scherz sein.
Aber nein, auch meine Wetterapp kündigt für die kommende Woche rund 10 Grad
weniger an als noch die letzten Tage. Und das, wo ich gerade angefangen habe,
mich ans Schwitzen zu gewöhnen und meine blassen Schultern auch endlich so
etwas wie Bikinistreifen aufweisen – zwar noch lange nicht in dem Ausmaß wie die
meiner gerade mit der Schule fertig gewordenen und nur noch im Garten oder an heimischen
Seen anzutreffenden kleinen Schwester, aber doch nicht mehr abzustreiten.
Eigentlich wollte ich an denen noch arbeiten, aber gut …

Ich werde meine Laune ganz bestimmt nicht von denen des
Wetters abhängig machen. Deshalb packe ich am Freitag meinen Regenschirm ein
und mache mich auf den Weg ins Cinemaxx am Isartor. Dort wird derzeit das
Fantasy Filmfestival gefeiert. Heute bin ich mutig und schaue mir „Nina
Forever“
an. Eine britische Komödie über eine tote Exfreundin, die die neue Beziehung
ihres noch lebenden Freundes sabotiert. Mit viel Blut und schwarzem Humor. Bin
mir zwar, um ganz ehrlich zu sein, nicht ganz sicher, ob das der richtige Film
für mich kleines Alptraum-Opfer ist, aber vielleicht findet sich ja noch
jemand, der mich danach in den Schlaf kuschelt.

Letzteres funktioniert leider nicht ganz so wie ich mir das
vorgestellt hatte. Deshalb muss ich mich am Samstag  erst einmal von den ganzen Schockern und
Ex-Freundin-Geistern erholen und mir etwas Gutes tun. Und wie könnte das besser
gehen als beim Shoppen? Heute muss ich mich dafür nicht einmal wirklich
schämen, denn auf dem Mädelsflohmarkt im Feierwerk tue ich nicht nur den Verkäuferinnen einen Gefallen, die ihre alten
Klamotten loswerden wollen, nein, ich trage auch nicht zum
Massenproduktionswahnsinn bei, sondern finde ein paar tolle Teile aus zweiter
Hand. Fühle mich super hipster.
Ich muss niemandem, der schon einmal Shoppen war, noch dazu auf einem Flohmarkt,
erklären, dass es sich dabei um Hochleistungssport handelt, weshalb ich mich
nach diesem Tagesprogramm nur noch auf ein Date mit der Couch einlasse.

Den Sonntag lasse ich langsam angehen. Zuerst spiele ich
Taxi und hole meinen leiblichen Vater und seine Familie vom Flughafen ab. Sechs
Wochen Indien. Regen hatten die da dank Monsun genug, tiefenentspannt sind sie
aber trotzdem. Vor allem meine kleine Schwester, die nach Lust und Laune
fernschauen und Süßigkeiten essen durfte, bei den indischen Großeltern. Gott
sei Dank bin ich alt genug, um darauf nicht neidisch sein zu müssen, und freue
mich stattdessen über meine nun wieder aufgefüllten Cashewnuss-Vorräte.
Am Nachmittag muss ich dann aber erst einmal Platz in meinem Kleiderschrank
schaffen für die neuen Klamotten, die ich gestern gekauft habe.
Schrank-Aufräumen ist sowieso Spitze, fast wie Shoppen, denn dabei finde ich
immer die interessantesten Dinge. Wow, das blaue Trägerkleid hatte ich schon
fast vergessen. Oder den alten oversize-Snoopy-Pulli von meiner Mama aus New
York, voll retro! Der wird heute Abend gleich eingepackt, wenn es zum
vielleicht letzten Mal dieses Jahr zum Open-Air-Kino am Olympiasee geht. Sommer
Ade mit einem Coming-of-Age-Film, aber wenigstens in der englischen
Originalfassung. „Paper Towns“ erzählt von junger Liebe und kleinen Rätseln und
ja, ich habe Taschentücher dabei.

