SZ Junge Leute Playlist April 2018

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Der April war wieder
ein bisschen ein trauriger Monat für die Musikwelt, weil diesen Monat einer
ihrer hellsten Sterne viel zu früh erloschen ist. Neben seiner Musik finden
sich in unserer Monatsplaylist aber viele weitere Lichtblicke – denn Musik lebt
bekanntlich ewig.

Bishop Briggs – River

Endlich gibt es von
Bishop Briggs ein Album, das ich mir seit einer Woche rauf und runter anhöre.
Mit River hab ich meinen Ohrwurm gefunden und ist daher mein Lied des Monats.

Serafina Ferizaj

Fiva – Hauptstadtfieber

Es wurde kalt im Süden,
„Diagnose: Hauptstadtfieber“. Es war mir ja fast ein wenig peinlich, kurz nach
Berlin zu ziehen – zumal ich in dort alle Klischees als bestätigt erlebte (die
Stadt ist nunmal einfach lockerer, wacher, hipper). Andererseits: Meine Wohnung
dort war fast so teuer wie die in München; die tägliche Stunde BVG einfach nur
nervig; der Ostwind noch viel kälter. Wie Fiva also schon 2009 wusste:
„Manchmal muss man einfach raus, und es gibt nichts was einem aufhält – und
dann merkt man erstmal richtig, was einem wirklich an zuhaus fehlt.“ Auch wenn
man momentan gegen Kreuzpflicht und PAG protestieren muss, damit es noch das
Zuhause bleibt – es geht doch nichts über das entspannte Radeln durch München
und im Biergarten: Gemütlichkeit.

Anna-Elena Knerich

Kafvka – Wi-Fi

Überall in München ist
Baustelle und das Einzige was das entschädigen könnte, wäre die Verlegung von
Glasfaserkabeln. Warum ist das Internet in letzter Zeit so krass langsam und
haben die Jungs aus Berlin gerade das selbe Problem? Wer nach Wi-Fi sucht, hat
jetzt jedenfalls auch den passenden Soundtrack dazu.

Isabel Prößdorf

HEROINE TWIN – Rebel

Der ganze heiße Scheiß
aus München: Gut ein Jahr gibt es Heroine Twin erst, und doch fällt ihr erster
Release unter das Prädikat “lang erwartet” – zumindest bei mir. Seit
letztem Monat gibt es nun endlich ein Single-Doppelpack des Grunge-Quintetts zu
hören. Für mich in der Playlist: Single Nr. 2, “Rebel”, mit ganz viel
schwerer Gitarre und einem “she’s an outlaw in your head”, das genau
da bleibt – in deinem Kopf.

Max Mumme

Jesper Munk – Solitary

Das „Wunderkind“- mit
neuem Album und leicht verändertem Stil. Doch die markante Stimme und der Blues
sind geblieben. Solitary wird mit sanften Klavierklängen eingeleitet, bleibt
ruhig und sehnsüchtig. Ein perfektes Lied für eine laue Frühlingsnacht unter
dem klaren Sternenhimmel- doch eigentlich geht es um die ersten Sonnenstrahlen.
Passend also auch für den Nachhauseweg in den frühen Morgenstunden durch eine
leergefegte Stadt.

Annika Kolbe

Cap Kendricks – No Ice

Die vermutlich beste
musikalische Neuheit aus München war für mich diesen Monat ganz klar das neue
Album von Cap Kendricks, “Keepsakes” das am 20. April erschienen ist.
Seitdem läuft es bei mir rauf und runter. Egal zu welcher Tageszeit. Tipp:
Unbedingt mal das Video zu “No Ice” anschauen. DJ Natanael Megersa
hat dort einen  Gastauftritt und auch
sonst ist das Video einfach großes Kino und macht Lust auf lange,
melancholische Abende. Mit Hennessy. Ohne Eis. Ohja.

Ornella Cosenza

Metz – Acetate

Chaos-Sounds, gepackt
in stampfende, treibende Rhythmen, das ist Metz. Die New-Wave-Punk Version des
Shoegaze, man möchte dazu entweder auf der Stelle stampfen, mit geschlossenen
Augen die Haare gen Tanzfläche schütteln, sich gleichzeitig aber mitreißen lassen
und eigentlich die Körperteile in alle Richtungen des Raumes verteilen, in ein
organisiertes, rhythmisches Chaos eben. In genau diese Ambivalenz werde ich
mich am Mittwoch im Strøm begeben, mal sehen, ob ich im Ganzen wieder
rauskomme.

