Die SZ Junge Leute Spotify  Playlist im November

image

Sehr bald ist es soweit – die Adventszeit beginnt und ist mal wieder voll mit Helene-Fischer-Weihnachtsalben, mittelmäßigen Charity-Bands und natürlich „Last Christmas“. Musikalische Herausforderungen also soweit das Auge reicht und deshalb empfehlen wir diese Playlist!

Teleman

Düsseldorf

Es lebe Spotifys Mix der Woche, ist er doch Quelle an
Inspiration und serviert in regelmäßigen Abständen echte musikalische
Entdeckungen. Zuletzt für mich dabei: “Düsseldorf” von Teleman. Die
Band ist Spin-Off der britischen Indie-Band Pete and the Pirates und hat mit
“Düsseldorf” einen Song geschrieben, der mich sofort in eine
graue, melancholische Ruhr-Metropole katapultiert und damit atmosphärisch auch
an “Strasbourg” von The Rakes erinnert

– und ja, ich weiß, dass weder
Düsseldorf noch Straßburg im Ruhrpott
liegen. Jedenfalls ist der Sound von Teleman in diesem Fall so eingängig atmosphärisch und dabei subtiler melancholisch als
der von den Rakes, dass die catchy Gitarrenriffs um die
dringende Frage „Don’t you want to know why i left you there, all alone on the
carousel spinning away?” tänzeln können, so viel sie möchten – kaschieren können sie
sie am Ende nicht.

Yvonne Gross

Adam Barnes – Everything

„Everything“ – dieser Song des britischen Songwriters &
Performers Adam Barnes ist everything and more: Ein Indie-Folk-Song über das
Verliebtsein, die Liebe und die Hoffnung, dass alles gut wird und nichts an
Allem falsch ist. Sich Zeit nehmen, von etwas ganz Großem zu träumen.

Laura-Marie Schurer

Almost Charlie

When Venus Surrenders

Stell dir vor du sitzt im Bus, von Berlin nach München,
leicht verkatert und ziemlich müde, und dann lässt der Busfahrer in voller
Lautstärke einen anstrengengen Radiomoderator aus allen Lautsprechern plärren.
Der absolute Horror? Das geht auch anders: Nämlich wenn der Busfahrer einen
verdammt guten Musikgeschmack hat und statt Radio eine unbekannte kleine Band
namens Almost Charlie spielt. Wenn du verkatert erstmal dein Handy rausholst
und Shazam anmachst, nur um dann diesen einen Song in Dauerschleife zu hören,
dann sind sieben Stunden Busfahrt auf einmal gar nicht mehr so schlimm.
Weiterhin sei der Song “When Venus Surrenders” allen ans Herz gelegt,
die das aktuelle Wetter zwar scheiße, aber auch irgendwie geheimnisvoll finden,
die gerne träumen während sie durchs Fenster in den Schneeregen starren oder in
der Dusche über die wirklich wichtigen Fragen des Lebens nachdenken.

Marina Sprenger

Mighty Oaks – Storm

Machen wir es uns gemütlich. Mit einer großen heißen
Schokolade bewaffnet in eine flauschige Decke kuscheln. Während es draußen
immer dunkler und kälter wird und sich die ersten winterlichen Stürme bemerkbar
machen. Nicht nur namentlich passt da der neue melancholische Song “Storm“ von
den Mighty Oaks perfekt. Schon die ersten Gitarrenklänge ganz in
Mighty-Oaks-Manier versprechen die ideale Sound-Untermalung für so einen
entspannten, faulen Winternachmittag zu werden.

Amelie Völkers

Matija – White Socks

Das mit Spannung erwartete Debütalbum von Matija überzeugt.
Gleich reingehört und mich in die Platte verliebt. Mein Favorit des Albums ist
jedoch die zweite Single “White Socks”, das seit der Live-Performance
auf dem Sound Of Munich Now mein derzeitiges Lieblingslied ist und bei dem
grauen Novemberwetter gute Laune macht.

Serafina Ferizaj

Noel Gallagher’s High Flying Birds – She Taught Me How to
Fly

Man muss den Tatsachen wohl ins Auge sehen: Oasis sind für
immer Geschichte. Und auch ihr Musikstil kann heute wohl nicht mehr das Gleiche
sein wie damals. „Don’t look back in Anger“ wird sich nicht wiederholen, da
kann es Liam noch so hart versuchen, er wird nicht rankommen. Noel hat das
erkannt und liefert in schöner Regelmäßigkeit große Alben ab, die sich vom
Oasis-Sound emanzipieren. Auch die neue Platte ist wieder stark geworden,
stellvertretend für die Entwicklung soll hier „She Taught Me How to Fly“ stehen
– anders und doch so gut!

Philipp Kreiter

James Brown – Cold Sweat

Rückbesinnung auf die Klassiker – zu keiner Zeit wird das
wohl so sehr praktiziert wie an Weihnachten. Aber warum nicht statt
“White/Last/Blue/Holly Jolly Christmas” oder “Christmas
Lights/Song/Waltz/Toast” mal ganz saisonunabhängigen Klassikern gedenken?
Wie zum Beispiel dem Song, mit dem James Brown quasi über Nacht ein ganz neues
musikalisches Genre aus dem Boden gestampft hat.

Max Mumme

Gary Clark Jr.

Stay

Wenn es anfängt so früh dunkel zu werden, dann werde ich
immer traurig. Auch ohne Grund. Aber dann muss ich trotzdem traurige Musik
hören, dagegen kann ich mich nicht wehren. “But every time I see you, it
feels like the first time. And every time I leave you, I lose my mind”,
heult Gary Clark Jr. in diesen Tagen viel in meine Ohren. “That’s why I
need you to stay with me.” Damit ist nicht der Winter gemeint, und auch
nicht die Dunkelheit.

Matthias Kirsch

Asaf Avidan

The Study On Falling

Der Song weckt in mir diese eine Art von Traurigkeit, die irgendwie
schön ist, die weh tut und dir gleichzeitig ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Die perfekte Musik für einsame Spaziergänge durch eingeschneite Märchenwälder,
wenn die Kälte deine Wangen einfrieren lässt und die Sonne deine Nasenspitze
kitzelt. “But still I’m holding you…”

Jacqueline Lang

Tom Misch

Movie

Wer seinen Namen noch nicht kennt, sollte sich ihn
spätestens jetzt merken: Tom Misch. Der 21-Jährige Brite ist Singer-Songwriter,
Komponist, Violinist, Produzent und DJ

bekannt geworden über Soundcloud, hat er zuletzt als Produzent mit Mos Def, Lianne La Havas und Busta Rhymes
zusammen gearbeitet. Sein Sound ist…. ach, hört einfach selbst rein!

Ornella Cosenza

Tash Sultana – Notion

Die australische Gitarristin lieferte mir erst mit ihren
musikalischen Ausschweifungen den perfekten Soundtrack für einen Roadtrip durch
Polen. Nun bringen mich die psychedelischen Soli durch den tristen Winter. Und
wie. Was für eine Wahnsinns-Musikerin!

Louis Seibert

Ebow – Punani Power

“Willst ein Gangster sein weil das so männlich ist, aber ein
echter Gangster ist ein Feminist.“

In your face! Allein dieser Satz ist „Punani
Power“ pur: Auf Ebows gleichnamigem Track zeigt die Münchner Rapperin, wie sehr
sie die Schnauze voll hat vom Schubladendenken. Sie rappe und schreibe Texte
„wie ne Pussy“? Bitteschön! Wenn das heißt, dass diese dann so vielschichtig
sind wie auf ihrem brandneuen Album „Komplexität“… Darauf bedient Ebow sowohl
musikalisch als auch thematisch die verschiedensten Facetten: von R’n’B über
Orient-Sounds bis hin zu Battlerap, von Herzschmerz über Migration bis zu
ebenjener Pussypower. Und alles voller Authentizität. Großes Ding!

Anna-Elena Knerich

COEO – In Motion

Draußen ist es kalt, Schnee wirbelt durch die Luft und um
mit der ganzen Weihnachts-Heilig-Tuerei klar zu kommen, brauche ich
Adventmuffel Gute-Laune-Musik. “In Motion” des Münchner DJ-Duos COEO
brachte mich bisher durch den windigen November und heizt nun auch meinen
Dezember ein. Grooviger Sound mit
Disco-Flair, dazu eine große Tasse Glühwein und schon ist die Vorweihnachtszeit
gar nicht mehr so grausam.

Anastasia Trenkler

Tommy James & the Shondells – Crystal Blue Persuasion

Damit das Aufstehen nicht zu hart ist, jetzt da das Wetter
schlecht und die Lage unsicher ist.

Lukas Haas

Todeskommando Atomsturm – Woran Hältst Du Dich fest

Zeit für ein Outing: Der traurigste DJ der Stadt war in
seiner Jugendzeit Punkrocker! Clash, Sex Pistols, klare Sache. Später war er mal mit den Swoons – wahnsinnig sympathische Punkrocker aus Wolfhagen – eine Woche auf Tour (und kann seitdem keinen Jägermeister mehr sehen). Dann kamen irgendwann die traurigen Liebeslieder, schöne Sache. Bis zum Sound Of Munich Now und dem Hammerauftritt von Todeskommando Atomsturm. Fünf Songs in 15 Minuten, kein Abtasten, einfach loslegen. Wumms!

Michael Bremmer

Foto: Stefan Buhlrich

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist zum Herbstanfang

image

Die Tage werden
kürzer, der Herbst sendet seine ersten Boten aus. Entsprechend melancholisch
gestaltet sich auch unsere Spotify-Playlist. Und auch dieses Mal sollte im Mix
für jeden was dabei sein…

Paul Kowol – Der Sommer
ist noch nicht vorbei

Okay, im Grunde bin ich kein
Singer-Songwriter-Schnulzen-Mädchen und fühle mich in den Genres Deutsch-Rap
und Hip-Hop besser aufgehoben. Diesen Monat werfe ich meine Prinzipien dennoch
über Bord. Denn wenn Paul Kowol “nochmal trinken, lieben, Unsinn reden,
nochmal heute tausend Leben leben” singt und mir felsenfest verspricht,
dass dieser Sommer noch nicht vorbei ist, fühle ich mich unumgänglich an die
vergangenen Montate zurück erinnert. Auf Stress, Sorgen und Zukunftsängste
pfeifen, bis spät in die Nacht hinein über die großen und kleinen Dinge des
Lebens reden und wieder aus tiefster Seele lachen können – Dinge, die uns im
Sommer leichter fallen. “Der Sommer ist noch nicht vorbei”, ein
Versprechen und der Songtitel der neuen Single des Münchner Musikers Paul Kowol
und mein Musik-Tipp für melancholische Herbsttage.

