Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Jackie

Unsere Autorin mag ja eigentlich den Herbst und freut sich, ihre Winter­depression noch um ein paar Tage vertrösten zu können. Tagsüber plant sie einen Ausflug zur Kirchweihdult oder ins Lost Weekend, abends geht’s ins Müller’sche Volksbad oder in die Milla.

Hoch die Hände, Wochenende! Am
Freitagabend scheint zwar leider nicht mehr die Sonne, aber ich mache trotzdem
einen kleinen Ausflug auf die andere Seite der Isar um mir die neue
Fotoausstellung von Julian Mittelstädt anzuschauen. Unter dem Motto “Streetz”
stellt der Fotograf dort Bilder aus, die reale Menschen auf der Straße zeigen –
ohne gestellte Posen und gekünsteltes Lachen. Drinks gibt’s im Container
nebenan in der BAR of BEL AIR. Läuft.

Auch der Samstag steht im Zeichen
der Kunst – zumindest abends. Nach einem ausgiebigen Frühstück radle ich aber
erst einmal erneut auf die andere Seite der Isar: Diesmal nach Giesing. Von
heute an bis einschließlich 22.Oktober findet auf dem Mariahilfplatz die
wunderbare Kirchweihdult statt. Allerlei Leckereien schnabulieren und mal mehr
mal weniger sinnlosen Kram bestaunen – was könnte schöner sein an so einem
Samstag im Herbst? Abends gehört die alljährliche Lange Nacht der Museen
natürlich zum Pflichtprogramm. In diesem Jahr nehmen auch verschiedene Bäder an
der langen Nacht der Museen teil. Ich entscheide mich für eine Führung durch
das wunderbare Müller’sche Volksbad
. Ab 21Uhr finden diese alle 30 Minuten
statt und dauern ca. 20 Minuten. Da bekommt man fast Lust, sich einfach nackig
zu machen und selbst in den Pool zu springen oder sich in der Sauna
aufzuwärmen. Beim nächsten Mal dann!

Sonntag ist eigentlich Katertag,
doch dafür habe ich heute keine Zeit. Stattdessen steht heute Fair Fashion auf
dem Programm. Genauer: Der Fair Fashion Showroom meets Klimaherbst Dult. Hier
stellen nachhaltige Labels ihre Konzepte und Designs vor. Mit dabei Phasenreich
und Iki M., aber auch das Flüchtlingsprojekt Nähstube. Am Ende gibt es dann
auch noch eine Fashion Show bei der die Labels ihre akutellen Kollektionen
vorstellen. Einige schöne Teile dabei, aber ganz billig ist fair halt leider nicht.
Sowieso bin ich immer wieder in dem Dilemma zwischen bewusst einkaufen und
insgesamt einfach mal weniger kaufen. Immerhin ist es ja nicht so, als wäre
mein Kleiderschrank leer – auch wenn sich das zuweilen so anfühlen mag.

Viel wurde schon im Voraus
berichtet, seit der Eröffnung quillt meine Timeline zumindest gefühlt über mit
Veranstaltungen in der Location und ich bewege mich irgendwo  zwischen Abneigung und Neugierde. Zu viel
Hype macht mich zwar immer etwas skeptisch, aber anschauen will ich sie mir
schon, diese neue In-Location: The Lovelace. Was eignet sich da besser als eine
Filmvorführung? Am Montagabend wird der Film „Das Wunder von Mals” gezeigt.
Thema der Doku: Ein Dorf in Südtirol entscheidet sich gegen Pestizide und für
eine ökologische Landwirtschaft. Klingt spannend und lässt sich wunderbar
kombinieren mit Bier und Popcorn. Off-topic: Ist euch eigentlich schon aufgefallen,
dass es in immer weniger Kinos Popcorn gibt, sprich auch nicht mehr nach
Popcorn riecht? Traurig macht mich das!

Mehr Kunst für mich und alle
anderen Besucher des Lost Weekend an diesem etwas tristen Dienstag. Hier
findet heute die Vernissage der Ausstellung „Energiewende in Kambodscha“ statt.
Bewaffnet mit einem Bier schländere ich durch die Reihen und sehe mir die
Fotografien von Claire Jul und Viga F. Widjanarko an. Spannend zu sehen, dass
es für eine Energiewende nicht immer neuster Technologien bedarf, sondern das
manchmal auch ein paar Ziegel und eine Ladung Mist Wunder bewirken können. Zu
sehen ist die Ausstellung noch bis einschließlich 27.Oktober. Statt mit einem
Bier kann man sich die Ausstellung wahlweise auch wunderbar mit einem leckeren
Café tagsüber anschauen.

Ab ins Milla. Ein Satz den ich
viel seltener sage, als ich sollte, denke ich mir, als ich an diesem
Mittwoch die Treppe hinuntersteige. Das Milla ist einfach ein Wohlfühlort.
Und vor allem ein Ort, an dem gute Musik gelebt wird. Natürlich weiß ich nicht,
was mich beim Milla Song Slam an diesem Abend erwartet, aber wie schlimm kann
es schon werden mit dem wunderbaren Bumillo als Gastgeber und einem Gin Tonic
in der Hand? Zumal ja spätestens ab 23Uhr die Boys und Girls von Fancy Footwork
an den Turntables stehen. Kostenpunkt: 8€ im Vorverkauf, 10 € an der
Abendkasse.

Kann man schon mal machen.

Wärmstens zu empfehlen: Die
Infoveranstaltung von afk M94.5 und afk tv am Donnerstag! Alle die Mal Radio oder Fernsehen
machen wollen, sollten sich dieses Event auf keinen Fall entgehen lassen – ich
selbst mit eingeschlossen. Davor oder danach will ich auf jeden Fall noch auf
der ArtMuc vorbeischauen, wo auch in diesem Jahr vom 19. bis 22.Oktober wieder
90 Künstler und Galerien aus ganz Europa ausstellen. Mehr Kunst also. Aber
Kunst und Bier, das rat ich dir sowieso. Natürlich geht auch das Eine ohne das
Andere, aber warum denn halbe Sachen machen?

Lange steht die
Veranstaltungsreihe schon auf meiner To-Do-Liste, endlich schaffe ich es am Freitag

hinzugehen. Ich geh tanzen! Leider ist die Veranstaltung vom Import Export ins
Ampere umgezogen, aber an der guten Mischung aus Hip Hop, Funk und Electro hat
sich glücklicherweise nichts geändert und so schwinge ich das Tanzbein bis tief
in die Nacht. Ich muss gestehen, die langen, durchzechten Nächte werden
seltener, aber genießen tue ich sie umso mehr – auch wenn der  Kater am nächsten Morgen mich wohl noch bis
Sonntag begleiten wird. Aber man ist ja bekanntlich nur einmal jung und dumm.

