Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Amelie

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Es ist Sommer in der Stadt! Für euch ist der Balitrip und die Toskanareise in diesem Jahr nicht drin’? Kein Problem! Unsere Autorin verrät, wie man besonders in München einen urlaubsreifen Sommer erleben kann.

Auch wenn ich mich im Sommer in München gerade Pudelwohl fühle, lässt mich das Reisefieber nie wirklich ganz los. Gut, dass man sich auch hier ganz easy mal wie am Strand fühlen kann. 

Mich zieht es heute am Freitagabend daher in den Strandclub Beach38°. Das Event verspricht Beach Clubbing mit warmen Sand unter den Füßen und einem kühlen Bier in der Hand. Hmm, hört sich nach einem ziemlich angenehmen Start in dieses Augustwochenende an.

Am Samstag geht es gleich sommerlich weiter. Zwar sagt der Wetterbericht leichte Regenschauer voraus, aber das hindert mich in keinster Weise daran auf ein Event zu gehen, das so spaßig klingt, dass ich es auf keinen Fall verpassen will: Die egoFM Schlauchboot Session! Friedliches Paddeln auf dem Olympiasee zusammen mit allen verrückten egoFM-Liebhabern Münchens! Das kann mir nicht mal der größte Regenschauer ruinieren. Und falls ich Abends noch nicht völlig durchnässt bin, schaue ich vielleicht noch beim Wannda Circus Open Air Closing vorbei. Dompteure der letzten Wannda-Circus-Manege sind zum Beispiel SOUKIE&WINDISH oder Miyagi! Yey! Tja, wie ich weint selbst der Himmel voraussichtlich, wenn das letzte Mal für dieses Jahr geWanndat wird.

Wie es sich für einen korrekten Sommerurlauber gehört, wird am Sonntag zuerst einmal ausgiebig ausgeschlafen. Und wenn ich dann schon bereit bin für den nächsten kulturellen Ausflug, begebe ich mich Nachmittags in das Studio3. Dort gibt es am Sonntag eine Vernissage mit der Kunst des jungen Kollektives und anschließender Aftershowparty mit, unter anderem, Jannis Chopin und Mindsight. In der Eventbeschreibung heißt es: „Wir zeigen den Mut uns einzubringen, Kunst in Experimenten und ersten Schritten. Ein einem offener Raum fordert Besucher, Künstler und die Kunst zum Dialog auf.“ Ich bin gespannt!

Zum Wochenstart bleibe ich Wettertechnisch optimistisch, denn für mich gibt es Openair im Kino, Mond & Sterne. Dort läuft am Montag ein Film, der sich schon seit Jahresanfang ganz oben auf meiner Movies-to-whatch-Liste befindet: Expedition Happiness. Ein Dokumentarfilm, in dem sich ein junges Paar zusammen mit ihrem Hund auf Amerikareise begibt, die in einem umgebauten amerikanischen Schulbus von Alaska bis nach Argentinien führt. Ich weiß jetzt schon, dass das Fernweh nach diesem Film nicht ausbleiben wird.

Am Dienstag lockt mich das dortige, sehr überzeugende Indie-Line-Up direkt zur Theatron-Seebühne. Die Aussicht auf Pardon Ms. Arden, The Sound of Money und Ni Sala machen mich schon jetzt ganz hibbelig. Ich freu mich!

Mittwochabend steht ein Grillabend mit Freunden auf dem Programm. Wenn die Temperaturen dafür schön sommerlich bleiben, liebes Wetter, verspreche ich, auch alles brav aufzuessen. Danach ziehen wir wahrscheinlich noch weiter ins Minna Thiel. Da ist Schienen-Bus-Konzert mit Rob Schröder. Der junge Kölner beschreibt seine Musik selbst als „einfühlsam und ehrlich“. Also, Hand aufs Herz, heute wird es noch gefühlvoll!

Zeit für etwas Kitsch wird es am Donnerstagabend. Zum Wochenausklang gönne ich mir nämlich das Feuerwerk beim Impark Sommerfestival im Olympiapark. Die Veranstaltungen dort scheinen es mir diese Woche irgendwie angetan zu haben.

Zum Ende der Woche hin wird es für mich nochmal kulturell. Am Freitag gehe ich zur Vernissage der Ausstellung „Samin“ von Filippo Steven Ferrara. Für die Fotografien dieser Ausstellung hat der Fotograf eine junge Iranerin begleitet, die in Florenz an der Akademie der Feinen Künste Bildhauerei studiert. Durch den Abschluss ihres Studiums wurde ihre Aufenthaltsgenehmigung, die an das Studium gekoppelt war, aufgehoben und sie muss sich jedes Jahr neu um eine Arbeitserlaubnis bewerben. Seitdem befindet sie sich in einem Zustand aus Unsicherheit, illegaler und unterbezahlter Arbeit, bürokratischen Problemen, dem kontroversen Heimweh, Liebe und Verzweiflung. 2016 hat Ferrara begonnen Samins Alltag und Umgebung zu dokumentieren, um schrittweise Zugang zu den intimsten Sphären ihres Lebens zu bekommen. Ich bin sehr gespannt auf diese ganz individuelle und sicherlich zum Nachdenken anregende Ausstellung. Ganz eindeutig ein Höhepunkt auf meiner Wochenreise durch das (fast durchgehend) sommerliche München.