Anastasia Trenkler

 

Maeckes –
Atomkraftwerke am Strand

Wie (selbst)zerstörerisch und egoistisch kann die Menschheit
sein? Das fragt sich Maeckes – wie Casper und Prinz Pi für seine tiefgründigen
Texte bekannt – auch auf dem Album Tilt!, das vor fast einem Jahr erschien. Die
ernüchternde Antwort liefert er im Song “Atomkraftwerke am Strand”,
in dem er die Erde mit einem Lamborghini vergleicht: „Wir seh’n im Rückspiegel
die Enkel, aber erfinden lieber Airbags, als zu lenken.“ Betrachtet man die
aktuelle Weltpolitik, ist das leider nur zu wahr.

Anna-Elena Knerich

 

Casper feat.
Ahzumjot, Portugal. The Man – Lass sie gehen

Ein Jahr verschiebt Casper den Release seines Albums nach
hinten, und kein Tag davon war zu viel. Denn was auch immer der er in dieser
Zeit noch geändert hat, es war richtig. Mit “Lang lebe der Tod”
erschafft der Indie-Rapper ein Meisterwerk aus düsteren Beats gepaart mit
politisch brandaktuellen Texten. Das Album auf einen, den besten, Song zu
reduzieren, ist quasi unmöglich. Da ich für die Playlist dennoch einen
auswählen muss, entscheide ich mich für “Lass sie gehen”. Der bietet
nämlich neben einem gewohnt tiefsinnigen Casper-Text und einer sehr eingängigen
Hook auch noch hochkarätige Feature-Gäste.

Max Mumme

 

Mine & Edgar
Wasser- Aliens

Für mich der Song der Zeit. „Ich hab Angst vor dir, deshalb
mach ich dich kaputt“ singt Mine- das geht unter die Haut. Keine wirkliche
Wohlfühlmusik- und dennoch kämpft man den Rest des Tages dank der feinen Reime
des Münchners Edgar Wasser und dem hypnotischen Beat gegen einem dicken Ohrwurm
im Kopf an.

Louis Seibert

 

Blumentopf – Danke Bush!

Diese Jahreszeit beschwört schlechte Ereignisse könnte man
meinen… Vor zwei Jahren gab Blumentopf, eine der genialsten und
authentischsten Bands, seine Trennung bekannt. Letztes Jahr trat in den USA Mr.
T. sein Amt an und heute zieht Intoleranz in den Bundestag ein. Aber wie Blumentopf schon vor 14
Jahren erkannte: You can fool some People sometimes, but you can’t fool all the
People all the time, liebe AfD! Danke, dass eine unpolitische Generation
dank dir (hoffentlich) wieder gezwungen wird einzutreten für Demokratie,
Toleranz und eine grenzenlos menschenwürdige Politik

Jana Haberkern

Rolling Stones – Satisfaction

Mit diesem Stones-Klassiker bin ich groß geworden. Dieses
Lied nun endlich live gehört zu haben und zu sehen, wie die “Jungs’ das
Olympiastadion gerockt haben, war die Erfüllung eines langen Traumes. Daher war
Satisfaction mein Lied des Monats.

Serafina Ferizaj

 

Nothing but Thieves – Particles

Nothing but Thieves haben mit ihrem zweiten Album einen
ordentlichen Hit gelandet – nichts anderes war auch nach der vorab
veröffentlichen Single “Amsterdam” zu erwarten. Ihre Musik lebt von
abwechslungsreichen Harmonien und der unglaublichen Gesangsstimme, beides kommt
besonders gut bei „Particles“ zur Geltung!

Philipp
Kreiter

Dent May – Across The Multiverse (feat. Frankie Cosmos)

Across The Universe” war gestern, jetzt heißt es
“Across The Multiverse”. Der Song von Dent May (featuring Frankie
Cosmos) hat es mir diesen Monat besonders angetan.

Antonia
Franz

 

Mashrou’Leila –
Maghawir

Wir fahren mit dem Mietwagen durch den Marrokanischen Hohen
Atlas, ein riesen Gebirge und hören ein bisschen Arabische Musik. Fettes
Fanfaren Intro in mitreißender Melodie, dann setzt das Schlagzeug ein. Perfekt,
wenn man zwischen zwei Felswänden hindurch ins nächste Tal fährt. Doch nicht
nur klanglich ist die Band Mashrou’Leila jede Konfrontation wert. Sie sind
Indie Rock auf Arabisch. Die 2008 gegründete fünfköpfige libanesische Band ist
die Stimme der jungen arabischen Welt nach dem arabischen Frühling. Sie singen
für LGBT-Rechte, politische Freiheit, Frieden oder wie hier gegen Waffengesetze
im Libanon. Spannend.

Anne Gerstenberg

 

Commodo – Sleepwave

Mit seinem Debütalbum „How What Time" schafft Commodo
es den Nerv einer neuen Generation an Dubstep-Köpfen zu treffen. Es gilt
Künstlern hoch anzurechnen wenn sie sich erlauben, sich neu zu erfinden,
obgleich sie mit ihrer ursprünglichen Musik erfolgreich waren. Sleepwave zehrt
von Einflüssen aus klassischem Boom-Bap-Hip-Hop, der L.A.-Beats-Szene und den
subtilen orientalischen Klängen, die man aus den Kreisen um Commodo gewohnt
ist.

Hubert Spangler

Die SZ Junge Leute Playlist im Juni 2017

image

Es ist Sommer in der Stadt und entsprechend ist die
Laune der Junge Leute Redaktion auch ziemlich gut. Immerhin findet zeitgleich
auch unser Stadt, Land, Rock-Festival statt. Die ein oder andere Band hat sich
auch in die Playlist hier verirrt, reinhören und entdecken lohnt sich also!

 

The Tonecooks – Top
Of The World

Im Sommer
fliegen einem die Gedanken nur so davon. Mit guter Musik erst recht. „Top Of
The World“ klingt für mich nach Aufbruch und Landeflug, Freiheit und
Geborgenheit in Einem. Ein bisschen milde Melancholie an sorglosen
Sommernächten. In Gedanken an die Momente, die man in 10 Jahren einmal
vermissen wird.

Louis Seibert

Nothing But Thieves – Amsterdam

Ein Kumpel
hat mich angefixt und schon bin ich süchtig nach „Amsterdam“, der neuen Single
von Nothing But Thieves. Eine eher zurückhaltende Strophe lässt Raum für einen
der expressivsten und eingängigsten Chorus, den ich seit langem gehört habe.
Das liegt sicher zum großen Teil an der unglaublich präsenten und ausdrucksstarken
Stimme von Sänger Conor Mason, der besonders im letzten Chorus, in dem die
Instrumente einen Break machen, zu vocalistischen Höhenflügen aufbricht und so
viel Emotion in seine Stimme legt, dass man innerlich ein bisschen zerschmilzt.
Eine Single, die auf jeden Fall extrem Lust auf mehr macht!

Marina
Sprenger

 

 Portugal. The Man – So
Young

 Portugal. The Man steht für
besondere Musik. Für Musik fern ab vom Mainstream-Gesang. Das beweist die
Indie-Rock-Band auch mit „So Young“, einem langsamen, entspannten Song, der mit
intensivem Chorgesang und poetischen Lyrics besticht: „One day the world may
end. But there’s still plenty to discover.” Eine klare Aussage mit einer
eingängigen Melodie!

Barbara Forster

 

 Boshi San feat. Get Open – T.I.R.O. (Time Is Running Out)

 Höher, schneller,
weiter, größer, kälter, reicher… Die Zeit rennt und wir lassen uns hetzen;
beugen uns dem Druck der Leistungsgesellschaft und ergreifen jede Chance,
„weil’s vielleicht sonst die letzte ist“. Die Zeit läuft davon, und während man
so durchs Leben hetzt, sind schon die Friedhofsglocken zu hören: „Genießt
lieber die Zeit, die bleibt“, fordert Boshi San da auf, sich nicht so zu
stressen. Und machte es selbst vor: Sein neues Album „Reicher Mann“ erschien
diesen Mai, nach sieben Jahren Pause – dafür wieder mit guten,
sozialkritischen Texten.

 Anna-Elena Knerich

 

 Dirty Loops – Rollercoaster

 Mit einer
beeindruckenden Häufung an musikalischem Talent, Fusion-Jazz-Harmonien am
Synthesizer und der perfekten Mischung aus Funk und Pop haben sich Dirty Loops
aufs erste Hören zu meiner neuen Lieblingsband avanciert. Ein großer
Wermutstropfen für den Neu-Fan allerdings: Seit 2015 und nur einem Album hat
man von den drei Jungs aus Schweden leider nichts mehr gehört…

 Max Mumme

 

 Chuck Winter & Die Steuerfahnder –
Hipbones

 Sommer, Sonne,
Steuerfahnder: in meinem perfekten Sommer darf Musik von Chuck Winter und
seiner Band „Die Steuerfahnder“ auf keinen Fall fehlen. Den Song „Hipbones“ aus
deren aktuellen EP „Morning Calling“ mag ich zurzeit besonders gerne. Es geht
dabei um einen Musiker, den die Trennung von der Freundin nicht so sehr
schmerzen könne als ein Leben ohne seine Gitarre. Das muss wahre Liebe sein!