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Serafina

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Diese Woche steht bei unserer Autorin ganz im Zeichen der Kunst. Eingestimmt durch die Ausstellung “Faces of India” geht es weiter zur Stroke Art Fair und am Dienstag zu “souls x faces” im Provisorium. Aber auch Filmliebhaber und Indiefans werden fündig.

Die Semesterferien neigen sich dem Ende zu. Bevor es in
einer Woche wieder mit den Seminaren losgeht, möchte ich noch meine Freiheit
ausnutzen. Mein Indie-Herz freut sich am Freitagabend
auf eine neue Runde Up
The Bracket
im Strom Vorher geht es
aber in die Galerie Benjamin Eck zur Ausstellung Faces of India.
Der Fotograf, Snowboarder und Surfer Tobias Strauss hat auf seiner Reise durch
ganz Indien Menschen aus den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen porträtiert.
Diese Bilder möchte er nun in der Galerie vorstellen und ich freue mich, in
diese Kultur eintauchen zu können. Musikalisch untermalt wird die Ausstellung
mit dem Münchner DJ Duo Tokio x Shrink.

Meine Asienreise geht am Samstag im Backstage weiter: Jugendliche und Erwachsene haben
ehrenamtlich die Benefizveranstaltung Taste of Asia
organisiert, bei der sie unter dem Motto „Experience Today. Change Tomorrow“
mit einem kleinen Unkostenbeitrag Kultur und Charity verbinden möchten. Charity
ist immer eine gute Sache. Bin gespannt, was ich dort alles sehen und welche
Spezialitäten ich probieren werde. Meine zweite Portion Indie an diesem
Wochenende hole ich mir anschließend im Milla bei Fancy Footwork – Indiedisco mit Zucker und Amore.

Den Morgen danach verbringe ich im Lovelace beim Table Brunch,
der nun jeden Sonntag organisiert
wird – I’m in love! Nach dem herzhaften Katerfrühstück geht es anschließend ins
Werksviertel zur Stroke
Art Fair
, bei der zeitgenössische
Kunst präsentiert wird, um dem Zuschauer eine „frische Vision von Kunst, Design
und urbanem Lebensgefühl im 21. Jahrhundert näherzubringen.“ Zugegeben habe ich
das Konzept noch nicht verstanden. Facebook und die Homepage helfen mir da
leider nicht weiter. Und auch Veranstalter sind sich anscheinend selbst noch
nicht im Klarem, was sie da genau ausstellen: Laut eigener Aussage könne man Stroke nicht erklären, sondern man müsse es
live erleben. Meine Neugier ist jedenfalls geweckt. Den Sonntagabend lasse ich anschließend
zu den Klängen von Fvzz Popvli, Corona
Diver
und Heroine
Twin
in der Garage Deluxe laut
ausklingen.

Am Montagabend
verschlägt es mich wieder ins Lovelace zur zweiten Videonight
zum Thema „Rettung der Popkultur“, bei der experimentelle und außergewöhnliche
Musikvideos der letzten vier Jahrzehnte präsentiert und die „Vielfalt eines im
Internet hochaktuellen Formats“ festgehalten werden. Auch hier bin ich mir
nicht ganz klar, was mich erwartet, aber bin gespannt, was auf mich zukommen
wird.

Am Dienstagabend
habe ich viel vor. Im Lost Weekend
liest der Autor Pascal Richmann aus seinem Werk „Über Deutschland, über alles“
vor. In diesem Buch spricht der Schriftsteller mit Menschen aus der rechten
Szene und befragt sie nach ihren Deutschlandbildern. Dabei berichtet er unter
anderem von Wahnvorstellungen und absurden Beobachtungen. Anschließend gibt es
die Möglichkeit, ein Gespräch mit dem Autor und Lektor des Buches zu führen und
Fragen zu stellen. Ich bin sehr gespannt, vor allem da das Thema aktueller denn
je erscheint. Später treffe ich mich mit einer Freundin zur Vernissage der
Ausstellung souls x faces
im Provisorium. Das Portfolio aus den Bereichen Portrait- und
Fashion-Fotografie der Fotografin Jacky Vifer,
der es nun nach München verschlagen hat (Servus!), werden in großformatigen
Fine Art Prints ausgestellt.

Der Mittwoch
wird sehr musikalisch: Tiger
Tiger
und die Gaddafi
Gals
spielen im CHARLIE. Der
Abend ist auch die perfekte Einstimmung für das bald anstehende Sound of Munich Now,
bei der Tiger Tiger auch auftreten wird…

Nach so viel Musik, Fotografie und Literatur in den
letzten Tagen ist am Donnerstag nun
Film an der Reihe. Bei der HFF findet die Festivaleröffnung zum 2. Queer Film Festival
statt. An diesem Abend werden ein Vorfilm, HFF-Kurzfilm und ein Eröffnungsfilm
von drei jungen Filmemachern aus Deutschland, Polen und Israel präsentiert.
Anschließend wird in der Minna Thiel gefeiert, bevor in den nächsten vier Tagen
viele internationale Filme vorgeführt und die Zuschauer zu Diskussionen zu den
Themen sexuelle Orientierung und Identitätsfindung angeregt werden.

Nun ist wieder eine Woche rum. Der Start ins neue Semester
und die Seminare sind eine Woche näher gerückt. Bedeutet jedoch nicht, dass ich
weniger Veranstaltungen besuchen werde, dafür gibt es zu viele coole Konzerte,
Lesungen und Ausstellungen. Am Freitagabend
beispielsweise spielen Inside Golden in
der Milla. Ich kann da als Bluesrock-Fan nicht nein sagen und lasse mir das
Konzert nicht entgehen.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Friederike

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Es wird politisch, wie sollte es auch anders sein. Unsere Autorin ist alles andere als begeistert von den Ergebnissen der Bundestagswahl. Mit ihrer Wochenplanung möchte sie ein Zeichen setzen. Auf dem Programm steht die

RAGE AGAINST ABSCHIEBUNG Soliparty, sowie eine Diskussionsveranstaltung

in der Seidlvilla.