Marietta Jestl

Razzy Bailey – I Hate Hate

Kollegah und Farid Bang
bekommen für einen Text, der die Opfer des Holocaust verhöhnt, einen Echo
verliehen. Der Echo ist derweil nichts anderes als das aufgewärmte Erbrochene
der Musikindustrie. Die verleiht allen Ernstes einen Preis dafür, dass jemand
kommerziell besonders erfolgreich ist. Und Punk ist auch nicht mehr, was es
einmal war. Es ist ein Trauerspiel bzw. es ist Zeit für Razzy Bailey. Der singt: „The
only way we’re gonna do away with hate is to get so much love going around that
there just won’t be any more hate.“ Eine
schöne Vorstellung, wenn auch utopisch. Gute Laune macht der Song aber allemal.

Wolfgang Westermeier

Bar Franca – Panda Lux

Das neue Album der vier
Schweizer Jungs in einem Satz erklärt von ihnen selbst: „«Zoo» ist die
schulterzuckende Antwort auf die dummen Fragen nach dem zweiten Streich, ist
Harmonielehre für die Diskothek, ist Panda Lux Zweitausendjetzt.“ Menschen, die
Faber und Wanda mögen, werden Panda Lux lieben.

Jacqueline Lang

 

Avicii – Heart upon my sleeve

Ich muss gestehen, ich
war kein allzu großer Avicii-Fan. Ich mochte seine Lieder gerne, aber mehr habe
ich mich nicht mit ihm beschäftigt. Trotzdem hat sein Tod mich bewegt. Es gibt
auf Netflix eine Doku über sein Leben – True Stories – und auch wenn die Doku
vor seinem Tod gedreht und veröffentlicht wurde, merkt man schon, dass Tim
Bergling alias Avicii bald sterben wird. Seine Gesundheit litt unter dem
Tourleben. In der Doku kommt man Tim so nah wie nur möglich und man hat Mitleid
mit ihm, als er keine Gigs mehr spielen will und trotzdem noch welche spielen
muss, obwohl es ihm so schlecht geht. Ich hoffe, er hat nun seinen Frieden
gefunden. Er war ein großartiger und talentierter Künstler. Als er gestorben
ist, habe ich seine größten Hits angehört und dieses Lied entdeckt. Es ist ein
tolles Instrumentallied, bei dem am liebsten laut aufdrehen und voll abgehen
würde! Das würde sich Avicii sicherlich wünschen!

Lena Schnelle

Die SZ Junge Leute Playlist im März 2018

Unsere Autoren scheinen den Winter etwas
melancholisch ausklingen zu lassen, denn unsere Playlist ist dieses Mal dominiert
von ruhigen Singer-Songwritern. Aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein,
heißen diese Musiker doch Klimt, Xavier Darcy oder Jesper Munk. Oder K.I.Z,
denn K.I.Z gehen immer.

Adele – If it hadn’t been
for love

Gitarre und Gesang,
klingt simpel, ist aber bei diesem Song eine kraft- und schwungvolle Mischung.
Dieser Song groovt einfach – und passt perfekt zu den ersten wärmeren und vor
allem sonnigen Tagen in der Stadt.

Stephanie Albinger

Jesper Munk – Icebreaker

Leider sind die neuen
Lieder von Jesper Munk noch nicht auf Spotify. Andererseits wird mir die
Entscheidung abgenommen, mich für ein einziges Lied zu entscheiden, denn jedes
einzelne Lied seines neuen Albums hat es verdient, auf diese Playlist zu
kommen. Ich gehöre zu den Glücklichen, die in letzter Minute noch ein Ticket
für sein ausverkauftes Konzert in der Milla vor zwei Wochen ergattern konnte,
wo er seine neuen Lieder gespielt hat und kann es dementsprechend kaum
abwarten, bis sein Album endlich erscheint, wobei die Lieder nie an die
Live-Versionen herankommen können

Serafina Ferizaj

Klimt – Eat your brain

Vor Kurzem hat Klimt im
Lost Weekend ihre EP “Dear Sirens” vorgestellt. Eigentlich so gar
nicht das, was ich sonst so höre, aber ich muss zugeben. Je öfter ich Klimt
höre, desto mehr mag ich ihre Melodien und ihre Stimme. Der Song “Eat your
Brain” ist melancholisch und schön. Und wer es noch nicht getan hat,
sollte sich unbedingt auch das Musikvideo dazu ansehen. Das ist Kunst!