Text: Amelie Völker

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Marina

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Auch wenn die Wetteraussichten nicht die besten sind, trotzt unsere Autorin jedem Regenschauer und lässt sich ihren Sommer nicht verderben. Auf ihrem Wochenplan steht das Theatron, eine Vernissage und die
Surf Film Nacht München.

Bei den eher kühlen als sommerlichen Temperaturen, die mir
die kommende Woche bevorstehen, kommt bei Betrachtung des Wetterberichts noch
keine wirkliche Sommerstimmung auf. Also mache ich mir die eben selber:

Freitag
beginnt gleich mit einem vollen Programm. Zuerst in der Bar Altgiesing, mit der
Vernissage der Ausstellung Books and Birds
mit den Illustrationen von Simon
Marchner. Man kennt ihn in München, von verschiedenen Ausstellungen und weil er
hinter dem ein oder anderen Bandplakat und Albumcover lokaler Bands steckt.
Naturmotive, gebildet aus geometrischen Formen und klaren Farbflächen – klingt
wie ein Gegensatz, funktioniert aber super. Weil mir das noch nicht genug Kunst
war, ziehe ich weiter zur Preview der Stroke. Die Münchner Kunstmesse findet sonst
immer im Frühling statt, seit letztem Jahr gibt es auch eine Ausgabe im Herbst
und jetzt eine Preview, die Veränderungen ankündigt und mich schon seit Wochen
neugierig macht.Nach so viel Kunst brauche ich dann aber erstmal Entspannung
für die Augen. Also ab ins Kooks, Augen zu und Musik an, zu dem punkigen Mix
von DJ Robert Pointner. Ideal für einen Freitag Abend und perfekt für mein
entspanntes Sommerfeeling.

Samstagmorgen fällt es mir plötzlich wieder ein: Da warten
noch drei Hausarbeiten auf ihre Bearbeitung. Das hatte ich irgendwie geschickt
verdrängt – aber es hilft nichts, den Tag verbringe ich fleißig vor dem Laptop.
Abends geht es dann aber zum Theatron, das Festival ist im August nicht
wegzudenken, wenn man in München unterwegs ist. Außerdem spielen heute mit AMI
und Xavier Darcy
zwei meiner absoluten Lieblingsmusiker aus München, die ich in
dieser Kombination nicht verpassen will.

Sonntag bin ich tagsüber wieder mit den Hausarbeiten
beschäftigt – jedenfalls ein bisschen. Um doch noch vom Uni-Stress
abzuschalten, habe ich mir mit dem Film „Gaza Surf Club“ bei den
Filmkunstwochen ein entspanntes Abendprogramm gesucht. Es geht um junge
Palästinenser, die ausbrechen wollen aus den begrenzten, von den Hamas
regierten Gebieten, und das zumindest in einem Moment schaffen: auf dem Meer,
beim Surfen. Beeindruckt von diesem Film falle ich nach dem Wochenende erstmal
müde ins Bett.

Wie jeder andere auch mag ich Montage nicht besonders. In
die Arbeit fahren um eine Uhrzeit, die ich eigentlich gerne eher schlafend
erleben würde – naja, kann man nicht ändern. Dafür lege ich nach der Arbeit
noch einen Abstecher zur Praterinsel ein, wo gerade der Open Air Bar Market
stattfindet. Besonders die Madam Bar mag ich sehr gerne und freue mich über die
Möglichkeit, meinen Montag entspannt ausklingen zu lassen.

Am Dienstag zieht es mich wieder zum Theatron, wo heute
Adulescens auftreten. Mit mitreißendem Electro-Pop inspiriert von Post-Rock und
Elektro mischen sie das Publikum ordentlich auf. Da macht zuhören Spaß und ich
kann mitwippen und den Abend genießen.

Der nächste musikalische Höhepunkt sind zwei bekannte
Singer-Songwriter aus der Münchner Musik-Szene im Minna Thiel. Jacobey und
Nikolaus Wolf spielen beim Schienen-Bus-Konzert und verzaubern die Zuhörer
einerseits mit eingängigen, leicht melancholischen Melodien und
charakteristischer Stimme bis hin zu großartigen Songs, die mit ihren Texten
direkt unter die Haut gehen. So sollte ein Mittwoch doch aussehen!