Ich habe zuerst überlegt, einen persönlichen Brief zu
schreiben. Einen Offenen Brief an die Regierung oder so. Dass es doch
Leute unter 30 gibt, die ihre Zukunft interessiert. Dass wir nicht bloß stolz
unsere Freunde und Follower per Instagram darüber informiert haben, dass wir
die coole Briefwahl gemacht haben – sondern dass uns unsere Zukunft in Deutschland
etwas angeht. Und vor allem: dass wir ziemlich unzufrieden sind,
nach der Wahl noch mehr als davor. Aber hört das wer? Liest das wer? Ist doch
alles scheiße gerade! ‘Tschuldigung, aber bei so einem politischen Wetter, was
hier gerade über Deutschland zieht, ist mir in dieser Woche kaum nach Feiern zumute. An Alltag ist
noch nicht zu denken – und irgendwie doch, weil man der AfD und ihren Wählern
ja wohl kaum den Gefallen tun und in Resignation verfallen kann.

Meine Woche
von Freitag bis Freitag ist nichtsdestotrotz der momentanen Stimmung geschuldet
und eine paradoxe Mischung aus Protest und Stillstand, melancholischer
Akzeptanz und Verdrängung. Wem es ähnlich geht, der möge sich anschließen.

Am Freitag bin ich auf einem 30. Geburtstag, der wahrscheinlich
vor der HFF im Bahnwaggon Minna Thiel endet. Was gibt es passenderes, als einen
Bier-Trink-Ort, der nach einer verstorbenen Liebe benannt wurde, der der
Protagonist Gerhart Hauptmanns Bahnwärter Thiel noch viele Jahre nachtrauert?
Die Münchner Künstlerin Muun spielt einen sonderbar melancholisch-motivierenden
taktvollen Sound, der weder komplett ablenkt, noch ständig an die
bevorstehenden Zeiten denken lässt.

Samstag starte ich mit einer Spazierrunde durch das Westend.
Ich will endlich in den neuen Laden von Phaedra Richter, Vindue
um mir ein neues an ferne Länder erinnerndes Sofakissen auszusuchen. Danach
gibt’s einen leckeren amerikanischen Bagel bei Onofrio’s in der Heimeranstraße
32. Am Abend schicke ich meinen Freund auf die Tattoo- und Bodypainting-Messe
Artistink in die TonHalle und gehe mit ein paar Freunden ins Lost Weekend zur
Open Stage
. Mir stinkt es zwar, dass ein Laden, der Love kills capitalism über
seiner Tür stehen hat, einen Bankautomaten im Inneren besitzt, aber die
Veranstaltungen dort sind einfach spannend und inspirierend.

Sonntag besteige ich die Kreuzbergalm, die man auf dem
Prinzenweg vom Schliersee zum Tegernsee erreicht, um das hoffentlich gute
Wetter von dort oben zu genießen und mir all die schlechten Gedanken aus dem
Hirn pusten zu lassen. Abends schaue ich den Tatort im Stadion in der
Schleißheimerstraße
, dazu Pommes-Schranke! Montag ist bei mir kein Brückentag,
weshalb es unnötig wäre, mögliche Abendveranstaltungen für den Sonntag
herauszusuchen. Klar ist: Die Theatersaison hat wieder begonnen und wer sich
noch in der luxuriösen Situation sieht, einen Studentenausweis zu besitzen,
sollte gefälligst im Volkstheater vorbeischauen, oder im Rationaltheater oder
im Heppel + Ettlich oder oder.

Montag zieht es mich nach der Arbeit ins Feierwerk zur erneuten
RAGE AGAINST ABSCHIEBUNG Soliparty.
Vielleicht schaffe ich es aber vorher auch noch ins Container Collective, wo
ein kleiner feiner Flohmarkt stattfinden soll. Ich müsste dringend mal
ausmisten, mir eine Winterjacke kaufen und einen guten Cocktail gegen den Frust
trinken.. Untermalt ist der Schranzmarkt mit Flohrave, oder so ähnlich.
Standgebühr liegt bei 10 Euro.

Dienstag ist Feiertag und meine Eltern sind in der Stadt. Ich
will ihnen ein bisschen liebevolles München abseits der kommerziellen und
sexistischen Wiesn zeigen und hoffe, dass das Gans am Wasser im Westpark
geöffnet hat. Am Abend gehen wir ins wieder aus der Sommerpause zurückgekehrte
Welcome Cafe in der KAMMER 3.

Mittwoch werde ich am Nachmittag im Vinty’s in der
Landsbergerstraße
vorbeischauen – denn nachdem ich meinen Kleiderschrank
ausgemistet habe, ist Platz für Neues.

Von Donnerstag bis Sonntag finden die mittlerweile siebten
Afrikanischen Filmtage
im Münchner Gasteig statt und da sie nicht besser in die
jetzigen Tage passen würden, bin ich sicher dabei: Unter anderem möchte ich den
Berlinale Preisträgerfilm Félicité von Alain Gomis
sehen.

Freitag findet eine Info- und Diskussionsveranstaltung zum
Thema Global Care in der Seidlvilla statt. Jeder, der sich jetzt Sorgen um die
Welt macht, oder sich um die Welt sorgen will, sollte da unbedingt vorbeischauen.
Ich denke, dass das der richtige, wenn auch kognitiv anstrengendere Abschied
einer langen, nicht gerade unpolitischen Woche ist. Aber wenn wir unter
30-Jährigen zeigen wollen, dass unsere Zukunft nicht ohne uns gestaltet werden
kann, sollten wir uns nicht nur übers Wahlergebnis aufregen oder gar gleich
auswandern, sondern die vielen uns gegebenen Möglichkeiten annehmen und nutzen.
In diesem Sinne passt dann auch die Abendveranstaltung: Freitagabend sehe ich
mir die Fotoausstellung Faces of India an und lasse die Woche im AWI
ausklingen.


Text: Friederike Krüger

Foto: Privat

Ein Abend mit: Michael Mauder

Tanzen gehört nun mal nicht wirklich zu den Aktivitäten, denen Michael Mauder an einem Freiatgabend gerne nachgeht. Dafür stehen aber gute Gespräche und ein kühles Helles auf dem Programm.

Name: Michael Mauder

Alter: 24

Beruf: Comedian

Internetseite: www.michaelmauder.de

 

Hier beginnt mein Abend:

In einem der hundert verschiedenen
Hipster-Burgerläden, die unsere schöne Stadt zu bieten hat.

Danach geht’s ins:

Cafe BlUe an der Implerstraße, das Jennerwein
in der Clemensstaße, oder jeden vergleichbaren Laden, in dem man sich noch
unterhalten kann und niemand auf die Idee kommt zu tanzen.