Ornella Cosenza

Xavier Darcy – Jonah

Bei Filmen oder Serien
sitze ich immer so da, dass ich direkt auf Pause drücken kann. Dann zücke ich
mein Handy, lasse den Film wieder laufen und lasse mit einer App den Song
erkennen. So mache ich das auch mit meinem Lieblingsradiosender, der oft
unbekanntere Lieder spielt. Dabei entdecke ich tolle Lieder! So wie „Jonah“ von
Xavier Darcy. Erst im Nachhinein habe ich gesehen, dass sich Xavier mit diesem
Lied beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest beworben hat. Der Song
ist fröhlich, macht gute Laune und hat eine schöne Botschaft: Es geht darum,
sich von jemandem zu trennen, der schlechtes Glück bringt, und danach einen
Neustart zu wagen.

Lena Schnelle

 

Drangsal – Turmbau zu Babel

Drangsal ist ein
musikalisches Phänomen, mit dem ersten Album hat er ultramodernen,
Zeitgeist-affinen Pop gemacht. Die erste Single vom neuen Album gibt jetzt eine
komplett neue Richtung vor: alles auf Deutsch (gut, das gab es schon bei ihm),
aber deutlich melodischer und vom Gesang her irgendwie, wie die Ärzte. Also
ziemlich wie die Ärzte. Aber ich glaube mir gefällt das. Zumindest bin ich sehr
gespannt, wie das Album die eingeschlagene Richtung weitergeht…

Philipp Kreiter

Veronica Fusaro – Pluto

Auf dieses Lied bin ich
nur durch Zufall gestoßen und habe mich
ganz spontan verliebt. Manchmal ist es eben doch ganz einfach im Leben:
Musik an, Welt aus.

Jacqueline Lang

Eyeclimber – The Open Road

Meistens ist die Musik
wütend, die ich höre, laut und wütend. Aber auch ich brauche manchmal diese
sanften Gitarrenklänge, die alles um einen herum so leicht machen, dass man
einfach nur die Augen schließen muss um weit weg zu fliegen. Die Melodien des
jungen Münchner Singer-Songwriters Eyeclimber wirken so leichtfertig
komponiert, dass die wie ein fragiles Objekt durch den Raum zu schweben
scheinen. Und sie tragen mich jedes Mal mit.

Marietta Jestl

The Main Squeeze – Where Do
We Go?

Mein Musikgeschmack ist
ein Fluch… nahezu alle Bands, die ich gute finde, spielen entweder nicht mehr
live, oder nur so weit weg, dass es studentenunwürdig viel Geld kosten würde,
sie live zu sehen. Eine der letzteren Art ist The Main Squeeze, fünf Jungs aus
Chicago, Illinois, mit ihrer undefinierbaren Mischung aus Funk und Rock und
einer Gitarre-Keyboard-Symbiose vom anderen Stern. In ihrem Song stellen sie
sich die Frage “Where Do We Go?” – meine Antwort: “hopefully to
Germany”.

Max Mumme

Pollyester – Voices

Polina Lapkovskaja ist
ein Multitalent. Seit Jahren bereichert sie die Münchner Sub- und Hochkultur,
als Sängerin, Performancekünstlerin, Komponistin und Musikerin. Persönlich habe
ich sie zum ersten Mal auf der Bühne des Cuvilliés-Theaters gesehen, in dem
Stück Lola Montez. Die Energie, mit der sie die Inszenierung musikalisch
vorangetrieben hat, ist mir im Gedächtnis geblieben. Mit Pollyester ist sie
genauso fetzig unterwegs.

Wolfgang Westermeier

K.I.Z – Selbstjustiz

Am 8. März, dem
Weltfrauentag, war ich endlich mal auf einem Konzert der „Nur für Frauen“-Tour
von KIZ: Das ganze Berliner Tempodrum voll nur mit Mädchen und Frauen, die bei
„Hurensohn“ oder „Spast“ mitgrölen; auf der Bühne Nico, Tarek und Maxim mit
Perücken und sexy Kleidchen beim Prosecco schlürfen. Ob neue Songs oder alte
wie “Selbstjustiz” – es war definitiv ein Erlebnis, geile Party, URLAUB
FÜRS GEHIRN.

Anna-Elena Knerich

Die SZ Junge Leute Playlist im Februar 2018

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Kurzer
Monat, kurze Playlist? Vielleicht, aber dafür reiht sich ein Highlight ans
nächste: ob Deutschrap oder Schotten-Rock, ob Groove beim Zahnarzt oder ein
Date mit Vanessa. Oder aber unsere Band des Jahres – hier ist für jeden was
dabei!

Chefket
– Kater.

Chefket ist ja eine von
diesen Ausnahmen deutschsprachiger Musik, die ich sehr gern mag. Wann kommt
denn mal wieder ein neues Album? Bis dahin hör ich einfach ganz oft
“Kater”, denn genau wie Chefket, freu ich mich auch schon auf meinen
nächsten Kater. Der wird kommen, nachdem ich endlich meine Masterarbeit
verteidigt habe und dann nie wieder in die Uni muss.

