Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Antonia

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Das Highlight von Antonias Woche ist definitiv die Party im Bahnwärter Thiel, bei der entschieden wird, wer Band des Jahres wird. Aber auch Musik, Filme und Poetry Slam dürfen nicht fehlen, sie besucht zum Beispiel die
Yesterday’s Tomorrow: Filmreihe zu Zukunftsvisionen & Sci-Fi.

Wie OK Kid einst sangen, es ist „endlich wieder Februar,
niemand lacht mir kälter ins Gesicht“. Doch was wäre das Jahr bloß ohne diesen
tristen Monat voller Klausuren und Schnee und Regen? Da heißt es erst recht den
Terminkalender vollmachen.

Der Freitagabend war noch nie für Lernen und früh ins Bett
gehen gemacht. Deshalb zieht es mich in die Hochschule für Film und Fernsehen.
Dort präsentiert die Neue Sammlung zusammen mit der HFF drei Tage lang Filme
über Zukunftsvisionen, Leben im Raumschiff und Supergadgets
. Am Freitag gibt es
unter anderem den Kurzfilm „The Centrifuge Brain Project“ zu sehen über
Experimente mit Jahrmarktkarussellen. Klingt abgespaced, aber wer weiß schon,
was uns in der Zukunft erwartet.  Nach
den Gedanken über Morgen geht’s zu später Stunde wieder ins Hier und Jetzt. Und
wo geht das besser als bei der KREW Action im Downtown Flash.

Samstag müssen nach ein bisschen (bis sehr viel) Schlaf und
einem ausgiebigen Frühstück dann doch mal die Lernsachen rausgekramt werden.
Mit Marker und Kaffee geht’s in die nächste Bibliothek, wo ich mit viel Glück
noch einen Platz im Keller oder auf dem Boden bekomme. Abends ist es dann aber
auch mal wieder gut mit der Lernerei. Da werden leckere Spaghetti gekocht mit
den liebsten Freunden. Nachdem der Bauch vollgeschlagen und der Kasten
leergetrunken ist, bewegen wir uns in Richtung Kammerspiele zur Festivalnacht für
avancierte elektronische Popmusik „Ritournelle“
. Passend zum Namen – Ritornelle
bezeichnet das Stück in einem Song, das immer wiederkehrt – kehrt die
Veranstaltung seit 2012 immer wieder zurück in die Kammerspiele. Dieses Jahr
steht die Nacht ganz im Zeichen von überwundenen Blockaden, durchbrochenen
Mauern und Fluchtlinien in ein besseres Morgen. Und das Line-Up könnte dafür
kaum besser sein: Auf der Bühne stehen unter anderem Modeselektor und Fatima Al
Qadiri.

Was für mich am Ende des Wochenendes wiederkehrt, sind meine
Lernsachen. Diesmal bleib ich aber besser in meinem WG-Zimmer statt in der Bibliothek
zu sitzen. Am Sonntagabend geht es dann auch nochmal vor die Tür zum Original
Substanz Poetry Slam
. Dort zeigen die besten Wortkünstler der Stadt ihr Können.

Nach einem guten Wochenende, folgt hoffentlich auch ein
guter Montag. Es ist Rosenmontag und ich stehe früh auf: Ab geht’s in die Berge
zum Skifahren. Mittags gibt’s lecker Kaiserschmarrn auf der Hütte und gegen
Abend fahren wir wieder zurück nach München. Abends ist schließlich in der Fox
Bar noch „FOX under the trumpet“. Dort spielen jeden Montag junge Musiker. Dieses
Mal sind die Singer-Songwriterin Nana und der französisch-amerikanische
Münchner Margaux dabei.

Nachdem der Faschingsdienstag dem Klausurstoff geopfert
wurde, starte ich voller Elan in den Valentinstags-Mittwoch. Ganz romantisch
schreibe ich eine Klausur. Nur sie und ich für ganze zwei Stunden. Ich hoffe,
es wird kein Blind-Date. Abends geht’s dann ins Bahnwärter Thiel zum Finale der
Puls-Lesesession mit Maeckes
. Nach einer Diskussion über den Rundfunkbeitrag lesen
dort junge Autoren ihre Geschichten zum Thema „Ist das für immer?“ vor. Und
auch Maeckes lässt sich natürlich nicht lumpen. Der Orsons-Sänger liest einen eigenen Text und spielt ein paar Songs auf der Bühne.

Donnerstag hat das Warten dann endlich ein Ende. Die Frage
aller Fragen wird gelöst: „Wer wird Band des Jahres?“. Die SZ Junge Leute Seite
kürt ebendiese im Bahnwärter Thiel. Aber nicht nur das steht auf dem Programm. In
dem ausrangierten U-Bahn-Waggon gibt sich Münchens Comedy-, Kabarett- und
Poetry Slam-Nachwuchs die Ehre. Die Highlights des Abends sind aber natürlich
die Auftritte der nominierten Bands und die Verkündung der Band des Jahres.
Danach wird auch noch lange nicht nach Hause gegangen, sondern ab zur
After-Show-Party mit DJ Alex Blum.

Endlich wieder Feb… äh Freitag. Nichts komplettiert eine
Woche mehr als ein Besuch im allseits beliebten awi. Da legt Benjamin Fröhlich
auf
und bei der ein oder anderen Weinschorle kann man perfekt das Ende der
Klausurenphase feiern und sich auf das kommende Wochenende einstimmen.

Wo ich es mir so recht überlege, liebe OK Kid, dann habe ich
eigentlich gar nichts gegen diesen kalt lachenden Monat.

Text: Antonia Franz

Foto: privat