 Laura Schurer

 

 Sound Injection – Falling Down

 Nach dem
langgedehnten, gitarrenlastigen Intro ist man sich eigentlich sicher, dass
gleich die Stimme von Anthony Kiedis, dem Sänger der Red Hot Chili Peppers,
einsetzt. So sehr erinnern die verspielten cleanen Gitarren an die Kalifornier.
Es verbirgt sich jedoch die Münchner Band Sound Injection dahinter. Ruhige
Nummern wie “Falling Down” wechseln sich auf deren EP
“Kingsize” mit klassischen Bluesrock-Songs ab. Noch sind die fünf
jungen Männer eher eine Insider-Truppe in München.

 Til Waldhier

  

The Whiskey Foundation –
Insane Jelousy

 Den Single-Release zur neuen Single im Strom
letzte Woche hab ich leider verpasst und das werde ich mir nicht verzeihen,
“insane jealousy”, geht direkt ins Ohr und macht Lust auf das neue
Album, das im Oktober erscheint. Den Album-Release werde ich dann nicht
verpassen…

 Serafina
Ferizaj

 

 Rise Against – How Many Walls

 Rise Against
wissen Bescheid: Mauern sind Mist. Noch mehr Waffen sorgen höchsten für ein
trügerisches Gefühl der Sicherheit. Und Leute, die von einem „monkey on your
back“ gesteuert werden, sind leider mehr als nur ein schlechter Witz, über den
keiner lacht. Also Mauern weg – zumindest in Deutschland ist ja am heutigen
Freitag wieder eine wichtige „Mauer“ gefallen…

 Philipp Kreiter

 

 Moop Mama – Über den Dingen

 "Komm wir
fliehen aus den Häuserschluchten, wo unter Tage Untertanen im Bürogebäude schuften!“
– eine Aufforderung, der ich gerne folgen würde. Die Münchner Brassband Moop
Mama macht mit ihrem Song "Über den Dingen” aus dem im Mai erschienen
Album M.O.O.P.Topia so richtig Bock auf Sommer, Alltagsflucht und Freiheit ganz
weit weg von Stress und Sorgen.

 Anastasia Trenkler

 

Marteria – El Presidente

 Die erste Auskopplung seines neuen Albums
Aliens hat mich zunächst nicht vom Hocker gehauen, doch spätestens seit dem
kleinen Konzert im Backstage – eine Art Hommage an die erste Tour 2007 – bin
ich wieder ein Marteria-Girl und das Lied El Presidente trifft den Irrsinn
dieser Welt leider schmerzlich genau auf den Punkt.

 Jacqueline
Lang

 

 Gaddafi Gals – fila.

 Kennt ihr diese Marken aus den 90gern, die
jetzt plötzlich wieder cool sind? Reebok zum Beispiel. Oder fila. So heißt auch
der Song aus der neuen EP “the death of papi” von Gaddafi Gals. Und
für alle die gern rummeckern, weil München
so langweilig und so spießig ist: Gaddafi Gals ist das alles nicht. Der
Track von dem Trio, das seine Hombase in München hat, wurde sogar von der New
York Times in die Playlist aufgenommen. Das Video zu fila ist im Club Mixed
Munich Arts (MMA) entstanden. Rap und Gesang gehen hier eine wunderbare
Symbiose ein. Meine Lieblingstelle: Die Neuinterpretation “Lovefool”
von den Cardigans im Refrain mit der wunderbaren Stimme von Slimgirl Fat.

Ornella
Cosenza

 

About Barbara – HERZ

 Die Lyrics des Refrains sind simpel, ehe man
es sich versieht sind sie schon im Kopf und man singt und summt vergnügt mit.
“Und auf einmal wird mein Alphabet komplett, schenkst mir dein H und E, dein
R und auch dein Z.” Klangvoll und voller Leichtigkeit ist auch die Melodie
des neuen Songs “HERZ” von About Barbara, die vielen schon von ihrem
ersten Hit “Bis der Himmel sich dreht” bekannt sein dürfte. Diese
beiden Deutsch-Pop-Songs machen Lust auf mehr!

Amelie
Völker

Noah Gundersen – Jesus
Jesus

Ein melancholisches Gitarrenpicking und die
traurige Stimme von Gundersen lassen jeden über den Sinn des Lebens nachdenken.
Es geht ausnahmsweise nicht über eine verlorene oder unerreichbare Liebe,
sondern über die eigenen Sünden und den Weltuntergang. Die Fragen werden nicht
mehr an Gott persönlich gestellt, sondern an Jesus weitergegeben, der die Welt
ja mit eigenen Augen schon gesehen hat.

Sandra Will

 

 Fishbach – Un autre que moi

 “Un autre que
moi” ist irgendwie schwer zu beschreiben. Besonders der erste Refrain der
französischen Künstlerin Fishbach haut so richtig rein, kommt mit einer
unglaublichen Wucht, die süchtig macht. Den Text muss man übrigens nicht
verstehen – klingt einfach gut.

 Matthias Kirsch

 

 Impala Ray – Mexico

 Impala Ray singen mir, wie mein Sommer
aussehen wird: unbeschwert, leicht, wunderbar fluffig. Mexico muss an einem
Lagerfeuerabend entstanden sein, wenn man seinen Sehnsüchten freien Lauf lässt
und die Welt so romantisch und perfekt erscheint. Anders kann ich mir nicht
erklären, warum ich jedes Mal Lust bekomme, mir mein Fahrrad zu schnappen und
los zu düsen, irgendwohin, Hauptsache diese wunderbaren Gitarrenklänge im Ohr.

Jana
Haberkern

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im Mai

image

Die aktuellen
politischen Entwicklungen führen zu viel politischer Musik, gerade im Hip-Hop! Dass
da gerade viel in Bewegung ist, ist auch in unserer Playlist zu sehen. Davon
abgesehen finden sich viele Münchner Bands hier vertreten, ob laut ob leise, ob langsam
oder schnell – München bedeutet momentan einfach Vielfalt!

Monday Tramps –
Lullabies

Vergangenen August beim Musiksommer im Olympiapark angehört und
für gut befunden.  Diesen Samstag, 3. Juni, geht es deshalb direkt wieder zum Theatron – diesmal fürs Pfingstfestival,
wo die vier Jungs uns mal wieder die Ehre erweisen!

Jana Haberkern

Steven Wilson –
Pariah

Der große Dynamikumfang seiner Songs war schon immer ein
Markenzeichen des Prog-Rockers und Ex-Porcupine-Tree-Frontmanns Steven Wilson.
Und so beginnt auch sein neuestes Meisterwerk “Pariah” als sphärische
Pop-Ballade, um dann in der letzten Minute einfach komplett zu eskalieren. Mit
dabei ist auch die unglaubliche Stimme von Ninet Tayeb, die schon auf dem
letzten Album ein paar Gastspiele geben durfte. Das macht Lust auf mehr!

Max Mumme

 

Mando Diao – Watch Me
Now

Eigentlich fand ich so ziemlich alles, was Mando Diao die
vergangenen Jahre gemacht haben, ziemlich doof. Ich fand das überdrehte letzte Album
schwach und nach dem Abgang von Sänger und Gitarrist Gustaf hatte ich mit der
Band eigentlich schon abgeschlossen. Umso mehr überrascht das neue, ruhige,
fast besinnliche Album, das neben einigen Fehlgriffen einige wirklich gute
Songs beinhaltet. Besonders das melancholische „Watch Me Now“ gefällt mir da.
Eine Neuerfindung, der man eine Chance geben sollte!

Philipp Kreiter

 

We destroy disco – Lake

Die Sonne scheint, der See ruft! Den perfekten Soundtrack
dazu bieten die Augsburger Jungs von We destroy disco. Da trifft gute Laune auf
rockige Gitarren und alternative Klänge. Bei wem jetzt schon Festival-Gefühle
aufkommen, sollte die Auftritte der Jungs miteinplanen!

Sandra Will

 

King Pigeon – My Girl

Was haben die frühen Kooks und die späten Chili Peppers
gemeinsam? Richtig, beide könnten problemlos musikalisches Modell gestanden
sein für den EP-Track “My Girl” von King Pigeon. Schön cleane
Gitarren, fröhliche Harmonien, Mitsingrefrain. Ihre EP Sonic Fields ist einer
von vielen diesjährigen Münchner Sommersoundtracks.

Tilman Waldhier

 

The National – The system only sleeps in total
darkness

Mit dem Album “Sleep Well Beast” bringt die
US-amerikanische Band The National ihr siebtes Studio-Album auf den Markt.  Die jetzt schon veröffentlichte Single daraus
“The System Only Sleeps In Total Darkness” lässt erahnen, dass auch
das im September erhältliche Album an den melancholisch, düsteren Sound der
Indie/Rockband wieder anknüpfen wird. Bisschen Melancholie geht meiner Meinung
auch schon hervorragend im Frühling.

Lisa Katharina Spanner

 

Matthew Matilda –
Fast

Matthew Matilda aus München werden gerade für ihren düsteren
Cello-Blues von Berlin bis Luxemburg gefeiert. “Fast” hat sich inzwischen zu
meinem neuen Lieblingssong erschlichen. An Intensität kaum zu übertreffen merkt
man, wie wundervoll Improvisieren sein kann. Wer hätte noch vor einem Jahr
gedacht, dass das Cello das wohl mit am meisten unterschätzte Blues-Instrument
überhaupt ist?

Louis Seibert

 

Halsey – Eyes closed

Irgendwie ein bisschen sehr typisch jugendlich das Lied. Das
übliche Thema: Herzschmerz, unerwiderte Liebe. Aber gut: Eigentlich bin ich ja
auch erst 17, ich denke, da darf einem so etwas schon noch gefallen. Und
irgendwie mag ich die Stimme und die gleichförmigen Beats, die das richtige
sind für einen gemütlichen Abend und vielleicht auch für Ältere, um sich wieder
wie 16 zu fühlen.

Mariam Cholett.

 

Ásgeir – Unbound (Alternative
Version)

Zum Runterkommen höre ich momentan immer „Unbound“ von dem
isländischen Wunderknaben Ásgeir. Im Mai ist jetzt eine Alternative-Version
davon erschienen, die, mit sanften Klaviertönen im Hintergrund, ein wenig
ruhiger daherkommt als das Original. Ein schöner Feierabend-Song für die
kommenden Sommertage.