Ornella
Cosenza

Orange
Fizz – Lover

Man muss wirklich lange
suchen, wenn man heutzutage eine junge Band finden will, die noch richtig
grooven kann. Also nicht irgendwie grooven. So grooven, dass man keine andere
Wahl hat als aufzuspringen und den Booty zu shaken. Egal, wo man gerade ist –
ob in der Uni, auf der Arbeit, oder bei der Wurzelbehandlung beim Zahnarzt
(keine gute Idee, nur so am Rande).

Und so bin ich froh,
auch in meiner Heimatstadt fündig geworden zu sein. Ein kleines
Studentenfestival am Rande Münchens brachte mir vor zwei Jahren die Erleuchtung
– in Form der Band Orange Fizz. Jetzt sind sie endlich auch auf Spotify – und
für mich in der Playlist.

Max
Mumme

Rhode
& Brown, Schegg – Joyride

Dass München das
Zuhause des so feinen Plattenlabels Toy Tonics ist, stimmt mich immer wieder
heiter. Hier spricht kein verkappter Lokalpatriotismus aus mir, vielmehr die
Freude darüber, dass das Label entscheidend zum Sound dieser Stadt beiträgt.
Mitgründer Manuel Kim betreibt beispielsweise auch das Charlie und steht dort
selbst häufiger hinter den Plattenspielern. Auch Rhode & Brown sind seit
den Anfängen mit dabei. Wer wissen möchte, wie das klingt: Nächste Woche testen
die beiden die Anlage im Blitz.

Wolfgang
Westermeier

Smoke
Trees – Date 5 Vanessa

Smoke Trees hat eine EP
mit zeitgenössischem Narrativ produziert. Er dokumentiert  und verwertet 17 Tinder-Dates musikalisch. Ob
diese fiktiv sind bleibt offen. Aber darüber will ich mir keine Gedanken
machen. Ich habe mich in Vanessa verliebt.

Hubert
Spangler

Cosmo
Sheldrake – The Moss

Die erste Single „The
Moss“ (2014) des Londoner Komponisten, Sängers, Auto-didakt (30 Instrumente
spielt er, größtenteils selbst beigebracht) und Bobby McFerryn Schülers Cosmo
Sheldrake entführt mit seinem ganz eigenen verträumten, ausgefallenen,
episch-melancholischen Sound in eine ganz besondere Klangwelt und lässt
gespannt sein auf sein Debutalbum im April 2018.

Anne
Gerstenberg

BETA
– DSKS

Vergangenes Jahr ging
die Experimentierlust mit mir durch. Weiß auch nicht, was da los war. Nachdem
ich in so ziemlich jeden Musik-Stil kurz mal rein geschnuppert hatte, hieß es
im Februar wieder: back to basics. Viel Hip-Hop und vor allem viel deutscher
Rap begleitete mich im vergangenen Monat. Das absolute Highlight war BETA mit
DSKS. Man darf gespannt sein, was man von den Jungs aus München in kommender
Zeit noch hören wird. Für mich gilt: Mehr Rap für München!

Anastasia
Trenkler

 

Kate
Tempest – Europe is lost

Oh, geliebte Welt, es
ist ein düsteres Bild, das Kate Tempest von dir zeichnet und doch leider an so
vielen Stellen so erschreckend wahr: „Meanwhile the people were dead in their
droves. And, no, nobody
noticed; well, some of them noticed. You could tell by the emoji they posted.

Jacqueline
Lang

Ni
Sala – Exit is inside

Wenn die Instrumente
einsetzen und die Musiker eine geniale Melodielinie spielen, bin ich schon
längst am Hüpfen. Das Lied macht sofort gute Laune. Erst recht, wenn man Sänger
Rob dabei zuschaut, wie er die Augen schließt, das Gesicht verzieht und er tief
in die Musik versunken scheint. Am Konzertabend „Wer wird Band des Jahres?“ hat
Ni Sala gezeigt, warum sie die Band des Jahres sind! Ein Schmankerl für alle,
die bis zum Ende im Bahnwärter Thiel ausgeharrt haben.

Lena
Schnelle

Henny
Herz – L’éléphant

Einfühlsam,
authentisch, kraftvoll – dieser Song nimmt mich mit auf eine Reise. „I take the train no matter where, just out of this
pain“, singt Henny Herz. Sie nimmt mich mit diesem Song mit auf
die Reise, macht Lust darauf, mutig zu sein, Neues zu entdecken. Und auch auf
Französisch singt Henny Herz, und da singt mein frankophiles Herz natürlich
gleich mit: „Je prends le train n’importe où. je n’aime pas la pluie e comme ça
je regarde le monde. je prends le train n’importe où. je n’aime pas la pluie,
alors je dis au revoir!“ singt sie. Au revoir, sage ich. Ich bin dann auch mal
weg.