Meine Freunde haben andere Pläne. So überzeuge ich
sie vom Gegenteil:

„Keiner von uns hat daheim aufgeräumt und getanzt
wird nicht. Ich halt‘ jetzt so lange die Luft an, bis wir da hin gehen.“

Mit dabei ist immer:

Mein Handy, dessen Akku nach ca. einer Stunde
stirbt.

An der Bar bestelle ich am liebsten:

Ein kühles Helles

Mein Lieblingsgesprächsthema:

Am Anfang banaler Smalltalk und je später der
Abend wird desto deeper wird es. Am Ende gehts um Politik, Religion, Tod und
ähnlich spaßige Themen.

 Der Song darf auf keinen Fall fehlen:

Im seltenen Fall von verbleibendem Akku auf dem
Heimweg: Twenty One Pilots – Trees

Mein Tanzstil in drei Worten:

Ich muss weg!

Der Spruch zieht immer:

Ich muss weg!

Meine dümmste Tat im Suff war:

Bei einem ähnlich alkoholisierten Freund und
regennasser Fahrbahn ins Auto steigen. Ging alles gut, war aber maximal dumm!

Das beste Frühstück nach einer durchfeierten Nacht
gibt’s im/bei:

Im „Tante Emma Cafe“ an der Belgradstraße!

Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach:

Das
„Flex“ am Goetheplatz. Das gibt es zwar noch, aber da geht keiner 
mehr mit mir hin.

Foto: Sofie Jokerst

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Barbara

Wiesn ja oder nein? Die Frage ist individuell zu beantworten und in den meisten Fällen schnell entschieden. Wir haben für euch ein alternatives Wochenprogramm erstellt. Weit weg vom Masskrugheben.

Es ist schon eine Kunst für sich, während
der Wiesnzeit dem Oktoberfest zu entfliehen. Schwingende Dirndl und
Lederhosen so weit das Auge reicht. Aber meine Veranstaltungen haben diese
Woche (fast) nichts mit dem Wiesn-Wahnsinn zu tun.

Am Freitagabend bin ich auf einem Geburtstag eingeladen.
Aber für diejenigen, die auf Garagen Pop stehen: Ab mit euch in die Milla, wo die „Night
Shirts“
ihre neuen Songs zum Besten geben! Beginn ist um 20 Uhr. Hinterher
empfiehlt sich ein Abstecher in die „Schnelle Liebe“. Hier ist es urig aber
herzlich.

Am Samstag bin ich in der Minna Thiel zu finden,
wo zum ersten Mal der Krims
& Krams Flohmarkt
stattfindet. Laut Facebook kann man dort tolle Dinge
wie Requisiten, Klamotten und Kostüme erwerben. Vintage-Fans sollten sich
dieses Spektakel unter freiem Himmel also nicht entgehen lassen. Von 14 Uhr an
geht’s los, der Eintritt ist frei.

Abends wird dann im Strom die Tanzfläche
unsicher gemacht. Die „Visions
Party“
ist unter den alten Indie-Hasen längst bekannt. DJ Albert Rojal
versorgt uns bis 6 Uhr morgens mit tollen Musikklassikern aus den Bereichen
Indie und Alternative.

Am Sonntag ist die Bundestagswahl und jeder sollte wählen
gehen. Ausreden zählen nicht! Nachdem ich mein Wahlzettelchen in die Urne
geschmissen habe, lasse ich mich um 14 Uhr im Farbenladen von der Ausstellung
„Moments
– Art & Weise“
inspirieren. Sieben verschiedene Künstler haben eine sehenswerte
Gruppenausstellung auf die Beine gestellt und in ihren Werken Themen wie „Energie“,
„Welten“ und „Momente“ auf unterschiedliche Weise verarbeitet. Ich bin gespannt
auf die Ergebnisse.

Am Montag weiß ich nichts mit mir anzufangen. Vielleicht
kommt es doch noch zu einem gemütlichen Wiesnbesuch – mit schwingendem Dirndl
versteht sich! Wer aber nicht in Wiesnstimmung ist, sollte um 20:55 Uhr ins Arena Filmtheater gehen. Der
Film „Einmal bitte alles“ soll laut einer Freundin sehr empfehlenswert sein!

Am Dienstag verzichte ich wieder auf die Wiesn und gehe
stattdessen ins Ampere
zum Isar
Slam im September
. Viele tolle Slammer werden heute Abend vertreten sein,
unter anderem der Poetry Slam-Meister Philipp Scharrenberg. Ich freue mich
schon sehr auf den Abend! Um 20 Uhr geht’s los.

Der Mittwochabend wird vielversprechend. Es geht wieder
einmal in die Milla. Die
heutige Veranstaltung lautet „Jazz Jam“. Das Jazz
Institut der Hochschule für Musik und Theater München
beehrt die Milla an
diesem Abend mit einer Jamm-Session. Beginn ist um 19:30 Uhr, der Eintritt ist
frei. Und falls danach noch der große Hunger folgt: Die „Gute Nacht Wurst“ in der
Klenzestraße oder der „Bergwolf“
in der Frauenhoferstraße sind jeweils nur ein paar Gehminuten entfernt. Hier bekommt man Currywurst und Pommes bis spät in die Nacht!

Am Donnerstagabend verschwinde ich unter Deck: Untypisch München feiert
zusammen mit Sustain Munich
ihr zweijähriges Bestehen und veranstaltet aus diesem Anlass im Unter Deck eine Musiknacht
der besonderen Art. Aufgetischt werden Stilrichtungen wie Dub, Grime, UK Bass
und Jungle. Von 22 Uhr an geht’s los, der Eintritt ist frei. Alternativ findet
um 19:30 Uhr im Lost
Weekend
eine Lesung
von Kevin Kuhn
zu seinem zweiten Roman „Liv“ statt.

Am Freitag dann die Frage aller Fragen: Wiesn oder nicht
Wiesn? Vielleicht zwäng ich mich doch noch einmal in mein Dirndl. Nur um den
Touristen zu zeigen, wie eine ordentliche Dirndltracht auszusehen hat: Knie gehören
bedeckt und es werden keine Sneakers dazu getragen!


Text: Barbara Forster

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Laura

Der Herbst begrüßt uns Münchner mit Regenwetter und Wiesn-Anstich. Unsere Autorin behält selsbtverständlich dennoch gute Laune und mischt sich ein buntes Wochenprogramm aus Besuchen im Milla, Lovelace und dem
Museum Fünf Kontinente.