Am Montag muss ich zum Ausgleich aber unbedingt wieder etwas
intellektuell Anspruchsvolles machen und auch wenn sich die Sonne wieder ein
wenig häufiger zeigt, radle ich zum Haus der Kunst zur Ausstellung „Geniale
Dilletanten“.
 Der Titel ist absichtlich falsch geschrieben, lasse ich mir erklären, denn es
geht um jugendliche Rebellion in den 80er Jahren, um Einstürzende Neubauten und
Freiwillige Selbstkontrolle. Ich kontrolliere mich heute Abend auch selbst,
besprühe ausnahmsweise mal keine U-Bahn, sondern informiere mich total spießig und
total freiwillig über Master-Studiengänge und lerne zum krönenden Abschluss sogar
noch für meinen bald anstehenden TOEFL-Test.

Am Dienstag geht es dann weiter mit dem kreativen Input,
dann muss ich nicht über den unmittelbaren Ernst des Lebens nachdenken oder gar
über die in manchen Schaufenstern schon ausgestellten Winterkollektionen. Im
ImportExport in der Dachauerstraße lasse ich mich bei der Rationalversammlung inspirieren,
von Texten mir Herz, Verstand und Witz. Wer weiß, vielleicht schreibe ich
morgen ja endlich meinen Roman fertig. 

Nein, Mist, am Mittwoch muss ich schmachten, denn Jesper
Munk
spielt im Milla beim Abschlusskonzert der aktuellen BR-Startrampe und auch
wenn mein Geldbeutel seit Samstag viel zu leer ist, muss ich da hin. Ich muss. 

Am Donnerstag habe ich viel vor, deshalb sammle ich tagsüber
Kraft bei einer Tasse indischem Chai und starte um 19 Uhr bei der Vernissage von Birgit Wolfram. Es geht um die
Wirkungen und Möglichkeiten einer möglichst exakten Umsetzung der
Darstellungsweise von Fotografie und Malerei.
Dann will ich aber auch noch Musik. Und weil mir gestern aufgefallen ist, wie
gern ich im Milla bin, trotz des schrägen Bodens und des dadurch verursachten Muskelkaters
heute Morgen, fahre ich im Anschluss an die Kunst wieder in die Holzstraße,
denn da spielen Famous Naked Gipsy Circus, The Black Submarines und die
Cassettes. Das Ganze findet über die neue Plattform „Young Bands of Munich“ statt,
die Richard Mahlke, Sänger von den Cassettes zusammen mit Mira Mann vom Milla
organisiert hat. Aufstrebenden Münchner Bands sollen dadurch Auftritte ermöglicht
werden.
Ich bin allerdings ein wenig unruhig,
weil gleichzeitig im Ampere Munich Rocks stattfindet und dort spielt bei freiem
Eintritt Impala Ray. Neuer Sommerhit-Liebling, passt perfekt zu meinem Vorsatz,
den Herbst noch ein bisschen wegzutanzen. Spekulatius werde ich noch früh genug
gemütlich in eine Decke vorm Kamin gewickelt essen können. 

Am Freitag bin ich von all dem Getanze und der Angst vor dem
Winter allerdings auch ein wenig erschöpft und da erinnere ich mich daran, wie
mein Papa am Sonntag vom Nichtstun am Strand unter Palmen erzählt hat. Das
klingt interessanterweise auf einmal sehr, sehr vernünftig. Einfach mal nichts
tun. Ich packe meine Yoga-Matte ein und geselle mich zum Nadism Slow Mob im
alten Botanischen Garten
. Bewusstes Nichts-tun. Das ist echt abgefahren und sollte öfter gemacht werden.
Dann vergeht die Zeit nämlich auf einmal unglaublich langsam und die Lebkuchen
rücken wieder in angenehm weite Ferne.

Theresa Parstorfer

Foto: Tobias M Kraft

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Theresa

image

Theresa hat vor kurzem ihr Auslandsjahr in Spanien beendet und ist diese Woche nicht nur auf der Suche nach Orten, an denen Salsa getanzt werden kann, sondern auch nach Konzerten, Ausstellungen und Kinos, die ihr die Eingewöhnung in München erleichtern. Fündig wird sie unter Anderem im Haus der Kunst bei Louise Burgeois, dem Nachtflohmarkt im Wannda Circus, bei der Flowerstreet Records-Labelnacht im Milla und im Dianatempel im Hofgarten.

Nachdem ich im letzten Jahr in Spanien gelebt und vor allen
Dingen getanzt habe, nehme ich mir für die kommende Woche vor, meine
Post-Erasmus-Depression mit der Eroberung des Münchner Kultur-und Nachtlebens
zu bekämpfen. Die Temperaturen erinnern ohnehin an Südeuropa und ich bin erstaunt,
wie viel Spanisch ich auf den Straßen höre.