Barbara Forster

 

Berry – Mademoiselle

Das franzsösische Chanson ist tot! Es lebe das französische
Chanson! Berry ist Carla Bruni mit tieferen Augenringen und mehr Bohème.
Verträumte Melodien, weiche Stimme, poetische Texte. So klingt es, wenn man mit
guter Literatur, großer Sonnenbrille in einem Pariser Café vor einem Espresso sitzt, oder durch lichtdurchflutete
pariser Boulevards bummelt. Berry ist für alle, die extravagante Leichtigkeit à
la francaise lieben.

Anne  Gerstenberg

 

Mola – GROSS

“GROSS” ist und bleibt die neue Single von MOLA
im wahrsten Sinne des Wortes. In
“GROSS” steckt ganz viel Liebe drin, eine Liebe, die alles überdauert
und die bei mir wohl noch länger in Dauerschleife laufen wird. Das tun jetzt
auch die anderen Songs der neuen EP “Babies” von MOLA, die im Mai
erschien: “Lass es regnen”, “Hallo”, “Lieber
ich”, … Um nur ein paar Songs aus einer absolut großartigen Auswahl zu
nennen. Dreht den Sound auf!

Laura Schurer

 

Mavi Phoenix –
Aventura

Kennt ihr Liebe auf’s erste Mal hören? Wenn man einen Track
zum aller ersten Mal wahr nimmt und sich von Beginn an nicht mehr still halten
kann. Wenn man sofort anfängt, ganz peinlich mit dem Kopf mit zu wippen und die
Mundwinkel sich von selbst nach oben ziehen. Seit Wochen bekomme ich Mavi
Phoenix “Aventura” einfach nicht mehr aus dem Kopf. Die österreichische
Künstlerin und ihr im März erschienenes Album “Young Prophet” habe
ich auf jeden Fall in mein rapverliebtes Herz geschlossen.

Anastasia Trenkler

 

Sookee – Queere Tiere

„Es gibt doch mehr als zwei Geschlechter, wirf einen Blick
in die Natur und du weißt, wer Recht hat. Männchen vögeln Männchen, Weibchen lieben
Weibchen – lasst uns die Menschen öfter mit Tieren vergleichen“, rappt Sookee
und dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen – außer vielleicht: Hass ist krass. Liebe ist krasser.

Jacqueline Lang

 

Wu Tang Clan – C.R.E.A.M.

Wer in München eine Wohnung sucht, braucht harte Nerven. Man
muss sich durchhustlen im gnadenlosen Mietwahnsinn. München  mutiert zum harten Pflaster, was Mietpreise
angeht. Hast du reiche Eltern, bekommst du Wohnraum, oder so. Deshalb passend dazu: C.R.E.A.M – Cash rules
everything around me. Leider.

Ornella Cosenza

Kendrick Lamar feat. U2 – XXX

DAMN. Das
neue Album von Kendrick Lamar, das er an Ostern veröffentlichte, ist verdammt
gut. Er rappt darin über black power, das rassistische Amerika und seinen
Schock: „Donald Trump’s in office, we lost Barack.“ Sowohl musikalisch als auch
hinsichtlich der Texte und Message ein ganz starkes Album – und dann hält es
auch noch eine Überraschung bereit: den Song XXX, ein Feature mit U2.
Zugegeben, ich war zunächst etwas skeptisch, was U2 auf einem solch großartigen
Rap-Album zu suchen hat. Doch bis Bono in XXX überhaupt singt, muss man erst
lange Zeit den aggressiven Public Enemy-Sirenen und Kendrick’s düsteren
Schilderungen des aktuellen Amerika zuhören, und als Bono dann den Refrain
anstimmt („It’s not a place / this country is to be a sound of drum and bass /
you close your eyes to look around“), hat das irgendwie etwas Hoffnungsvolles:
Trotz – oder gerade wegen – der aktuellen Entwicklung tun sich nun Kräfte
zusammen und stehen gemeinsam für etwas ein. Ob beim Women’s March, Black Life
Matters – oder eben ein irischer Rock-Musiker mit einem schwarzen West
Coast-Rapper.

Anna-Elena Knerich

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im März 2017

image

Munich Locals meet
international heroes, so oder so ähnlich ließe sich diese Playlist treffend
umschreiben. Selten waren in unserer Monatsplaylist so viele Münchner Künstler
dabei, das spricht für ihre Qualität. Was es sonst noch so auf die Ohren gibt,
lest (und hört) ihr hier!

Kasabian – Comeback
Kid

Dass man eine musikalische Neuausrichtung auch ordentlich
verbocken kann, haben Linkin Park zuletzt eindrucksvoll mit ihren neuen Liedern
bewiesen. Eine Band die sich mit jedem Album neu erfindet macht es da besser:
Kasabian. Und auch die neue Single ist wieder vielversprechend, „Comeback Kid“
knallt richtig. Beste Voraussetzungen für das Album…

Philipp Kreiter


Nick Yume – 500 Miles

Nach “Prison”, dem Titeltrack zu Nick Yumes
aktueller EP, zählt “500 Miles” zu einem meiner absoluten
Lieblingssongs. Nick fasziniert mit authentischer Pop-Musik, die durch seine
Soul-Stimme, den sanft elektronischen Klängen und den Lyrics, die  zum Teil aus seinen Träumen stammen, überzeugt.
Jetzt gibt es auch zu “500 Miles” das offizielle Musikvideo auf
YouTube zu sehen, und ich freue mich schon jetzt auf Nicks neue EP
“Limerence”!

Laura Schurer


Jordan Prince – Woman (One Of These Days)

Die Musik von Jordan Prince weckt in mir eine tiefe
Sehnsucht nach den wenigen lauen Sommernächten im Jahr. Oh, wie sehr freue ich
mich darauf, auf den noch warmen Steinen vor der Glyptothek am Königsplatz zu
sitzen, ein Glas Rotwein in der Hand und Musik im Kopf. Jordan Prince EP ist
bereits im EP erschienen, aber wir dürfen uns 2017 auch noch auf ein ganzes
Album von diesem Wunderknaben freuen. Deshalb: Wenn es nach mir geht, kann der
Sommer kommen!

Jacqueline Lang


Nikolaus Wolf – Snow covered Fields

Zwar ist der Winter schon fast wieder vorbei, die erste
Single von Nikolaus Wolf

“Snow Covered Fields”

und das dazugehörige Musikvideo
machen allerdings schon wieder Lust auf den nächsten Schneespaziergang. Das
Video im Super8-Format hat der Songwriter selbst produziert. Mit dieser
Holzski-Wintersport-Ästhetik fügt sich der Sound so nicht nur akustisch sondern
auch visuell in die Zeit der 60er Jahre ein. Zu den fröhlich-rhythmischen
Klängen mit der heiteren Grundmelodie lässt es sich sicherlich auch gut tanzen.
Oder den Frühling genießen.

Amelie Völker


Lost Name – Bullet

Ein Konzert von Lost Name ist eine sehr persönliche
Angelegenheit. Oft liegt ein Teppich auf der Bühne, dann zieht der
Singer/Songwriter seine Schuhe aus und singt traurig-schöne Songs. Er nennt
sich Post-Singer/Songwriter, aber eigentlich klingt er wie eine gigantische
Band, weil er mit seiner Loopstation mehrere Begleitrhythmen oder
Melodiephrasen gleichzeitig spielen kann. Das ist das eine, das andere: Er
spielt mit die schönsten Lieder dieser Stadt. Und immer steckt eine persönliche
Geschichte dahinter.

Michael Bremmer


Cigarettes After Sex – K.

Eigentlich trifft “K.” von Cigarettes After Sex
nicht wirklich meinen Musikgeschmack und doch habe ich im vergangenen Monat
nicht genug davon bekommen. Die nostalgische und sehr besondere Stimme des Sängers
schafft in den Gedanken des Zuhörers ein lebhaftes Bild von den Erinnerungen
des Songwriters. Kann sein, dass ich “K.” auch wegen meiner eigenen
Erinnerungen recht gerne mag. Sicher bin ich mir dagegen bei meinen Plänen für
den 26. April. Da spielt die Band im Technikum, was ich mir auf keinen Fall
entgehen lassen möchte.

Anastasia Trenkler


Ebow – Asyl

Die neue Single „Asyl“ der Rapperin Ebow überzeugt nicht nur
musikalisch, sondern auch durch inhaltliche Tiefe. „Salem Aleikum, Brüder und Schwestern, viele
können nicht hier sein im wilden, wilden Westen, einer ging verloren, einer kam
nie an, ein Kind ist gestrandet ohne Namen, ohne Land.“ Das Musikvideo zu dem
sozialkritischen Track drehte Ebow alias Ebru Düzgün übrigens selbst. Hip Hop
trifft auf orientalische Klänge. Wer M.I.A mag, wird sicher auch die Münchner
Rapperin in sein Herz schließen. Performt hat sie den Song bereits bei einem
kleinen Konzert in Köln. Liebe Ebow, wann ist München dran?

Ornella Cosenza


Marteria  – Aliens

Nach zwei Jahren endlich wieder neue Musik von Marteria und
ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn “Aliens” erst seit knapp einer
Woche draußen ist, wurde es zu meinem Soundtrack für den Monat März. Kann es
kaum erwarten, bis sein neues Album rauskommt. Jetzt fehlen nur noch
Konzertkarten…

Serafina Ferizaj


Fatoni – Gravitationswellen

München kann endlich aufatmen: Fatoni ist mit einem neuen
Album zurück. Und der Song „Gravitationswellen“ ist von der ersten Sekunde an
ein Ohrwurm. Denn Fatoni macht jetzt Trap – einfach so!

Barbara Forster


Bilderbuch – Sneakers
for free

Mir gefällt das neue Kapitel im Bilderbuch. Der Sound der
österreichischen Band hat sich verändert aber nach ein paar Mal hören mag ich
die neue Platte von Bilderbuch sehr. Besonders gut gefällt mir sneakers4free.