Es ist nass. Dicke Regentropfen fallen auf die Straßen.
Überall geschäftiges Treiben, bunte Regenschirme an grauen Tagen. Die Stadt
spiegelt sich in großen Pfützen. Der Sommer scheint sich verabschiedet zu
haben. Doch auch der Herbst hat seinen Reiz: Tage, die drinnen schöner als
draußen sind und ganz viel Spätsommerlicht.  

Meinen Freitagabend verbringe ich deshalb im Lovelace. Dort
lädt das Hotel auf Zeit zur „Public Roof Night“. Ich erhoffe mir einen Abend,
an dem die Sonne noch einmal die Dächer der Stadt in ihr goldenes Licht taucht.
Anschließend geht’s ab ins Milla. Dort diggen an diesem Abend die DJ´s Dr.
Getdown, Rolf S. Royce, Kesch und Pryme tief in ihren Musiksammlungen, ganz
gemäß dem Motto „Musik, die keiner kennt, ist nicht gleich Musik, die keiner
mag!“
.

Am Samstag findet im Lovelace eine Lesung der Süddeutschen
Zeitung statt. Alexander Gorkow (Seite Drei), Kathleen Hildebrand (SZ.de
Kultur), Juliane Liebert (Feuilleton) und David Pfeifer (Langstrecke)
unterhalten sich über den Soundtrack des Lebens. Vorgelesen werden die besten
Absätze aus der neuen Ausgabe der „SZ Langstrecke“. Dazu spielt die Lovelace
Coverband die Lieblingslieder, die nie oder selten im „Feuilleton“ auftauchen
und die von Menschen geliebt und von Journalisten gehasst werden. Alternativ
findet im Strom an diesem Abend ein Indie- und Elektro-Konzert statt. Für die
Augenblicke im Leben, in denen sich alles perfekt fügt, entsteht ein Momentum
und genau solche Momente sollen dort geschaffen werden. Die richtige
musikalische Untermalung soll einem nichtigen Ereignis ungeahnte Intensität
verleihen.

Nicht vergessen darf man an diesem Wochenende natürlich den
Wiesn-Anstich. Und mit dem Oktoberfest beginnt auch schon wieder für den ein
oder anderen die fünfte Jahreszeit. Ein schneller Jahreszeitenwechsel, der mit
Sicherheit nicht jedem gleicht gut bekommt.

Den Sonntag verbringe ich im Museum Fünf Kontinente, einem
Ort den ich nicht nur an herbstlichen Tagen wie diesen stundenlang aufsuchen
könnte. Doch an diesem Sonntag darf ich mich auf einen spannenden und
interessanten Vortrag der Leiterin der Abteilung
Südasien, Südostasien und Australien, Dr. Michaela Appel freuen. Es geht um
Angkor Wat, Kambodschas strahlender Vergangenheit. Der Vortrag ist Teil und
zugleich das Ende der Ausstellung „Shaded Memories – Der Schatten über
Kambodscha
“, eine Fotografie-Ausstellung von den Spuren der dunklen
Vergangenheit Kambodschas. Die Arbeiten der Fotografin
Ann-Christine Woehrl sind persönliche und intime Reflexionen, die jeden
Betrachter sofort in ihren Bann ziehen.

Am Montag verbringe ich meine Zeit wieder einmal im
Lovelace. Dort findet die Veranstaltung „Movienight“ mit der Hochschule für
Fernsehen und Film statt. Gezeigt werden an diesem Abend drei Arbeiten von
HFF-Studierenden. Im ersten Film „Moonjourney“ von Chiara Grabmayr wird in 120
Sekunden die Geschichte eines sechsjährigen syrischen Mädchens gezeigt, das mit
ihrem Vater flüchten muss. Um ihr die Angst zu nehmen, erzählt der Vater seiner
Tochter, dass es sich um eine Reise zum Mond handle. Der nächste Film
„Invention of Trust“ von Alex Schaad geht es um einen Gymnasiallehrer, der nach
einer rätselhaften Nachricht um sein verletzte Vertrauen in seine Mitmenschen,
aber auch um seinen eigenen Ruf kämpfen muss. „Find Fix Finish“ von Mila
Zhluktenko und Sylvain Cruiziat wird als letzter Film bei der Movienight
gezeigt. Es wird ein expliziter Einblick in die Mittel der Überwachung gegeben
und Erfahrungen gezeigt, die dabei gemacht werden. Es wird spannend!

Das Provisorium feiert am Freitag seine Wiedereröffnung. Am
Dienstag findet dort im Lesesaal die Vernissage zur Ausstellung von
Dreihundertsechzig
statt. Echte 360° Aufnahmen in HQ.  Es ist die erste “Tiny
Planet/360°”-Ausstellung, die vom 19. – 23.09.2017 in München zu sehen
sein wird.

An diesem Mittwochabend startet das Milla wieder mit dem
Milla Song Slam
in die neue Saison. Startplätze sichern lohnt sich!

Am Donnerstag geht es für mich die Vernissage  „ A World of My Own“ von Laura Zalenga und
Korbinian Vogt. Die Gallerie von Ingo Seufert bietet aktuelle Kunst junger
Fotografen, wobei größter Wert auf qualitativ hochwertige und anspruchsvolle
Arbeiten gelegt wird. Ich freue mich auf die beiden und ihre Werke!

Der Startschuss fürs Wochenende fällt für mich im Milla.
Funk Related:
Florian & Ana Ana
heizen dort mit richtiger Anti-Mainstream Musik ein. Von Funk über Boogie, von
Rap zu Soul, bis hin zu Reggae und Jazz ist alles dabei. Egal ob neu oder alt,
eine Reihenfolge gibt es nicht!

Genauso buntgemischt wie die Musikwahl im Milla geht für
mich die Woche zu Ende. Der Herbst mit seinem bunten Meer aus Blättern, den
kühlen Regentagen und letzten Sonnenstrahlen wird wohl aber noch ein bisschen
bleiben.

Text: Laura Schurer

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Marina

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Auch wenn die Wetteraussichten nicht die besten sind, trotzt unsere Autorin jedem Regenschauer und lässt sich ihren Sommer nicht verderben. Auf ihrem Wochenplan steht das Theatron, eine Vernissage und die
Surf Film Nacht München.