Mein
Wochenende startet kreativ-alternativ. Zuerst schaue ich am Freitag um 19 Uhr bei
der Vorstellung von „Die Welt in Skizzen. Ein Zeichenprojekt“ im Mixed Munich
Arts in der Katarina-von-Bora-Straße vorbei. Hierbei handelt es sich um ein
Projekt von Münchner Architektur Studenten, die ihre auf der ganzen Welt
entstandenen Skizzen als Buch veröffentlichen.

Dann geht es auch gleich weiter ins Atelier Kino, wo anlässlich der
Filmkunstwochen München die Dokumentation „Hello my name is – German
Graffiti“
gezeigt wird, mit anschließendem Barbecue und einer live-Graffiti-Performance. Ich muss schmunzeln, wie
kommerziell und Massen-tauglich die ursprüngliche Konterkultur mittlerweile
sein kann. Aber wer weiß, vielleicht finde ich hier ja mein neues Hobby.

Am Samstag habe ich viel vor: nach dem Ausschlafen,
Aufräumen und der Organisation diverser Dinge, die man als Studentin, die
eigentlich bald ihren Bachlor-Abschluss schreiben will, eben organisieren muss,
zieht es mich nach draußen. Ziel: das Gärtnerplatz Fest, das diesen Sommer sein
25-jähriges Bestehen feiert. Ab 14 Uhr kann man einem Rahmenprogramm beiwohnen,
bevor es um 20 Uhr 30 eine kostenfreien Aufführung von „Ein Sommernachtstraum“ nach Shakespeare mit Musik
von Felix Mendelssohn Bartholdy zu bestaunen gibt.
Allerdings werde ich es nicht bis dahin aushalten, denn nachdem ich ein paar
Stunden in der Sonne gesessen, gelesen und Menschen beobachtet habe, mache ich
mich auf den Weg zum Wannda Circus, in dem heute ab 18 Uhr zum letzten Mal der „schönste
Nachtflohmarkt der Stadt“ stattfindet. Auch wenn ich nicht die routinierteste Flohmarkt-Gängerin
bin, lasse ich mich gemütliche eine Stunde lang treiben, bis um 19 Uhr die
Lesung  „Poetische Missverständnisse: Une
insomnie franco-allemande“
beginnt. Eine schöne Erinnerung an die schon vor
einiger Zeit formulierte Notiz an mich selbst, endlich mein Französisch aufzufrischen.
Auch wenn der Abend hier noch lange nicht zu Ende ist
und noch Musik von beispielsweise Wendekind und Julius Blank zu hören sein wird,
reiße ich mich gegen halb neun auch von diesem Event wieder los. Ich möchte noch
auf die Flowerstreet Records-Labelnacht im Milla.

Jasper Flynn, die an diesem Abend ihre EP vorstellen, die Red Blood Cells und The Birdwatchers werden auf der Bühne stehen und ich freue mich auf alle drei
Bands.
Gegen Mitternacht habe ich immer noch nicht genug getanzt und
der Gedanke an den freien Sonntag beflügelt mich. Also überlege ich mir, noch
spontan auf die Geburtstagsfeier des Blogs „Two in a row“ im Kong zu gehen.

Am Sonntag schone ich meine Füße, bleibe tagsüber auf dem
sonnigen Balkon und wage mich an 1300 Seiten deutsche Geschichte, in der
Hoffnung auf ein geeignetes Bachelor-Arbeits-Thema über das 19. Jahrhundert zu
stoßen. Um 19 Uhr lasse ich den Vormärz jedoch Vormärz sein, um die Premiere
von „DNA“ im Metropoltheater nicht zu verpassen.
Das Stück über Fremdenfeindlichkeit und die Frage nach Dazugehörigkeit von
Dennis Kelly entstand durch das Projekt TUSCH (Theater und Schule), bei dem
Schulen eine zweijährige Kooperation mit Theatern eingehen. Die Schüler bekommen
so die Chance, an einer professionellen Inszenierung mitzuwirken.

Passend zu dieser Thematik hält mich am Montag nicht
einmal der vergleichsweise schlechte Wetterbericht davon ab, einen politischen
Standpunkt zu beziehen und um 18 Uhr der Kundgebung „Platz da. Mia san ned nur
mia“  auf dem Max-Josephs-Platz

beizuwohnen. Angeblich haben Persönlichkeiten wie Christian Stückl, Hannes
Ringlstetter
, Jesper Munk, Claudia Koreck und Blumentopf ihr Kommen zugesagt.
Ich bin gespannt. 