Antonia Franz


Die Sauna – Isolation

Eine EP in schweinchenrosa, Wassertattoos beim Release-Gig
und der immergleiche Konzert-Sweater des Frontmanns. Das sind “Die
Sauna”, und “sie schwitzen gern”. Und das Publikum macht mit.
Denn die sechs Münchner Jungs sind live eine echte Sensation. Grooves wie
Kraftklub, abgedreht wie Bilderbuch, düster wie Falcos Jeanny. Und ein
immerwährender Ohrwurm: “Es ist nicht deine Schuld, wir liegen
regungslos…”

Max Mumme


Claire – Friendly Fire

„There is a state of mind, where nothing lasts forever…“ Ausnahmsweise gibt’s von mir diesmal keinen HipHop (oder Reggaeton, zu dem ich – wie ich leicht beschämt gestehe –  gerne tanze), denn ich habe bei Facebook einen Vorgeschmack von Claires neuem Album „Tide“ gehört (eigentlich war es das Microset von „Drowning“ https://www.youtube.com/watch?v=FuPUSPi2qq0, aber auch der Album-Opener „Friendly Fire“ gefällt mir gut): Der im Vergleich zu früheren Alben veränderte Klang der Münchner Elektropop-Band wie auch die Texte machen mich gleichermaßen sentimental und reißen mich mit, machen mir teilweise sogar Tanzlaune! Und das will – bei meinem sonstigen Geschmack, was Musik zum Tanzen angeht – was heißen.

Lena Knerich


Stabile Elite – Alles
wird gut

Letztens saß ich im Auto und fuhr durch den Regen. Es war
echt nicht so schön. Im Radio lief eine Sendung, die von zwei Kolleginnen
moderiert wurde. Die Sendung begann mit einem “Gute Laune” Song – und
zwar dem, den ich am Tag vorher noch empfohlen hatte. Aus den Lautsprechern
dröhnte dann “Alles wird gut” von Stabil Elite, und auf einmal war
die graue, französische Autobahn nicht mehr ganz so schlimm. “Da waren die
Berge und da war das Meer, da war das Land – am Ende war es das wert!”.
Das Lied lädt zum Mitsingen ein, lässt einen nicht mehr los und bleibt im Kopf
– aber das macht nichts. Alles wird gut.´

Matthias Kirsch


Foto: Christoph Schaller

Start ins Jahr

image

Voller Motivation sind die Autoren der Junge-Leute-Seite in das neue Jahr gestartet. Aber nicht ohne Musik: diese Lieder haben uns im vergangenen Jahr begleitet- und werden das in Zukunft erst recht tun

2017 ist mittlerweile genau 17 Tage alt und wird mindestens genauso spannend wie das vorherige Jahr. Zur Entspannung haben wir schon jetzt vorsichtshalber eine Playlist mit unseren aktuellen Lieblingsliedern zusammengezimmert. Von instrumentaler Powermusik, über eine kleine Mainstream-Insel bis hin zu Hardrock zur Rettung der Wale ist alles dabei – viel Spaß!

Flako – Kuku

Ein aufwühlender Track der bei einem impulsiven Workout besonders effektiv ist. Flako schafft es mich mit seinen Instrumentalbomben beim oder zum Lernen zu motivieren. Die organische Instrumentation und der Detailreichtum lenken währenddessen jedoch gern ab…

Hubert Spangler

Petit Biscuit – Memories

Memories” von Petit Biscuit war nicht nur vergangenen Sommer, sondern auch bis in 2017 hinein ein treuer Bestandteil meiner Playlists. Ich als Sommerkind kann damit auch im Januar in träumerischen Erinnerungen an Sonnenstrahlen und Unbeschwertheit schwelgen.

Anastasia Trenkler

Justin Timberlake – Can’t stop the feeling!

Jetzt noch einmal bei strahlendem Sonnenschein im T-Shirt bei offenem Verdeck zu dem Leuchtturm fahren, von dem man den allerwunderschönsten Blick auf die Golden Gate Bridge und den Pazifik hat – so wie im letzten September… Das Lied lief nicht nur in diesem Moment im Radio und niemand konnte es so schön mitgrölen wie meine Schwester, als sie mich besucht hat. Auslandssemester in Cali, so viele feelings. UH!

Katharina Hartinger

Major Lazer feat. Mø – Lean On

Dieses Lied ist Super-Mainstream und aus meinem Umfeld kann es keiner mehr hören, verbinde es aber am meisten mit 2016: Nicht nur weil es auf jeder Wohnheimparty abgespielt wurde oder Major Lazer live bei Rock im Park gesehen habe (mein bisher erstes Festival überhaupt), sondern weil ich endlich mehr rumgekommen bin: Mit „blow a kiss, fire a gun“ verbinde ich viele schöne Momente, egal ob in einem Club in Valencia oder an der Promenade in Stockholm – dieses Lied war mein treuester Begleiter und ist daher mein Song des Jahres.

Serafina Ferizaj

Red Hot Chilli Peppers – Goodbye Angels

Die Peppers sind zurück. Endlich. Und wie. Das neue Album „The Getaway“ ist vollgespickt mit mitreißend-kraftvollen Nummern, auf denen Josh Klinghoffer beweist dass er ein würdiger Nachfolger des Gitarren-Virtuosen John Frusciante sein kann. Zum Beispiel beim hymnischen Song „Goodbye Angels“, der mit einem leisen Riff beginnt und in einem fulminanten Headbanging-Finale von Bass und Gitarre endet. Ein Hoch auf das Leben und diese großartige Musik, die es so besonders macht: „Let your lover sail/ Death was made to fail“.

Louis Seibert

Nick and the Roundabouts – Spurned and Dismissed

Dieses Lied habe ich zum letzten Mal live und unplugged
erlebt. In der Hansa 39 stehen Musikbegeisterte dicht gedrängt nebeneinander.
Es ist der Abend des diesjährigen „Sound of Munich now“. Und dann beginnt die
Band plötzlich „Spurned and Dismissed“ unplugged zu spielen: mit Banjo,
Gitarre, Percussion und dreistimmig. Bei diesem Song kann man nicht
stillstehen, man muss mittanzen. Genau das richtige für trübe Wintertage!

Stephanie Albinger

Coldplay – Everglow

Wenn ich an Coldplay denke, denke ich an meine Schulzeit. Wo ich den ersten Liebeskummer hatte. Und wenn einem das Herz gebrochen wird, hört man Coldplay. Heute wie damals. „Everglow“ ist Coldplays neuestes Herzschmerz-Lied. Gefühlvoll wie eh und je. Reinhören lohnt sich!

Barbara Forster

Phoria – Loss

Man hat die ganze Nacht nicht geschlafen… man sitzt auf dem Fensterbrett und starrt seit Stunden in die Dunkelheit. Langsam wird es hell. Jetzt ist es Zeit, genau diesen Song zu spielen. Auf maximaler Lautstärke.

Michael Bremmer

Get Well Soon – When You’re Near To Me

Anfang 2016, Jan Böhmermann ist noch einfacher Moderator und nicht der Majestätsbeleidigung angeklagt, gab es vier Folgen einer Talkshow mit ihm und Kollege Olli Schulz. Warum das wichtig ist? Weil „When You’re Near To Me“ der Titelsong dieser Show war, und ich sofort in ihn verliebt. Später im Jahr habe ich die Band dann auch live gesehen und war absolut überwältigt. Da stehen grandiose Musiker auf der Bühne, alle Multiinstrumentalisten die ihre Instrumente perfekt beherrschen, und liefern ein großartiges Konzert ab. Ein Konzert von Get Well Soon würde ich jeder und jedem empfehlen – auf dem Album sind die Songs bei weitem nicht so stark. Außer zum Glück „When You’re Near To Me“. Das geht immer.

Marina Sprenger

Vince Staples – Summertime

Summertime 06 war für mich das Hip-Hop-Album des Jahres – zwar 2015, aber es ist so spät erschienen, dass ich es für 2016 zähle. Der Titelsong Summertime ist kalt, düster, ruhig – und trotzdem irgendwie eine Liebeserklärung. An wen, an was, das sei dahingestellt. Ein Song, eiskalt und schwarz, aber irgendwie trotzdem voller Gefühle. Bisschen wie der Sommer in diesem Jahr, fällt mir auf.

Matthias Kirsch

Einshoch6, Roger Rekless, Boshi San – So sollte es immer sein

Erstmals live erlebte ich „Einshoch6“ im Sommer 2016, auf einer Open Air Bühne im gediegenen Starnberg: Begleitet von den Münchner Symphonikern rappten sie den Kirchplatz in Rage, wackelten mit den Streichern und Bläsern um die Wette mit dem Po – bis sogar der skeptischste Starnberger tanzte. „Tagsüber Deutschlehrer, in der Nacht Deutschrapper“, heißt es in einem Song, für den sich die Band die Münchner Hip Hop-Urgesteine Boshi San und Roger Rekless an Bord holte. Das Ergebnis: gute Texte, fette Beats, mit fetzigen Streichern kombiniert. „So sollte es immer sein“!

Anna-Elena Knerich

Stabil Elite – Alles wird gut

„Wie kannst Du Dir so etwas nur anhören? Die 80er Jahre waren das schlimmste Musikjahrzehnt überhaupt!“ Neuerdings muss ich mich für meinen Musikgeschmack erstaunlich oft rechtfertigen, obwohl im vergangenen Jahr kein historisches Jahrzehnt die aktuelle Popmusik derart geprägt hat wie eben besagtes. Eighties-Synth- und Drum-Sounds an allen Ecken und Enden. Kein Wunder also, dass sich manche Bands, wie Stabil Elite, auch die volle 80er-Dröhnung geben. Der wie ein Mantra vorgetragene Text passt angesichts der aktuellen Weltlage und dem bevorstehenden neuen Jahr wie die Faust aufs Auge. Nicht die Hoffnung aufgeben. Denn: Alles wird gut!  

Katharina Würzberg

Die Höchste Eisenbahn – Blume

Zum  ersten Mal live habe ich Die Höchste Eisenbahn vor zwei Jahren beim Heimspiel Knyphausen gesehen. Obwohl Moritz Krämer und Konsorten für meinen Geschmack etwas zu arrogant sind, feiere ich ihre Texte seitdem. Und auch live sollte man sie nicht verpassen!