Stephanie
Albinger

Franz
Ferdinand – The Academy Award

Das neue Album der
Indierock-Ikonen der 00er Jahre stand unter gänzlich anderen Vorzeichen, als
all ihre bisherigen Platten, mit neuer Besetzung und neuem Stil sollte der
etwas angestaubte Gitarrenrock wieder erstrahlen. Das gelingt den Schotten auch
ziemlich gut, auch wenn das Album wahrlich nicht für jeden etwas sein dürfte.
Mein persönliches Highlight ist das etwas morbide, aber stimmungsvolle und
packende „The Academy Award”.

Philipp
Kreiter

Die SZ Junge Leute Playlist im Januar 2018

Das Jahr beginnt, wie das letzte
geendet hat. Kalt, grau und der US-Präsident ist immer noch orange. Der
Großteil unserer Autorinnen und Autoren schlägt sich mit irgendwelchen
Prüfungen rum. Dass die Belastung jeder für sich anders verarbeitet, zeigt
einmal mehr der bunte Mix dieser Playlist…

Tocotronic – Über mich

Klausurenphase, die
Band Tocotronic bringt ihr neues Album raus und Dirk von Lowtzow singt
freundlicherweise darüber, wie es ist, sich als Hochstapler zu fühlen. „Mir
wird oft schlagartig klar, was für ein Schwindler ich war“ – dieser Song geht
an alle raus, die in einer Klausur (mal wieder) völlig blank waren!

Wolfgang
Westermeier

 

Gus Black – Autumn Days

Es wird wieder früher
hell. Wird wohl wieder Frühling, dann wieder Sommer – ist ja nicht schlecht.
Aber was ist schon so ein Frühling im Vergleich mit dem Herbst… Es lebe die
Entschleunigung. Es lebe die Melancholie. Und ein Hoch auf all die traurigen
Liebeslieder.

Michael
Bremmer

 

COSBY – Milestone

Die Band COSBY hat
diesen Monat ihre neue Single “Milestone” herausgebracht. Das
offizielle Musikvideo zum Song soll an die wunderbare Zeit der Band in Malawi
erinnern: “Wie ein Tagebucheintrag – nur noch schöner.” Wir waren
zwar nicht dabei, aber durch “Milestone” können wir uns zumindest in
Ansätzen die lebensbejahende und völlig hoffnungsvolle Stimmung auch bis hier
nach Hause verspüren.

Laura-Marie
Schurer

Black Eyed Peas – Street Livin

Als ich in der sechsten
Klasse war, begleitete das „Elephunk“-Album alle wichtigen Ereignisse, die man
in dem Alter so erlebt: Beim Flaschendrehen, Unterstufenfasching oder bei den
ersten Knutschereien im Schullandheim – immer liefen die Black Eyed Peas. Bis
heute klopft mein Herz in Nostalgie, wenn ich „Hey Mama“ höre. Leider rutschte
die Band vor ein paar Jahren in den Mainstream ab und wurde unhörbar. Doch
jetzt haben die Black Eyed Peas (nach der Trennung letztes Jahr nun ohne
Sängerin Fergie) endlich wieder einen Track aufgenommen, der nicht nur
musikalisch und textlich verdammt gut ist, sondern auch eine wichtige Message
verbreitet: In „Street Livin“  geht es um
die Verletzung der Menschenrechte, Einwanderungsgesetze und Polizei- und
Waffengewalt – sehr gut wird das auch in dem Schwarz-Weiß-Video rübergebracht,
das ich unbedingt anzuschauen empfehle. Auf einer speziellen Homepage für den
Song (BlackEyedPeas.com/StreetLivin) informiert die Band über aktuelle Zahlen
der Opfer oben genannter Themen und ruft zum Handeln auf: „We have the POWER to
make change together!“

Anna-Elena
Knerich

 

Asher Roth – I love college

Es ist wieder
Prüfungsphase. Da sehnen sich die Studenten nach der alten Schulzeit und guten
Partys. Damals war alles unbeschwerter und leichter. Da ist es auch musikalisch
Zeit für ein Flashback – in das Jahr 2009 zur Single „I Love College“. Der
US-amerikanische Hip-Hop-Musiker Asher Roth genießt seine Zeit, schwärmt von
den unvergesslichen Partys, die so gut sind, dass man sie am liebsten aufnehmen
würde, um sie jederzeit wieder abspielen zu können, und er würde so gerne für
den Rest seines Lebens am College bleiben. Und fragt sich: Do I really have to graduate or can I
just stay here for the rest of my life?