Zur Entspannung überrede ich

am Dienstag

ein paar Freundinnen, mich in die Glockenbachwerkstatt zu begleiten, wo Viola, Lilli und
Emma
ab 20 Uhr in romantischer Sommerabend-Stimmung mit Musik irgendwo zwischen
Folk und Pop bezaubern.

Auch wenn am Mittwoch schon einige schwarze Gewitterwolken
aufziehen, bin ich fest entschlossen endlich auch hier in München meine im
letzten Jahr entwickelte Salsa-Sucht auszuleben. Ab 20 Uhr kann ich heute im
Dianatempel im Hofgarten zu südamerikanischen Rhythmen von Almost-Lovern
träumen. Auch Regen würde hier nicht stören,
schließlich hat der Tempel ein Dach. Abgesehen davon: was gibt es
romantischeres als eine Bachata in nassem T-Shirt? Vorausgesetzt der
Tanzpartner kann führen. Ich bleibe allerdings ein braves Mädchen und verfalle
keiner der lateinamerikanischen Verführungstechniken.
Zumal da ich für
Donnerstag einen Elterntag geplant habe.

Ich nutze die Tatsache, dass meine Mutter mir seit Wochen in
den Ohren liegt, die Ausstellung von Louise Bourgeois im Haus der Kunst auf keinen Fall verpassen zu wollen,
um sie und meinen Vater nach München zu locken. Um halb sieben nehmen wir an
einer öffentlichen Führung durch die „Cells“ der mit 98 Jahren verstorbenen
französisch-US-amerikanischen Künstlerin teil. Es geht um Schmerz. Psychischen
und physischen und ich fühle mich unglaublich kulturell interessiert.
Lockmittel für meinen hundertprozentig veganen Vater, war
die Aussicht auf einen Seitan-Döner nach der Ausstellung im  hundertprozentig veganen Royal Kebabhaus in
der Arnulfstraße
. Wieder gestärkt nach
der schweren Kunst-Kost, beginnen hier allerdings die Diskussionen: Meine Mama,
die noch partyverrückter ist als ich, würde gerne ins Cord, zum Supersonic-Birthday.
Abtanzen bis in die frühen Morgenstunden. Mich zieht es eher ins Backstage zum Free&Easy,
wo heute mein neuer Liebling Ella Josaline mit herzzerreißender Traurigkeit
verzaubert. Ich glaube, mein Papa, der will eigentlich nur noch heim. Wir
werden sehen, wer sich durchsetzt. Wo auch immer wir letztendlich landen
werden, eins steht fest: ich will auch heute wieder tanzen.

Nach dieser Woche der durchtanzten Nächte und einem
weiteren Tag im Büro bin ich am Freitag Abend reif für die Couch und da mir
beim Feiern mit meinen Eltern bewusst geworden ist, dass ich in letzter Zeit
kaum Zeit mit dem vierten Mitglied meiner Familie verbracht habe, überzeuge ich
meine kleine Schwester, den Freitag mit mir auf der heimatlichen Couch zu
verbringen. Wir produzieren einen Berg Süßkartoffelpommes mit Sour Cream und Mayonnaise und schauen uns auf ARTE „Just like a Woman“ an,
ein – trotz schwachem Titel – überraschend guter Roadmovie mit einer
überraschend überzeugenden, bauchtanzenden Sienna Miller. Vielleicht tanze ich auch noch mal ein bisschen mit.

Theresa Parstorfer

Foto: Tobias Leder

Ein Abend mit: Jesper Munk

image

„Wunderkind“-das hört und liest man zur Zeit oft über den 23-jährigen Musiker Jesper Munk. Eine steile Karriere hat der
junge Deutsch-Däne schon hinter und bestimmt auch noch vor sich. 
Wir
haben ihn ausnahmsweise mal nicht nach seiner rauchigen Blues-Stimme gefragt,
sondern nach einem typischen Abend in seiner Heimatstadt München.

Der beste Ort zum Vorglühen:
Am Ufer der Isar, auf einer der tausend Baustellengerüste oder einfach Zuhause


Danach geht’s  ins/zu:

Holy Home oder Unterdeck

Mit dabei ist/sind immer…

… zu wenig Kippen, zu wenig Bargeld und die illusionierte Vorfreude auf den
Kater.