Jacqueline Lang

PBUG – Little Man

Lieblingsband des Jahres? Da gibt es für mich nur eine: PBUG. Diese nur auf Englisch melodisch klingende Abkürzung steht für “The PB Underground”, wobei PB wiederum die Initialen des Schlagzeugers und Frontmanns Pete Ray Biggin sind. Lange nicht so wirr wie der Bandname ist zum Glück die Musik des britischen Funk-Allstar-Ensembles. Im Gegenteil, ihre Scheibe “Stand Up” gibt mit treibenden Grooves, kraftvollen Bläsern und beeindruckenden Stimmen voll auf die Zwölf. So sehr sogar, dass Sänger DTale die Live-Performance seines autobiografischen Songs “Little Man” am Boden liegend beendete. Tanzbarer geht nicht, und deswegen mein Lieblingssong des Jahres.

Maximilian Mumme

Blackout Problems – Poli’s Song

Für Sea Shepard haben die Blackys dieses Cover der kanadischen Band Sights & Sounds aufgenommen. Und wie so oft reißen die Münchner eine vom ersten Akkord an mit, der Song bleibt danach noch eine ganze Weile im Ohr. Das ganze erscheint auch auf einer limitierten LP, deren Erlös an Sea Shepard geht – gute Arbeit mit guter Musik unterstützen, was will man mehr?

Philipp Kreiter

Foto: 

Ilkay Karakurt

Spotify Playlist: Freundschaftsbänd

image

Ein einmaliger Abend soll es werden. Neun verschiedene Münchner Künstler und Bands, die sich gegenseitig covern lassen. Alle die sich die Musiker schon einmal vorab im Original anhören wollen sollten sich diese SZ-Junge-Leute-Playlist auf Spotify nicht entgehen lassen!

Die Musiker die am Samstag bei Freundschaftsbänd auf der Bühne stehen kennen diese Songs inzwischen sicherlich auswendig. Denn dann wird von jedem Künstler ein Song in völlig neuem musikalischen Gewand aufgeführt. Weil die Originale allerdings mindestens genauso spannend anzuhören sind, haben wir unsere Lieblingslieder von The Living, Liann, Flonoton, Dobré und Elektrik Kezy Mezy in eine wunderbare Playlist gepackt.

KLIMT, pourElise, mola und Claire Jul sind leider (noch) nicht auf Spotity vertreten. Dafür hier ihre Soundcloud-Seiten: 

 KLIMT: https://soundcloud.com/musicbyklimt 

 pourElise: https://soundcloud.com/pour-elise 

mola: https://soundcloud.com/molamusic 

Claire Jul: https://soundcloud.com/claireij

Viel Freude beim Hören!

Von: Philipp Kreiter und Louis Seibert

Foto: Yunus Hutterer / Grafik: Max Mumme

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im Oktober

image

München
hat eine Pop-Debatte. Ob berechtigt oder nicht soll an anderer Stelle
beantwortet werden. Auffällig an dieser Playlist ist aber, wie viele unserer
Redakteure diesen Monat Lieblingslieder eben von Münchner Künstlern haben. Ganz
ohne dass wir nachgeholfen haben. Wirklich.

 Warhaus
– Machinery

Sylvie Kreusch. Um diesen Namen im
Internet zu finden, muss man eine ganze Weile suchen. Wieso man es trotzdem tun
sollte? Die weitgehend unbekannte Sängerin aus Belgien unterstützt den
ebenfalls belgischen Musiker Maarten Devoldere bei seinem Soloprojekt
„Warhaus“. Jedenfalls auf dem Album, auf dem sie meist eher eine zweite Stimme
im Hintergrund ist. Wenn man sich jedoch die Live-Aufnahmen von Warhaus
ansieht, wird man sofort in den Bann dieser unglaublichen Sängerin gezogen, die
mit ihrer außergewöhnlichen Stimme mehr ist als eine Background-Sängerin.
Gemeinsam mit modernen Drums und Trompete entsteht eine aufregende Mischung
zwischen melancholischen Melodien und lyrischen Texten, die die Liebe und das
Zwischenmenschliche ganz allgemein besingen.

Marina
Sprenger

 

Mavi
Phoenix – Quiet

An einem Tag die erste eigene Platte
aufnehmen, am nächsten Tag Matura schreiben: Die Österreicherin Mavi Phoenix
ist 1. ziemlich jung und macht 2. ziemlich ausgereifte Musik für ihr Alter.
„Quiet“ ist der erste Vorgeschmack auf ihre zweite EP und zeigt, dass sie sich
im letzten Jahr nochmal weiterentwickelt hat. Vielleicht das nächste große
Talent aus Österreich – zumindest aber gut geeignet zum Mittanzen!

Elisabeth
Kagermeier

 

Hanni
El Khatib – You Rascal You

Laut, kraftvoll – vielleicht sogar
etwas böse. “I’ll be glad when you dead, you rascal you”, teilt Hanni
El Khatib einem (oder einer) Unbekannten in der ersten Zeile von “You
Rascal You” mit. Dass der Original-Song uralt (1929) und ich das Cover aus
einer Werbung kenne, ist egal. Ab der ersten, mächtigen Sekunde interessiert
das niemanden mehr.

Matthias
Kirsch

 

Philipp Poisel – Bis ans Ende der Hölle

Jetzt, wo die kalte Jahreszeit kommt,
kann man auch wieder mal ein bisschen Philipp Poisel hören. Seine Stimme klingt
für manche vielleicht etwas zu weinerlich. Aber gerade das zeichnet diesen
sagenhaften Künstler auch aus!

Barbara
Forster

  

Kytes
– In the morning

Es ist genau dieser Moment zwischen dem
ersten Mal blinzeln am Morgen und der greifbaren Vorfreude auf den Tag. Die
Sonne geht langsam auf, aber es dauert noch. Genauso dauert es, bis die Gitarre
zum ersten Mal einsetzt. Bass und Keyboard sind im Vordergrund – und die Stimme
von Michael Spieler, die plötzlich so ganz anders klingt. Kytes und ruhige
Songs, das geht? Ja – und wie!

Sandra
Will

 

Jacob
Brass – Into Your Heart

Heute einmal zwei Botschaften in einem
Mini-Text: Traurige Lieder machen glücklich! Und: In München gibt es so viele
tolle Musiker. Jacob Brass ist einer von ihnen. Vielleicht ist er gar der größte Singer-Songwriter der Stadt,
auf jeden Fall einer derjenigen, die so viel Potenzial haben und dafür viel zu
wenig Beachtung bekommen. Halt, es kommt noch eine dritte Botschaft: Wer München-Musik
entdecken will, sollte am 5.11. den Sound Of Munich Now im Feierwerk nicht
verpassen!

Michael
Bremmer

 

KAFVKA
– Berlin, Berlin

Erfolgsrezept: Man gebe die Texte von
Kraftklub und die rockigen Grooves von Rage Against The Machine zusammen,
mische einmal kräftig durch und würze mit einer Prise Gesellschaftskritik.
Heraus kommt Kafvka. Die vier Jungs aus der Hauptstadt sind für mich eine der
Neuentdeckungen des Jahres, und so scheinen tausende Zuhörer auf Rock im Park
doch wesentlich angemessener als das 30 Mann starke Publikum bei ihrer
Release-Show in München. Auch wenn sie es im letzten Song “Hit Hit
Hit” abstreiten, ihr im April erschienenes Album “Hände hoch!”
steckt voller Volltreffer. Einer davon ist “Berlin, Berlin”, eine
nicht ganz ernst gemeinte Lobeshymne auf ihre Heimatstadt.

Max
Mumme

 

Felix
Krull – Cäsarenwahn

Zugegeben, ich höre gerne deutschen
Rap. Meistens aber eher Sachen wie K.I.Z. oder Casper, gerne auch Materia. Aber
der Ansatz von Felix Krull gefällt mir gut, musikalisch nah an Acts wie
Alligatoah oder Tom Thaler & Basil, mag ich am selbst ernannten „Stemmer“
neben dem sauberen Stil und gutem Flow vor allem die herrlich abgehobenen
Texte. Bisschen wie Aggro Grünwald, nur eben auch von den Raps her gut. Und
aus München, muss man heutzutage ja dazusagen…

Philipp
Kreiter

 

Drangsal
– Will Ich Nur Dich

Die Achtziger sind wieder da! Wenn ich
damals schon gelebt hätte, würde ich jetzt bestimmt in verschwommene
Erinnerungen an die Zeit der Neuen Deutschen Welle abdriften. Das ist nicht der
Fall und wahrscheinlich auch besser so. Ich feiere eh viel lieber Drangsal, der
es schafft, den abgedrehten Sound von damals wieder zu beleben und gleichzeitig
absolut zeitgemäß klingen zu lassen.

Katharina
Würzberg

LCAW
– Painted Sky

Im Herbst darf es gerne mal etwas
ruhiger sein. Mit “Painted Sky” von LCAW habe ich den perfekten Track
für lange Autofahrten im Regen und Leseabende im Bett für mich entdeckt. Noch
dazu darf ich mich auf “Sound of Munich Now Electronica” freuen. Da sehe
ich den Künstler dann bei seinem Live-Auftritt!

Anastasia
Trenkler

 

State Radio – Riddle in Londontown

Manchmal gibt es diese Lieder, bei
denen ich weinen und lachen gleichzeitig möchte. Eine solche Entdeckung ist
„Riddle in Londontown“ von State Radio für diesen Oktober. Leise, aber trotzdem
schnell fangen die beiden Musiker der US-amerikanischen Band diesen Song an,
aber spätestens im Refrain reißt er richtig mit, zwischen Melancholie und
Euphorie. Ein bisschen wie der Herbst das mit mir macht, zwischen Kaminfeuer
und Blätterigen.

Theresa
Parstorfer

Foto: Philip Klett, Spring Pictures

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im September

image

Noch einige Tage läuft das
Oktoberfest in München – und der ein oder andere Wiesn-Besucher könnte das
Bedürfnis haben sich die Kugel zu geben, wenn er noch einmal ein Lied von
Andreas Gabalier hören muss. Gut, dass gerade noch rechtzeitig unsere Playlist
um die Ecke kommt und Alternativen bietet – mit viel guter Mucke und viel made
in Munich!