Tobias
Weiskopf

Jose Larralde – Quimey Neuquen

Möge der Sommer bald
Einzug halten und mir viele lange Nächte am Lagerfeuer bescheren – mit
hochroten Wangen von zu viel Rotwein und Liebe.

Jacqueline
Lang

 

Febueder – Brazilia

Als großer Fan
pointierter Basslines und klarer, aber keineswegs uninspirierter Gitarrenriffs
kann ich mich dem Charme dieses Songs nicht entziehen. Mit einem Bläserintro
noch sehr klassisch gehalten, driftet er bald schon in eine besondere,
atmosphärische Tiefe, die unweigerlich ein bisschen Melancholie provoziert und
bei mir großes Fernweh anklingen lässt. Denn während die meisten im
Klausurenstress darben, ist bei mir allmählich das Ende meines Grundstudiums in
Sicht und ich weiß nicht so recht wohin mit mir; dazu passt
“Brazilia” in seiner träumerischen Art sehr gut. Der Sound des
britischen Duo Febueder aus Ascot verweist dabei auf Einflüsse, die zwischen
Caribou, Alt-J und Beirut changieren, ist zwar reduziert und unaufdringlich,
doch dabei experimentell anspruchsvoll und damit perfekt zum Schwelgen in
künftigen Reiseplänen.

Yvonne
Gross

Yann Tiersen – Summer of 78

Über Weihnachten
zuhause gewesen, den alten DVD-Schrank durchwühlt. Filme von früher gefunden,
alte Soundtracks gehört – “Summer of 78” immer wieder, und wieder, und wieder.
Und dann noch einmal.

Matthias
Kirsch

Gaddafi Gals – The Death of Papi

Vor ein paar Monaten
ist die EP “The Death of Papi” von Gaddafi Gals erschienen. Der Song
“gaze” ist eine ruhige Nummer, kommt aber trotzdem genauso cool daher
wie der Rest der Songs auf der EP. Also, ich bin ein bisschen verliebt in
diesen Song. Aber am besten hört man sich direkt die ganze EP an, lohnt sich!

Ornella
Cosenza

A Perfect Mess – Shows

Dass ich eine
versteckte Liebe zu Teenie-College-Pop habe, kann ich wohl inzwischen nicht
mehr leugnen. Je mehr Durakkorde und “Wohoo"s, desto besser. Doch in
meiner Heimatstadt scheint diese Musikrichtung überhaupt nicht vertreten zu
sein. Dachte ich. Bis es mich Anfang Dezember mehr oder weniger zufällig in ein
Konzert ins Strom verschlug. Album-Release von "A Perfect Mess” aus München.
Noch nie gehört. Schwerer Fehler, denn diese vier Jungs zelebrieren das, was
ich insgeheim so feiere, in Perfektion. Authentisch, routiniert und mit sehr
viel “Wohoo”. Ich bin Fan.

Max
Mumme

Keala Settle – This is me

Der Januar ist
musikalisch bei mir ziemlich einseitig. Bei mir läuft die ganze Zeit der
Soundtrack von „The Greatest Showman“ rauf und runter – in Dauerschleife, Tag
und Nacht. Wer den Film dazu noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt ins Kino
gehen. Da fällt es mir natürlich schwer, einen der großartigen Songs
herauszuheben, denn mir gefallen wirklich alle Lieder und das passiert selten.
Trotzdem greife ich das Lied „This is me“ raus, denn das Lied wurde sogar bei
den Golden Globes als „bester Filmsong“ ausgezeichnet. Es geht darin um
Außenseiter, die die dunkle Vergangenheit hinter sich lassen und davon singen,
dass sie stolz in der Öffentlichkeit zeigen, dass sie anders sind. Eine
wundervolle Botschaft!

Lena
Schnelle

Dicht & Ergreifend – Schofal Boogie

Vor etwas mehr als
einem Jahr habe ich die Dichties mal interviewt und dabei eins der
unterhaltsamsten Interviews jemals erlebt (mit einem – damals – nicht ganz so
unterhaltsamen Ausgang, heute ist es rückblickend eigentlich ganz lustig). Und
dass sie weiterhin unterhalten können, beweisen die beiden Jungs aus
Niederbayern auch in ihrer neuen Single. Vollkommen over the top, Clubsounds
und ein lustiger Text, das Album kann nur (muss!) gut sein.