An der Bar bestelle ich am liebsten:

Bier und Whiskey, einfach nur Bier, einfach nur Whiskey, Oldfashioned,
Gin’n’Tonic, Absinth, Jägermeister, Vodka.


Betrunken philosophiere ich über:

deine Philosophie.


Der Song darf auf keinen Fall fehlen:

Im Moment „Touch The Leather“ von Fat White Family


Mein Tanzstil in drei Worten:

nicht vorhandenes game


Der Anmachspruch zieht immer:

Hi, mein Name ist Jesper. Ich spreche mit mir selbst, wenn ich alleine bin.


Meine dümmste Tat im Suff war:

Fingerbruch.


Das beste Katerfrühstück gibt`s im/bei:

Im Maria, oder bei Timm und mir (Scrambled eggs)


Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach:

Platzhirsch

Stephanie Albinger

Foto: Daniel Glasl

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Maxime

image

Maxime hat es geschafft. Keine Klausuren mehr, nur noch Semesterferien und – das bedeutet für ihn allerdings keineswegs einen Verzicht auf intellektuelle kulturelle Betätigung: nicht nur eine Reihe interessanter Auslese-Filme zum Beispiel in der Villa Flora oder auf dem Königsplatz, sondern auch zwei Kunstausstellungen stehen auf dem Plan: die 

Jahresausstellung der Akademie der bildenden Künste und alle vier großen Radierzyklen von Francisco José de Goya y Lucientes.

Diese Woche beginnen
meine sehnsüchtig erwarteten Semesterferien.
Nachdem mich in letzter Zeit die Vorbereitungen für
meine Klausur in Kunstgeschichte sehr vereinnahmt haben, dürfte
man dementsprechend meinen, dass ich jetzt erst einmal auf eine intensive
Auseinandersetzung mit allem, was auch nur im Entferntesten mit Kunst zu tun
hat, verzichten möchte – doch dem ist
nicht so. Ganz im Gegenteil: Diese Woche stehen eine Reihe empfehlenswerter
Ausstellungen in München, für
mich auf dem Plan, die sich gleichermaßen
den alten Meistern als auch Neuankömmlingen
widmen. Daneben kommen aber auch die siebente Kunst – das Kino – in Form von
diversen Filmvorführungen nicht zu
kurz, und sogar ein Konzert hat letztendlich noch Platz in meinem
Terminkalender gefunden.

Nachdem am Freitag
meine Pläne, lange auszuschlafen,
wahrscheinlich wieder durch meine noch anstehende Ferienlektüre,
die ich unbedingt bewältigen will,
zunichte gemacht werden, trudeln abends gleich einmal zwei Freunde aus
Luxemburg bei mir ein. Die schleppe ich dann auch, kaum dass sie aus dem
Flugzeug bzw. Bus gestiegen sind, auf das Benefizkonzert „München hilft Nepal"
in der Muffathalle mit, bei dem Jesper Munk und The Whiskey Foundation
auftreten. Der Ticketerlös fließt
hierbei in dringend benötigte humanitäre
Hilfsprojekte in Nepal, das vor einigen Monaten von Erdbeben heimgesucht wurde
und nach wie vor mit den Folgen zu kämpfen
hat.

Da meine beiden
Freunde nicht allzu oft in München sind, veranstalte
ich am Samstag abends eine Hausparty. Danach flüchten
wir vor dem Zorn meiner erbosten Nachbarn im Studentenwohnheim, deren Wände
wir mit berstend lautem Vaporwave zum Einsturz gebracht haben, zu Ben & Jerry’s Movie Nights in
die Villa Flora. Dort führen wir uns die
herrlich skurrile, grandios geschauspielerte und mit fantasievollem Setdesign
versehene Komödie „Grand
Budapest Hotel“ von Wes Anderson –
einen meiner absoluten Lieblingsfilme – zu Gemüte,
während
wir leckeres Eis vom Sponsor schlemmen.

Auch der Sonntag
steht ganz im Zeichen des Kinos. Nachdem wir erst einmal meine Wohnung
wieder aufgeräumt und das Schmerzensgeld an die
Nachbarn ausgehändigt haben,
verschlägt
es uns auf die HFF Jahresschau,
bei der die Studenten der Filmhochschule ihre neuesten Streifen im Innenhof
vorführen
und ich die Institution nach meiner bitter fehlgeschlagenen Bewerbung vor ein
paar Jahren doch noch mal von innen sehen darf.