DOPE
LEMON – Fuck Things Up

Menschliches
Zusammenleben ist eine ständige Herausforderung. Einer
baut Mist, ein anderer ist traurig und am Ende hat es keiner so gemeint. Angus
Stone aka Dope Lemon erinnert mich mit seiner stoischen Gelassenheit daran,
dass wir Geschehenes manchmal einfach hinnehmen müssen, ohne uns lange den Kopf
darüber zu zerbrechen. Denn: Sometimes we just fuck things up.

Katharina Würzberg

 

AMI – Blessing & Curse

Diese
raue und doch weiche Stimme, die dich mit so viel Gefühl und Leichtigkeit
mitnimmt. Mitnimmt in die Geschichte, die sie und die sanften Akkorde erzählt.
Hier ist es die einer Liebe – die auch wehtun kann. Einfach nur schön
zu zuhören.

Stephanie Albinger

 

Passenger
– Young As The Morning Old As The Sea

Leicht
und melodisch kommt der neue Song von Passenger-Sänger Mike Rosenberg daher. „Young
As The Morning Old As The Sea“ erzählt vom Fernweh und der damit verbundenen Suche
nach dem Glück. Rosenberg nimmt seine Zuhörer mit auf eine gedankliche
Fernreise nach Norwegen und Schweden über Russland bis hin nach Spanien. Die
leichten Gitarrenklänge wirken
beruhigend und gleichzeitig wehmütig – eine Kombination, die Rosenberg
meisterlich beherrscht. „I wanna be sunny and bright as a sunrise, happy and
full as the moon, I’m fleeting like fireworks fading too soon.” Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Barbara Forster

 

Green Day – Bang Bang

Nach
vier Jahren Absenz melden sich die kalifornischen Punkrocker von Green Day zurück
– und das gleich mit einem Knall. Die erste Singleauskopplung “Bang
Bang” aus ihrem zwölften Studioalbum “Revolution Radio” prangert
Massenschießereien in den USA und deren Rezeption in den sozialen Medien an.
Mit hohem Tempo, reduzierten Power Chords und orientalisch anmutendem
Tonmaterial in der Bridge erinnert der Song an die frühen Werke der Band. Das
Album erscheint am 07. Oktober – die erste Single macht auf jeden Fall Lust auf
mehr.

Maximilian Mumme

 

Lotte Kestner – Bluebird of
Happines

Endlich
Herbst. Endlich kurze Tage. Endlich Entschleunigung. Für den Herbst habe ich
20 000 Lieblingslieder und Liebeslieder. Das hier zum Beispiel. Zu sehnsüchtig
für den Tag, zu schmerzhaft für ein Schlaflied – aber jeder Song der
Trespassers-Williams-Sängerin ist beruhigender als Kräutertee.

Michael Bremmer

 

Brock Berrigan – A Night in Vegas

Allein
der Songtitel lässt genug Bilder im Kopf auftauchen. Der imposante 60s Bigband
Sound, passend zu einer Nacht am Pokertisch in der großen Stadt, wird verfolgt
von einem erfrischendem Boombap-Rhythmus. In Film Noir Manier lassen die
Damenvocals womöglich auf den weiteren Verlauf des Abends im Hotelzimmer
schließen…

Bobbie Spangler

 

Anges Obel – Familiar

Vor kurzer Zeit hat die dänische Singer-Songwriterin Agnes Obel ihr neues Album
“Citizen of Glass” mit der Single “Familiar”
veröffentlicht. Ein Geschenk für graue verregnete Oktobertage, die da kommen
mögen – ihre Melodien sind so gedämpft wie die Stimmung, die man kriegt, wenn‘s
draußen kalt ist und man mit Tee und Kuschelsocken auf dem Sofa bleiben will.
Und doch hellen sie solche Tage auch ein wenig auf – kraftvoll
wie leicht akustisch umgesetzt und dabei so episch, wie es man es zuletzt von
Enya kannte. Die neue Single “Familiar” ist neben den ruhigen Klaviermelodien
auch geprägt von Cello-Parts und leichten Elektro Einklängen, wie sie momentan
eben überall mit drin sein müssen.

Anne Gerstenberg

Mumford and Sons – The Boxer

Ja,
weder „The Boxer“ noch Mumford and Sons ist neu, und ja, vielleicht auch nicht
sehr innovativ, aber dafür umso schöner. Für mich ist diese Version des Simon
and Garfunkel-Klassikers ausnahmsweise, und ganz im Gegensatz zu derzeit
kursierenden Remakes anderer Songs dieser Ikonen, ein eindeutiger Zugewinn.
Traurig und voller Hoffnung zugleich. Das zerreisst innerlich und legt
gleichzeitig eine tröstende Hand auf die Schmerzen.

Theresa Parstofer

 

Okta Logue – Distance

Man
fühlt sich wie auf einer Zeitreise, wenn man Okta Logue hört. Da sind Einflüsse
aus den letzten Jahrzehnten der Musikgeschichte, leicht psychedelisch dank der
Orgel und den Synthie-Klängen, dann wieder modern und indielastig dank der
Gitarre. Mit den beiden Alben „Tales of Transit“ und „Diamonds and Despair“ fällt
man beim Zuhören einfach aus der Zeit und aus jeglicher Musikkonvention heraus,
denn jeder Song überrascht aufs Neue mit märchenhaften und außergewöhnlichen
Varianten einer Musikrichtung, die eigentlich nicht wirklich einzuordnen ist.
„Distance“ hat mich vor allem mit seiner Bass-Line gepackt, die gegen Ende den
Song immer noch weiter vorantreibt und sechs Minuten eines grandiosen Songs
ausfüllt, der eigentlich perfekt den Stil der Band einfängt.

Marina Sprenger

 

Mark Forster – Chöre

Jeder
hat mal Selbstzweifel. Wenn man vor großen Herausforderungen steht, wenn man
Angst davor hat etwas nicht zu schaffen oder wenn man zurückgewiesen wurde. Was
da hilft, sind ein paar aufbauende Worte und die hatte Mark Forster mit „Chöre“
in diesem September für mich.

Anastasia Trenkler

 

The
Whiskey Foundation – Man of the Moon

Seit ich
die Whiskeys als Vorband von AC/DC live gesehen hab, laufen sie bei mir rauf
und runter. Man of the Moon ist mein absolutes Lieblingslied und das nicht nur
wegen Murats cooler Stimme, sondern weil das Lied eine Mischung aus den frühen
Werken der Stones und Muddy Waters ist. Kopfhörer
rein, Sonnenbrille auf und sich wie in einer verrauchten Bar in den 60ern
fühlen

Serafina Ferizaj

 

LCAW – Painted Sky

Kaum zu
fassen, dass der neue Song des Münchners Leon Weber alias LCAW in den Radios
rauf und runter läuft. 2013 wurde LCAW quasi über Nacht zum angesagten DJ in
ganz Europa und legt seitdem auch auf Festivals auf. Dieser Song hat die
perfekte Mischung zwischen Elektrosound und coolem Indiepop, er vertreibt
sommerleicht den düsteren Herbst und zeigt, wie bunt der Himmel mit den
richtigen Klängen sein kann.

Sandra Will

 

Noname
feat. Xavier Omär – All I Need

„Im a fucking rapper. You don’t have to keep saying
female.“ Das hat
Noname vor Kurzem auf Facebook gepostet und verdammt, sie hat so recht. Ein
Grund mehr diese junge Musikerin nicht zu unterschätzen!

Jacqueline Lang


KYTES – Room 509

Das
Album das Munich’s Finest KYTES letzte Woche rausgehauen haben ist ein Brett,
das haben wir ja schon geklärt. Besonders gut gefällt mir „Room 509“, das Lied
reißt mit seiner Energie einfach mit. Round and round!

Philipp Kreiter


Pete Doherty – I Don’t Love Anyone (But You’re Not Just Anyone)

Nach
seinem ersten Soloalbum 2009 hat Pete Doherty sich letzte Woche
überraschend mit einer Single zurückgemeldet. „I Don’t Love Anyone (But
You’re Not Just Anyone)“ heißt die Ballade. Der poetische Song passt
perfekt zum wehmütigen Abschied vom Sommer, aber auch zur ersten Tasse
Tee im Herbst auf dem Sofa. Mehr von Pete Doherty gibt’s dann im
Dezember mit dem Album „Hamburg Demonstrations“, dessen Aufnahmen in der
deutschen Hansestadt entstanden sind

Elisabeth Kagermeier


Die SZ Junge Leute-Playlist im August

Bon Iver ist zurück – das ist auch bei uns unübersehbar. Damit eröffnen und schließen wir unsere Playlist. Aber auch dazwischen findet sich wie jeden Monat aufregende Musik, ob alte Alternative-Rock Größen, deutsche DJs oder eine Band zum Verlieben – das uns vieles mehr findet Ihr hier in der Playlist!

Bon Iver – 22
(OVER SooooN)

Eines der
schönsten neuen Lieder in diesem Monat? Da fällt meine Wahl ganz klar auf Bon
Iver! „22 (OVER SooooN)“ heißt der neueste Song des Folk-Sängers, der mit
allbekannt melancholischer und ruhiger Wohlfühlstimme auftrumpft.
Charakteristisch für Bon Iver-Songs sind die vielen abwechslungsreichen
Instrumente, die der Sänger teilweise selbst einspielt. Das Saxophon-Solo,
welches ab 01:46 einsetzt, sorgt wahrhaftig für Gänsehaut-Feeling – im
positiven Sinne versteht sich.  Ein Song,
der nachdenklich stimmt. Der seine Zuhörer einlädt, sich einige Minuten lang
ganz ihren schönsten oder traurigsten Gedanken, Gefühlen und Träumereien
hinzugeben.

Barbara Forster


Alvaro
Sofer – Sofia

Der
Sommer ist endlich da! Zugegeben entspricht das nicht ganz meinem
Musikgeschmack, aber bei heißen 35 Grad genau der richtige Soundtrack, um die
Sonne zu genießen.