Philipp
Kreiter

Die SZ Junge Leute Playlist des Jahres 2017

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Das
Jahr 2017 macht seine letzten Atemzüge und wieder hat es ein ganzes Bataillon
von unvorhergesehenen Ereignissen gebracht. Konstanter war unsere Playlist, jeden
Monat haben wir Euch unsere aktuellen Lieblingslieder präsentiert, kurz und
knackig und auf Spotify zum Nachhören. So ist es nur konsequent, wenn heute
unsere Lieblingslieder des Jahres kommen, wie immer ein bunter Mix für alle
Geschmäcker!

Nick
Yume – Paper Love

Nick Yume fasziniert immer wieder mit authentischer
Pop-Musik, die durch seine Soul-Stimme, den sanft elektronischen Klängen und
den Lyrics, die zum Teil aus seinen Träumen stammen, überzeugt. Mein absoluter
Favorit in diesem Jahr ist Nicks EP “Paper Love”!

Laura-Marie
Schurer

Mumford
and Sons – Winter Winds

Winterliche Gemütlichkeit gemischt mit tiefgründigem
Text und folkiger Musik – dafür steht für mich dieser Song. Die Mandoline
treibt den Song voran, die warmen Töne des Akkordeons geben ihm etwas
Gemütliches. Wenn es draußen kalt ist, die „Winter Winds“ draußen den Schnee
durcheinanderwirbeln, und man mit einer Tasse heißem Tee im Warmen sitzt, passt
dieses Lied einfach perfekt. Viele Songs waren für mich in diesem Jahr wichtig,
den einen Song des Jahres zu finden, ist eine echt schwere Aufgabe. Aber dieser
hier passt einfach perfekt zu dieser Jahreszeit. Deshalb ist „Winter Winds“ für
jetzt mein Song des Jahres.

Stephanie
Albinger

Marteria
– El Presidente

„Werd’ doch einfach Präsident / Du hast dafür genug
Talent.“ 2017 wurde leider bewiesen, dass scheinbar jeder Präsident werden
kann, egal wie frauenverachtend, rassistisch, größenwahnsinnig, ungebildet und
undiplomatisch man sein mag. Marteria bringt das in „El Presidente“ auf den
Punkt – und davon abgesehen auch mit seiner Roswell-Tournee wieder
Hunderttausendende Marteria-Girls (und Boys) zum Durchdrehen: Mein
Konzerthighlight dieses Jahr war im Dezember, als Marteria nach einer
Wahnsinns-Show mit alten und neuen Songs sowie Marsimoto-Einlagen noch eine
megafette Zugabe gab – und den Zenith komplett zerstörte. Der Typ ist für mich
definitiv „El Presidente“ des deutschen Rap.

Anna-Elena
Knerich

Casper
feat. Drangsal – Keine Angst

Für mich war 2017 irgendwie ein ambivalentes Jahr.
Viele schöne, viele herausragende Erlebnisse, aber auch viel mit dem man zu
kämpfen hatte. Und eigentlich belächle ich ja immer die Leute, die Kraft aus Paulo-Coelho-Gedächtnis-Kalenderspruch-Liedern
ziehen. Aber gerade in diesem turbulenten Jahr, war es mal gut, dass jemand „Keine
Angst“ gesagt hat. Und keiner hat das schon getan, wie Casper und Drangsal.
Bleibt am besten gleich das Motto für 2018.

Philipp
Kreiter

 

Joelistics
– Last night

Diesen einen, persönlichen Soundtrack 2017 gibt es
dieses Jahr irgendwie nicht. Zu viele verschiedene Episoden und Stationen, zu
viel unterschiedliche Gefühle und Stimmungen, das nicht einmal der beste Song
der Welt sie alle in sich vereinen könnte. Aber was immer geht: Joelistics. Und
„All i need to get me through is sunlight, coffee and a picture of you“ ist
wohl auch eine Zeile, die irgendwie immer passen wird. Sei es an Neujahr oder
jedem x-beliebigen anderen Tag. Denn vergesst eines nicht: Silvester wird nicht
die beste Nacht des Jahres, weil schon jeder Tag der beste Tag eures Lebens
ist.

Jacqueline
Lang

 

Fishbach
– Un autre que moi

Mein Song des Jahres war auch schon mein Beitrag in
dieser Playlist im Juni. Sechs Monate später ist “Un autre que moi”
immer noch so wuchtig, macht so süchtig. Großartig.