Am Montag steht
dann neben Sightseeing in München mit meinen
Besuchern noch ein weiteres Open-Air-Kino an – und zwar schauen wir uns die
zehnteilige bayrische Kultserie Monaco Franze . auf dem Münchner
Königsplatz
an. Daran war unter anderem Patrick Süskind,
der Autor von „Das Parfüm“,
beteiligt.

Nach all diesen
Filmen widmen wir uns am Dienstag endlich auch den bereits in der
Einleitung angekündigten bildenden Künsten.
Uns zieht es zur Jahresausstellung der
Akademie der bildenden Künste
, in der Werke
Studierender aller Richtungen – Medienkunst, Innenarchitektur, Fotografie,
Malerei, Bildhauerei und viele mehr – ausgestellt werden. Für
Abwechslung ist also definitiv gesorgt.

Mittwochs führe
ich mir mit meinen Freunden zuerst einmal die spektakulären
Wellenreitkünste der Münchner
Surfer am Eisbach, zu Gemüte, ehe wir uns
dann abends, passend dazu, die Surferdoku SPLINTERS im
Viehhofkino anschauen. In dem Film geht es um einen indigenen Stamm in Papua
Neuginea, der das Surfen für sich entdeckt hat
und alljährlich
einen Wettbewerb veranstaltet, bei der als erster Preis eine Reise nach
Australien winkt. Ob wir uns danach auch selbst aufs Surfbrett wagen, steht
aber nach wie vor zur Debatte.

Am Donnerstag besuchen
wir dann das Münchner Künstlerhaus,
in dem momentan alle vier großen
Radierzyklen von Francisco José de Goya y Lucientes

– die „Los
Caprichos“, „Desastres
de la Guerra“, „Tauromaquía“
und
„Disparates“

ausgestellt werden. Diese liefern einen besonders packenden Einblick in Goyas
monumentales Werk, das nicht nur die moderne Kunst mitbegründet
hat, sondern auch die kollektive Erfahrung der menschlichen Existenz in
eindrucksvolle, schockierende und mitreißende
Bilder zu verpacken vermag.

Die aufregende
Woche, voller spannender Filme und Gerichtsprozesse wegen Hausfriedensbruchs
aufgrund meiner Hausparty, nähert sich schließlich
ihrem Ende – freitags lassen wir dementsprechend die zurückliegende
Zeit dann noch mit einem Besuch auf dem Architektur Sommerfest 2015
an
der TU München
ausklingen.

Maxime Weber

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Stephie

image

Vom Aprilwetter hat Stephie
genug. Zum Glück ist der Sommer endlich in München angekommen. Die ersten
Sonnenstrahlen wecken die Unternehmungslust und es ist viel geboten in dieser
Woche: die Becquerels spielen im Milla, junge Münchner Künstler stellen im
Farbenladen unter dem Motto „München-eine Sehnsucht“ aus und die ARTMUC öffnet auf
der Praterinsel wieder ihre Pforten.

Der Sommer kommt nach München. Mit Erdbeeren, gut gelaunten Menschen
und warmen Sonnenstrahlen.  Endlich! Ich
erwarte die schwülwarmen Sommertage schon lange sehnsüchtig. Von den Launen des
Aprilwetters habe ich genug: Sonne, Regen Hagel, Schnee, Sonne. Von den ersten
laueren Abenden beflügelt, packt mich die Lust, diese Woche viel zu unternehmen
. Wie passend, dass in dieser Woche so viele spannende Events veranstaltet
werden.

 

Am Freitag muss ich das
schöne Wetter natürlich ausnutzen und verbringe den Nachmittag an der Isar. Als
ich genug Sonne getankt habe, habe ich Lust zu tanzen, zu feiern und vor allem:
Lust auf gute Musik. Wo sollte ich dann sonst hin als ins Milla, wo heute die
Becquerels einzigartig guten Indie-Pop spielen. Der Support kommt von der Band The Black Submarines, die mit einem Stil-Mix aus Blues und Rock’n’Roll die
Stimmung anheizen. Beides wird sicherlich ein musikalischer Genuss. Und so
starte ich beschwingt von Blues, Rock’n’Roll und Indie-Pop ins Wochenende!