Serafina
Ferizaj


Gus
Black – Summerdress

Es
soll Menschen geben, die den Herbst mehr lieben als den Sommer. Ich kann mich
täuschen, aber Gus Black gehört zu diesen Herbstmenschen – auch wenn man das
bei einem Song wie “Summer Dress” nicht vermuten möchte. Aber hier
geht es wie so oft bei Gus Black nicht um fröhliche Augenblicke… es geht hier
um Abgründe, mehr um das Scheitern, als um Liebe… ein großer Songwriter. Ein
großer trauriger Songwriter!

Michael
Bremmer


Ostblockschlampen
– Echo

Eigentlich
wäre ich diesen Sommer so gerne auf ein, zwei Festivals gefahren. Weil mir jedoch
Terminkalender und Geldbeutel einen Strich durch die Rechnung zogen, müssen nun
Küche und Bad als Tanzboden her halten. Für das nötige Festivalfeeling von
SonneMondSterne sorgt die neue Single Echo des DJ-Duos Sophie Schäfer und
Markus Lange, besser bekannt als Ostblockschlampen. Für mich ein absoluter
Sommerhit!

Anastasia
Trenkler


Rilès – Nowadays

Ein weiteres
Wunderkind aus Frankreich: Rilès. Weil der Wuschelkopf echt was drauf hat,
verzeiht man ihm sogar seine jugendliche Überheblichkeit. Eine gesundes
Selbstbewusstsein hat ja auch noch keinem Musiker geschadet. Und seine Beats
können sich wirklich sehen lassen!

Jacqueline
Lang


Gregory
Alan Isakov – Amsterdam

Ich
bin im Sommer nicht so in Partystimmung, dafür ist es mir zu heiß. Lieber
gemütlich auf der Terrasse, nach Sonnenuntergang. Dazu ein Glas Wein oder ein
Bier, keine Cocktails oder mixed drinks. Das gleiche gilt für meine Musik –
lieber gemütlich als laut und fancy. Diesen Sommer läuft wieder viel Gregory
Alan Isakov. Letzte Woche war ich in Amsterdam – mit Isakov’s
“Amsterdam” im Ohr. Wunderschöne Stadt, nur sieht es überall sehr
ähnlich aus. Tut der Schönheit keinen Abbruch – wenn ich hier mal wegziehe,
dann auf ein Hausboot. “And the churches and trains, they all look the same to me
now” – damit kann ich mich abfinden.

Matthias Kirsch

Phoneix – If I ever feel better

Der perfekte Schlussmachsong: Abserviert zu werden ist bitter. Viel bitterer
ist aber, wenn man wochenlang keine Musik hören kann, weil jeder Klang sofort
all die so mühsam zusammen gerafften Emotionen, das Make-Up und Fassade
zerfließen lässt. Bis man
Phoenix “If I ever feel better” hört. Der Text ist tieftraurig der
eigenen Situation entsprechend “They say an end can be a start Feels like
I’ve been buried yet I’m still alive, It’s like a bad day that never
ends”. Die Melodie dagegen ist so beschwingt und leicht, dass sie
dich erleichtert und ohne emotionale Dramen durch den Tag bringt.

Anne
Gerstenberg

Dillon
– Thirteen Thirtyfive (Live at Haus der Berliner Festspiele)

Thirteen Thirtyfive von Dillon ist eines der
wenigen Lieder, bei dem ich seit Jahren jedes Mal wieder Gänsehaut kriege.
Mitte September bringt Dillon jetzt ein Live-Album vom Haus der Berliner
Festspiele raus. Die erste Single-Auskopplung natürlich: Ihr mit Abstand
größter Erfolg Thirteen Thirtyfive. Durch die Live-Atmosphäre, den dezenten
Background-Chor und die live noch zerbrechlicher klingende Stimme der Sängerin
gibt’s hier sogar noch etwas mehr Gänsehaut als im Original von 2011.

Elisabeth Kagermeier

Placebo – Jesus’ Son

Placebo waren mein erstes Konzert, das ich damals mit zarten 16 Jahren in der Münchner Olympiahalle gesehen habe. Damals noch sitzend, dass man bei Konzerten etwas anderes tun kann als sitzen und zuhören, war mir noch etwas suspekt. Ich habe die Band noch ein zweites, ein drittes und vielleicht bald ein viertes Mal gesehen – jedes Mal haben mich die abgedreht-intelligenten Texte und die charakteristische Musik begeistert. Jetzt erscheint nun nach 20 Jahre ein Best-Of Album, mit Jesus’ Son als einzigem neuen Song. Und das Lied ist einfach typisch Placebo – und das kann man durchaus als Qualitätsmerkmal verstehen.

Philipp Kreiter

PERIPHERY — The Way The News Goes

So schnell habe ich nicht frisches
Material von PERIPHERY erwartet — immerhin liegt ihre letzte Veröffentlichung
in Form des fulminanten Doppelalbums „Juggernaut: Alpha“ und „Juggernaut: Omega“
erst ein Jahr zurück. Offensichtlich verfügt die US-amerikanische Progressive
Metal-Band aber über erstaunlich wohlgesinnte Musen, da sie nun Ende Juli
dieses Jahres bereits ihre neueste Platte, „Periphery III: Select Difficulty“,
vorgelegt hat. Die Scheibe wartet mit gleich elf neuen, erfreulich
abwechslungsreichen Songs auf, die wieder einmal den für PERIPHERY so
charakteristischen Spagat zwischen eingängigen Melodien und technisch
hochkomplexen Instrumentalparts meistern. Besonders erwähnenswert ist hierbei The
Way The News Goes. Blastbeats und tiefgestimmtes Geshreddere, über denen (ähnlich
wie bei OPETHs „The Lotus Eater“) Spencer Sotelos ausdrucksstarker Klargesang
schwebt; filigran mäandernde Gitarrenharmonien, unter denen stets das
polyrhythmische Grundgerüst der Musik wummert; eine besagte Melodien zunächst
aufgreifende, dann aber in deutlich melancholischere Gefilde versinkende
Klavierpassage — all dies sorgt dafür, dass ich mir dieses Lied (und das Album
insgesamt) momentan in Dauerschleife anhöre.

Maxime
Weber

Von Wegen Lisbeth

– Becks Ice

Von Wegen
Lisbeth suchen nach Antworten auf Fragen des Alltags: Was tun, wenn auf einer unerwartet
alte Bekannte vor einem stehen, mit denen man jedes zukünftige Aufeinandertreffen
vermeiden wollte? Oder: Warum sollten manche Partys lieber in einem Kloster
stattfinden? Sie treffen damit den Nagel auf den Kopf. Denn wer hat sich nicht
schon mal die Frage nach den Lippen und den Kippen gestellt?

Katharina
Würzberg


Bastille
– Fake It

Wiedererkennungswert hat die weiche Stimme des
Sängers von Bastille auf jeden Fall, und auch die teils hymnenartig anmutenden,
elektronisch aufgewerteten Songs der Londoner Band sind eigentlich nichts neues
mehr. Diesem Konzept bleiben die vier Musiker auch bei der neuen Single „Fake
it“ aus ihrem aktuellen Album „Wild World“ treu, aber das wird nach wie vor
nicht langweilig. Im
Gegenteil. „Oh my lover, my lover, my love we can never go back and lets try
our very best to fake it“ – ich spüre Spätsommerwind auf der Haut und
Sternenwolkenhimmel über mir.

Theresa Parstorfer


The Kills – Hum For Your Buzz


Ein Album zu hören ist die eine Sache. Eine Band dieses Album live spielen zu sehen, eine ganze andere. Mit etwas Glück ist nämlich diese Band einfach unglaublich gut und mitreißend, mit einer charismatischen Sängerin und einem Gitarristen, der das gesamte Publikum in seinen Bann zieht. Die Rede ist von The Kills – Eine Band, die ich glücklicherweise diesen Monat auf dem Frequency Festival entdeckt habe. Ich kannte vorher vielleicht ein oder zwei Songs, aber eher zufällig mitgehört als wirklich bewusst wahrgenommen. Doch dann standen diese zwei unglaublichen Musiker vor mir auf der Bühne und spielten so ein unglaublich gutes Konzert, mit so offensichtlicher Liebe zur Musik und zueinander, dass man sich einfach ein bisschen verlieben musste. Das habe ich dann auch getan, für die Stunde, die ich vor dieser Bühne total hin und weg war. Geblieben ist dieses Album, und eine neue Band in meiner Musiksammlung. 

Marina Sprenger

Bon
Iver – 10 d E A T h b R E a s T ⚄ ⚄ (Extended Version)

Bon
Iver. Tausendmal jeden noch so kindischen Herzschmerz damit überstanden.
Tausendmal Prüfungsstress damit überlebt. Tausendmal kurz vorm Herzinfarkt und
von der soften Melancholie Justin Vernons in den Schlaf gewogen, beruhigender
als zehn Valium. Mein erstes Date mit meinem Freund (überzeugter
Metal-Core-Hörer, aber man kann Bon Iver einfach nicht nicht mögen): Wir sind
die ganze Nacht in meinem Zimmer auf dem Boden gelegen und haben uns die soften
Gitarren-Schnulzen reingezogen. Bon Iver sind einer der wenigen Konstanten in
meinem Leben. Die Songs werden nie alt, lassen sich nicht tothören, selbst nach
dem 100. 0000 Mal Play-Drücken bei “Blood Bank”. So weich, wie das
Kissen nach einem langen Tag und so herzerwärmend wie das lauwarme Bier in der
Lieblingsbar. Jahrelang kein neues Material – das hat mich deswegen kaum
gestört. Und plötzlich heißt es dieses Jahr, Justin geht wieder auf Tour und
veröffentlich zwei herrlich abgedrehte Songs. Trotz kryptischer Zeichenkombos
als Titel und einem Soundmix, der nach einer Patchworkdecke aus
Elektroelementen, Stimmengewirr und der typischen Acousticgitarre klingt, sind
es immer noch Bon Iver. Hallo, alte Freunde! Auf weitere 10 Jahre mit euch.

Verena
Lederer

Und hier geht’s zur Playlist!