Matthias
Kirsch

Pond
– Waiting around for Grace

Gegründet unter anderem von zwei Mitgliedern von
Tame Impala, ist Pond mehr Kollektiv als Band mit fester Besetzung. Auch sonst
geht es den Musikern aus Perth mehr um ihren Sound, als um Regeln. Eine
Strategie, die sich auszahlt: Sie waren unter anderem schon Vorband für die
Arctic Monkeys. „Waiting around for Grace“ ist zwar schon zwei Jahre alt, aber
trotzdem immer noch ein Ohrwurm.

Marina
Sprenger

 

Ben
Howard – Keep your head up

Das Lied 2017, um im Regen  zu tanzen, unter Tränen zu lachen, sich in
der Bib nach einem langen Tag umzuschauen, mit dem Kopf  mitzuwippen und sich langsam durch die Ohren
wieder Leben einhauchen zu lassen, mit dem Fahrrad durch die lichtererleuchtete
Nacht zu rauschen, zu lächeln, wenn die Melodie wie 1000 kleine Ameisen durch
den ganze Körper kribbelt und mit unbedinger Lebendigkeit erfüllt.

Anne
Gerstenberg

 

The
Chainsmokers & Coldplay – Something Just Like This

Es ist bestimmt kein Zufall gewesen, dass das Lied
einen Tag vor meinem Geburtstag veröffentlicht wurde. Ein verfrühtes
Geburtstagsgeschenk – nur für mich. Seitdem ist es nämlich mein Lieblingslied.
Egal, ob ich traurig bin und Aufmunterung brauche oder ob ich gerade in Glück
bade, das Lied macht mich happy. Außerdem spricht der Song jedem aus dem
Herzen. Wer braucht denn nicht ein bisschen Liebe?

Lena
Schnelle

 

Bruno
Mars – 24k Magic

Zugegeben, dieses Mal war ich etwas langsam. Denn
Brunos “24k Magic” gab’s auch schon 2016. Doch entdeckt hab ich den
Song erst Anfang diesen Jahres. Warum? Ich war wohl etwas zögerlich, weil mir
die ersten beiden Platten des hawaiianischen Megastars nicht sonderlich
zugesagt haben. Ganz anders sein drittes Werk – Synth-Funk mit Vintage-Sounds,
gemischt mit modernster Produktionstechnik. Genau mein Ding. Dass es in jedem
Song des Albums um genau das Gleiche geht – Geld, Partys und Frauen – kann ich
dabei schon mal verzeihen. Deshalb jetzt “Players only – put your pinky
rings up to the moon” – die Magie der dicken Klunker ist mein “Song
des Jahres”.

Max
Mumme

 

Frank
Ocean – Biking (Solo)

Frank Ocean ist ein Musiker, der sich nur schwer
einordnen lässt. Sein letztes Album vereinte R&B, Rap, Folk-Rock,
elektronische Fahrstuhlmusik und Gospel, teilweise in ein und demselben Song.
Seine Texte bleiben meist rätselhaft, ich verstehe eigentlich nie, wovon genau
er singt. Musik, die so assoziativ ist, kann streckenweise anstrengend sein.
Manchmal aber klappt es ganz hervorragend mit der Entführung in Oceans
verschwommene Traumwelten. Biking (Solo) ist das beste Beispiel.

Wolfgang
Westermeier

Kentucky
Schreit – Paarungsversuch

Als Goethe und Schiller sich 1799 auf den
informellen Kodex “Lieber widerlich als wieder nicht” einigten,
hatten sie nicht bedacht welche Ausmaße diese Absprache annehmen würde. Die
Münchner Ska-Poppunk-Band KENTUCKY SCHREIT nahm sich diesem Thema an und
verarbeitete es unter Anbetracht des heutigen Zeitgeistes zu einer lebendigen
Kritik an der gelebten Flirtkultur – ein Muss vor jedem Clubbesuch.

Tobias
Weiskopf

Rolling Stones – Sympathy for the Devil

Als langjähriger Fan der Rolling Stones habe ich
mich riesig gefreut, als im Frühjahr ihr Konzert im Münchner Olympiastadion
angekündigt wurde. Bis dahin habe ich mir nämlich nicht verziehen, sie drei
Jahre zuvor in Wien nicht gesehen zu haben. Ein neues Album kam von den Stones
auch raus, doch nichts geht über einen Klassiker wie “Sympathy for the
Devil”, das mein Lieblingslied von ihnen ist und mit dem das fast
dreistündige und megacoole Konzert begann, das definitiven mein Highlight des
Jahres war. Daher ist das Lied mein Song des Jahres 2017.

Serafina
Ferizaj

 

Todeskommando
Atomsturm – Früher war da doch mal Hass

Die schönste Entdeckung beim Sound Of Munich Now,
ein paar Wochen später dann ein sensationelles Konzert im Sunny Red!

Michael
Bremmer