Bei den eher kühlen als sommerlichen Temperaturen, die mir
die kommende Woche bevorstehen, kommt bei Betrachtung des Wetterberichts noch
keine wirkliche Sommerstimmung auf. Also mache ich mir die eben selber:

Freitag
beginnt gleich mit einem vollen Programm. Zuerst in der Bar Altgiesing, mit der
Vernissage der Ausstellung Books and Birds
mit den Illustrationen von Simon
Marchner. Man kennt ihn in München, von verschiedenen Ausstellungen und weil er
hinter dem ein oder anderen Bandplakat und Albumcover lokaler Bands steckt.
Naturmotive, gebildet aus geometrischen Formen und klaren Farbflächen – klingt
wie ein Gegensatz, funktioniert aber super. Weil mir das noch nicht genug Kunst
war, ziehe ich weiter zur Preview der Stroke. Die Münchner Kunstmesse findet sonst
immer im Frühling statt, seit letztem Jahr gibt es auch eine Ausgabe im Herbst
und jetzt eine Preview, die Veränderungen ankündigt und mich schon seit Wochen
neugierig macht.Nach so viel Kunst brauche ich dann aber erstmal Entspannung
für die Augen. Also ab ins Kooks, Augen zu und Musik an, zu dem punkigen Mix
von DJ Robert Pointner. Ideal für einen Freitag Abend und perfekt für mein
entspanntes Sommerfeeling.

Samstagmorgen fällt es mir plötzlich wieder ein: Da warten
noch drei Hausarbeiten auf ihre Bearbeitung. Das hatte ich irgendwie geschickt
verdrängt – aber es hilft nichts, den Tag verbringe ich fleißig vor dem Laptop.
Abends geht es dann aber zum Theatron, das Festival ist im August nicht
wegzudenken, wenn man in München unterwegs ist. Außerdem spielen heute mit AMI
und Xavier Darcy
zwei meiner absoluten Lieblingsmusiker aus München, die ich in
dieser Kombination nicht verpassen will.

Sonntag bin ich tagsüber wieder mit den Hausarbeiten
beschäftigt – jedenfalls ein bisschen. Um doch noch vom Uni-Stress
abzuschalten, habe ich mir mit dem Film „Gaza Surf Club“ bei den
Filmkunstwochen ein entspanntes Abendprogramm gesucht. Es geht um junge
Palästinenser, die ausbrechen wollen aus den begrenzten, von den Hamas
regierten Gebieten, und das zumindest in einem Moment schaffen: auf dem Meer,
beim Surfen. Beeindruckt von diesem Film falle ich nach dem Wochenende erstmal
müde ins Bett.

Wie jeder andere auch mag ich Montage nicht besonders. In
die Arbeit fahren um eine Uhrzeit, die ich eigentlich gerne eher schlafend
erleben würde – naja, kann man nicht ändern. Dafür lege ich nach der Arbeit
noch einen Abstecher zur Praterinsel ein, wo gerade der Open Air Bar Market
stattfindet. Besonders die Madam Bar mag ich sehr gerne und freue mich über die
Möglichkeit, meinen Montag entspannt ausklingen zu lassen.

Am Dienstag zieht es mich wieder zum Theatron, wo heute
Adulescens auftreten. Mit mitreißendem Electro-Pop inspiriert von Post-Rock und
Elektro mischen sie das Publikum ordentlich auf. Da macht zuhören Spaß und ich
kann mitwippen und den Abend genießen.

Der nächste musikalische Höhepunkt sind zwei bekannte
Singer-Songwriter aus der Münchner Musik-Szene im Minna Thiel. Jacobey und
Nikolaus Wolf spielen beim Schienen-Bus-Konzert und verzaubern die Zuhörer
einerseits mit eingängigen, leicht melancholischen Melodien und
charakteristischer Stimme bis hin zu großartigen Songs, die mit ihren Texten
direkt unter die Haut gehen. So sollte ein Mittwoch doch aussehen!

Wer hätte es gedacht: Donnerstag bin ich schon wieder auf
einem Konzert. Diesmal im Maxe Belle Spitz, bei We Speak in Colors, dem
Indie-Projekt des Amerikaners Andrew Armstrong, ein Künstler, der mit seinen
eindrucksvollen Songs und einer sanften Stimme Bilder von Sonne und Fernweh
zaubert. Kein Wunder, denn der Musiker ist in den letzten Jahren selten an
einem Ort geblieben und treibt sich durch die USA und die ganze Welt. Support
gibt es von Ben Deen, Singer-Songwriter ursprünglich aus München, mit bluesigen
Songs über das Leben.

Am Freitag gehe ich es ruhig an und greife ein anderes Thema
dieser Woche wieder auf: Surfen. Bei der Surf Film Nacht München erfahre ich,
wie die spanische Surfkultur entstand, die heute Menschen aus der ganzen Welt
anzieht. Nach dieser Woche voller Konzerte und Filmerlebnisse falle ich müde
ins Bett – meine Hausarbeiten habe ich natürlich schon wieder vergessen.

Text: Marina Sprenger

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Barbara

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Unsere Autorin hat diese Woche viel vor. Mit den Kytes und dicht & ergreifend startet sie ins Wochenende und lässt es mit gutem Essen und dem Opening vom Bahnwärter Thiel ausklingen. Aber auch die Tage darauf sind voll mit coolen Events.

Diese Woche genießen wir die letzten Oktobertage und
begrüßen zugleich den November. Mein Terminkalender ist vollgepackt mit
spannenden Veranstaltungen. Zückt schon mal eure Geldbeutel, liebe Freunde. Die
Woche wird wieder spannend, aber nicht unbedingt billig!

Gleich am Freitag erwarten uns zwei musikalische Schmankerl:
Die KYTES machen
die Muffathalle mit groovendem Indie-Pop unsicher. Wer auf Gute-Laune-Musik
steht, sollte das Konzert nicht verpassen! Eintrittskarten sind noch verfügbar.
Als Kirsche obendrauf empfehle ich danach die Aftershowparty im
Muffatcafé mit den Innocent
Boys
und dem KYTES DJ-Set. Beginn ist um 23 Uhr, der Eintritt ist frei!

Eine schöne Alternative bieten die Musiker von dicht & ergreifend
mit ihrem „letzten
Abendmahl
“. Mit von der Partie sind BBou und Monaco F. Der Abend verspricht
bayerische Mundart vom Feinsten. Um es in BBous Worten zu sagen: „Es gibt nix Bessas
wey wos Guads“. Beginn ist um 20 Uhr im Circus Krone, Eintrittskarten kosten 25
Euro!

Mit knurrendem
Magen eile ich am Samstagnachmittag ins Zenith. Deutschlands größtes
Food-Festival Eat &
Style
schlägt dort drei Tage lang seine Zelte auf und lädt zum Schlemmen
und Flanieren ein. Neben haufenweise Essen werden Workshops, Tastings und Manufakturen
angeboten. Für Spontane kostet die Eintrittskarte 15 Euro. Kommen lohnt sich!