Samstag schlafe ich erstmal
aus und beginne meinen Tag ganz gemütlich mit einem ausgiebigen Brunch. Und
dann steht auch schon meine nächste Veranstaltung auf dem Plan: im Farbenladen
stellen junge Münchner Künstler unter dem Motto „München-eine Sehnsucht“ aus. Heute
steht „Jam statt Slam“ auf dem Programm: eine Open-Stage für junge Musiker, die
eigene Songs ausprobieren oder gemeinsam jammen wollen. Zusätzlich gibt es  Hula-Hoop-Kunst von Sophia Kurmann und die Kunst-Performance Linnéa schneidet Haare. Im
Kunstgespräch sind an diesem Tag Maximilian Gutmair Photography
und Jakob Hauser Illustration und Grafik. So viel spannende Aktionen, dass ich einfach bis
zum Schluss bleiben muss.

Auch mein
Sonntag beginnt entspannt, ich
schlafe aus und erledige ein paar Dinge, die die Woche über so liegen geblieben
sind. Am Nachmittag zieht es mich dann aber doch wieder in den Farbenladen, wo
heute der „SZ-Sonntags- Slam“ stattfindet. Hier geben die Münchner Slam-Talente Philipp Potthast, Curry Fiasko, Sebastian Schoof und Darryl Kiermeier ich ihr musikalisches
Können zum Besten. Auch für musikalische
Unterhaltung ist gesorgt: Heute spielt The Marble Man solo. Und im Kunstgespräch ist Rita Kocherscheidt,
die fremde Personen durch ihren Alltag begleitet hat. Aus ihren Eindrücken ist eine Reihe von
Porträts und Zeichnungen entstanden. Auch heute kann ich nicht umhin, lange zu
bleiben. Ein absolut perfekter Ausklang für das Wochenende.

Schon wieder Montag. Das
Wochenende verging wie im Flug und ich hänge gedanklich immer noch den ganzen
Eindrücken vom Wochenende nach. Keine Zeit für Schwelgereien! Es steht schon
das nächste Event vor der Tür, das ich nicht verpassen darf. Heute wird es
musikalisch. Jesper Munk spielt beim Uferlos Festival! Ich freue mich auf eine
geballte Ladung Blues gemixt mit seiner unglaublich markanten Stimme.

Was verbindet Dokumentarfilmer und Journalisten? Auf jeden Fall die
„Frage nach Authentizität“ meint die Hochschule für Film und Fernsehen in
München und bringt sie bei der Veranstaltung „FILM MEETS PRINT“ zusammen: 13 junge Dokumentarfilmer der HFF und 15 junge
Journalisten der DJS.  Da muss ich
am Dienstag unbedingt hin. Beide Gruppen
haben dieselben Themen bekommen und dazu Reportagen geschrieben und Dokumentarfilme
gedreht. Sie erfahren jedoch erst vor Ort, wie die anderen das Thema jeweils
umgesetzt haben. Es wird also spannend!

Für Kino ist eigentlich viel zu schönes
Wetter. Außer natürlich, wenn man beides haben kann: einen lauen Sommerabend
unter freiem Himmel und einen guten Film. Wie im Kino am Olympiasee, wo am Mittwoch „Kingsman“ gezeigt wird und
ich die spannende Actionkomödie bei einem fruchtigen Eis genieße. So fühlt sich
Sommer an.

 

Was die Praterinsel mit Kunst zu tun hat? Von Donnerstag an wird hier
auch in diesem Jahr die ARTMUC stattfinden. Sie zeigt zeitgenössische Kunst
gezeigt: von Malerei,
Illustration, Radierung, Fotografie, Skulptur über Performance oder Objekt- und
Digitalkunst ist alles geboten. Rund 100, größtenteils unbekannte Künstler von
nah und fern stellen in diesem Jahr ihre Werke vor.

Auch am Freitag kehrt bei mir keine Ruhe ein.
Schließlich findet heute wieder die Hall of Taste im Munich Mixed Arts statt: Hier
kann ich mich von Feinschmeckern und Streetgourmets bekochen lassen und mich
nach Lust und Laune durchprobieren. Auch für mein musikalisches Wohl wird mit
DJ’s und Livemusik gesorgt. Und so schlemme und tanze ich mich ins Wochenende.

Stephanie Albinger