Wer hätte es gedacht: Donnerstag bin ich schon wieder auf
einem Konzert. Diesmal im Maxe Belle Spitz, bei We Speak in Colors, dem
Indie-Projekt des Amerikaners Andrew Armstrong, ein Künstler, der mit seinen
eindrucksvollen Songs und einer sanften Stimme Bilder von Sonne und Fernweh
zaubert. Kein Wunder, denn der Musiker ist in den letzten Jahren selten an
einem Ort geblieben und treibt sich durch die USA und die ganze Welt. Support
gibt es von Ben Deen, Singer-Songwriter ursprünglich aus München, mit bluesigen
Songs über das Leben.

Am Freitag gehe ich es ruhig an und greife ein anderes Thema
dieser Woche wieder auf: Surfen. Bei der Surf Film Nacht München erfahre ich,
wie die spanische Surfkultur entstand, die heute Menschen aus der ganzen Welt
anzieht. Nach dieser Woche voller Konzerte und Filmerlebnisse falle ich müde
ins Bett – meine Hausarbeiten habe ich natürlich schon wieder vergessen.

Text: Marina Sprenger

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Serafina

Semesterende. Unsere Autorin will die neu erworbene Freizeit ausnutzen. Auf dem Wochenplan steht der Münchner Sommernachtstraum, das
Free &
Easy Festival und besucht die Ausstellung
„20 Jahre Münchner Schnupfen“ im Lost Weekend.

Es ist Freitag und das Semester ist um. Die
Zeit der unendlich vielen Referate ist vorbei (Studium der
Geisteswissenschaften sei Dank!) und die Abgabefristen der Hausarbeiten sind
noch weit weg. Endlich wieder Zeit, um coole Veranstaltungen besuchen zu können.
Da kommt die Bumm
Clackakademie
wie gerufen, bei der Münchner DJs wie L One, Dj Buck, Leo Lex und K-Hans-K den ganzen
Nachmittag über im Garten der Akademie der Bildenden Künste auflegen. Dort gibt
es Snacks, kühle Getränke und der Eintritt ist auch noch frei. Später geht es
ins Maxe-Belle-Spitz zum Albumrelease von Mighty
Steel Leg Experience
, wo Henny Herz und John Garner auch
auftreten werden. Ein perfekter Freitagabend, um die vorlesungsfreie Zeit
einzuleiten.

Am Samstag ärgere ich mich, dass ich es
verplant habe, Karten für das Schall im
Schilf Open Air
zu holen. Egal, das Wetter soll eh nicht gut werden.
Daher entscheide ich mich, auf das Subkultur
Open Air
zu gehen und freue mich vor allem auf die Musik der Münchner
Künstler. Später fahr ich zum Olympiapark und genieße auf dem Olympiaberg das
Feuerwerk beim Münchner
Sommernachtstraum
.

Das
Wochenende lasse ich am Sonntag auf
dem Free &
Easy Festival
so musikalisch ausklingen, wie es begonnen hat. Das Programm
ist schon mal sehr vielversprechend: Jacobey, Wendekind, The Moonband und viele
weitere Künstler treten auf.

Die neue
Woche startet mit einem eher ernsten, aber sehr interessanten Thema. Am Montagabend sprechen im Container
Collective vier geflüchtete Journalisten aus Uganda, Syrien, Afghanistan und
Nigeria zum Thema „So lebt
ihr also“
über ihren Blick auf München und Bayern. Anschließend gibt
es eine Gesprächsrunde mit dem Publikum. Ich bin sehr gespannt auf die Beiträge
und Erfahrungsberichte.

Am Dienstag zeigt mir Facebook keine coole
Veranstaltung an. Ich glaube, ich nutze den Tag, um mein Zimmer mal wieder
aufzuräumen.

Am Mittwoch besuche ich mit einer Freundin
das Lost Weekend. Dort findet die Vernissage
„20 Jahre Münchner Schnupfen“
über die ersten zwanzig
Lebensjahre des Künstlers Marc Henry in München statt. Die Ausstellung versucht,
mit den typischen Klischees über München als „Wohlstandsstadt“ zu brechen und
möchte zeigen, dass es in München viel Kunst und Kultur
gibt.

Wo wir
schon beim Thema Klischee sind: Das Brass Wiesn
Festival
, das „gschmeidigste Festival weit und breit“ beginnt am Donnerstag und dauert vier Tage. Viele
bayerische Bands, unter anderem die Jungs von dicht & ergreifend, werden
auftreten. Das ist für mich als Zurgroaste gleichzeitig noch eine weitere
Lerneinheit für die bayerische Sprache.

Und am Freitag endet die erste Woche der
vorlesungsfreien Zeit, der Sommer ist wieder zurückgekehrt und das Ritual des
Prokrastinierens geht in eine neue Runde.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Privat