Abends ruft die
Visions Party im
STROM. Mit allen Indie-Klassikern im Gepäck sorgt DJ Albert Royal bis in die
frühen Morgenstunden für beste Partystimmung.

Oder lieber
noch eine weitere Option? Der Bahnwärter Thiel hat erneut seine Pforten
geöffnet und begrüßt alle Feierwütigen zu einem dreitätigen Bahnwärter Thiel
Opening Weekend
. Wer es slow und bummelig mag, ist hier zur rechten Zeit am
rechten Ort: „Die Milde 14“ tischt Musikrichtungen wie Slow, Psychedelic,
Disco, Dub und Contemporary auf. Ihr habt also die Qual der Wahl, meine Lieben!

Am Sonntag
schleppe ich meine müden Knochen ins Café Fräulein und
gönne mir das leckere Frühstück „Annamierl“. Nach einer durchzechten Partynacht
gibt es für mich nichts Besseres als ein richtig fettes Frühstück mit allem
Drum und Dran. Abends mache ich mich fertig für ein Kino-Date mit Bridget
Jones. „Bridget Jones’ Baby“ läuft derzeit in fast allen Münchner Kinos.
Vorsorglich stecke ich mir ein paar Taschentücher ein, falls mir vor lauter
Lachen die Tränen kommen.

Am Montag ist Halloween.
Manche hassen es, andere wiederum lieben es. Für Halloween-Liebhaber empfehle
ich das Kennedys
am Sendlinger Tor. Der Eintritt ist frei und die Musik ist fetzig. Aber
Vorsicht: Hier gilt ab Mitternacht das Tanzverbot!

Alle Jahre
wieder freue ich mich auf Allerheiligen. Meine Familie und ich besuchen am
Dienstag die Gräber unserer verstorbenen Verwandten. Danach gibt es bei meiner
Tante Kaffee und Kuchen. Heute plane ich keine weiteren Veranstaltungen. Die
Familie hat Vorrang.

Am Mittwoch
starte ich wieder durch! Meine Freunde und ich hören uns immer mal wieder
weniger bekannte Musiker an. Um 20 Uhr spielt im Feierwerk die britische Band Minor Victories. Ihre
Musik ist irgendwo zwischen Indie und Noise anzusiedeln. Ich bin gespannt, ob ich
hinterher ein neuer Fan bin!

Ein bisschen
Kunst darf diese Woche auch nicht fehlen. Am Donnerstagabend findet im
Kunstpavillon eine Ausstellung mit dem Titel „Wohin?“ statt. Es
werden Malereien, Installationen und Konzeptkunst zu sehen sein. Wer an diesem
Abend keine Zeit hat: Die Vernissage geht noch bis zum 27. November.

Dick und fett
angestrichen ist bei mir das „Sound of Music Now
Electronica-Festival
“, welches vom Feierwerk und der Süddeutschen Zeitung veranstaltet
wird. München hat im Electro-Bereich so einiges zu bieten und kann sich auf
diesem Gebiet durchaus mit anderen Städten messen. Zu hören sind am
Freitagabend unter anderem jean blanc, Marcella und Pech & Schwefel.
Kommt, esst, trinkt und genießt super Musik! Der Eintritt ist frei.

Von: Barbara Forster

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Hubert

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Neben seinem eigenen Geburtstag feiert unser Autor auch noch zu 4 Jahren Milla und dem Closing-Event des Bahnwärter Thiels.
Neben Netflix schaut er auch noch Videoprojektionen von Easy!upstream und kann sich auf Geheimtipps der HFF

freuen.

Döner oder Subway? Als ich erleichtert die Uni verlasse, fängt mein Wochenende bereits mit dem ersten Dilemma an. Ich erinnere mich, noch keine konkreten Pläne für die nächsten sieben Abende geschmiedet zu haben, noch nicht einmal für meinen runden Geburtstag morgen. Es ist wieder eines dieser Wochenenden, an denen man sich am liebsten dreiteilen würde, um keines der spannenden Events zu verpassen.

Facebook meldet mir für den heutigen Freitag zu sieben Veranstaltungen zugesagt zu haben. Tatsächlich – heute fängt das zweitägige „4 Jahre Milla“ Geburtstagsevent an, bei dem ich mich am meisten auf die Band Akere freue. Das Münchner Trio performt abstrakten Hip-Hop. Konventionellere Kopfnicker-Beats bieten im Anschluss die Jungs von Bumm Clack.
Bis hier hin fühlt sich mein Plan genial an, hätte ich nur nicht im Hinterkopf, dass heute auch das Programm vom Digitalanalog Festival 2016 startet. Im Zuge dessen finden im Gasteig aufwändige audiovisuelle Darbietungen genau nach meinem Geschmack statt. Das Ganze kostet keinen Pfennig Eintritt.
Ich werde heute wohl Pendeln müssen.

Am Samstag sollte ich angesichts meines 20. Geburtstages eine Party schmeißen. Wie ich mich kenne, werde ich mich bis zum späten Nachmittag nicht zu Planungen motivieren können. Auf diese Art habe ich bereits die Feierlichkeiten zu meinen 16. und 18. Geburtstagen verbummelt. Realistisch nehme ich mir morgen vor, mich spontan zwischen noch einem Tag Digitalanalog oder der Langen Nacht der Münchner Museen zu entscheiden.

Sollte das Museum-Hopping nicht zu exzessiv gewesen sein, genieße ich am Sonntag ein letztes Mal die entspannte Eisenbahnkulisse des Bahnwärter Thiels vor der Hochschule für Film und Fernsehen. Mit dem Bahnwärter-Thiel-Closing-Event verabschiedet sich der Eisenbahnwagon von seiner aktuellen Haltestelle, um zu einem neuen, noch unbekannten Standort aufzubrechen. Ich kann den Tag endlich ohne Zwiespalt genießen.

Am Montag angekommen, nehme ich mir vor – verwöhnt von den Veranstaltungen der vorangegangenen Tage, den Tag kulturlos zu Hause zu verbringen und die Zeit in meine Bildung zu investieren. Wie gesagt – ich nehme es mir vor. Alternativ dazu, würde das junge Künstlerkollektiv Easy!upstream in der Tiefgarage vom Schwabinger Tor im Zuge des Events „Coral North“ großformatige Installationen und Videoprojektionen zur Schau stellen. Leider werde ich am Montag mit Lernen beschäftigt sein.

Dienstag. Endlich. In der Muffathalle findet das Konzert vom elektronischen Ein-Mann-Orchester Dub FX statt. Die Vorfreude darauf bringt mich fast zum Platzen. Der Beatboxer aus Melbourne erzeugt live zwischen wirrem Kabelsalat, Loop- und Effektgeräten Beats, von denen man nie ahnen würde, dass sie ursprünglich aus dem Munde eines Menschen kamen.

Voraussichtlich wird sich mein Mittwoch darauf belaufen, mich per Netflix und anderen, ausschließlich legalen Streamingdiensten auf das am Donnerstag folgende Seriencamp vorzubereiten. Die Hochschule für Film und Fernsehen zeigt mit umfassendem Rahmenprogramm „Deutschlandpremieren, Geheimtipps und Entdeckungen aus der ganzen Welt“, mit anschließenden Diskussionen. Das Festival ist über die gesamte Dauer von drei Tagen kostenlos.

Auch der kommende Freitag lässt es sich nicht nehmen, das Wochenende laut anzukündigen. Der „Großmeister des Grooves“, Moodyman spielt im MMA ein Detroit Techno Set. Das unschlagbare Line-up wird an jenem Abend vervollständigt von Bambounou und Bartellow. Je nach Stimmung könnte es mich allerdings auch ins Sunny Red, zu „Reduction #15“ ziehen, wo Underground-Größen des Dubs ihre bebenden Basslines zum Besten geben.
Nach einer so ereignisreichen und entscheidungs-intensiven Woche erübrigt sich wenigstens die Döner- oder Subway-Debatte. Mein Geldbeutel wird mir vor der Uni raten, ein Brot für später zu schmieren.

Von: Hubert Spangler

Foto: David Fragomeni

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Barbara

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Der Herbst hat uns nass und eiskalt erreicht, doch unsere Autorin tanzt auf der Manic Street Parade, gönnt sich ein tolles Frühstück auf dem Breakfast Markt und besucht neben dem Provisorium auch das Lost Weekend.

Der Herbst ist wundervoll. Einer meiner liebsten
Jahreszeiten. Er bietet lichte Sonnenstrahlen, die sanft über die Haut streichen
und noch vage an den Sommer erinnern. Ich kann leider nicht mit Sonnenstrahlen
auftrumpfen, dafür aber mit spannenden Veranstaltungstipps.

Das Wochenende wird mit der Swango Releaseparty
im Eine
Welt Haus
eingeläutet. Wer ist Swango, werden sich einige fragen. Swango
setzt sich zusammen aus dem Akustikgitarristen Ahmet Tanar, dem Stepptänzer
Skill-Gott Heron und dem Münchner Rapper Manekin Peace. Ihre Songs reichen von
ruhig und nachdenklich bis hin zu aggressiv und energisch. Beginn ist um 20
Uhr, der Eintritt kostet sieben Euro.

Wer nicht so in Swango-Stimmung ist, sondern mehr in
Electro-Stimmung, sollte ins Harry Klein gehen. Die
Hertz & Seele
Veranstaltungsreihe
aus Nürnberg bietet allerfeinsten Electro-Sound: SONIC
FUTURE und MARC POPPCKE geben sich die Ehre und legen zum allerersten Mal in
München auf.

Am Samstagabend ruft die Manic Street Parade
2016
! An verschiedenen Münchner Locations werden tolle Künstler auftreten,
unter anderem Nina Fiva Sonnenberg, WELLNESS und ISLAND. Das sollte man sich
nicht entgehen lassen. Tickets sind noch verfügbar, also schnell zugreifen!

Am Sonntag gibt’s ein Frühstück der besonderen Art: Der 1. Münchner Breakfast
Markt
lädt ein zum gemeinsamen Schlemmen. Hier kommt jeder Frühstücks-Liebhaber
voll auf seine Kosten: Das Angebot reicht von Weißwurst mit Breze bis hin zu
Chia-Mandelmich-Overnight-Oats. Wer morgens nicht aus den Federn kommt, hat
Glück: Die Schlemmer-Meile geht bis 16 Uhr.

Am Montag habe ich Lust auf Kino. Ich bevorzuge das Filmtheater
am Sendlinger Tor mit seinem nostalgischen Charme. Ab 20:30 Uhr läuft hier „Schweinskopf
al dente“. Ich freue mich schon darauf, dem Eberhofer bei seinen kuriosen Ermittlungen
zuzusehen.

Am Dienstag nehme ich mir nichts Festes vor. Vielleicht
sammle ich Kastanien oder fotografiere Freunde unter fallenden Blättern. Abends
genieße ich ein Glas Federweißen und höre mir Songs von den KYTES an.

Am Mittwochabend zieht es mich ins Milla zum MILLA SONG SLAM.
Acht Acts werden pro Abend gezeigt. Ein Act darf aus höchstens zwei Musikern
bestehen. Weitere Regel: In den acht Minuten dürfen die Acts nicht mehr als
zwei Songs spielen. Beginn ist um 20 Uhr. Ab 23 Uhr haben die DJs von Fancy
Footwork das Sagen: Auf die Ohren gibt’s Indie, Tronic und Disco. Ein Muss für
Partywütige!

Diesen Donnerstag mag ich es künstlerisch: Im Provisorium werden ab 19
Uhr Grafiken, Illustrationen und Fotographien aus München ausgestellt. Philipp
Klak, Yves Krier und Simon Marchner sind einige der mitwirkenden Künstler des
heutigen Abends. Ich lasse mich einfach überraschen und von der Kunst
berieseln. Musikalisch untermalt wird das Ganze vom DJ Set Nino El Dino.

Endlich wieder Wochenende! Den Freitagabend verbringe ich im
Lost Weekend. Einmal
im Monat werden dort Live-Musik-Shows veranstaltet. Die heutige Veranstaltung Music Sessions / October
präsentiert drei Bands: The Roamies, Teresa Bergman und Joey Ryan & Band. An der Abendkasse kostet der Eintritt zehn Euro.
Ich bin gespannt, was mich erwarten wird.

Wer eher auf Folk oder Rock steht, sollte ins My Fable zum Singer- & Songwriter-Abend
gehen. Stephanie Forryan trumpft mit Gentle Folk auf und Axel Kowollik
überzeugt mit Akustik und Rock. Beginn ist um 20 Uhr!

Und schon ist die Woche wieder um. Ich hoffe, ihr habt sie
ebenso sehr genossen wie ich!

Von: Barbara Forster

Foto: Simone Riedl